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09.06.2022

2022 | Juni | Schwimmendes Kunstwerk!

Betonkanu-Regatta 2022 in Brandenburg an der Havel

Kasseler Kanuten im "Kanulisk"
v.l.n.r Daniel Heil, Cristin Umbach, Marius Kaufhold, Luisa Bäumel, Stefan Dreßler, Leon Kroll, Janna Link und Denis Kosenko am Präsentationsstand

In der zweiten Juniwoche war es wieder soweit: Studierende der Universität Kassel durften endlich ihr Betonkanu auf der 18. Betonkanu-Regatta in Brandenburg an der Havel präsentieren. Die Regatta findet alle zwei Jahre statt und ist nicht nur ein sportlicher Wettkampf, sondern auch eine betontechnologische Herausforderung für die Teilnehmenden.

Die Besonderheit in diesem Jahr war ein polygonales Schalkonzept, das die Verwendung wiederverwertbarer Schalungsplatten zuließ. Das zugegebenermaßen nicht vollends stromlinienförmige Gefährt durfte gegen Teams aus Bildungseinrichtungen mehrerer Länder, darunter Österreich, Ungarn und der Türkei, antreten.

Ein Team aus 6 Studierenden der Universität Kassel entwarf und baute eine Schalung, die mehrfach mit einem faserbewehrten Leichtbeton auf UHPC-Basis befüllt werden konnte. Das Resultat jeder Betonage war eine Kanuhälfte, von denen zwei zu einem vollständigen Kanu verschraubt werden konnten. Die Wandstärke betrug lediglich 1,5 cm. Mit dem Motto „Ist das Kunst oder schwimmt das wirklich?“ sollte zu Ehren der diesjährigen documenta eine schwimmende Kuriosität an dem Rennen teilnehmen. Aufgrund der polygonalen Form erinnert eine aufrecht stehende Kanuhälfte an einen Obelisken. Das inspirierte die Studierenden dazu, den biblischen Schriftzug aus unserem Kasseler „Original“ von Olu Oguibe aus 2017 auch in das Wasserfahrzeug „einfließen“ zu lassen. Durch die Verschmelzung eines Obelisken mit einem Kanu entstand der Name: „Kanulisk“.

An einem extrem sonnigen Donnerstag reiste das Kasseler Team an, um Präsentationsstand und Unterkünfte aufzubauen. Am darauffolgenden Tag wurde das Kanu der Öffentlichkeit und der Jury vorgeführt. Schlussendlich wurde am Samstag das Rennen mit einem Herrenteam bestritten. Trotz des strömungsmechanisch nachteiligen Designs konnte die Universtität Kassel zeittechnisch mit den 3 langsamsten mithalten! Die Abende zwischen den Veranstaltungen wurden für den fachlichen Austausch zwischen den Studierenden der unterschiedlichen Teams genutzt, außerdem gab es Livemusik und eine unterhaltsame Bewertung der Teamshirts. Wir gratulieren unseren Kasseler Studierenden zur erfolgreichen Expedition auf neuem Terrain und freuen uns auf die nächste Regatta!

 

Mehr Infos zur Betonkanu-Regatta: https://www.beton.org/inspiration/betonkanu-regatta/

Impressionen von der 18. Betonkanu-Regatta in Brandenburg an der Havel: https://www.picdrop.com/izb/2022