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CCG-Seminar "Roboterassistenz in der Produktion" in Kassel (30. September bis 1. Oktober 2020)
Während Industrieroboter in der Massenfertigung seit langem etabliert sind, rücken derzeit mobile Serviceroboter für Inspektions- und Wartungsaufgaben sowie Robotertechnik, die eine direkte Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Produktion ermöglicht, in Industrie und Forschung immer mehr in den Fokus.
Dieses Seminar widmet sich den konzeptionellen und technischen Grundlagen, Interaktionsprinzipien wie Teleoperation, leitende Kontrolle sowie Kollaboration, der Arbeitsplatzanalyse, Visualisierung, Steuerung sowie Simulation und greift die Veränderungen bei Programmierung und Sicherheit auch anhand von Demonstratoren praktisch auf.
CCG-Seminar "Einführung in die NAO-Roboterprogrammierung" in Kassel (29. September 2020)
Während Industrieroboter in der Massenfertigung seit langem etabliert sind, rücken derzeit humanoide Roboter, die eine direkte Interaktion von Mensch und Maschine ermöglichen, immer mehr in den Fokus, z. B. .am Hotelempfang, zur Unterhaltung, im Haushalt oder auch bei Wettbewerben wie dem RoboCup.
In diesem Seminar werden humanoide Nao-Roboter von Aldebaran Robotics eingesetzt, die ca. 58 cm groß und 5,2 kg schwer sind. Sie verfügen über einen Intel-Atom-Prozessor, zwei Kameras, vier Ultraschallsensoren, Trägheits- und Drucksensoren sowie WiFi und sind u. a. mit C++, Python, und Java programmierbar. Einen leichten Einstieg in die Roboterprogrammierung bietet außerdem die Programmierumgebung Choregraph.
Dieses Seminar widmet sich den Grundlagen der NAO-Roboterprogram-mierung und stellt grundlegende Programmierkonzepte vor. In Praxisteilen mit simulierten und realen Robotern werden diese Grundlagen durch angeleitete Übungen vertieft.
Best Paper Award bei Fachtagung für Bildungstechnologien der Gesellschaft für Informatik
Auf 18. Fachtagung für Bildungstechnologien der Gesellschaft für Informatik (DELFI) 2020 wurde der Langbeitrag des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik "Evaluation einer Augmented-Reality-Anleitung für eine komplexe Montageaufgabe - Vergleich einer Smartphone-basierten Augmented-Reality-Anleitung mit einer klassischen Papieranleitung für die Anlernphase in der manuellen Montage" von Johannes Funk und Ludger Schmidt mit dem "Best Paper Award" ausgezeichnet. Von insgesamt 85 Einreichungen wurden 13 als Langbeitrag auf der DELFI-Konferenz vorgestellt, die vom 14.-18. September 2020 zusammen mit der 15. European Conference on Technology-Enhanced Learning (EC-TEL) rein digital stattfand.
Der Beitrag des Fachgebiets vergleicht den Einsatz einer Augmented-Reality-(AR)-Anleitung mit einer in der manuellen Montage üblichen Papieranleitung anhand eines realen Anwendungsfalls. Für die selbst erstellte AR-Anleitung kam ein herkömmliches Smartphone zum Einsatz, auf dem das Kamerabild mit virtuellen Objekten ergänzt wurde. In einer Untersuchung wurde dann geprüft, ob sich die Anleitungsart auf die Montagezeit, die Anzahl der Fehler, die Gebrauchstauglichkeit und die Beanspruchung der Mitarbeiter auswirkt. Eine Besonderheit der Studie lag darin, dass diese mit 16 Auszubildenden zum Industriemechaniker, die Vorerfahrungen in der manuellen Montage komplexer Baugruppen hatten, an einem realen Arbeitsplatz für die Montage von Notgriffen zur Türentriegelung in Schienenfahrzeugen durchgeführt wurde. Nachdem die AR-Gruppe zu Beginn langsamer montierte als die Papier-Gruppe, war diese im fünften Durchgang signifikant schneller. Die vergleichbare Fehleranzahl, Gebrauchstauglichkeit und Beanspruchung machen einfache AR-Anwendungen mit Smartphones besonders durch den leichten Einstieg und die geringen Kosten interessant für die Wissensvermittlung in der manuellen Montage.
