Forschungsprojekte
Gamification, Regulations, and Environment Enhancing Nudges (GREEN) - Experimental and empirical analyses on the relevance of regulatory and behavioral instruments for individual sustainable mobility
Laufzeit: April 2021 bis März 2024
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Kooperationspartner: Deutsche Umweltstiftung
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Zusammenfassung: Ziel des Projektes ist es, alternative Mobilitätskonzepte und deren Akzeptanz zu erforschen. Auf dieser Basis werden soziotechnische Instrumente erstellt, um diese in die tägliche Praxis zu bringen und dort zu verankern. Darüber hinaus will das Projekt die Akzeptanz neuer Verkehrsmittel, wie z.B. Carsharing, fördern, um die negativen Auswirkungen des Verkehrs im Alltag für Mensch und Umwelt zu reduzieren. Zu diesem Zweck schafft GREEN Instrumente, die ein positives Reframing nachhaltiger Mobilität ermöglichen und die Barrieren für ihre praktische Umsetzung abbauen. Drei konkrete Reframing-Strategien werden untersucht (1) Die Wirkung, die ex-ante Politikankündigungen und milieuspezifische Nachhaltigkeitskommunikation auf die Verkehrsmittelwahl zeigen, (2) den kausalen Effekt, den Nudges auf die Teilnahme an einer neuen digitalen Mobilitätsplattform bestehend aus einer Mobilitätstafel, einer Mobilitätsapp und einem Webauftritt, für den ländlichen Raum haben und (3) die Verhaltensveränderung, die ein digitales ‚Mixed Reality Game‘ in der Nutzung von öffentlichen und emissionsarmen Verkehrsmitteln hervorruft.
Alle drei Strategien werden mit Hilfe von Wahl- und Feldexperimenten empirisch untersucht. Weiter entsteht aus den Proof-of-Konzept-Studien, die den Forschungsergebnissen unterliegen, ein übertragbarer Baukasten, um im ländlichen Raum und in kleineren Kommunen nachhaltige Mobilitätsmodi zu etablieren. Dieser beinhaltet (1) eine Materialsammlung graphisch ansprechender milieuspezifisch adressierter Kommunikationsmittel zur Nutzung emissionsarmer Transportmittel, (2) ein übertragbares Konzept für eine digitale Mobilitätsplattform für den ländlichen Raum, bestehend aus einer Produktionsanleitung für eine Mobilitätstafel, einer Mobilitätsapp und einem Webauftritt sowie (3) ein digitales ‚Mixed Reality Game‘ zur spielerischen Einübung der Nutzung grüner Verkehrsmodi.
Kontakt: Dr. Anja Köbrich León (anja.koebrich[at]uni-kassel[dot]de)
LESS is More (Local Emission Saving System): Konkrete Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft im Feldtest in Kassel - Transparenz, Partizipation und individuelle Aktion unterstützt durch das Instrument der Digitalisierung
Laufzeit: Januar 2021 bis Dezember 2023
Projektkoordination: House of Energy e.V.
Kooperationspartner: Universität Kassel (Fachgebiete Empirische Wirtschaftsforschung und Mikroökonomik und empirische Energieökonomik), Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE), deENet Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e.V., twigbit technologies GmbH
Förderinstitution: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Zusammenfassung: LESS is More verfolgt das Motiv Kasseler:innen für ihre verursachten CO2-Emissionen zu sensibilisieren, indem die Konsequenzen ihres Verhaltens durch technische Hilfsmittel zugänglich in ihren Alltag getragen werden und zum Handeln motivieren sollen.
Ziel des Projektes ist es, nachhaltiges Denken und Handeln der Kasseler:innen zu unterstützen und dabei regionale Klimaschutzprojekte einzubinden und zu initiieren. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung einer App, in der Nutzer:innen ihre individuellen CO2-Emissionen erfassen und mit ihrem monatlichen Budget vergleichen können. Die App wird kontinuierlich die Auswirkungen des eigenen Handelns zurückmelden und so jedem direkt vor Augen führen, wie viel sie oder er aktuell an CO2–Emissionen verursacht und welche Möglichkeiten zur Reduktion dieser existieren. Der Schwerpunkt des Fachgebiets Empirische Wirtschaftsforschung liegt in der Analyse des Nutzerverhaltens innerhalb der App mittels verhaltensökonomischer Ansätze.
