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Werkstatt für Dialogische Planung |
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Bürger- bzw. Bewohnerversammlungen sind die bekannteste und verbreiteste Form der Bürgerbeteiligung. In der Regel dienen sie der Information über gemeindliche (Planungs)Vorhaben und Tätigkeiten. Zu Fragen und Themen der räumlichen Planung finden sie sowohl auf der konzeptionellen als auch der Ebene von Planungen statt und können der Planungsinformation, der Vorstellung von Beteiligungs- und Zwischenergebnissen oder der Präsentation von Entwürfen und Konzepten dienen.
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Bürgerversammlungen in ihrer herkömmlichen Form drohen zu schlechten Routineveranstaltungen zu verkümmern, die häufig der Profilierung von PolitikerInnen breiten Raum geben und mit echter Bürgerbeteiligung wenig zu tun haben.
Gerade weil die Bürgerversammlung einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt, können anders gestaltete Bürgerversammlungen BürgerInnen und PolitikerInnen an weitere Methoden der Beteiligung heranführen. Dafür ist es notwendig, den Rahmen so zu gestalten, dass eine lebendige und befriedigende Bürgerversammlung entsteht, die BürgerInnen zur aktiven Mitwirkung an weitere/anknüpfende Beteiligungsprozesse motiviert.
(Bild einfügen: Rathaus-kommt doch hoch)
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Bei der Organisation und Durchführung von Bürgerversammlungen sollten bestimmte Aspekte beachtet werden.
Der Versammlungsort sollte möglichst niedrigschwellig und neutral gewählt werden, damit er sowohl Ältere als auch Jüngere bzw. Alteingesessene und NeubürgerInnen anspricht.
Die Veranstaltung sollte von einer offenen Atmosphäre (Begrüßung, Sitzordnung etc.) geprägt sein, die nicht das Gefühl des 'die da oben und wir hier unten vermittelt.
Zu Beginn der Veranstaltung empfiehlt es sich, mit wenigen Worten und gezieltem Medieneinsatz das Thema zu erläutern. Eventuell werden von ReferentInnen kurze Themeninputs oder Projektbeispiele eingebracht. Im Anschluss können sowohl ausführliche Diskussionen als auch moderierte Arbeitsgruppenphasen stattfinden. Wichtig sind Techniken (Ë Werkzeugkasten), die BürgerInnen stärker einbeziehen. Ausführliche Referate und Selbstdarstellungen von PolitikerInnen oder VerwaltungsmitarbeiterInnen sollten vermieden werden.
Am Ende der Bürgerversammlung ist es wichtig, die Ergebnisse der Veranstaltung zusammenzufassen und Arbeitsaufträge und Termine zu wiederholen sowie gegebenenfalls das weitere Vorgehen zu benennen.
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Ein Bürgerversammlung sollte nicht länger als zwei Stunden dauern. Sind für Veranstaltungen mehr als zwei Stunden vorgesehen, sollten die BürgerInnen darauf gesondert hingewiesen werden. Je nach Themenstellung und Ziel sind eventuell mehr ModeratorInnen und Arbeitsräume oder UnterstützerInnen (Technik, Verköstigung etc.) notwendig.
Wenn Bürgerversammlungen in einer gewissen Kontinuität stattfinden, finden sie eine Resonanz bei den BürgerInnen, was die Öffentlichkeitsarbeit und die Teilnahmebereitschaft erhöht.
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Alle von einem Planungsvorhaben betroffenen BürgerInnen.
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Bürgerversammlungen dienen der Bürgerinformation und der Transparenz. Darüber hinaus können sie die Teilnahmebereitschaft der BürgerInnen an Planung und Politik erhöhen.
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Sprache und Ausdrucksform sollten so gewählt werden, dass sie den Rahmen nicht übermäßig formal wirken lassen, aber auch die Ernsthaftigkeit betonen.
Bei Vorstellungen von Planungen sollte Wert auf eine einfache Plandarstellung gelegt werden. Idealerweise wird das Vorhaben/der Entwurf als Modell dargestellt.
Die Moderation muss auch bei eventuellen hitzigen Debatten eine klaren Kopf bewahren und ausgleichend fungieren können.
Langwierige Diskussionen im Plenum sollten vermieden werden. Bei diesen Veranstaltungsformen kommen in der Regel immer die gleichen Personen zu Wort. Wird Wert darauf gelegt von möglichst vielen BürgerInnen etwas zum Planungsvorhaben zu erfahren, sollten andere Beteiligungsmethoden bzw. entsprechende Techniken gewählt werden.
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Bürgerversammlungen finden in vielfältiger Form im Rahmen von Stadtentwicklungsprozessen, Fachplanungen oder bei Objektplanungen statt. Aus der jüngeren Vergangenheit gibt es einige Beispiele von lebendigeren Bürgerversammlungen, die in der Stadt Kassel durchgeführt wurden. Beim Stadtplanungs-, Umwelt-/Gartenamt oder Jugendamt können dazu nähere Informationen eingeholt werden.
- Ideenwerkstatt Rothenditmold
- Stadtteilkonferenzen in der Nordstadt
- Stadtteilentwicklung Kirchditmold
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Zur angegebenen Literatur finden Sie in der Bibliothek jeweils eine kurze Beschreibung
Selle, Klaus: Planung und Kommunikation. Wiesbaden/Berlin, 1996.
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