Forschungsprojekte
Aktuelle Projekte
Titel: Förderung Unternehmerischen Denkens und Handeln in Kuba
Mit den Wirtschaftsreformen gibt es seit 2010 auf Kuba eine Öffnung für private Unternehmer. Seitdem ist der private Sektor rasant von weniger als 150000 lizensierten "cuentapropistas" (Selbständige) auf mehr als 500000 (Stand 2015) angewachsen. Dieses quantitative Wachstum wird allerdings durch qualitative Einschränkungen relativiert. So gibt es eine recht restriktive Liste, die den Privatsektor auf 201 einfache berufliche Tätigkeiten begrenzt. Die überwiegende Mehrheit der Selbständigen geht daher halb- oder unqualifizierten Tätigkeiten wie Feuerzeugauffüller, Straßenhändler o.ä. nach, und nur 27% der Lizenzen werden an Facharbeiter im Handwerksbereich vergeben. Als wichtige Sektoren privatwirtschaftlichen Unternehmertums haben sich der Tourismus (Restaurants/Paladares, Privatunterkünfte/Casas Particulares, Transport/Taxi) und die landwirtschaftlichen Kooperativen etabliert.
Insbesondere im Hochschulwesen wird dieser wirtschaftliche Systemwandel bildungspolitisch nicht oder nur partiell unterstützt. Die fachbezogene Hochschulpartnerschaft zwischen der Universität Kassel (Fachgebiet Arbeitslehre, FB 07 Wirtschaftswissenschaften) und der Universidad de Sancti Spiritus, Kuba soll die Strukturbildung an der ausländischen Partnerhochschule fördern. Das Ziel ist die Einrichtung zweier interdisziplinärer Querschnittsmodule zu den Themen "Entrepreneurship/Intrapreneurship Education" und "Ökonomisches Denken für eine nachhaltige Entwicklung" als fachübergreifendes Lehrangebot. Unternehmerisches Denken und Handeln als eine wichtige Schlüsselqualifikation, soll die Absolventinnen und Absolventen befähigen, die ökonomische Entwicklung ihres Landes selbstgesteuert und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Gleichzeitig wird ein fachliches Forschungsnetzwerk aufgebaut.
Förderinstitution: Deutscher Akademischer Austauschdienst, DAAD
Laufzeit: 01/2017 - 12/2022
Fördersumme: 198.000 €
Gefördert vom
Abgeschlossene Projekte
Titel: Aktive Schwingungs- und Schallminderung von ferromagnetischen Materialien unter Nutzung ihrer magnetischen Eigenschaften
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Weiterentwicklung von magnetoelastisch basierten Sensoren und Aktuatoren zur aktiven magnetischen Schwingungs- und Schallminimierung. Der magnetolastische Effekt erzeugt ein durch mechanische Spannungen verursachtes Magnetfeld. Die entwickelten Sensoren und Aktuatoren sollen für die aktive Schwingungsminderung effizient eingesetzt werden. Ein induktiver Aufnehmer misst die auftretenden Vibrationen, der induktive Aktuator leitet eine direkte Schwingungsreduzierung ein. An Proben (verschiedene Werkstoffe unterschiedlicher Geometrie) sind die Eigenschaften der Sensoren und Aktuatoren zu ermitteln und zu testen. Es sollen Aussagen über die dynamische Leistungsfähigkeit des Aktuators gemacht werden, um aus weichmagnetischen Materialien hochdynamische Aktuatoren zu konzipieren, die eine Vibrationsminderung über einen großen Frequenzbereich ermöglichen. Durch die Ansteuerung der Aktuatoren mit digitalen Signalprozessoren (DSP) wird ein regelungstechnisches Gesamtsystems für die aktive magnetische Schwingungskontrolle realisiert. Hier wird ein aus Sensor und Aktuator bestehendes Kompaktsystem zum Einsatz kommen, welches zur Schwingungsminderung in vibrierende Strukturen integriert werden kann.
Lehr-Forschungsprojekte
Was ist das BOZ-Projekt?
