Einsatz von Wearables in der Familienforschung: Akzeptanz und Messgenauigkeit von tragbaren Kleingeräten in der Erforschung von Zeitverwendung

Kooperationsprojekt mit der Universität Oldenburg

Beteiligte Forschende: Alena Klenke (Uni Oldenburg), Prof. Dr. Bettina Langfeldt (Uni Kassel), Maximiliane Reifenscheid (Uni Kassel), Prof. Dr. Sebastian Schnettler (Uni Oldenburg), Luna Schon (Uni Kassel)


Zeitverwendungsstudien basieren in der Regel auf umfragebasierten Zeittagebüchern.

Sie haben gezeigt, dass es a) große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die als heterosexuelle Paare mit Kindern zusammenleben, in Bezug auf die Beteiligung an Haushaltsaufgaben gibt (Schulz 2021), und b) dass es möglicherweise zu einer geschlechtsspezifischen Über- oder Untererfassung von Haushaltsaktivitäten kommt (Bonke 2005). In Zukunft werden technologische Fortschritte ermöglichen, durch den Einsatz von Geräten, die automatisch (Inter-)Aktionen aufzeichnen (Wearables), validere Informationen über die Aufgabenteilung, die täglichen Routinen und die Interaktion zwischen Haushaltsmitgliedern zu erhalten. Auch für ein besseres Verständnis der Herausforderungen bei der mobilen Arbeit sind Wearables ein möglicher nächster Schritt, um die Familienforschung voranzubringen. Anders als in der Gesundheitsforschung ist jedoch bisher nur wenig über die Akzeptanz des Einsatzes solcher Technologien für die Forschung zum Verhalten im Familienleben bekannt. Das Projekt untersucht daher die Akzeptanz von Wearables für Forschungszwecke in Haushalten mit Kindern durch Fokusgruppen und Umfragen. In einer Musterwohnung wird die Platzierung von Messgeräten erprobt.

Literatur:

Schulz, F. (2021). Mothers, Fathers and Siblings; Housework Time Within Family Households. Journal of Marriage and Family, 83(3), 803-819.

Bonke (2005). Paid Work and Unpaid Work: Diary Information Versus Questionnaire Information. Social Indicators Research, 70, 349–368