Forschungsprojekte

Laufende Forschungsprojekte

Blockchains beinhalten das Potential, die Rollen von Marktakteuren grundlegend zu verändern, insbesondere die Beziehung zwischen Verbrauchern und Unternehmern neu zu strukturieren oder die traditionellen Rollengrenzen aufzuheben (Verschmelzung der beiden Rollen des Produzenten und des Konsumenten zum „Prosumenten“). Am Beispiel zweier solcher Möglichkeiten – der Ausschreibung geringfügiger Konsumaktivitäten durch den Verbraucher und der differenzierten Verwaltung identitätsrelvanter Daten – wird in diesem Projekt untersucht, welche rechtlichen und technischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit solche Neustrukturierungen sowohl von Verbrauchern als auch von Unternehmern gewünscht werden. 
 

(Dabei geht es u.a. um folgende Forschungsfragen:

FF 1: Was sind aus Verbraucher- und Anbietersicht grundlegende Vor- und Nachteile von Blockchains / Smart Contracts gegenüber anderen internetbasierten Koordinationsmechanismen in Transaktionsprozessen?

FF 2: Welche Transaktionen haben ein großes / geringes Potenzial zum Einsatz von Blockchains / Smart Contracts?

FF 3: Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen geändert oder neu geschaffen werden, damit Verbraucher-Ausschreibungen und Identitätsverwaltungen attraktiv für Verbraucher und Unternehmer sind?

FF 4: Wie groß ist die Akzeptanz auf Anbieter- und Verbraucherseite für die Nutzung von Blockchains / Smart Contracts im Rahmen des C2B-Ansatzes in Transaktionsprozessen und von welchen Determinanten hängt die Akzeptanz ab? Welche technischen Voraussetzungen / Ausgestaltungen von Schnittstellen (Interfaces) führen dazu, dass
Verbraucher-Ausschreibungen und Identitätsverwaltungen attraktiv für Verbraucher und Anbieter sind?)

In dem Forschungsprojekt wird untersucht, welche Vorzüge DLT-gestützter Verfahren des Eigentumsnachweises vor dem Hintergrund unterschiedlicher Rechtsordnungen und bislang existierender Landregistersysteme einen Umstieg auf derartige Verfahren nahelegen. Mit dem Ziel der Wohlfahrtsoptimierung können in einzelnen Rechtsordnungen auch Anpassungen von Formvorschriften, von sachenrechtlichen Bestimmungen über den Eigentumserwerb, von insolvenzrechtlichen Bestimmungen und insbesondere von Regeln für vorhandene Grundbuchsysteme erforderlich erscheinen. Über Fragen der Anpassung nationalen Rechts hinaus werden aber auch Effizienzgewinne durch die mögliche Schaffung DLT-gestützter grenzüberschreitender Eigentumsregistrierungen und schließlich Gerechtigkeitsaspekte und demokratiepolitische Fragen der Eigentumssicherung als Basis wirtschaftlicher Teilhabe in Entwicklungs- und Transformationsländern in den Blick genommen. Im Rahmen dieses Projekts wird hierzu eine Auswahl aus den folgenden Forschungsfragen bearbeitet:

(Welche Ausgestaltung des Rechts macht die Zuordnung von Rechten zu Personen in der Blockchain effektiv und effizient?

• Lässt sich die Funktionalität der höchstentwickelten staatlichen Grundbuchsysteme (insb. Deutschland, Österreich, Schweiz) vollständig durch DLT (einschließlich Smart Contracts) abbilden? Mit welchen Übergangsproblemen und damit verbundenen -kosten ist dabei zu rechnen? Welche Vorteile einer Blockchain-Lösung können, insbesondere in Abhängigkeit vom jeweils bereits vorhandenen staatlichen Grundbuchsystem eine Umstellung nahelegen? Welche Nachteile sprechen dagegen?

• Für welche Kategorien beweglicher Güter könnte DLT die aus dem bisherigen Fehlen eines Mobilienregisters (etwa in Deutschland, Österreich und der Schweiz) resultierenden Probleme überwinden?