Studierende gehen in Betriebe, entwickeln berufstypische Übungsaufgaben,
die von Schülerinnen und Schülern in einem betrieblichen Kurzpraktikum bearbeitet werden, mit dem Ziel, deren Berufsorientierungsprozess zu unterstützen.
Das BOZ-Projekt an der Universität Kassel ist ein Lehr-/ Lernprojekt für Studierende der Arbeitslehre, das in Zusammenarbeit mit Kooperationsschulen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Betrieben in der Region durchgeführt wird. Studierende können als Teil Ihres Regelstudiums an diesem Projekt teilnehmen und entwickeln in diesem Rahmen BOZ – Bausteine für Schüler und Schülerinnen.
Was sind BOZ-Bausteine?
In Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen (Job-Coaches) an den beteiligten Schulen und in enger Kooperation mit Betrieben der Region entwickeln und erproben die Studierenden im Projekt Aufgaben und kleine Werkeinheiten (sogenannte BOZ-Bausteine), die typisch für ein Berufsfeld oder einen Tätigkeitsbereich in dem jeweiligen Betrieb sind. In den kooperierenden Betrieben werden die BOZ-Bausteine dann von Schülerinnen und Schülern praktisch bearbeitet. Als Maßnahme einer nachhaltig gedachten Berufsorientierung, zielen die BOZ-Bausteine auf den Aufbau eines „beruflichen Selbstkonzepts“ (D.E.Super) der Schüler und Schülerinnen. Daher ist der ebenfalls von den Studierenden vorbereitete, durchgeführte und moderierte Abgleich der Selbsteinschätzung der Jugendlichen mit der fachlichen Fremdeinschätzung von betrieblichen Begleitern unverzichtbarer und integraler Bestandteil eines jeden BOZ-Bausteins.
Die BOZ-Bausteine sind eine neue Form der betrieblichen Realbegegnung im berufsorientierenden Unterricht der allgemeinbildenden Schule, die in ihrer fachdidaktischen Ausrichtung die positiven Effekte sowohl von Betriebserkundungen als auch -praktika aufgreifen aber gleichzeitig einige ihrer Schwachpunkte vermeiden können.
Nicht zuletzt durch die Projektarbeit der Studierenden sind BOZ-Bausteine inzwischen (das Projekt begann im Jahr 2010) ein regelmäßiges Angebot zur Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler aller Bildungsgänge ab der 8. Klasse im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Das BOZ-Projekt – eine Win-Win Situation
Das Projekt ermöglicht Studierenden:
- selbstorganisiert in einem Projekt zu arbeiten,
- bereits während des Studiums wichitge Praxiserfahrungen sowohl im System "Schule" als auch in dem - für Arbeitslehre-Lehrkräfte wichtigen - System "Betrieb" zu machen,
- nicht nur "für den Schreibtisch des Dozenten" zu arbeiten, sondern an realen Aufgaben mitzuwirken.
Das Projekt ermöglicht Schülerinnen und Schülern:
- handelnd
- ein fachliches und soziales Feedback zu bekommen,
- ein berufliches Selbskonzept zu entwickeln,
- einen Betrieb (evtl. für ein mögliches Praktikum oder eine Ausbildung) kennenzulernen.
Das Projekt ermöglicht Betrieben:
- auf ihren Betrieb und ihre Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen,
- zukünftige Bwerberinnen und Bewerber kennenzulernen,
- Jugendliche für das spezifische Berufsfeld zu interessieren.
Einige Beispiele für BOZ-Bausteine
- Augenoptiker/-in
- Land- und Baumaschinentechniker/-in
- Hotelfachfrau/-mann
Das BOZ- Projekt ist von der Koordinationsstelle für Service Learning und gesellschaftliches Engagement der Universität Kassel als Service-Learning Veranstaltung anerkannt.
Das BOZ-Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit Schulen und Betrieben im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sowie dem Projekt „INPUT“ des Kommunalen Übergangsmanagements des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, gefördert aus Mittel des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und des Europäischen Sozialfonds.