Hilfe für die Digitalisierung des Handwerks
Handwerkszeug ist heutzutage mehr als Kelle und Schraubenzieher - Wissenschaftler der Uni Kassel haben eine Lehr- und Lernplattform entwickelt, die dem Handwerk bei der Digitalisierung hilft. Dazu gehören auch neue Schulungsformate, beispielsweise mit der Anwendung von Virtual Reality im Handwerk.
Wissenschaftler um Prof. Dr. Patrick Spieth entwickelten im Rahmen des Projekts "FachWerk" Zukunftsszenarien und leiteten daraus die Auswirkungen von technologischen Megatrends auf das Handwerk ab. Eine Plattform, die vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt zusammen mit den Praxispartnern im Projekt entwickelt wurde, gibt Hilfestellung für die Einführung digitaler Technologien wie beim Dokumentenmanagement in Geschäftsprozessen oder Einsatz von Drohnen unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Zudem stellt das Projekt neue Schulungsformate für Handwerkerinnen und Handwerker, etwa unter Einsatz Virtueller oder Erweiterter Realität bereit, die im Projekt erprobt wurden. Die Plattform wird Handwerks-Betrieben in Nordhessen über das Berufsförderungswerk des Handwerks zur Verfügung gestellt.
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit mehr als 1,3 Mio. Euro gefördert. Beteiligt waren neben dem Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik auch das Fachgebiet Technologie- und Innovationsmanagement sowie Entrepreneurship der Universität Kassel, das Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Leibniz Universität Hannover, das Berufsförderungswerk des Handwerks gGmbH in Korbach, die Firmen Gringel Bau + Plan GmbH in Schwalmstadt sowie Hübschmann Aufzüge GmbH & Co KG in Korbach, die Agentur für Arbeit Korbach und die Handwerkskammer Kassel.
Lehr- und Lernplattform beim Berufsförderungswerk des Handwerks
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
BMBF-Interview zur Forschung in Zeiten von Corona: Mit Abstand die sicherste Verbindung
Der Kampf gegen das neue Coronavirus bestimmt in Deutschland bereits seit Wochen das private und das öffentliche Leben. Kontaktverbote und Abstandsregelungen haben dazu geführt, dass wir heute nicht mehr so miteinander interagieren können wie es noch vor kurzem völlig üblich war. Nun, da wir uns seltener persönlich treffen können, gewinnen digitale Technologien an Bedeutung und spenden ein Stück weit Normalität – vor allem was die Kommunikation untereinander betrifft.
Doch auch abseits von Telefonie und Videokonferenzen zeigt sich im Moment, wie sinnvoll interaktive Technologien uns während der anhaltenden Pandemie unterstützen können – entweder, weil sie Risiken minimieren und uns im Alltag vor einer Ansteckung schützen oder weil sie uns durch intelligente Konzepte unterstützen und unser Leben dadurch insgesamt vereinfachen. Dem gehen Forschungsprojekte in der Mensch-Technik-Interaktion nach.
Im Projekt U-hoch-3 entwickeln Forschende ein Assistenzsystem, das unter anderem die Auslastung in verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln ermitteln soll. Eine Funktionalität, die in der aktuellen Zeit dabei helfen könnte, Fahrten in überfüllten Wagen zu vermeiden und somit sicherer zu reisen. Prof. Dr. Ludger Schmidt ist Projektkoordinator und erklärt im Interview wie das System funktioniert.
Interview auf "Interaktive Technologien"
Einladung zur Teilnahme an Fokusgruppen
Wollen Sie den öffentlichen Personennahverkehr Kassels mitgestalten?
Nehmen Sie an unseren moderierten Gruppendiskussionen teil und lassen Sie uns gemeinsam Ideen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Kassel entwickeln.
Die Fokusgruppen-Workshops finden online statt, und es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Zur Teilnahme benötigen Sie lediglich einen PC mit Internetzugang sowie ein Festnetz- oder Mobiltelefon.