• Lassen sich die bisherigen für Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäfte über Grundstücke geltenden Formvorschriften im Zusammenhang mit DLT-gestützten Transaktionen ohne Einbußen im Hinblick auf die Formzwecke abschwächen oder ersetzen?

• Kann und sollte das Recht die Zuordnung in einer Blockchain durch ein Konzept wie den „öffentlichen Glauben an die Blockchain“ unterstützen?

• Könnten DLT-gestützte Rechteübertragungen oder -einräumungen für Immaterialgüter eine vergleichbare Verkehrssicherheit wie für körperliche Gegenstände, insb. Grundstücke, bewirken?

• Wie kann das Recht die Zuverlässigkeit der erstmaligen Zuordnung auf der Blockchain sicherstellen? Welche Vorgänge der erstmaligen Zuordnung sollte das Recht als wirksam ansehen?

• Wodurch wird die Konkurrenz zwischen Besitz und Blockchain-Dokumentation bzw. Grundbuch und Blockchain-Dokumentation geregelt, und welche Anpassungen wären hierbei zu erwägen? Nach deutschem Recht ist die Konkurrenz zwischen dem Grundbuch und dem Besitz gesetzlich festgelegt. Sollen Eigentümer künftig die Methode des Eigentumsnachweises wählen dürfen?

• Wird mit Crypto-Assets (neben Grundstücken, beweglichen Sachen und unkörperlichen Gegenständen) eine vierte Kategorie von Gütern eingeführt?

• Was soll gelten, wenn jemand eine Sache zunächst auf der Blockchain und dann durch Besitzübertragung (oder umgekehrt) übereignet?)

Kosten der energetischen Sanierung von Mietwohnungen fair teilen

Bis 2045 sollen Gebäude treibhausgasneutral sein, so das Bundesklimaschutzgesetz. Millionen Immobilien müssen modernisiert werden. Zahlt der Vermietende, oder kommen Mietende dafür auf? Damit beschäftigt sich ein Forschungsprojekt unter Leitung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel.

Das Projekt trägt den Titel FLAMME (Fairness, Lastenverteilung und Akzeptanz des Mietrechts bei Modernisierungen für Energieeffizienz). Es untersucht, wie Kosten und Nutzen für energetische Modernisierungen aufgeteilt werden können. Sollten Vermietende die Sanierungskosten tragen, weil die Bausubstanz maßgeblich über den Heizenergieverbrauch bestimmt, oder die Mietenden, die Heizkosten sparen? Wie sollen Heizkosten generell verteilt werden? Welche Aufteilung sieht das Mietrecht vor? Was wäre fair und würde dem langfristigen Charakter der Sanierung, dem Interesse der Vermietenden an der Refinanzierung der Sanierung sowie der Bereitschaft von Mietenden gerecht, mehr Miete für niedrigere Heizkosten oder klimaschonendes Wohnen zu zahlen? Welchen Anteil an den Kosten soll die Gesellschaft übernehmen? 

Die Forschenden untersuchen rechtsökonomisch und -ethisch die Umlagesysteme des deutschen Mietrechts sowie neue Umlagemodelle: beispielsweise die Integration der Modernisierungsumlage ins Betriebskostenrecht, die Nutzung von Staffelmietverträgen, Konzepte wie das Warmmietensystem in Schweden oder ein energetischer Mietspiegel. Auf Basis von Sanierungsbeispielen, die die Erreichung der Klimaziele bei typischen Mietgebäuden sicherstellen, werden zu den dabei aus den Umlagesystemen resultierenden Belastungsverteilungen die Interessengruppen befragt, um zu erheben, welche Umlagesysteme von wem als fair wahrgenommen werden. Diese könnten die Akzeptanz der gesellschaftlich notwendigen Modernisierungsmaßnahmen steigern.