Kontakt: Dr. Anja Köbrich León (anja.koebrich[at]uni-kassel[dot]de)
Zusammenhang zwischen umweltrelevantem Verhalten und der Entwicklung von Werten und Normen (ZumWert)
Laufzeit: Juli 2019 bis Juni 2023
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Kooperationspartner: Weitere Fachgebiete der Universität Kassel (Umwelt- und Verhaltensökonomik, Umweltsystemanalyse/Umweltpsychlogie, Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts)
Förderinstitution: Universität Kassel
Zusammenfassung: Umweltfreundliche Aktivitäten von Individuen und Gruppen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung gesellschaftlicher Umweltschutzziele (wie z.B. die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Emissionsreduktionsziele). Freiwillige Beiträge zum Umwelt- und speziell zum Klimaschutz sind deshalb Gegenstand umweltökonomischer, -psychologischer und -soziologischer Forschung, wobei der Einfluss von Werten und Normen häufig im Fokus steht. Vor diesem Hintergrund untersucht dieses Projekt, inwiefern sich die zugehörigen Normentwicklungs- und Internalisierungsprozesse im Zeitverlauf verändern und beeinflussen lassen, um ein für die Gemeinschaft förderliches Gesamtergebnis zu erreichen. Umweltrelevante Werte und Normen werden dafür zunächst identifiziert und in eine disziplinübergreifende Theoriesprache eingebettet. Die Kombination von Methoden aus Ökonomik und Psychologie ermöglicht es, kausale Effekte der identifizierten Werte und Normen auf umweltrelevantes Verhalten offenzulegen. Damit können die Nachteile traditioneller Ansätze, bei denen die Untersuchung oft auf Korrelationen basiert, überwunden werden. Zugleich werden Einflüsse auf die Dynamik von Norminternalisierungsprozessen identifiziert. Die beteiligten AntragstellerInnen ergänzen sich dabei in inhaltlicher und methodischer Weise und sind drittmittelstark.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Dannenberg, Astrid, Gunnar Gutsche, Marlene Batzke, Sven Christens, Daniel Engler, Fabian Mankat, Sophia Möller, Eva Weingärtner, Andreas Ernst, Marcel Lumkowsky, Georg von Wangenheim, Gerrit Hornung und Andreas Ziegler (2023), The effects of norms on environmental behavior, Review of Environmental Economics and Policy 18 (1), 165-187
Papiere in Revision
Engler, Daniel, Gunnar Gutsche, Amantia Simixhiu und Andreas Ziegler (2024), Social norms and individual climate protection activities: A framed field experiment for Germany, in Revision für Energy Economics, frühere Version: MAGKS Discussion Paper No. 30-2022
Kontakt: Dr. Marvin Gleue (marvin.gleue[at]uni-kassel[dot]de), Dr. Gunnar Gutsche (gunnar.gutsche[at]uni-kassel[dot]de), Daniel Engler (daniel.engler[at]uni-kassel[dot]de)
Die Gamifizierung von Peer-Einflüssen: Die Rolle von Freundschaftsnetzwerken im Rahmen der Dekarbonisierung privater Konsumentscheidungen (DeCarbFriends)
Laufzeit: Oktober 2017 bis September 2022
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung, Lehrstuhl für Makrosoziologie
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Zusammenfassung: Ein großer Anteil der CO2-Einsparungen, die notwendig sind, um die globale Erwärmung zu begrenzen, wird in Zukunft durch private Klimaschutzmaßnahmen erbracht werden müssen. Dazu sind jedoch mehr als nur Einstellungsjustierungen bei Einzelnen notwendig. Vielmehr müssen sich die klimarelevanten Verhaltensweisen einer ganzen Generation verändern. Eine besondere Rolle kann dabei Freundschaftsnetzwerken zukommen, da Freunde sich einander maßgeblich in ihren Verhaltensweisen beeinflussen. In der Aktivierung von Freundschaftsnetzwerken liegt folglich eine enorme Chance für die Verbreitung und Stabilisierung von individuellen Maßnahmen zur CO2-Reduzierung. Spiele wiederum sind ein wichtiges Freundschaftsmedium.
Ziel des Projektes ist es, anhand von Feldexperimenten und Fallstudien die Beeinflussungsprozesse in Freundschaftsnetzwerken durch spielförmige Anwendungen zu kooptieren, um schlummernde CO2-Einsparpotenziale in Freundesgruppen zu fördern. Die drei Spielinterventionen zielen dabei auf private Investitionen in Klimaschutzprojekte, auf klimafreundlichen Lebensmittelkonsum (z B. durch die Reduktion von Fleisch) und auf freiwillige CO2-Kompensationsleistungen ab. Die Ergebnisse der Studien werden helfen, freiwillige Maßnahmen zu Klimaschutz effektiver umzusetzen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Haefner, Gonzalo, Antje Risius und Janosch Schobin (2023), Personality traits and meat consumption: The mediating role of animal-related ethical concerns, Frontiers in Psychology, 7870
Haefner, Gonzalo und Janosch Schobin (2023), A New Climate Externalities Food Knowledge Test Validated by Item Response Theory and Behavioral Data Prediction, PsyEcology, forthcoming
Köbrich León, Anja und Janosch Schobin (2023), Get the happiness out – a framed field experiment on the causal effects of positive emotions on online giving, in Revision für PLOS ONE, forthcoming
Haefner, Gonzalo, Anja Köbrich León und Janosch Schobin (2022), Frying Nemo? Experimental evidence on anthropomorphism, animal ethics, and food choice, Appetite 173 (1), 105989
Köbrich León, Anja und Janosch Schobin (2022), Romance and the ozone layer: Panel evidence on green behavior in couples, Empirical Economics 63, 2101-2123
Bei referierten Fachzeitschriften eingereichte Diskussionspapiere
Elke Groh, Anja Köbrich León und Janosch Schobin (2023), Making climate-friendly choices in hard times: panel evidence on the COVID-19 shock and the (in)stability of climate-related preferences in Chile
Köbrich León, Anja und Janosch Schobin (2023), Do not let your left hand know what your right hand is doing: on social image in online charity
Köbrich León, Anja und Janosch Schobin (2023), Boosting peer influence by Gamification? Evidence from a experimental network intervention study with a serious game
Papiere in Revision
Köbrich León, Anja, Julien Picard und Janosch Schobin (2023), Fostering multiple pro-environmental behaviours at once: an experimental study on behavioural spillovers, In Principle Acceptance (IPA), Scientific Reports
Kontakt: Dr. Anja Köbrich León (anja.koebrich[at]uni-kassel[dot]de)
Instrumente für die Finanzierung emissionsarmer Infrastruktur und deren Bedeutung für die Klimapolitik (IF)
Laufzeit: Dezember 2018 bis September 2022
Projektkoordination: Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Kooperationspartner: Universität Kassel (Fachgebiete Empirische Wirtschaftsforschung und Sustainable Finance)
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zweiten Phase des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“
Zusammenfassung: Das Pariser Klimaabkommen enthält nicht nur ambitionierte Klimaziele, sondern betont auch die Notwendigkeit des Umlenkens von Kapitalflüssen zu ihrer Erreichung. Ein Großteil der erforderlichen Investitionen muss dabei in die Bereitstellung einer kohlenstoffarmen Infrastruktur, z.B. erneuerbarer Energien und energieeffiziente Gebäude, fließen und „Stranded Assets“ vermieden werden. Die wissenschaftliche Literatur hat zudem längst erkannt, dass eine massive Investitionslücke besteht und die Mobilisierung privater Investitionen durch institutionelle und individuelle Investoren von zentraler Rolle ist. Allerdings wird diese durch eine Reihe verschachtelter Investitionsbarrieren und -risiken gehemmt, die durch politische Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene aufgelöst werden sollen. Es ist dennoch zu befürchten, dass auch diese Maßnahmen nicht ausreichen, um alle Barrieren ausreichend zu adressieren und Investitionen verschiedener Investorentypen zu mobilisieren, wodurch letztlich die klimapolitischen Ziele verfehlt werden.