Melden Sie sich hier online an: https://uni-kassel.de/go/u-hoch-3
Oder rufen Sie uns gerne persönlich an unter: 0561 804 7083
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Hessens Digitalministerin Sinemus besucht ITeG
Das Land Hessen will zur Digitalisierung ein hessenweites Kompetenzzentrum einrichten. Am 5.2. besuchte Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus das ITeG der Uni Kassel, um zu erörtern, wie das ITeG seine Kompetenzen in das geplante Zentrum einbringen kann.
Wie lässt sich Digitalisierung so gestalten, dass sie unserer Gesellschaft nützt und sie nicht gefährdet? Dazu hat das Wissenschaftliche Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung der Universität Kassel, das ITeG, eine 15-jährige Expertise.
Für diese Expertise sprechen u. a. eindrucksvolle Drittmittelzahlen: Allein im Jahr 2018 wurden über 4,5 Mio. Euro am ITeG umgesetzt. Die Mitglieder sind in Sachverständigenkommissionen und Expertenräten auf Bundesebene gefragte Ansprechpersonen und Ratgeber für die Politik. Regelmäßig sind die ITeG-Expertinnen und -Experten in den Medien präsent, wie Präsident Prof. Dr. Reiner Finkeldey bei der Begrüßung betonte.
In ausführlichen Gesprächen ließ sich Prof. Sinemus das ITeG vorstellen. Gemeinsam erörterte man, in welcher Form das ITeG seine Kompetenzen zur verantwortungsbewussten Gestaltung der digitalen Transformation in ein geplantes hessenweites Zentrum einbringen kann.
Fliesenlegen in der virtuellen Realität
Bis vor wenigen Jahren noch ein teures Nischenprodukt, haben Virtual-Reality-Brillen mittlerweile weite Verbreitung gefunden. „Schon für weniger als 50 Euro lassen sich Halterungen erwerben, in die sich ein normales Smartphone einsetzen lässt und die damit zu einer echten Virtual-Reality-Brille werden“, schildert Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt. Zusammen mit einem Team von Mitarbeitern aus seinem Fachgebiet „Mensch-Maschine-Systemtechnik“ hat er eine Anwendung für diese Art von Brillen entwickelt, die künftig bei der Ausbildung von Handwerkern helfen soll.
„Für unsere Studie haben wir ein 3D-360°-Lernvideo gedreht, in dem die Erstellung eines Küchenfliesenspiegels demonstriert wird“, erklärt Johannes Funk, der die Umsetzung des Projekts im Arbeitsbereich von Prof. Schmidt maßgeblich betreut hat. Dieses 3D-360°-Lernvideo wurde dann mit einer interaktiven Blicksteuerung so aufbereitet, dass es auf einem handelsüblichen Smartphone läuft und mit einer entsprechenden Brillenhalterung betrachtet werden kann. „Anschließend haben wir 20 Auszubildende in zwei Gruppen geteilt – während die eine Gruppe das 3D-360°-Video nutzte, hat die andere Gruppe ein herkömmliches Lernvideo auf dem Laptop zu sehen bekommen“, schildert Funk. Nach dem Training konnten beide Gruppen auf einer Lehrbaustelle in etwa gleich gut einen Fliesenspiegel herstellen, wie es unabhängige Bewerter beurteilten. „Allerdings zeigte sich bei den Teilnehmern aus der Virtual-Reality-Gruppe eine wesentlich höhere Motivation“, berichtet Funk. „Gleichzeitig war der Ablenkungsfaktor in dieser Gruppe aber auch deutlich höher – das liegt möglicherweise am Reiz des neuen Mediums“, mutmaßt Funk.
„Mit dem Projekt konnten wir zeigen, dass sich für den Einsatz von Virtual Reality auch bei der Ausbildung von Handwerkern interessante Nutzungsmöglichkeiten ergeben“, schlussfolgert Prof. Schmidt. „Digitalisierung wird auch für das Handwerk immer wichtiger werden – mit dieser Form von Anwendung können wir künftige Experten auf sinnvolle Art mit der Technik vertraut machen“, ist sich Prof. Schmidt sicher.
