Hydrologie
Die klimatische Wasserbilanz des Standortes ist normalerweise deutlich positiv, die Zeit von November bis April kann als ausgeprägte Dränperiode bezeichnet werden. Die Untersuchungsfläche liegt heute größtenteils außerhalb des Hochflutbereiches , nur noch die unterste Terrasse kann der rezenten Aue zugerechnet werden. Das Hochwasser von 1909 erreichte 135,5 m ü. NN die untersuchten Profile liegen ca. 0,8m (Profil PG3) bis 2,2m (profil PG 1) höher. Aufgrund der beschleunigten Eintiefung der Werra nach Begradigungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert kann davon ausgegangen werden, daß die Profile 1 bis 3 etwa seit 150 -200 Jahren nicht mehr überflutet werden. Dennoch ist es wahrscheinlich, daß der Grundwasserspiegel bei gleichzeitigem Auftreten von Werra-Hochwasser und seitlichen Hangwasserzuzug heute noch gelegentlich bis in den Unterboden ansteigt. Während der Untersuchungsperiode (April- Oktober) lag der Grundwasserspiegel tiefer als 2m, so daß für den Wurzelraum annueller Kulturen und des Grünlandes eine kapillare Nachlieferung aus dem Grundwasser während der Vegetationsperiode nicht angenommen werden kann. Die Unterhangposition ermöglicht jedoch nach Sommerniederschlägen den seitlichen Zuzug von schwach gespanntem Bodenwasser (interflow) in stauwasser leitenden Horizonten (HOSCH et al. 1994). Ein eventueller Zufluß von Oberflächenwasser wird heute von der Straßenkanalisation abgefangen. Insgesamt kann der Standort als mäßig geschützte Schatthanglage eingestuft werden. Entscheidend verändert waren die Wasserverhältnisse während der 20-jährigen Nutzung des Geländes als Bewässerungsdemonstrationsfläche nach 1966. Für diese Zeit sind hohe Sickerraten und eine häufige sommerliche Wassersättigung der Profile anzunehmen. Das Bewässerungswasser stammte aus einem 70 m von der Werra entfernten Brunnen, dessen Ionenkonzentration bei influenten Bedingungen höchstwahrscheinlich vom Werrawasser beeinflußt ist (Uferfiltrat).