Das Arbeitskonzept des Fachgebietes ist aus der
Erkenntnistheorie abgeleitet und wird durch die
Objekt-Subjekt-Modell-Relation beschrieben.
Gegenstand der Betrachtung ist
das Objekt, die Realität in der Fabrik. Das Subjekt, z.B. der
Fabrikplaner, analysiert, zerlegt und modelliert das Objekt
über den Weg der Sinneswahrnehmung und der durch Erfahrung
geprägten rationalen Wahrnehmung mit dem Ziel, das Original zu
beeinflussen bzw. zu steuern. Ein Modell, im Rechner mittels Software
erzeugt, dient als Hilfsmittel für die Erkenntnisfindung und
zur direkten Steuerung des Objektes in Form eines operativen
Leitstandes.
Simulation und Logistik als
grundlegende Verfahren zur Modellierung und Steuerung von Fabrikanlagen
werden erforscht, entwickelt und gelehrt. Neueste Erkenntnisse aus der
Fabrikentwicklung und Softwareentwicklung fließen in
Modellierungsansätzen für Fabrikbausteine und
logistische Algorithmen. Beispiele für logistische Verfahren
sind die Organisation von Werkzeugen in Flexiblen Fertigungssystemen,
intelligente Steuerung von Fahrerlosen Transportsystemen,
Produktionssteuerungsverfahren wie Trichtermodell, Kanban und
Just-in-Time.
Die Theorie und alle
abgeleiteten Methoden und Werkzeuge sind auf die Praxis gerichtet. Sie
werden dort erprobt und im Rahmen von Dienstleistung eingesetzt. Die
Integration des betrieblichen Wissens steht im Mittelpunkt. In einem
Fabrikmodell fließen alle Erkenntnisse und vorhandenen
Datenmodelle aus den parallelen Prozessen der Produktentwicklung und
Fabrikentwicklung zusammen.
Das Fabrikmodell ist die
softwaretechnische Abbildung der Produktstruktur, der Fabrikstruktur
und aller logistischen Verfahren zur Produktionssteuerung.
Technologietransfer
und Dienstleistung
Ein wesentliches Ergebnis aus
Forschung, Entwicklung und Lehre ist der Fabriksimulator SIMFLEX/2, der
seit 1976 als einer der ersten graphisch-interaktiven Simulatoren
existiert, im Industriealltag eingesetzt und fortentwickelt wird (siehe
SIMFLEX/3 ). SIMFLEX/2 ist ein Werkzeug für die
Fabrikentwicklung und zugleich als Softwaresystem ein operativer
Leitstand für die Steuerung von produktionstechnischen Anlagen.
Das Fachgebiet hat
Dienstleistungserfahrung in unterschiedlichen Branchen wie Automobil-
und Zulieferindustrie, Werkzeugmaschinenhersteller, Hersteller von
Verpackungsanlagen, Nahrungs- und Tabakverarbeitungsanlagen etc..
Lehre und Know-how-Vermittlung
Die Lehrinhalte des
Fachgebietes werden aus der Forschung abgeleitet und orientieren sich
am aktuellen Berufsbild der Fabrikplaner. Die Studenten werden vom
ersten bis zum letzten Semester über aufeinander aufbauende
Lehrveranstaltungen und selbständige Arbeiten wie Studien- und
Diplomarbeiten ausgebildet.
Die Lehrveranstaltungen
behandeln die Themen Softwaretechnik, Methodik der Simulation,
Entwicklung von Simulatoren, Entwurf und Logistik in
produktionstechnischen Anlagen, Fabrikplanung.
In zahlreichen
Fachaufsätzen, in Büchern, Industrieseminaren und
VDI-Richtlinien (insbesondere VDI 3633) wird das erworbene Know-how
einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht.
Diesbezüglich arbeitet das Fachgebiet Produktionssysteme
ebenfalls eng mit dem Arbeitskreis Simulation ASIM zusammen.