Das Projekt untersuchte den aktuellen Prozess der Qualitätssicherung und -entwicklung im dualen Studium, der sowohl im Spannungsfeld unterschiedlicher institutioneller und akteursbezogener Interessen als auch vor dem Hintergrund divergenter Qualitätsbegriffe stattfindet. Die Forschung zu diesem Themenfeld ist bedeutsam, weil das hybride Qualifizierungsformat in den vergangenen zehn Jahren ein rasantes quantitatives Wachstum erfahren und sich dabei weiter ausdifferenziert hat. Studierenden- und Absolventenbefragungen liefern jedoch Hinweise darauf, dass die erwartete gute Theorie-Praxis-Verknüpfung, die Konzeption der Praxisphasen sowie die Lernbegleitung und Dokumentation betrieblicher Qualifizierungsprozesse vielerorts optimiert werden könnten. Das Vorhaben zielt somit auf neue, stärker datengestützte Erkenntnisse darüber, in welchem Wechselspiel strukturelle, organisationale, fachkulturelle und branchenspezifische Einflussfaktoren auf die Qualitätssicherung im dualen Studium wirken.
Als methodischer Zugang wurde ein integriertes multidimensionales und multiperspektivisches Mixed-Methods-Design gewählt, bei dem verschiedene qualitative und quantitative Datenerhebungs- und -auswertungsverfahren eingesetzt wurden. Neben Dokumentenanalysen (z.B. der Landeshochschulgesetze) und Experteninterviews (z.B. mit Vertretern von Kammern und Dachmarken des dualen Studiums) gehörte dazu eine standardisierte Online-Befragung von Koordinatoren des dualen Studiums an staatlichen und privaten Hochschulen und Berufsakademien . Die Ergebnisinterpretation fand unter Hinzuziehung unterschiedlicher theoretischer Ansätze der Organisationssoziologie und der Berufspädagogik statt.