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02/28/2024 | Incher

Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation übergeben

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt regelmäßig ein Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Heute wurde das Jahresgutachten 2024 an Bundeskanzler Scholz und Bundesministerin Stark-Watzinger übergeben.

Foto: David Ausserhofer

Zugleich wurde das EFI-Gutachten der Öffentlichkeit vorgestellt.

Folgende Themen stehen im Fokus des EFI-Gutachtens 2024: Kommentierung der aktuellen F&I-Politik; Kausalanalyse von Maßnahmeneffekten; Neue Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft; Internationale Mobilität im Wissenschafts- und Innovationssystem; Soziale Innovationen - wesentliches Instrument zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen; Künstliche Intelligenz.

INCHER-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Guido Bünstorf ist eines von sechs Mitgliedern der Kommission. Die Ergebnisse der Kommission zu den Themen internationale Mobilität und „Kausalanalyse von Maßnahmeneffekten“, zwei Themen mit Bezug zur INCHER-Forschung, sollen hier daher ausführlicher vorgestellt werden.

 

 Voraussetzungen für aussagekräftige Kausalanalyse schaffen

Die meisten Evaluationsstudien zu forschungs- und innovationspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung genügen den methodischen Anforderungen an eine aussagefähige Wirkungsmessung nicht.

Inwieweit tragen die forschungs- und innovationspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung - einschließlich der Projektförderung und der Innovationsberatung - dazu bei, dass neue Erkenntnisse, Erfindungen und Geschäftsmodelle entstehen? Und helfen diese Maßnahmen, neue Wertschöpfungspotenziale zu erschließen und Transformationsprozesse besser zu steuern? Diese Fragen werden in Zeiten leerer öffentlicher Kassen und zunehmenden Transformationsdrucks immer drängender. Die von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Evaluationsstudien sollten eigentlich Aufschluss darüber geben, wie wirksam die untersuchten Maßnahmen sind. "Bislang ist das aber kaum der Fall", sagt Expertenkommissionsmitglied Professor Guido Bünstorf, "denn die meisten Evaluationsstudien erfüllen nicht die methodischen Voraussetzungen für eine aussagekräftige Wirkungsmessung."
Für ihr Jahresgutachten hat die Expertenkommission 81 öffentlich zugängliche Evaluationsstudien aus den Zuständigkeitsbereichen von BMBF und BMWK untersucht, die zwischen 2009 und 2023 entstanden sind. In 59 dieser 81 Studien wurden beobachtete Entwicklungen kausal als Effekte der jeweiligen Maßnahmen interpretiert. Allerdings ließen nur in sieben Fällen die verwendeten Methoden solche Aussagen über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge überhaupt zu. Damit tragen die untersuchten Evaluationsstudien nur wenig Wissen darüber bei, ob die Ziele der jeweiligen Maßnahmen erreicht wurden.

„Für einen wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Innovationsstandort“, so Professor Uwe Cantner von der Universität Jena und Vorsitzender der Expertenkommission, „ist leistungsfähiges Personal an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen unverzichtbar. Wie die Wirtschaft insgesamt wird auch das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zuge der demografischen Alterung von Personalengpässen betroffen sein, weshalb es zunehmend auf Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland angewiesen ist.“ Auch wenn Deutschland im Wettbewerb um international mobile Forscherinnen und Forscher Deutschland auf einem guten Weg ist, sollte die internationale Mobilität weiter gefördert und möglichst attraktive Bedingungen für Rückkehrerinnen und Rückkehrer geschaffen werden.“

Angesichts der demografischen Alterung und des sich verschärfenden Fachkräftemangels mahnt die Expertenkommission weitere Reformen zugunsten der internationalen Mobilität im Wissenschafts- und Innovationssystem an. Um Zuwanderung zu beschleunigen empfiehlt die Expertenkommission den Aufbau eines umfassenden digitalen Systems, das alle Teilprozesse der Fachkräftezuwanderung in einen Gesamtprozess integriert sowie alle beteiligten Akteure miteinander verknüpft. So könnte das Nadelöhr der komplexen und langwierigen Verwaltungsprozesse für Forscherinnen und Forscher bei der Zuwanderung überwunden werden und die Fachkräftezuwanderung beschleunigt werden. Auch hinsichtlich intransparenter Versorgungsansprüche im Rahmen der Verbeamtung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie bei der Harmonisierung rechtlicher Rahmenbedingungen auf EU-Ebene erkennt sie deutliches Verbesserungspotenzial.

 

Intensiver internationaler Wettbewerb um Fachkräfte in Wissenschaft, Forschung und Entwicklung

Der Forschungsstandort Deutschland ist attraktiver geworden – allerdings wandern immer noch viele Leistungsstarke ab

„Für einen wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Innovationsstandort“, so Professor Uwe Cantner von der Universität Jena und Vorsitzender der Expertenkommission, „ist leistungsfähiges Personal an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen unverzichtbar. Wie die Wirtschaft insgesamt wird auch das deutsche Wissenschafts- und Innovationssystem im Zuge der demografischen Alterung von Personalengpässen betroffen sein, weshalb es zunehmend auf Forscherinnen und Forscher aus dem Ausland angewiesen ist.“ Auch wenn Deutschland im Wettbewerb um international mobile Forscherinnen und Forscher Deutschland auf einem guten Weg ist, sollte die internationale Mobilität weiter gefördert und möglichst attraktive Bedingungen für Rückkehrerinnen und Rückkehrer geschaffen werden.“

Angesichts der demografischen Alterung und des sich verschärfenden Fachkräftemangels mahnt die Expertenkommission weitere Reformen zugunsten der internationalen Mobilität im Wissenschafts- und Innovationssystem an. Um Zuwanderung zu beschleunigen empfiehlt die Expertenkommission den Aufbau eines umfassenden digitalen Systems, das alle Teilprozesse der Fachkräftezuwanderung in einen Gesamtprozess integriert sowie alle beteiligten Akteure miteinander verknüpft. So könnte das Nadelöhr der komplexen und langwierigen Verwaltungsprozesse für Forscherinnen und Forscher bei der Zuwanderung überwunden werden und die Fachkräftezuwanderung beschleunigt werden. Auch hinsichtlich intransparenter Versorgungsansprüche im Rahmen der Verbeamtung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie bei der Harmonisierung rechtlicher Rahmenbedingungen auf EU-Ebene erkennt sie deutliches Verbesserungspotenzial.

Quelle: Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI)