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Werkstatt für Dialogische Planung |
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Die Perspektivenwerkstatt ist eine interaktive Planungsmethode. Sie enthält Bestandteile verschiedener Beteiligungsmethoden. Laien und ExpertInnen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von Perspektiven und Entwürfen für stadtplanerische, wirtschaftliche und soziale Fragestellungen. Die Stärke der Perspektivenwerkstatt liegt in der Zusammenführung eines sehr breiten Spektrums von Akteuren. Sie eignet sich besonders, um langjährige Planungskonflikte zu lösen, übergreifende Visionen zu schaffen und durch eine Vielfalt von Ideen Schwung in ein Projekt zu bringen. Für die aus dem angelsächsischen Raum stammende Methode (Community Planning) gibt es seit Mitte der 1990er Jahre auch in Deutschland eine Reihe von Beispielen.
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Träger einer Perspektivenwerkstatt kann eine Verwaltung, ein Wohnungsbauträger, ein privater Investor oder eine Initiative sein. Für die Vorbereitung sind mehrere Monate einzuplanen. Neben der Informationssammlung und den technisch-organisatorischen Vorbereitungen geht es darum, MultiplikatorInnen für das Projekt zu gewinnen. Hierzu wird eine Steuerungsgruppe aus InitiatorInnen, EntscheidungsträgerInnen und gesellschaftlichen Gruppen gebildet. Angestrebt ist die Bildung eines öffentlichen Unterstützerkreises. Um bestimmte Zielgruppen zu erreichen, können vorab ( ) aktivierende Befragungen durchgeführt werden. Ein unabhängiges Expertenteam wird beauftragt, die Perspektivenwerkstatt zu moderieren und auf der Grundlage der Ergebnisse einen graphisch aufbereiteten Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Ein Zielkatalog auf der Grundlage der Ergebnisse wird den Teilnehmenden und der Öffentlichkeit bereits kurz nach der Perspektivenwerkstatt zur Diskussion vorgestellt.
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Eine Perspektivenwerkstatt bedarf einer guten, mehrmonatigen Vorbereitung. Die eigentliche Perspektivenwerkstatt dauert in der Regel fünf Tage unter Einbeziehung des Wochenendes. Es schließt sich kurzfristig die Auswertung der Ergebnisse in Form eines Zielkatalogs und der Ausarbeitung eines Entwurfs an. Angestrebt ist die Fortführung des Prozesses durch die Steuerungsgruppe und den Unterstützerkreis. Das gesamte Verfahren ist relativ aufwendig, hat aber verglichen mit Wettbewerbsverfahren erhebliche Zeit- und Kostenvorteile.
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Kommunale VertreterInnen aus Politik und Verwaltung, engagierte Fachleute, betroffene und interessierte BürgerInnen, Bürgerinitiativen, Verbände und wirtschaftliche Interessengruppen, Investoren.
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Die Stärke der Methode liegt darin, eine Vielzahl von engagierten Fachleuten und lokalen Akteuren an einem ergebnisorientierten Diskussions- und Entwurfsprozess zur unmittelbaren Zusammenarbeit zusammen zu bringen. Darüber hinaus kann mit der Planungswerkstatt eine große Öffentlichkeit erreicht werden. Die Schwäche der Perspektivenwerkstatt liegt in der großen Distanz zwischen Ideen und einer davon abgekoppelten Umsetzungspraxis. Die Umsetzungsqualität kann erhöht werden, wenn sich aus dem Prozess heraus Träger für die Fortführung des Dialogs und für die Entwicklung konkreter Projekte finden. So arbeiten in Essen ein Unterstützerkreis und Fokusgruppen weiter an der Umsetzung von Visionen im Planungsgebiet Berliner Platz. Die Qualitätssicherung kann am besten gewährleistet werden, wenn das Planerteam der Perspektivenwerkstatt mit der städtebaulichen Oberleitung während der Realisierungsphase beauftragt wird.
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Allen Beteiligten muss deutlich werden, dass das Ergebnis einer Perspektivenwerkstatt in erster Linie ein realistisches Gesamtkonzept darstellt, die architektonische und städtebauliche Umsetzung aber erst nachfolgend zu entwickeln ist. Eine Perspektivenwerkstatt ist nur sinnvoll, wenn engagierte MultiplikatorInnen gefunden wurden.
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1995 Berlin-Hellersdorf "Ein Platz wird zum Quartier"
1996 Ludwigsfelde, Land Brandenburg "Unser Zentrum unsere Zukunft"
1997 Berlin Schlossplatz-Areal
1999 München-Freimann "Zukunft gemeinsam gestalten"
1999 Essen "Was wird aus dem Berliner Platz?"
2000 Essen "Wie geht es weiter am Burgplatz?"
2000 Leverkusen "Neue Bahn-Stadt-Opladen"
2000 Arnsberg "Bahnhofsumfeld Neheim-Hüsten"
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Zur angegebenen Literatur finden Sie in der Bibliothek jeweils eine kurze Beschreibung
Becker, Heidede: Stadtbaukultur Modelle, Workshops, Wettbewerbe. Erfahren der Verständigung über die Gestaltung der Stadt. Schriften des Deutschen Instituts für Urbanistik, Band 88, Stuttgart 2002, S.517 ff.
Von Zadow, Andreas, Perspektivenwerkstatt. Difu Berlin 1997.
Stadt Essen: www.essen.de, www.perspektivenwerkstatt-essen.de
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