Geschichte des
Fabriksimulators
SIMFLEX
1969
Die Wurzel für SIMFLEX findet sich in den
Themen der 1960-er Jahren:
- Die zeitgemäßen
Beschäftigung mit philosophischen und erkenntnistheoretischen
Grundfragen,
- Die fortschreitende Entwicklung
der
Computertechnik
- Die Forschungsaufgaben des
Maschinenbaus am
Institut für Produktionstechnische Automatisierung (IPA) unter
Leitung von Prof. Dr.-Ing. W. Simon an der TU - Berlin
OSM-Relation 1967 (G.Klaus)
OSM-Relation 1988 (A.Reinhardt)
1970
Die
Vorreiter und Lehrer auf dem Gebiet der
Simulation sind damals
Geoffrey Gordon (GPSS), Pritsker/Kiviat (GASP, SIMSCRIPT) in USA und
Birtwistle/Dahl/Myhrhaug/ Nygaard (SIMULA) in Norwegen. Im deutschen
Raum wird die Simulationsmethode über die Deutsche
Gesellschaft für Operations Research e.V. u.a. durch Seminare
von Prof. Schneeweiß verbreitet.
1972
Am IPA in Berlin wird die Simulationstechnik von den wissenschaftlichen
Mitarbeitern Reinhardt und Kamp insbesondere zur Planung und Steuerung
von Flexiblen Fertigungssystemen entwickelt. Die ersten Modelle werden
auf der Basis von FORTRAN bzw. GASP, einem FORTRAN-Programmpaket
implementiert. Simulation und Realzeitsteuerung werden damals bereits
als Einheit gesehen und in prototypische Laboranwendungen umgesetzt.
Die DFG fördert die Arbeiten im Rahmen des
Sonderforschungsbereiches 57, "Produktionstechnik und Automatisierung".
Grafikrechner PDP15 im Netz
mit PDP10 (Digital Equipment, USA)
1977
SIMFLEX wird wahrscheinlich als erster graphisch-interaktiver
Fabriksimulator der Öffentlichkeit vorgestellt. SIMFLEX ist
objektorientiert in SIMULA implementiert. Der eingesetzte Rechner, eine
PDP10, hat einen Wert von ca. 1,5 Mio DM. Die Animation ist in FORTRAN
auf einer PDP15 implementiert. Die Kopplung der Rechner läuft
über serielle Schnittstellen. Animation scheint allerdings
für Wissenschaft und Technik überflüssig,
bestenfalls für das "Management" geeignet. Der Begriff
"Mäusekino" wird geprägt.
1980
Das Fachgebiet Produktionssysteme wird im Maschinenbau der
Universität Gesamthochschule Kassel eingerichtet. Der
Fabriksimulator wird in Zusammenarbeit mit der Fa. PSI, Berlin, auf der
Basis von PASCAL auf den Rechnern von Norsk Data und VAX von Digital
neu implementiert und als SIMFLEX/2 auf der Hannover Messe 1982
vorgestellt.
Screenshot des
Fabriksimulators SIMFLEX/2
(FFS Deckel)
1985
Für SIMFLEX/2 wird eine Realzeitschnittstelle zur Steuerung
von elektromechanischen Modellanlagen in Betrieb genommen, die 1987
für Rechnernetze als unterlagerte Steuerung läuft.
1991
SIMFLEX/2 und CAD (AutoCad/MicroStation) sind integriert. Der
Modellentwurf erfolgt über CAD. Layouts von Auftraggebern
werden über die DXF-Schnittstelle übernommen.
1992
SIMFLEX/2 wird als Leitstand bei der Volkswagen AG, Zentrales
Bildungswesen, eingesetzt. Über 6 Siemens-SPS wird eine Anlage
gesteuert.
Die Entwicklung einer Benutzersprache zur Gestaltung von logistischen
Prozessen in SIMFLEX/2 wird abgeschlossen. Dies stellt einen
Entwicklungssprung in bezug auf Flexibilität für
Simulationsstudien dar.
1994
Eine Reimplementierung in C++ wird gestartet, die Oberfläche,
Dialog und Graphik, baut auf TCL/TK und wird
plattformunabhängig.
1997
Der erste Prototyp von SIMFLEX/3 liegt vor. Besondere Eigenschaften:
- objektorientiert wie bereits 1977
- CAD-Schnittstelle
- C++-Anwenderschnittstelle für Logistik
- BDE-Schnittstelle für gängige
Auswertungsprogramme
- Realzeitschnittstelle für
elektromechanische Anlagen
- Online-Animation
wahlweise in 2 D oder 3 D
- Lauffähig unter LINUX
und Windows
Screenshot
des Fabriksimulators SIMFLEX/3D
(Presswerk)
Screenshot Demo in 3D
2001
Implementierung einer HLA-Schnittstelle. SIMFLEX/3D kann Modelle
miteinander und mit Modellen anderer Simulatoren gekoppelt werden.
Somit kann SIMFLEX/3D in einer verteilten Simulationsumgebung genutzt
werden.
Simflex im HLA-Konzept
...
2006
ASIM Award 2006 (SNE 17/1)
2010
ER lernt HTML. Der TRACKER geht ins Internet.
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