KRA
Anwendbarkeit des Indikators Kumulierter Rohstoffaufwand
Thema
Die derzeit zur Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit von Neubauten und Rückbauaktivitäten eingesetzten Normen beinhalten Indikatoren zum Einsatz energetischer Ressourcen und dem Gebrauch von Sekundärrohstoffen. Rohstoffindikatoren, die die globale Umweltwirkung, die im Zusammenhang mit der Entnahme von Rohstoffen entstehen, fehlen bislang in den genannten Regelwerken.
Für die Bewertung und Zertifizierung von Nachhaltigkeit im Bauwesen ist daher die Einführung eines Ressourceneffizienz- bzw. Rohstoffindikators fundamental, welcher auch nachwachsende Rohstoffe in ihren Umweltauswirkungen hinreichend betrachtet.
Dies wird mit geeigneten Indikatoren für den Materialfußabdruck möglich, deren Berechnung der Methodik der Ökobilanz folgt. Eine inhaltliche Anpassung mit gleichzeitiger Beachtung der systemweiten Anwendbarkeit ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Lebenszyklusanalyse sowie der ökonomieweiten Materialflussanalyse von Bauprodukten und Gebäuden.
Zielsetzung
Im Rahmen der Auftragsforschung erfolgt der Vergleich von bereits in der Praxis zur Verfügung stehenden Rohstoffindikatoren-Systemen und der Entwurf eines BNB-Steckbriefs sowie den Gebäudeanforderungen für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude erfolgen.
In der ersten Studienphase werden auf Bauteilebene bestehende Rohstoffindikatoren-Systeme hinsichtlich Konzept, Berechnungsregeln, Erhebungsaufwand, Nutzbarkeit und Integrationsmöglichkeit (ÖKOBAUDAT) in einer Stärken-Schwächen-Analyse miteinander verglichen. Ziel ist die Auswahl geeigneter Indikatoren für die weitere Verwendung.
In der anschließenden zweiten Studienphase erfolgt der Transfer auf die Gebäudeebene. Hierzu werden Methoden untersucht und Stellvertretermodelle (Gebäudetypen) erarbeitet, um für den gebäudespezifischen „Rohstoffaufwand“ einen Bewertungskatalog zu entwickeln. Hieraus werden ein Steckbriefentwurf für das BNB und eine QNG-Gebäudeanforderung abgeleitet.