Das Projekt IF untersucht daher mit Hilfe empirischer Ansätze, welche Hemmnisse für Investitionen in kohlenstoffarme Infrastrukturmaßnahmen durch bereits bestehende, aber auch mögliche zukünftige (z.B. einem öffentlichen Infrastruktur- oder Bürgerfonds auf nationaler oder europäischer Ebene) Finanzierungsinstrumente adressiert werden. IF geht dabei den übergreifenden Hypothesen nach, dass öffentliche Infrastruktur- und/oder Bürgerfonds einen Mehrwert zu bestehenden Investitionsinstrumenten darstellen und insbesondere kleinere Investoren besser mobilisieren können. Dazu werden die Risiko-Rendite-Profile verschiedener Instrumente abgeleitet und mit Präferenzen von institutionellen und individuellen Investoren in Bezug gesetzt, um das Mobilisierungspotenzial zu evaluieren. Darüber hinaus wird durch Simulationsmethoden der potenzielle Beitrag der verschiedenen Instrumente sowie der Akteure zur Schließung der Investitionslücke für kohlenstoffarme Infrastruktur und damit zur Erreichung der Klimaziele untersucht.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Registrierte Pre-analysis Pläne
Engler, Daniel, Gunnar Gutsche und Ewa Zawojska (2021), Trust in institutions and consequentiality perceptions in a stated preference survey, verfügbar bei AEA RCT Registry: https://doi.org/10.1257/rct.7213-2.0
Engler, Daniel, Gunnar Gutsche und Paul Smeets (2021), Individual preferences for sustainable investments across Europe – A framed field experiment in five countries, verfügbar bei OSF: https://osf.io/6kyja
Kontakt: Dr. Gunnar Gutsche (gunnar.gutsche[at]uni-kassel[dot]de)
Die Relevanz nichtstaatlicher Akteure für individuelle Klimaschutzaktivitäten und Klimapolitik (NostaClimate)
Laufzeit: November 2018 bis Juli 2022
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Kooperationspartner: ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) Karlsruhe, Universität Hamburg, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zweiten Phase des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“
Zusammenfassung: Das Pariser Klimaabkommen beinhaltet das ehrgeizige langfristige Klimaziel den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C zu begrenzen. Während die meisten Ländern, die das Pariser Klimaabkommen ratifiziert haben, auch nationale Klimaschutzziele eingereicht haben (die sogenannten nationally determined contributions, NDCs), ist es unwahrscheinlich, dass einige der großen Industrienationen ihre Klimaschutzziele erreichen. Die Lücke zwischen den erforderlichen und den tatsächlichen Emissionseinsparungen zeigt, dass nationale Gesetzgebungen nicht ausreichen sondern durch zusätzliche freiwillige Klimaschutzaktivitäten ergänzt werden müssen. Es wird erwartet, dass insbesondere die sogenannten nichtstaatliche Akteure, neben den staatlichen und den individuellen Akteuren, dazu beitragen können diese Lücke zu schließen.
Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung des potenziellen Einflusses nichtstaatlicher Akteure auf die Erreichung der im Pariser Abkommen festgelegten Ziele. Das Projekt analysiert den potenziellen Einfluss verschiedener nichtstaatlicher Akteure durch die direkte Einsparung eigener Treibhausgasemissionen im Rahmen von zusätzlichen freiwilligen Klimaschutzaktivitäten. Der Fokus des Projektes liegt aber vor allem auf indirekte Einsparungen von Treibhausgasemissionen durch den Einfluss nichtstaatlicher Akteure auf die Akzeptanz von Klimapolitik und auf die Klimaschutzaktivitäten von individuellen Akteuren sowie dem Monitoring der Klimaschutzaktivitäten staatlicher und anderer nichtstaatlicher Akteure. Vor diesem Hintergrund entwickelt NostaClimate Strategien und Handlungsempfehlungen im Hinblick auf freiwillige Klimaschutzmaßnahmen nichtstaatlicher Akteure, auf ein verbessertes Monitoring von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren und insbesondere auch im Hinblick auf die Stärkung der individuellen Akzeptanz von Klimapolitik sowie der individuellen Klimaschutzaktivitäten durch vorbildliches Verhalten von bzw. der Etablierung von sozialen Normen durch nichtstaatlichen Akteuren.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Schleich, Joachim, Elisabeth Dütschke, Elke D. Kanberger und Andreas Ziegler (2024), On the relationship between individual carbon literacy and carbon footprints, Ecological Economics 218, 108100
Haverkamp, Thilo K.G., H. Welsch und Andreas Ziegler (2023), The relationship between climate protection activities, economic preferences, and life satisfaction: Empirical evidence for Germany, Energy Economics 128, 106938
Engler, Daniel, Elke D. Groh, Gunnar Gutsche und Andreas Ziegler (2021), Acceptance of climate-oriented policy measures under the COVID-19 crisis: an empirical analysis for Germany, Climate Policy 21 (10), 1281-1297
Papiere in Revision
Engler, Daniel, Gunnar Gutsche, Amantia Simixhiu und Andreas Ziegler (2024), Social norms and individual climate protection activities: A framed field experiment for Germany, in Revision für Energy Economics, frühere Version: MAGKS Discussion Paper No. 30-2022
Bei referierten Fachzeitschriften eingereichte Diskussionspapiere
Gleue, Marvin, Theresa Luigs und Andreas Ziegler (2023), The relevance of non-state climate protection activities as motivation for individual climate protection: Results from a framed field experiment
Arimura, Toshi H., Elke D. Groh, Miwa Nakai und Andreas Ziegler (2022), The causal effect of private and organizational climate-related identity on climate protection activities: Evidence from a framed field experiment in Japan, MAGKS Discussion Paper No. 29-2022
Kontakt: Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Intelligente Strommessung und dynamische Tarife: Konsumentscheidungen, rechtliche Rahmensetzung und Wohlfahrtseffekte (BeSmart)
Laufzeit: November 2018 bis Juli 2022
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Mikroökonomik und empirische Energieökonomik
Kooperationspartner: Weitere Fachgebiete der Universität Kassel (Empirische Wirtschaftsforschung und Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts), Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zweiten Phase des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“
Zusammenfassung: Dynamische Stromtarife und intelligente Stromnetze sind Schlüsselelemente der notwendigen Transformation hin zu einer dekarbonisierten Energieerzeugung. Die Einbindung der volatil produzierten Erneuerbaren Energien im größeren Maßstab erfordert Stromkonsumenten, die ihren Verbrauch an das verfügbare Stromangebot anpassen, insbesondere wenn die Energiesektoren gekoppelt sind. Diese Verbrauchsanpassung kann über Preissignale erreicht werden. Während sich Ökonomen seit langem für eine dynamische Preisgestaltung aussprechen, wurde sie bisher nur selten in der Praxis eingeführt. Dynamische Stromtarife sind durch den technologischen Fortschritt inzwischen wirtschaftlich und technologisch machbar, aber die Akzeptanz der Verbraucher stellt weiterhin eine Hürde für die großflächige Einführung dynamischer Stromtarife dar.
Ziel des Projektes ist es, ökonomische und rechtliche Lösungen für die Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz dynamischer Tarifsysteme zu entwickeln und damit das Potenzial der nachfrageseitigen Flexibilität in Wind- und Solarenergiesystemen zu erschließen. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf ab praktische Handlungsempfehlungen für die Gesetzgebung sowie für Stromanbieter und -produzenten zur Steigerung der Akzeptanz von dynamischen Stromtarifen unter Endkonsumenten zu entwickeln.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Kanberger, Elke D. und Andreas Ziegler (2024), The relevance of life-cycle CO2 emissions for vehicle purchase decisions: A stated choice experiment for Germany, Transportation Research Part D: Transport and Environment 126, 104031
Kontakt: Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Dekarbonisierung des Gebäudewärmesektors (DeGeb)
Laufzeit: November 2018 bis Juli 2022
Projektkoordination: Agora Energiewende Berlin
Kooperationspartner: Fachgebiete der Universität Kassel (Empirische Wirtschaftsforschung, Mikroökonomik und empirische Energieökonomik, Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts), Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) Kassel
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zweiten Phase des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“
Zusammenfassung: Das Beheizen von Wohn- und Nichtwohngebäuden ist eine der wesentlichen Quellen von CO2-Emissionen. Gebäude und Heizungssysteme sind langlebige Güter mit dem Risiko von Pfadabhängigkeiten, die die Dekarbonisierung zu einer Herausforderung machen. Die Wirkung verfügbarer Optionen wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien hängt davon ab, inwieweit diese tatsächlich von Wohnungseigentümern gewählt werden. Damit hängt sie von der Anreizstruktur und dem zugrundeliegenden Regulierungsrahmen ab. Neben dem öffentlichen ist dies vor allem das Privatrecht, das die Beziehungen zwischen Akteuren wie Vermietern und Mietern, Eigentümer bzw. -gemeinschaften und Anbietern von Heizungssystemen bzw. Wärmenetzen regelt.
Ziel des Projektes ist es, zu untersuchen, welche Auswirkungen diese Mikro-Anreize für die Transformation des Energiesystems im Gebäudebereich haben, welche Rolle die rechtlichen Rahmenbedingungen spielen, wie nachhaltige Investitionsentscheidungen angereizt werden können, und was daraus für effektive reale Politikmaßnahmen gelernt werden kann. Darüber hinaus sollen die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen unterschiedlicher Rechtsrahmen zur Dekarbonisierung im Gebäudewärmebereich verglichen werden.