Partner aus Forschung und Praxis

Der Verbund vereint Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Ingenieurswissenschaft. Die Volkswirtschaftliche Perspektive bringt die Universität Kassel als Verbundleiterin ein:

Das Fachgebiet Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts untersucht, wann sich Modernisierungen Lohnen. „So können wir antizipieren, welche Handlungsanreize das Recht setzt und somit Vorschläge für eine Gesetzgebung machen, die möglichst kosteneffizient und fair ist“, erläutert Fachgebietsleiter und Verbundkoordinator Prof. Dr. Georg von Wangenheim.

Prof. Dr. Heike Wetzel, Leiterin des Fachgebiets Mikroökonomik und empirische Energieökonomik, leitet die Haushaltsbefragungen. Wetzel: „Durch die Analyse von Fairnessaspekten identifizieren wir, welche Personengruppen bestimmte Umlagesysteme als fair wahrnehmen und wo möglicherweise Akzeptanzprobleme für die notwendigen Modernisierungsmaßnahmen liegen.“

Neben der Universität Kassel sind das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V. München – FIW München, das Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden – ITG Dresden und das Umweltbundesamt – UBA beteiligt. Gefördert wird das Vorhaben für drei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Förderlinie „Energiewende und Gesellschaft“ des 7. Energieforschungsprogramms. Die Fördersumme übersteigt knapp die Millionengrenze, rund die Hälfte geht nach Kassel.

Im Begleitkreis vertreten sind Interessengruppen der Mietenden und Vermietenden. Dabei sind: der Deutsche Mieterbund, der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Haus & Grund Deutschland - Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V., der Verband Privater Bauherren und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Er wird ergänzt durch weitere Interessensgruppen; ihre Mitarbeit zugesichert haben das Deutsche Energieberater Netzwerk DEN e.V., der Bundesverband Energieeffiziente Gebäudehülle BuVEG, die Landeshauptstadt München und deren Wohnungsbaugesellschaft WBG München, sowie die Vonovia SE.

 

Im Projekt unIT-e² treiben 28 Unternehmen und Forschungsinstitute die optimale Integration der Elektromobilität in das Energiesystem voran. Im Rahmen von vier sogenannten "Clustern" finden mehrere Feldversuche sowie Laboruntersuchungen statt. Begleitet werden die Praxisvorhaben von den Teilprojekten Forschung und Grid, welche das Konsortium bei übergreifenden Themen unterstützen und mit eigenen Forschungsvorhaben begleiten.

Die Universität Kassel ist im nordhessischen Cluster „Heav-E“ angesiedelt. Hier werden mit bis zu 125 Testpersonen das Ladeverhalten von Elektroauto-Nutzer:innen in einem 18-monatigen Feldtest untersuchen. Ziel des Feldtests ist die Erprobung und Entwicklung neuer und intelligenter Ladekonzepte, um auch bei einer hohen Durchdringung von Elektroautos eine optimale Integration in das lokale Stromnetz zu ermöglichen.

Zu diesem Zweck werden während des Testzeitraums Daten rund um das Laden der Elektroautos erhoben und Befragungen mit den Testpersonen durchgeführt. Zudem sollen den Teilnehmer:innen während des Testzeitraums verschiedene Ladekonzepte angeboten werden, mit denen sie durch Anpassung ihres Ladeverhaltens monatliche Prämien erzielen können. Dies soll den Testpersonen vermitteln, dass zukünftig nicht nur die Netzbetreiber von einem netzdienlichen Ladeverhalten profitieren können, sondern auch die Nutzer:innen von Elektroautos.

Die übergeordneten Fragestellungen im Cluster:

  • Analyse unterschiedlicher Anreizkonzepte und deren Auswirkung auf das Ladeverhalten von Elektroauto-Nutzer:innen.
  • Weiterentwicklung der intelligenten Ladeinfrastruktur
  • Untersuchung und Entwicklung intelligenter Ladesysteme
  • Analyse der Implikationen des Ladeverhaltens auf die Auslastung der Verteilnetzinfrastruktur

Das Fachgebiet Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts begleitet in diesem Cluster die Feldversuche theoriegeleitet. Neben der Mitarbeit im Cluster ist das Fachgebiet jedoch auch fest im Teilprojekt Forschung verankert: Hier hat es gemeinsam mit der Stiftung Umweltenergierecht die Leitung der Arbeitsgruppe Recht & Regulatorik. Die Schwerpunktthemen im Teilprojekt Forschung sind:

  • Ausgestaltung des § 14a EnWG
  • Aufdecken und Ausschöpfen der Vertragsgestaltungspotenziale verschiedener Marktakteure
  • Wirkung dynamischer Preiskomponenten auf die Ladeentscheidungen der Letztverbraucher und den damit verbundenen Rückkopplungen auf die Netzebene.

