Carbon4PtL
Konzept zur Nutzung von CO2 in der Herstellung von E-Fuels für den Luftverkehr

Für die Herstellung von E-Fuels wird neben grünem Wasserstoff auch CO2 benötigt. Hierfür kommen verschiedene Quellen in Frage: Während biogene Quellen tendenziell begrenzt sind, ist die Gewinnung aus der Atmosphäre (Direct Air Capture, DAC) aufgrund der geringen CO2-Konzentration aufwändig und derzeit noch sehr teuer.
Eine weitere CO2-Quelle sind Emissionen aus industriellen Punktquellen. Ein Großteil der CO2-Emissionen, die aus Punktquellen stammt, entsteht aus der Verbrennung fossiler Energieträger. Daneben gibt es aber auch prozessbedingte Emissionen, z.B. in der Zement- und Kalkindustrie.
Da prozessbedingte Emissionen durch den Umstieg auf erneuerbare Energien nicht vermieden werden können, bieten sie das Potenzial, künftig für die Herstellung von E-Fuels genutzt zu werden. Im Projekt Carbon4PtL wird dazu eine Durchführbarkeitsstudie entwickelt, wie CO2 für eine nachhaltige und wirtschaftliche Power-to-Liquid (PtL)-Produktion verfügbar gemacht werden kann.
Das Center for Environmental Systems Research (CESR) im Kassel Institute for Sustainability erfasst in dieser Studie die CO2-Punktquellen in Hessen in einem Emissionskataster. Auf Basis einer anschließenden Szenarioentwicklung wird die zukünftige Verfügbarkeit von CO2 aus Punktquellen abgeschätzt.
Kooperationspartner
- Das CENA Hessen, das Kompetenzzentrum Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr, ist der Projektkoordinator. Neben der laufenden Koordination übernimmt CENA Hessen auch die Federführung bei der Erstellung der Gesamtstudie. Das Kompetenzzentrum bearbeitet darüber hinaus das Thema Regulierung.
- Die Frankfurt University of Applied Sciences untersucht die Anforderungen an den CO2-Transport und entwickelt ein Netzwerkmodell für den Transport von CO2-Punktquellen zu Produktionsstandorten.
- Die INERATEC GmbH analysiert verschiedene PtL-Standorte anhand unterschiedlicher Kriterien, die im Projekt erarbeitet werden. Zudem wird ein Reinigungskonzept für CO2 aus Punktquellen für den Einsatz in der Fischer-Tropsch-Synthese entwickelt.
- Die Provadis School of International Management & Technology AG erstellt eine technisch-ökonomische Analyse, da neben der technischen Machbarkeit auch eine positive wirtschaftliche Bewertung des Gesamtprojektes Voraussetzung für eine spätere Realisierung ist. Eine Lebenszyklusanalyse quantifiziert darüber hinaus detailliert die Umweltauswirkungen, wie z.B. den CO2-Fußabdruck und den Ressourcenverbrauch.