Kontakt: Thilo Haverkamp (thilo.haverkamp[at]uni-kassel[dot]de)
Kompensationszahlungen kleiner und mittlerer deutscher Unternehmen für CO2-Emissionen (KompUnter)
Laufzeit: April 2020 bis März 2021
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Förderinstitution: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Zusammenfassung: Die Ziele des Pariser Klimaabkommens sollen in internationaler Kooperation durch nationale Klimabeiträge erreicht werden. Auf europäischer, aber auch nationaler Ebene wurde die wichtige Rolle von Unternehmen aus der Energiewirtschaft, der Industrie und dem Flugsektor bereits mit verschiedenen regulatorischen Maßnahmen adressiert. Allerdings sind kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland außerhalb dieser drei Branchen von diesen Maßnahmen überwiegend nicht betroffen. Dennoch können Unternehmen zu einer global nachhaltigen Entwicklung und gleichzeitig zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaziele beitragen, indem sie darüber hinausgehende, freiwillige Maßnahmen zur Reduktion oder aber Kompensation ihrer CO2-Emissionen durchführen.
Das Ziel des Projekts ist die empirische Untersuchung der Kenntnisse und Erfahrungen kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland über und mit CO2-Kompensationen. Insbesondere sollen auch Faktoren für generelle Kenntnisse, Erfahrungen und Beweggründe beleuchtet werden. Während CO2-Offsetting auf Individualebene bereits häufiger empirisch untersucht wurde, wurden kleine und mittlere Unternehmen in diesem Zusammenhang nur selten betrachtet. Darüber hinaus beschränken sich bisherige empirische Untersuchungen mit Unternehmen überwiegend auf restriktive Fallstudien, die häufig keine Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse erlauben, wohingegen quantitative breit angelegte Auswertungen extrem rar sind. Über eine Befragung kleiner und mittlerer Unternehmen soll zu diesem bislang wenig erforschten Themenkomplex beigetragen werden.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Engler, Daniel, Gunnar Gutsche, Amantia Simixhiu und Andreas Ziegler (2023), On the relationship between corporate CO2 offsetting and pro-environmental activities in small- and medium-sized firms in Germany, Energy Economics 118, 106487
Kontakt: Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Nachhaltiger Konsum - Eine empirische Analyse der Determinanten und Wirkungen (NaKon)
Laufzeit: August 2014 bis Dezember 2016
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Kooperationspartner: Weitere Fachgebiete der Universität Kassel (Agrar- und Lebensmittelmarketing, Verkehrsplanung und Verkehrssysteme, Mikroökonomik und empirische Energieökonomik, Umwelt- und Verhaltensökonomik, Solar- und Anlagentechnik, Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Technikrecht)
Förderinstitution: Zentrale Forschungsförderung (ZFF) der Universität Kassel
Zusammenfassung: Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene wurden Strategien für einen Transformationsprozess zum nachhaltigen Wirtschaften beschlossen. Neben Unternehmen spielen für diesen Prozess Haushalte durch ihr Konsumverhalten eine Schlüsselrolle. So ist z.B. der private Konsum von Gütern und Dienstleistungen für einen großen Teil von Umweltbelastungen verantwortlich. Im Hinblick auf ein besseres Verständnis von Verhaltens- und Konsummustern in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung wurden deshalb bereits einige Studien zur Analyse von nachhaltigem Konsum durchgeführt. Allerdings waren diese wenigen Studien sehr punktuell in einer zumeist disziplinären Ausrichtung auf einzelne Konsumbereiche beschränkt.
Das Ziel des Projektes war es, die Bestimmungsgründe (wie z.B. Einstellungen und Motivationen) von nachhaltigem Konsumverhalten sowie mögliche Interaktionen mit der Angebotsseite in einer interdisziplinären Herangehensweise empirisch zu untersuchen. Darüber hinaus wurden ökonomische, ökologische und soziale Wirkungen einer Verschiebung hin zu nachhaltigerem Konsum eruiert. Dabei wurden die drei Konsumfelder Energieverbrauch im Haushalt, Mobilitätsverhalten und Lebensmittelkonsum in einer interdependenten, übergreifenden Betrachtungsweise beleuchtet. Diese Konsumfelder sind für zwei Drittel der Konsumausgaben verantwortlich und weisen gleichzeitig die stärksten Umweltbelastungen auf, so dass sie sowohl aus ökonomischer als auch aus Nachhaltigkeitssicht von größter Relevanz sind.
Kontakt: Prof. Dr. Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Sozialpolitische Konsequenzen der Energiewende in Deutschland (SOKO Energiewende)
Laufzeit: August 2013 bis Dezember 2016
Projektkoordination: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim
Kooperationspartner: Universität Kassel (Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung), Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Universität Heidelberg, Universität Bayreuth
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“
Zusammenfassung: Die von der Bundesregierung beschlossenen Energiekonzepte zielen auf den Umbau des Energiesystems in Deutschland ab und beinhalten eine deutliche Reduktion des Treibhausgasausstoßes sowie einen raschen Ausstieg aus der Atomenergie. Als wichtigste Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen werden der Ausbau erneuerbarer Energien sowie eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz gesehen. Eine Reihe von politischen Instrumenten soll die Erreichung der gesteckten Ziele sicherstellen. Dazu gehören neben dem europäischen Emissionshandel vor allem die Förderung der erneuerbaren Energien über das nationale Erneuerbare-Energien-Gesetz. Zumindest vorübergehend wird dabei mit einem Anstieg der Energiekosten durch die Energiewende gerechnet.