Link: Wir mobilisieren die digitale Energiewende · UN|IT|E² (unit-e2.de)

 

Zusammenhang zwischen umweltrelevantem Verhalten und der Entwicklung von Werten und Normen (ZumWert)

Laufzeit: Juli 2019 bis Juni 2022

Projektkoordination: Universität Kassel, Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung

Förderinstitution: Universität Kassel

Zusammenfassung: Umweltfreundliche Aktivitäten von Individuen und Gruppen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung gesellschaftlicher Umweltschutzziele (wie z.B. die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Emissionsreduktionsziele). Freiwillige Beiträge zum Umwelt-und speziell zum Klimaschutz sind deshalb Gegenstand umweltökonomischer, -psychologischer und -soziologischer Forschung, wobei der Einfluss von Werten und Normen häufig im Fokus steht. Vor diesem Hintergrund untersucht dieses Projekt, inwiefern sich die zugehörigen Normentwicklungs-und Internalisierungsprozesse im Zeitverlauf verändern und beeinflussen lassen, um ein für die Gemeinschaft förderliches Gesamtergebnis zu erreichen. Umweltrelevante Werte und Normen werden dafür zunächst identifiziert und in eine disziplinübergreifende Theoriesprache eingebettet. Die Kombination von Methoden aus Ökonomik und Psychologie ermöglicht es, kausale Effekte der identifizierten Werte und Normen auf umweltrelevantes Verhalten offenzulegen. Damit können die Nachteile traditioneller Ansätze, bei denen die Untersuchung oft auf Korrelationen basiert, überwunden werden. Zugleich werden Einflüsse auf die Dynamik von Norminternalisierungsprozessen identifiziert. Die beteiligten AntragstellerInnen ergänzen sich dabei in inhaltlicher und methodischer Weise und sind drittmittelstark.

Ab­ge­schlos­se­ne For­schungs­pro­jek­te

Dynamische Stromtarife und intelligente Stromnetze sind Schlüsselelemente der notwendigen Transformation hin zu einer dekarbonisierten Energieerzeugung. Die Einbindung der volatil produzierten Erneuerbaren Energien im größeren Maßstab erfordert Stromkonsumenten, die ihren Verbrauch an das verfügbare Stromangebot anpassen, insbesondere wenn die Energiesektoren gekoppelt sind. Ziel des Projektes ist es, ökonomische und rechtliche Lösungen für die Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz dynamischer Tarifsysteme zu entwickeln und damit das Potential der nachfrageseitigen Flexibilität in Wind- und Solarenergiesystemen zu erschließen. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf ab praktische Handlungsempfehlungen für die Gesetzgebung sowie für Stromanbieter und -produzenten zur Steigerung der Akzeptanz von dynamischen Stromtarifen unter Endkonsumenten zu entwickeln.

 

Dekarbonisierung des Gebäudewärmesektors (DeGeb)

Laufzeit: November 2018 bis Oktober 2021

Projektkoordination: Agora Energiewende Berlin

Kooperationspartner: Fachgebiete der Universität Kassel (Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts, Empirische Wirtschaftsforschung und Mikroökonomik und empirische Energieökonomik), Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) Kassel

Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zweiten Phase des Förderprogramms "Ökonomie des Klimawandels"

