Aktuell
Ringvorlesung: gendering sustainability_geschlecht in sozial-ökologischer transformation
Die Ringvorlesung nimmt auf Basis verschiedener fachlicher Perspektiven den Zusammenhang von Nachhaltigkeitsdebatten und darin eingelassene Geschlechterkonstruktionen und Geschlechterverhältnisse in den Blick. Dabei widmen wir uns u.a. dem Verhältnis von Produktion und Reproduktion sowie dem Verhältnis von Geschlecht und Arbeit. Gefragt wird auch nach den Ansatzpunkten einer geschlechterorientierten Nachhaltigkeitsforschung, Ökofeminisums und Environmental Intersectional Justice sowie was die „Grammatik der Nachhaltigkeit“ kennzeichnet. Die Reihe schließt mit einer Podiumsdiskussion und einem Impulsvortrag von Christa Wichterich.
Weitere Ankündigungen
Wir, hessische Wissenschaftler*innen, Hochschulmitarbeiter*innen und Zentren der Geschlechterforschung, sind irritiert über das im Eckpunktepapier der zukünftigen hessischen Regierungskoalition notierte Vorhaben, einen allgemeinen Verzicht des „Genderns mit Sonderzeichen“ in öffentlich-rechtlichen Institutionen vorzuschreiben. Das Verbot einer inklusiven Sprache an Hochschulen stellt u. a. einen massiven Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit dar und wird allein aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar sein. Wir erwarten von den zukünftigen Koalitionspartner*innen, von einem derartigen Ansinnen Abstand zu nehmen, den Passus zu streichen und für eine rechtskonforme Politik und eine demokratische, inklusive Wissenschaft und Gesellschaft einzutreten.
Die Universität Kassel selbst kann auf eine über 35jährige Geschichte der historisch-historisierenden und gegenwartsanalytischen Geschlechterforschung blicken. In verschiedenen Fächern ist die Geschlechterforschung in Forschung und Lehre ein fester Bestandteil. Die Kasseler Geschlechterforschung steht dabei für interdisziplinäre, intersektionale und internationale Forschungsperspektiven und liefert damit theoretische und empirische Analysen zu drängenden Fragen unserer Zeit.
Die IAG Frauen- und Geschlechterforschung lädt ein zur Jubiläumsveranstaltung "35 Jahre IAG Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Kassel - Feierlicher Empfang und Tag der offenen Tür” am 29.11.2022 ab 18:30 Uhr im Campus Center (Hörsaal 4/R 1124).
Nach Grußworte von u. a. Prof. Dr. Sonja Buckel (Vizepräsidentin der Universität Kassel) wollen wir einen Rückblick auf 35 Jahre IAG Frauen- und Geschlechterforschung sowie eine Blick auf die Zukunft machen.
Beim Round Table „Geschlechterforschung im Wandel der Zeit und Gesellschaft“ diskutieren u.a. Prof. Dr. Mi You, Dr. Christine M. Klapeer, Prof. Dr. Mechthild Bereswill, PD Dr. Mieke Roscher und Vertreter*innen des Autonomen Queer* Referats.
Im Anschluss freuen wir uns auf einen gemeinsamen Austausch bei Sekt und Fingerfood.
Wir freuen uns auf ein zahlreiches Wiedersehen nach zwei digitalen Corona Jahren, und auf ein Kennenlernen von neuen Kolleg*innen und Studierenden. Bringen Sie gerne Interessierte mit!
Zur besseren Planung wird um eine unverbindliche Anmeldung an geschlechterforschung[at]uni-kassel[dot]de gebeten.
Am zweiten Januarwochenende wurde das Autonome Schwulenreferat des AStA der Universität Kassel im Eingangsbereich mit Fäkalien beschmiert, sodass infolge der Zutritt zu den Räumlichkeiten nicht mehr möglich war und die autonome Schwulenberatung für kurze Zeit verlegt werden musste. Die Arbeit des AStA-Referates wurde damit nicht nur symbolisch verunglimpft, sondern auch in seiner zentralen Tätigkeit, zumindest bis zur Entfernung der Schmierereien durch einen Reinigungsdienst, massiv beeinträchtigt. Diesen homophob motivierten Anschlag verurteilen wir, die Mitglieder der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Frauen- und Geschlechterforschung, auf das Schärfste. Der Vorfall verdeutlicht, dass die Präsenz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt auf dem Uni-Campus in einem studentisch-selbstbestimmten Raum keine Selbstverständlichkeit darstellt und seitens der Studierenden und Beschäftigten an der Universität Kassel aktiv geschützt werden muss. Wie es auch das ambivalente öffentliche Echo auf das jüngste Outing des ehemaligen Fußballnationalspielers Thomas Hitzlsperger verdeutlichte, durchdringen homophobe und transphobe Einstellungen weiterhin weite Teile der (Mehrheits)gesellschaft. Es bedarf der Information und Sensibilisierung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auf allen sozialen und politischen Ebenen.
Die IAG Frauen- und Geschlechterforschung bekundet hiermit ihre Solidarität mit dem Autonomen Schwulereferat der Universität Kassel und tritt ein für mehr Akzeptanz und Awareness gegenüber homo-, bi-, trans-, poly- und pansexuellen Menschen sowie Personen, die sich nicht in ein kulturelles Modell von Zweigeschlechtlichkeit einsortieren. Darüber hinaus sprechen wir uns für mehr Sicherheit auf dem Campus aus. Eine bessere Beleuchtung, zusätzliches Sicherheitspersonal sowie Sensibilisierungsmaßnahmen für Studierende und Bedienstete könnten dazu beitragen, solche Anschläge in Zukunft zu verhindern.