Das Ziel des Projektes war die Identifikation möglicher kritischer Interaktionen zwischen Energie- und Sozialpolitik. Ein wichtiger Projektbestandteil sind neben der ökonomischen Analyse von Verteilungseffekten der Energiepolitik auch Fragen der Gerechtigkeit und der Akzeptanz sowie mögliche Folgen für Staat und Gesellschaft, etwa im Hinblick auf einen steigenden Anteil der Ausgaben für Energie (Strom und Wärme) an den Gesamtausgaben privater Haushalte. Vor diesem Hintergrund wurden insbesondere auch generelle Einschätzungen privater Haushalte zu Energiepreisentwicklungen und Verteilungswirkungen durch die Energiewende sowie deren Einstellungen zu unterschiedlichen Ausgleichsmechanismen empirisch untersucht.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Kanberger, Elke D., Theresa Luigs und Andreas Ziegler (2024), The relevance of proximity and work-related experiences for the individual support for power plants: An empirical analysis of wind, coal, and nuclear energy, Energy Policy 192, 114185
Kanberger, Elke D. und Andreas Ziegler (2023), On the preferences for an environmentally friendly and fair energy transition: A stated choice experiment for Germany, Energy Policy 182, 113730
Groh, Elke D. und Charlotte von Möllendorff (2020), What shapes the support of renewable energy expansion? Public attitudes between policy goals and risk, time, and social preferences, Energy Policy 137, 111171
Ziegler, Andreas (2019), The relevance of attitudinal factors for the acceptance of energy policy measures: A micro-econometric analysis, Ecological Economics 157, 129-140
Groh, Elke D. und Andreas Ziegler (2018), On self-interested preferences for burden sharing rules: An econometric analysis for the costs of energy policy measures, Energy Economics 74, 417-426
Kontakt: Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Die Energiewende im Spannungsfeld zwischen Regionalisierung und Zentralisierung (ENERGIO)
Laufzeit: September 2013 bis November 2016
Projektkoordination: Ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.
Kooperationspartner: Universität Kassel (Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung), Universität Hamburg, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“
Zusammenfassung: Die Bundesregierung hat im Zuge der Energiewende Ziele bezüglich der Verringerung der Treibhausgasemissionen, der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und der Reduktion des Energieverbrauchs formuliert. Die Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen erfordert in der Regel eine Abstimmung zwischen Bundesländern und Kommunen sowie eine Implementation von Maßnahmen vor Ort. Zwischen der Regionalisierung der Energiepolitik und Energieversorgung und einem zentralistischen Ansatz existiert jedoch ein potenzielles Spannungsfeld, welches sich sowohl aus den Charakteristika der Energieversorgung als auch aus Verhaltens- und Akzeptanzaspekten auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie staatlichen Institutionen ergibt.
Das Ziel des Projektes war es, regionale Aspekte bei der Planung und Umsetzung der Energiewende in Deutschland empirisch zu beleuchten und das Zusammenspiel zwischen Kosteneffizienz und Präferenzgerechtigkeit bzw. Akzeptanz zu verdeutlichen. Mit unterschiedlichen Methoden wurde untersucht, inwiefern die Akzeptanz und die Mitwirkung der beteiligten Akteure regional unterschiedlich ausgeprägt sind und energiepolitische Maßnahmen regional differenzierter und/oder kosteneffizienter ausgestaltet werden können. Vor diesem Hintergrund sollten insbesondere auch empirisch fundierte Erkenntnisse über das Verhalten von Haushalten als Energienachfrager sowie über deren Präferenzen für grünen Strom aus regionaler Erzeugung gewonnen werden.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Groh, Elke D. (2022), Exposure to wind turbines, regional identity and the willingness to pay for regionally produced electricity, Resource and Energy Economics 70, 101332
Groh, Elke D. und Andreas Ziegler (2022), On the relevance of values, norms, and economic preferences for electricity consumption, Ecological Economics 192, 107264
Ziegler, Andreas (2021), New Ecological Paradigm meets behavioral economics: On the relationship between environmental values and economic preferences, Journal of Environmental Economics and Management 109, 102516
Ziegler, Andreas (2020), Heterogeneous preferences and the individual change to alternative electricity tariffs, Energy Economics 91, 104889
Kontakt: Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Evaluating Climate Mitigation and Adaptation Policies (EvalMap)
Laufzeit: April 2012 bis Dezember 2015
Projektkoordination: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) Essen
Kooperationspartner: Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim, Universität Kassel (Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung) als Unterauftragnehmer des ZEW
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der ersten Phase des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“
Zusammenfassung: Um den globalen Klimawandel erfolgreich eindämmen zu können, wurden in Deutschland eine Reihe von politischen Maßnahmen ergriffen. Die empirische Evaluation dieser Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen ist nicht nur wichtig, um die Konsistenz der Maßnahmen sicherzustellen, sondern auch um kostspielige Redundanzen zu vermeiden. In der Praxis ergeben sich dabei jedoch Schwierigkeiten, weil für eine korrekte Evaluation dieser politischen Maßnahmen auch ein Verständnis der Determinanten der privaten Energienachfrage vorhanden sein muss. Dieses Problem wird noch dadurch verschärft, dass es an verlässlichen empirischen Daten fehlt, welche den Energiekonsum der Haushalte und die damit verbundenen Emissionen über die Zeit hinweg betrachten.