Der Arbeitskreis „VR/AR-Learning“ der Gesellschaft für Informatik war von der Studie ebenfalls beeindruckt und prämierte das Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem Stifterverband der deutschen Wissenschaft im Wettbewerb „Gelungene VR/AR-Lernszenarien“ mit einer Sonderauszeichnung in der Kategorie „Interaktive 360°-Videos“ und stellte sie nun als Projekt des Monats vor.
Interview in der Frankfurter Rundschau
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
PRINT-Workshop auf der INFORMATIK 2019 in Kassel (24. September 2019)
In dem Workshop "Praktische Ansätze zur ELSI-Integration in Technologieprojekte (PRINT)" wird es darum gehen, wie ethische, rechtliche und soziale Implikationen (ELSI) in Technologieprojekte integriert werden können. Ziel ist es, eine aktuelle Übersicht zu Integrationsstrategien, -methoden und -erfahrungen hinsichtlich der ELSI-Thematik insbesondere in Verbundprojekten zu bekommen. Anhand von praxisnahen Vorträgen sollen gemeinsame aktuelle Herausforderungen der integrierten Forschung identifiziert und Lösungswege aufgezeigt werden. Der Workshop leistet damit einen Beitrag dazu, den Methodenkoffer der integrierten Forschung zu füllen. Im Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) haben die Fachgebiete Mensch-Maschine-Systemtechnik, Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht sowie Wirtschaftsinformatik die Organisation des Workshops übernommen.
Aufruf zur Beitragseinreichung
Weitere Informationen zum Workshop
CCG-Seminar "Altersgerechte Assistenzsysteme" in Kassel (17. bis 19. September 2019)
Ein Lösungsansatz dem demografischen Wandel zu begegnen ist die Entwicklung Altersgerechter Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben (AAL). In diesem Seminar sollen Berufstätige entweder aus dem sozialen oder technischen Bereich über AAL informiert und in die Lage versetzt werden, bedürfnisgerecht mögliche Nutzer über diese zu beraten, sie anzubieten und einzusetzen, da diese Berufsbereiche zukünftig damit konfrontiert sein werden. Es wird der didaktische Ansatz des Tandemlernens aufgegriffen, bei dem die Teilnehmer sich gegenseitig im Lernprozess unterstützen.
Weitere Information zum Seminar
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Hessischer Digitalstaatssekretär besucht Universität Kassel
Im Rahmen seiner Sommerreise hat der hessische Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt die Universität Kassel besucht, um sich über Möglichkeiten digitalisierter Prozesse in der Industrie zu informieren. Neben einer Besichtigung der Modellfabrik "μPlant" kam er mit dem Präsidenten der Universität und mit dem ITeG-Mitglied Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt (Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik) sowie Prof. Peter Dräxler (Leiter IT-Servicezentrum der Universität) ins Gespräch.
„Am Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung befassen sich Kasseler Forscherinnen und Forscher seit vielen Jahren mit der Frage, wie sich Informationstechnik verantwortungsvoll im gesellschaftlichen Interesse so gestalten lässt, dass ihr Innovationspotenzial genutzt, aber auch ihre Risiken erkannt und vermieden werden,“ so Burghardt. Der Fokus der ITeG-Forschungsaktivitäten liegt auf der interdisziplinären Gestaltung gesellschaftlich wünschenswerter Informations- und Kommunikationstechnik aus der sozio-technischen Perspektive. Mit der Bündelung von Kompetenzen aus Informatik, Ergonomie, Technikrecht, Wirtschaftsinformatik, Gender- und Diversitätsforschung, Soziologie und Wirtschaftspsychologie ist das ITeG ein auf die nachhaltige Stärkung des Forschungsprofils der Universität Kassel ausgerichteter interdisziplinärer Forschungsverbund. Eingebettet sind diese Aktivitäten in eine Digitalisierungsstrategie der Hochschule, bei der digitaler Infrastrukturen und Informationsmanagement für Forschung, Lehre und Verwaltung vorangetrieben werden.
