Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau
Im 20. Jahrhundert war die Landwirtschaft durch die gezielte Einführung der Resistenzzucht, immer wirksamerer (u. oft weniger giftiger) Pestizide und anorganischer Düngemittel gekennzeichnet. Gleichzeitig wurden uns aber auch die Grenzen dieser Neueinführungen immer wieder dramatisch vor Augen geführt (Umwelt und Rückstandsproblematik, Resistenz-Zusammenbrüche). So basiert die gute fachliche Praxis im Pflanzenschutz auf der Integration von
- Resistenzzucht
- kulturellen Massnahmen
- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
- z.T. Warnsystemen
Das immer detailliertere Wissen über die Beziehungen zwischen Umweltbedingungen und Krankheiten und Schädlingen wurde in immer bessere Warnsysteme eingearbeitet, die für einige wichtige Krankheiten (z.B. Kraut und Knollenfäule, Apfelschorf, Getreiderost und Mehltau) inzwischen bedeutend auch zur Reduktion von Pestizideinsatz geführt haben. Trotz grosser Anstrengungen kommt es immer wieder zu katastrophalen Epidemien und einige Krankheiten sind selbst mit massivem Pestizideinsatz nicht kontrollierbar (z.B. Kraut u. Knollenfäule). Viele LandwirtInnen und WissenschaftlerInnen haben sich deshalb mit diesem Konzept auch nicht zufrieden gegeben. Obwohl im Ökologischen Landbau einige Pflanzenschutzprobleme durch erweiterte Fruchtfolgen und geringeres Düngungsniveau tendenziell verringert wurden, sind noch viele Probleme ungelöst und durch den Wegfall der chemisch-synthetischen Pestizide müssen verstärkt Alternativen gesucht werden. Einen wichtigen Beitrag zum Pflanzenschutz kann die gezielte Nutzung biologischer Vielfalt leisten.