Das Ziel des Projektes war die Etablierung eines umfassenden energieökonomischen Paneldatensatzes zum Energieverbrauch der privaten Haushalte, welcher für die Forschung frei zugänglich ist. Der Datensatz wurde dazu genutzt, verschiedene Präferenzindikatoren ökonometrisch zu schätzen, etwa die Zahlungsbereitschaft für erneuerbare Energien sowie Preis- und Einkommenselastizitäten für den Strom-, Gas- oder den Ölverbrauch. Darüber hinaus wurden auf der Grundlage dieses Datensatzes auch die Durchführung von Klimaanpassungsmaßnahmen auf Haushaltebene wie z.B. der Abschluss von Versicherungen oder Maßnahmen der Klimatisierung oder Isolierung in Wohnungen empirisch untersucht.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Schwirplies, Claudia und Andreas Ziegler (2017), Adaptation of future travel habits to climate change: A micro-econometric analysis of tourists from Germany, Tourism Economics 23 (6), 1275-1295
Kontakt: Prof. Dr. Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Die Bedeutung freiwilliger Beiträge und von Fairnesspräferenzen für den Erfolg internationaler Klimapolitik: Eine theoretische und empirische Analyse auf Individualebene (VolFair)
Laufzeit: März 2012 bis Oktober 2015
Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Kooperationspartner: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) Karlsruhe, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim, Universität Hamburg, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der ersten Phase des Förderprogramms „Ökonomie des Klimawandels“
Zusammenfassung: Innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft besteht Einigkeit, die Folgen des anthropogen induzierten Klimawandels durch eine Reduktion der weltweiten Treibhausgasemissionen einzudämmen. Vergangene Klimaverhandlungen haben gezeigt, dass der Erfolg internationaler Vereinbarungen mindestens von drei wesentlichen Kernelementen abhängt: Von der Akzeptanz der Verhandlungsergebnisse innerhalb der Bevölkerung, von der Kooperation und Koordination vieler heterogener Verhandlungspartner sowie von der Umsetzung der Verhandlungsergebnisse in konkrete nationale Maßnahmen zum Klimaschutz. Bei diesem Umsetzungsprozess müssen politische Akteure auch freiwillige Klimaschutzaktivitäten berücksichtigen.
Das Ziel des Projektes war es, das Verständnis für erfolgreiche Klimaverhandlungen zu vertiefen und zu erweitern. Dazu gehörte die Analyse der Rolle der Akzeptanz von internationalen Klimaabkommen auf Individualebene. Von besonderem Interesse war dabei, inwieweit die wechselseitige Beziehung zwischen Bevölkerung und Teilnehmern an Klimaverhandlungen den Erfolg von internationalen Klimaverhandlungen beeinflusst. Darüber hinaus wurde die Bedeutung von Gerechtigkeits- und Fairnessvorstellungen in der Bevölkerung untersucht. Schließlich wurden insbesondere auch individuelle freiwillige Klimaschutzmaßnahmen analysiert, vor allem im Hinblick auf deren mögliche Auswirkungen auf ein internationales Klimaabkommen.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Schwirplies, Claudia, Elisabeth Dütschke, Joachim Schleich und Andreas Ziegler (2019), The willingness to offset CO2 emissions from traveling: Findings from discrete choice experiments with different framings, Ecological Economics 165, 106384
Schleich, Joachim, Claudia Schwirplies und Andreas Ziegler (2018), Do perceptions of international climate policy stimulate or discourage voluntary climate protection activities? A study of German and US households, Climate Policy 18 (5), 568-580
Lange, Andreas, Claudia Schwirplies und Andreas Ziegler (2017), On the interrelation between the consumption of impure public goods and the provision of direct donations: Theory and empirical evidence, Resource and Energy Economics 47, 72-88
Ziegler, Andreas (2017), Political orientation, environmental values, and climate change beliefs and attitudes: An empirical cross country analysis, Energy Economics 63, 144-153
Schleich, Joachim, Elisabeth Dütschke, Claudia Schwirplies und Andreas Ziegler (2016), Citizens' perceptions of justice in international climate policy: an empirical analysis, Climate Policy 16 (1), 50-67
Schwirplies, Claudia und Andreas Ziegler (2016), Offset carbon emissions or pay a price premium for avoiding them? A cross-country analysis of motives for climate protection, Applied Economics 48 (9), 746-758
Kontakt: Prof. Dr. Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Die Bestimmungsgründe nachhaltiger Geldanlagen – Eine empirische Untersuchung privater Haushalte in Deutschland (SRI Deutschland)
Laufzeit: Oktober 2013 bis September 2015
Projektkoordination und -bearbeitung: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Förderinstitution: Deutsche Bundesbank
Zusammenfassung: Corporate Social Responsibility, also die freiwillige Durchführung ökologischer, sozialer oder ethischer Maßnahmen in Unternehmen ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus akademischer Studien gerückt. Dabei wurde insbesondere untersucht, inwieweit derartige Maßnahmen die Unternehmensperformance beeinflussen. Darüber hinaus wurde ebenfalls untersucht, welchen Erfolg Investoren haben, die in nachhaltige Unternehmen investieren. Häufig wurde dabei die Aktienperformance dieser Unternehmen oder von nachhaltigkeitsorientierten Fonds oder Indizes im Vergleich zu deren konventionellen Gegenstücken betrachtet. Dagegen beschäftigen sich nur wenige Studien mit den Motiven und Charakteristiken der Investoren, die in diese Unternehmen direkt bzw. in nachhaltige Geldanlagen investieren.
