Hanna Hottenrott und Anna Kosmützky forschen zur Wettbewerbspositionierung von privaten Wirtschaftshochschulen
Über das Verbundprojekt
Wirtschaftshochschulen und MBA-Programme haben weltweit in den letzten 30 Jahren stark zugenommen und sind fest in den Hochschulsystemen vieler Länder integriert. Auch in Deutschland hat das US-amerikanische Business School Modell mit MBA-Abschluss das traditionelle europäische Modell ergänzt. Private Wirtschaftshochschulen spielen in der Managementausbildung quantitativ eine besondere Rolle im Wettbewerbsfeld, obwohl sie im Vergleich zu staatlichen Hochschulen in Deutschland quantitativ insgesamt eine geringere Rolle spielen. Dabei unterscheidet sich der Wettbewerb der privaten Wirtschaftshochschulen jedoch von dem der staatlichen Hochschulen, da sie um Studierende und Studiengebühren konkurrieren und, anders als bei den deutschen staatlichen Hochschulen, Akkreditierungen und Rankings sind für ihre Reputation und ihre Einnahmen entscheidend sind. Sie konkurrieren nicht nur mit staatlichen Hochschulen, die eine entsprechende Managementausbildung anbieten, sondern auch mit internationalen Wirtschaftshochschulen und anderen privaten und staatlichen Hochschulen weltweit. Dies macht sie zu einem interessanten Untersuchungsobjekt für Forschung über Wettbewerbsprozesse im Hochschul- und Wissenschaftssystem.
Ziel des Projektes ist die Untersuchung von privaten Wirtschaftshochschulen im Kontext der deutschen Hochschullandschaft und die Beantwortung von drei zentralen Forschungsfragen:
- Welche Typen von privaten Wirtschaftshochschulen sind in der deutschen Hochschullandschaft präsent und durch welche Merkmale zeichnen sie sich aus? Wie hat sich Präsenz, Positionierung und Erfolg von privaten Wirtschaftshochschulen im Zeitverlauf entwickelt?
- Welche Vernetzung und Kooperationen besteht zwischen privaten Wirtschaftshochschulen und dem staatlichen Hochschulsektor sowie zwischen privaten Wirtschaftshochschulen und anderen Organisationen? Wie sind private Wirtschaftshochschulen untereinander vernetzt oder stehen im Wettbewerb? Welche Eigentümerverflechtungen gibt es und in welchen Zusammenhängen stehen Vernetzung, Kooperation und Verflechtung zum Erfolg im Reputations- und Wirtschaftlichkeitswettbewerb.
- Welche Strategien verfolgen private Wirtschaftshochschulen im Reputations- und Wirtschaftlichkeitswettbewerb? Welche Rolle spielen dabei ihre Ressourcen in Forschung und Lehre? Inwiefern beeinflussen sich die Studienangebote der staatlichen Hochschulen und die Wettbewerbspositionierungen der privaten Wirtschaftshochschulen wechselseitig?
Zur Beantwortung dieser Fragen erfolgt eine Bestandsaufnahme der inhaltlichen und geografischen Abdeckung von privaten Wirtschaftshochschulen und eine Typisierung auf Basis von Merkmalen (in Lehre, Forschung und Organisation) der identifizierten Hochschulen. Auf Basis der Typisierung ermöglicht eine Analyse der Positionierung der Hochschulen im staatlich-geprägten Wettbewerbsfelds (geographisch und inhaltlich) sowie die Analyse von Wettbewerbsstrategien. Zudem werden Publikations- und Websitedaten erhoben und auf dieser Basis Ko-Publikationen, Ko-Affilierungen, die Mobilität von Personal und Verlinkungen auf Webseiten analysiert.
Projektleitung und Kontakt
Prof. Dr. Hanna Hottenrott (Verbundprojektleiterin)
ZEW - Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Forschungsbereich Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik, L7, 1 68161 Mannheim
Professur für Innovationsökonomik, Technische Universität München (TUM), Arcisstraße 21, 80333 München
Tel.: +89 289 28148
E-Mail: hanna.hottenrott[at]tum[dot]de
Prof. Dr. Anna Kosmützky
Leibniz Universität Hannover (LUH)
Leibniz Center for Science and Society (LCSS)
Professur für Methodologie der Hochschul- und Wissenschaftsforschung
Lange Laube 32, D-30159 Hannover
Telefon: +49 511 762 14545 | Fax: +49 511 762 14520