Zusammenfassung: Das Beheizen von Wohn- und Nichtwohngebäuden ist eine der wesentlichen Quellen von CO2-Emissionen. Gebäude und Heizungssysteme sind langlebige Güter mit dem Risiko von Pfadabhängigkeiten, die die Dekarbonisierung zu einer Herausforderung machen. Die Wirkung verfügbarer Optionen wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien hängt davon ab, inwieweit diese tatsächlich von Wohnungseigentümern gewählt werden. Neben dem öffentlichen ist dies vor allem das Privatrecht, das die Beziehungen zwischen Akteuren wie Vermietern und Mietern, Eigentümer bzw. -gemeinschaften und Anbietern von Heizungssystemen bzw. Wärmenetzen regelt. Im Rahmen des Projektes wird untersucht, welche Auswirkungen diese Mikro-Anreize für die Transformation des Energiesystems im Gebäudebereich haben, welche Rolle die restlichen Rahmenbedingungen spielen, wie nachhaltige Investitionsentscheidungen angereizt werden können, und was daraus für effektive reale Politikmaßnahmen gelernt werden kann. Ziel des Vorhabens ist der Vergleich der gesamtwirtschaftlichen Wirkung unterschiedlicher Rechtsrahmen zur Dekarbonisierung im Gebäudewärmebereich.

Kontakt: Leo Reutter (leo.reutter@uni-kassel.de)

Link: https://www.agora-energiewende.de/veroeffentlichungen/wie-passen-mieterschutz-und-klimaschutz-unter-einen-hut/

Energieeffizienter Wohnraum am Beispiel Kassel (EnWorks)

Das im Oktober 2013 begonnene interdisziplinäre Projekt zielt darauf ab, in der Zusammenarbeit von Ingenieur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlern Steuerungsinstrumente und -verfahren vor allem des privaten Rechts so zu optimieren, dass die beteiligten Akteure in der Praxis bereit und in der Lage sind, die technisch mögliche Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden umwelt- und gesellschaftsverträglich umzusetzen. In enger Rückkoppelung mit Praxispartnern und Akteuren aus Kassel werden innovative Vorschläge entwickelt, die technisch vorausschauend, ökonomisch effizient, politisch durchsetzbar, gesellschaftlich akzeptiert und juristisch praktikabel sind.

Am Projekt arbeiten das Fachgebiet Bürgerliches Recht, Gesellschaftsrecht, Wettbewerbsrecht, Prof. Martina Deckert, das Fachgebiet Bauphysik, Prof. Anton Maas und das Fachgebiet Grundlagen des Rechts, Privatrecht und Ökonomik des Zivilrechts, Prof. Georg von Wangenheim, eng zusammen. [mehr]

Die Bedeutung und Diffusion von Institutionen in verbundenen Innovationssystemen

Wissenschaftliche und anwendungsorientierte Ziele des Projekts

Nachhaltiges Wirtschaften setzt nachhaltige Innovationen und als Bedingung dafür nach­hal­tige Innovationssysteme (IS) voraus. Die Funktionsweise von IS, also geographisch, sektoral oder technologisch definierte Zusammenhänge von innovierenden Akteuren und den sie be­einflussenden Interaktionen, ist durch eine Vielzahl von formellen und informellen Institutio­nen (Verhaltensregeln und -regelmäßigkeiten mit normativem Anspruch) geprägt, die dann auch ihre Nachhaltigkeit und die Nachhaltigkeit der in ihnen entstehenden Innovationen steu­ern. Institutionen können den Raum möglicher Handlungsalternativen erweitern und begrenzen, sowie Anreize für bestimmte Teilmengen bieten. Sie reduzieren Unsicherheit, koordinieren Verhal­tens­wei­sen, helfen bei Problemlösungen und setzen auch Anreize, bestimmte Handlungen (auch nach Innovationen suchende) durchzuführen oder zu unterlassen. Damit wird nachhal­tiges Wirtschaften neben staatlichen Anreizmechanismen in Form von rechtlichen Rahmenbedin­gungen und fiskalischen Steuerungsmechanismen wesentlich durch gesellschaftliche Normen bestimmt, welche die Prozesse in den IS beeinflussen. [mehr]