Das Ziel des Projektes war die empirische Untersuchung der Anlageentscheidungen im Kontext nachhaltiger Geldanlagen. Grundlage hierfür waren Daten aus einer repräsentativen Befragung unter privaten deutschen Finanzentscheidern. Dabei wurde erstmals ein „stated preferences discrete choice“ Experiment zur Untersuchung der Entscheidung von privaten Investoren zwischen nachhaltigen und konventionellen Anlageformen durchgeführt. Neben den Kerneigenschaften der Anlageobjekte wurden insbesondere auch Charakteristika und Motive der Anlegerinnen und Anleger identifiziert, welche für das Investieren in nachhaltige Geldanlagen relevant sind. Eine Schätzung der Zahlungsbereitschaft ermittelte, auf wie viel Rendite Investoren bereit sind, für die Wahl einer nachhaltigen gegenüber einer konventionellen Anlage zu verzichten.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Gutsche, Gunnar und Bernhard Zwergel (2020), Information barriers and labeling schemes for socially responsible investments, Schmalenbach Business Review 72, 111-157
Gutsche, Gunnar (2019), Individual and regional christian religion and the consideration of sustainable criteria in consumption and investment decisions: An exploratory econometric analysis, Journal of Business Ethics 157 (4), 1155-1182
Gutsche, Gunnar und Andreas Ziegler (2019), Which private investors are willing to pay for sustainable investments? Empirical evidence from stated choice experiments, Journal of Banking and Finance 102, 193-214
Gutsche, Gunnar, Anja Köbrich León und Andreas Ziegler (2019), On the relevance of contextual factors for socially responsible investments: An econometric analysis, Oxford Economic Papers 71 (3), 756-776
Gutsche, Gunnar, Christian Klein, Andreas Ziegler und Bernhard Zwergel (2017), Characterizing German (sustainable) investors, Corporate Finance 8 (3-4), 77-81
Kontakt: Dr. Gunnar Gutsche (gunnar.gutsche[at]uni-kassel[dot]de)
Die Bedeutung von Gerechtigkeitsprinzipien für erfolgreiche Kooperation - Eine Analyse der Auswahl und Wirkung von Verteilungsregeln in internationalen Klimaverhandlungen (Klimaverhandlungen)
Laufzeit: Oktober 2010 bis November 2013
Projektkoordination: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim
Kooperationspartner: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), Leipzig, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, Universität Kassel (Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung) als Unterauftragnehmer des ZEW
Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit“ (WiN II)
Zusammenfassung: Die Erwärmung des Erdklimas stellt aufgrund der vielfältigen Auswirkungen auf Mensch und Natur eine der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft dar. Jedoch sind nationale Maßnahmen zur Eindämmung des anthropogenen Klimawandels allein nicht ausreichend. Notwendig sind vielmehr auch internationale Abkommen zur Reduktion von Treibhausgas- und insbesondere CO2-Emissionen, deren Einführung, Durchsetzung und Einhaltung sich allerdings als sehr schwierig erweisen. So erfordern solche Abkommen die Koordination und Kooperation vieler heterogener Akteure (d.h. Länder). Dabei kann angenommen werden, dass souveräne Staaten nur dann in internationalen Klimaverhandlungen kooperieren, wenn dies für jedes Land ökonomische Vorteile bringt oder ggf. entstehende Nachteile durch positive Effekte in anderen Politikfeldern aufgewogen werden. Da die Kosten und Nutzen von Emissionsreduktionen sowie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die historische Verantwortung für CO2-Emissionen regional sehr unterschiedlich sind, spielt die Wahrnehmung von Fairness und Gerechtigkeit eine große Rolle.
Das Ziel des Projektes war daher die Analyse des Einflusses von Gerechtigkeitsnormen bei der Verteilung globaler CO2-Emissionsrechte in internationalen Klimaverhandlungen, ein Aspekt der bisher nur selten ökonomisch untersucht wurde. Insbesondere lagen zu diesem Themenbereich nur sehr wenige empirische Analysen vor. Vor allem sollte die Akzeptanz von Gerechtigkeitsprinzipien als Grundlage für freiwillige Kooperationen betrachtet werden. Ein Augenmerk lag hier auf der Frage, inwieweit die Heterogenität der beteiligten Akteure entlang verschiedener Dimensionen (wie z.B. ökonomische Leistungsfähigkeit, Kosten und Nutzen von Emissionsreduktionen, Bevölkerungsgröße) effektive internationale Klimaabkommen auf der Basis von Gerechtigkeitsnormen erlauben und welche Akteure einer solchen Kooperation zustimmen.
Publikationen in referierten Fachzeitschriften
Kesternich, Martin, Andreas Löschel und Andreas Ziegler (2021), Negotiating weights for burden sharing rules in international climate negotiations: An empirical analysis, Environmental Economics and Policy Studies 23 (2), 309-331
Kontakt: Prof. Dr. Andreas Ziegler (andreas.ziegler[at]uni-kassel[dot]de)
Wie reagieren Aktienmärkte auf die Einbeziehung von Unternehmen in Nachhaltigkeitsindizes? Eine empirische Untersuchung unter Anwendung von Event-Studien
Laufzeit: Oktober 2012 bis September 2013
Projektkoordination und -bearbeitung: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Förderinstitution: Deutsche Bundesbank
Zusammenfassung: Das Ziel des Projektes war zu untersuchen, inwieweit die Einbeziehung eines Unternehmens in einen Nachhaltigkeitsindex dessen finanzielle Performance beeinflusst. Im Hinblick auf die Identifizierung kausaler Effekte wurden für die empirische Analyse Eventstudien verwendet, die grundsätzlich den Einfluss eines unternehmerischen Ereignisses (d.h. einer neuen verfügbaren Information über Unternehmen) auf deren durchschnittliche Aktienrenditen untersuchen. Im Gegensatz zu früheren Studien wurden nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Eventstudien durchgeführt, die sich auf einen deutlich längeren Zeitraum von mehreren Monaten und sogar Jahren (d.h. auf ein deutlich größeres sogenanntes Ereignisfenster) beziehen. Darüber hinaus wurde nicht nur ein einzelner Aktienmarkt beleuchtet, sondern eine internationale Analyse durchgeführt.
Kontakt: Dr. Gunnar Gutsche (gunnar.gutsche[at]uni-kassel[dot]de)