Der Anbau von Energiepflanzen für Biogasanlagen hat in den letzten Jahren stark und beständig zugenommen. Für viele Landwirte ist ein neuer Betriebszweig entstanden. Dazu wird derzeit vor allem Mais angebaut, der sich als „die Biogaspflanze“ etabliert hat. Diese Fixierung auf Mais wird zunehmend kritisch betrachtet; im herkömmlichen Anbausystem spielen dabei ökologische Aspekte, wie die Anfälligkeit für Bodenerosion und Nährstoffauswaschung, eine Rolle.
Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, die sich voraussichtlich in einer Zunahme von Wetterextremen wie Starkregen, Hagel und vermehrten Trockenperioden äußern werden. Zum einen können durch Klimawandelfolgen bereits heute bestehende Belastungen von Wasser und Boden verstärkt werden. Zum anderen wurde in der jüngsten Vergangenheit bereits deutlich, dass die Fixierung des Energiepflanzenanbaus auf eine Kultur im Fall von wetterbedingten Ernteeinbußen (Hagel, lange Trockenperioden) bedeutende wirtschaftliche Einbußen für die Landwirte zur Folge haben kann.
Energiepflanzenanbau in Nordhessen unter Berücksichtigung des Klimawandels muss daher bedeuten, Produktionsverfahren zu entwickeln, die negativen ökologischen Auswirkungen weitgehend vorbeugen, die robust gegenüber Trockenheit sind, die das Risiko von Ernteausfällen streuen und dem Landwirt eine wirtschaftlich überzeugende Alternative bieten. Als Antwort auf diese Herausforderungen wird von KLIMZUG-Nordhessen das Zweikulturnutzungssystem als innovative Anbaumethode erforscht und auf Demonstrationsflächen in zwei Landkreisen exemplarisch umgesetzt.