Governance des Artenschutzes:”30% bis 2030”?
Hintergrund: Das Montreal-Kunming-Protokoll als Ergebnis der 2022er Vertragsstaatenkonferenz der UN-Artenschutzkonvention (Convention on Biological Diversity, CBD) fordert die Widmung von 30% der Meeres- und Landfläche zu geschützten Gebieten, um das Artensterben aufzuhalten. Daraus ergeben sich eine Vielzahl von naturschutzpolitischen, ethischen und praktischen Fragen: Wie soll der Schutz aussehen und welche Aktivitäten sollen in geschützten Gebieten erlaubt sein, wer soll an der Planung von geschützten Gebieten beteiligt werden, wie ist eine effektive Umsetzung zu implementieren, und welche Rolle spielen Landwirtschaft und andere Landnutzungen? Welche Zielkonflikte, welche gesellschaftlichen Auseinandersetzungen verbinden sich mit dem genannten Ziel?
Ziel der Forschung: Es geht darum, die Konfliktpotenziale, die Governance-Mechanismen und die tatsächliche Umsetzung von Plänen zur Schaffung neuer Schutzgebiete v.a. auf gegenüber bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erforschen. Als Fallstudienregionen können Gebiete in Deutschland und Europa, aber auch in Ostafrika oder Südasien herangezogen werden. Methodisch ist eine Vielzahl von qualitativen Methoden von Dokumentenanalyse bis Experteninterview denkbar.