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Prof. Dr. Melanie Schnell

Berufsstationen

Ich wurde im Landkreis Uelzen in Niedersachsen geboren und studierte in Hannover und Bonn Chemie, mit einem Schwerpunkt auf Physikalischer und Theoretischer Chemie. Nach meiner Promotion in Physikalischer Chemie, ebenfalls in Hannover, forschte ich als Postdoktorandin am NIST in Gaithersburg, USA, und am Fritz-Haber-Institut in Berlin. In Berlin gründete ich dann auch meine erste kleine Forschungsgruppe. 2010 zog ich mit meiner Gruppe nach Hamburg auf den Bahrenfeld Campus um, wo wir seitdem forschen. Seit 2017 bin ich auch Professorin für Physikalische Chemie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Mein Fachgebiet

Physikalische Chemie und Molekülspektroskopie an der CAU Kiel und in der Abteilung "Photon Science" am DESY Hamburg.

Worüber forsche ich?

Ich forsche über Struktur und Dynamik von Molekülen und ihren Aggregaten. Dafür entwickle ich mit meiner Gruppe neue experimentelle Methoden, insbesondere im Bereich der Rotationsspektroskopie, mit der sich Strukturen isolierter Moleküle oder von Molekülaggregaten in der Gasphase sehr gut bestimmen lassen. Hier interessiere ich mich insbesondere für Moleküle, die für die Astrochemie und -physik relevant sind, und für chirale Moleküle. Letztere sind solche, die wie unsere beiden Hände als Bild und Spiegelbild vorkommen. Diese beiden Molekülformen (Enantiomere) haben weitestgehend dieselben physikalischen Eigenschaften, können aber extrem verschiedene chemische und biochemische Eigenschaften haben, d.h. wie sie in unserem Körper zum Beispiel als Wirkstoff agieren.

Meine Forschung kurz erklärt

Ich entwickle mit meiner Gruppe neue Experimente, um die Struktur und Dynamik von Molekülen experimentell zu bestimmen. Diese Informationen sind wichtig, um zu verstehen, wie Moleküle miteinander wechselwirken und auch, welche Funktionen sie haben können, zum Beispiel in der Biologie. Dafür verwenden wir Rotationsspektroskopie, d.h. wir regen die Moleküle mit Mikrowellenstrahlung zum Rotieren an, wie in dem Mikrowellenofen in der Küche. Die Art und Weise, wie die Moleküle nach Anregung mit Mikrowellen rotieren, hängt ganz empfindlich von der Struktur der Moleküle ab. Als Ergebnis der Experimente erhalten wir quasi einen Fingerabdruck der unterschiedlichen Moleküle, mit dem wir ihre Struktur bestimmen können. Diesen Fingerabdruck nutzen wir aber auch aus, um im Weltraum nach ihnen zu suchen. Im Weltraum gibt es Molekülwolken, die Vorformen von neuen Sternen sein können. Die Moleküle in diesen Wolken rotieren ebenfalls und senden quasi ihren Fingerabdruck zu uns auf die Erde. Mit Radioteleskopen kann dieser Fingerabdruck aus dem Weltall aufgenommen werden und mit spektroskopischen Fingerabdrücken aus dem Labor verglichen werden. Diese Art der Rotationsspektroskopie lässt sich auch auf die Charakterisierung chiraler Moleküle erweitern. Hier ist es eine große Herausforderung, Methoden zu entwickeln, mit denen sich die beiden Formen der chiralen Moleküle (Bild und Spiegelbild) unterscheiden lassen. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1319 (ELCH)arbeiten wir mit Physikerinnen und Physikern zusammen, um Chiralität im Detail zu verstehen und bessere Methoden für ihre Untersuchung zu entwickeln.

Dadurch wurde mein Interesse an der Wissenschaft geweckt

Mein Interesse an Molekülen wurde geweckt, als ich begriffen habe, dass alles, selbst der Tisch und das Auto, aus Molekülen und Atomen besteht. Diese Erkenntnis war für mich ein echtes Schlüsselerlebnis.

An meiner Arbeit macht mir Spaß

Ich habe früh gemerkt, dass ich mich sehr gerne in Sachverhalte vertiefe und die Dinge grundlegend verstehen möchte. Als Forscherin ist das möglich. Außerdem macht es mir Spaß, anderen etwas beizubringen.

Diese Eigenschaften haben mir auf meinem Weg besonders geholfen

Neugier und Hartnäckigkeit sind für mich wichtig, und immer an sich glauben! :-)

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