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Vorsicht! Mehrdeutige (Fach-)Begriffe: Was meinen Menschen, wenn Sie im Sport von Fertigkeiten oder Fähigkeiten reden? Was bedeutet der englische Begriff: motor skills?

Missverständliche Begriffe! Was versteht man unter skills, Fertigkeiten oder Fähigkeiten?

Der aus dem Englischen stammende Fachbegriff „soft skill“ wurde in den 1960er Jahren innerhalb der US Armee geprägt. Die damaligen Militärs erkannten, dass soziale Fähigkeiten, die zur Führung von Gruppen, zur Motivation von Soldaten und zum Gewinnen von Kriegen erforderlich waren, zu den Fähigkeiten gehörten, die sie noch nicht katalogisiert oder vollständig untersucht hatten. Ähnlich wie beim Gegensatz von „software“ und „hardware“ beschreiben soft skills dabei alles, was nicht den Einsatz eines starren Mechanismus verlangt. Heutzutage werden damit Schlüsselkompetenzen beschrieben, die in drei Kategorien eingeteilt werden: persönliche, soziale und methodische Kompetenzen.

Der Fachbegriff: „skill“ wird jedoch auch in anderen Zusammenhängen verwendet. Oft meint man dabei eine Fertigkeit oder Handlung, die erlernt und danach beherrscht wird. Als Handlungen werden in der Psychologie zielgerichtete und intentionale Tätigkeiten bezeichnet, wobei die Handelnden aktiv einen Personen-, Sach- oder Umweltbezug herstellen. Wenn Sie sich in diesem Moment vielleicht Ihre Notizen anfertigen, handeln Sie mit dem Zweck, Informationen auf einem Blatt Papier oder im PC festzuhalten, die Ihnen ansonsten entfallen könnten. Dabei spielen Ihre derzeitigen Umweltbedingungen wahrscheinlich keine so große Rolle, wie etwa die Leserlichkeit Ihrer Schrift, die bestimmte Worte als Stellvertreter von Informationen festhält - womit der Sachbezug gegenüber dem weniger bedeutsamen Umweltbezug hergestellt wäre.

Fertigkeiten, werden in der englischen Sprache als „skills“ übersetzt. Man meint damit willkürlich ausgeführte und erlernte Handlungen, die auf das Erreichen von Zielen ausgerichtet sind und den Bereichen Bewegung, Denken und Wahrnehmung zugeordnet werden. So würde Kopfrechnen etwa zu den kognitiven Fertigkeiten zählen und das Erkennen von Wurffinten im Basketball zu den perzeptuellen.

Unter Bewegungsfertigkeiten versteht man demgegenüber muskulär ausgeführte Handlungen, die sich erst nach einer bestimmten Übungsphase - also in fertiger Gestalt - herausbilden. Erst dann weisen sie einen Grad an Vervollkommnung auf, laufen unter möglichst geringem Energieaufwand ab und können meist in kürzerer Zeit realisiert werden als vorher.

Im Begriff Bewegungsfertigkeits wird mit dem Verweis auf "fertig" - der Anspruch vertreten, eine individuell optimale Form einer Bewegungstechnik erreichen zu wollen. Oft wird erst dann von Fertigkeiten gesprochen, wenn man erkennen kann, welches Ziel durch eine Handlung erreicht werden soll - wenn also eine Grobform der Bewegungsfertigkeit erkennbar sind.

Doch wie bezeichnet man muskulär ausgeführte Tätigkeiten, deren Ziel oder Zweck eben noch nicht erkannt werden. Die Fachbücher zur Bewegungslehre bleiben zu dieser Frage eine Antwort schuldig. Wenn wir von Bewegungsfertigkeiten erst dann reden würden, wenn eine Grobform erkennbar ist, bräuchten wir für muskulär ausgeführte Tätigkeiten, für die noch keine Grobform vorliegt, einen anderen Begriff. Man könnte hier von einer „ungerichteten Bewegungsform“ sprechen, wobei dieser Fachbegriff noch in kaum einem Fachbuch auftaucht.

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