Die Universität Kassel ist auf dem Gebiet der Digitalisierung, Informationstechnologie und KI besonders breit und interdisziplinär aufgestellt. Das gilt für die Forschung ebenso wie für die Lehre und die Verwaltung. „Wir verfügen an der Universität Kassel über hessenweit einmalige Kompetenzen, wenn es darum geht, die Themen Informationstechnologie und KI interdisziplinär und umfassend gesellschaftlich einzuordnen, Risiken beim Datenschutz zu bewerten und sozial verträgliche Lösungen für die Arbeitswelt und die private Nutzung zu erarbeiten“, sagte Präsident Prof. Dr. Reiner Finkeldey.
Pressemitteilung der Universität
Pressemitteilung der Hessischen Staatskanzlei
Assistenzsystem soll öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen - einjähriger Feldtest in Kassel geplant
An der Universität Kassel wurde heute (12. Juli) der Auftakt für die Entwicklung eines Assistenzsystems für den öffentlichen Nahverkehr gegeben und ein Mobilitäts- und Simulationslabor vorgestellt. Ein Forschungskonsortium entwickelt und erprobt in den kommenden vier Jahren ein digitales System, das unter anderem Informationen über den Belegungszustand von Bussen und Straßenbahnen bereitstellen, die Anschlusssicherheit beim Umsteigen verbessern und mit einem Lieferdienst die separate Beförderung von Einkäufen und Gepäck ermöglichen soll.
Wer kennt das nicht: Mit schweren Einkäufen von der Straßenbahn zur Bushaltestelle hetzen, aber der Anschlussbus ist gerade weg, der nächste Bus überfüllt. Damit die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs kundenfreundlicher wird, arbeiten die Partner in dem Projekt U-hoch-3 („Unbeschwert urban unterwegs“) an einem informationstechnischenAssistenzsystem zum Abbau von Nutzungsbarrieren. „Wir haben ein Assistenzsystem konzipiert, das Fahrgäste bedarfsgerecht entlang ihrer Reisekette unterstützt. Zusätzlich zur intermodalen Reiseplanung bietet es einen innovativen innerstädtischen Lieferdienst, der mit Gepäckabgabe, Transport und Zustellung die gesamte Lieferkette abdeckt und damit das Einkaufen ohne Auto erleichtert“, so Koordinator Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt. „Statt Kleintransportern sollen dabei auch Lastenräder zum Einsatz kommen. Wenn außerdem öffentliche Verkehrsmittel attraktiver werden und dadurch Autofahrer auf Bus und Bahn umsteigen, reduziert dies zusätzlich die Schadstoff- und CO2-Emissionen in der Stadt und verbessert die Lebensqualität im urbanen Raum. Zwei Drittel der zurückgelegten Wege in Städten entfallen auf Freizeitaktivitäten, Einkauf und private Erledigungen.“
Getestet werden zunächst prototypisch entwickelte Komponenten des Assistenzsystems im Labor des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik mit Hilfe einer CAVE, also einer Simulationsumgebung, die mit drei Projektionsleinwänden einen Ort wie eine Haltestelle oder einen Bahnhof virtuell nachbildet. Dort kann u. a. ein Straßenbahnsimulator platziert werden und sich ein Fußgänger auf einem Laufeingabegerät bewegen. Darüber hinaus soll auch eine Verkehrsleitstelle aufgebaut und der Einsatz von Lieferrobotern untersucht werden. Gemeinsam mit den Projektpartnern wird das System dann realisiert. In einem einjährigen Feldtest in Kassel wird praktisch erprobt und wissenschaftlich evaluiert, wie der Belegungszustand von öffentlichen Verkehrsmitteln erfasst und in Echtzeit bereitgestellt werden kann. Ziel ist es, Fahrgästen zu ermöglichen, in ihrer Reiseplanung flexibel auf den Belegungszustand reagieren zu können. Zudem wird ein Konzept zur Anschlusssicherung erprobt. Dabei soll der Kunde seinen Anschlusswunsch signalisieren können, so dass Verkehrsdienstleister den Anschluss sicherstellen und verlässliche Informationen dazu bereitstellen können.
Nach einer ersten Konzeptentwicklungsphase, an der auch schon das Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme von Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer beteiligt war, und einem mehrstufigen Auswahlprozess im Rahmen des Förderschwerpunktes „Individuelle und adaptive Technologien für eine vernetzte Mobilität“ des BMBF-Forschungsprogramms zur Mensch-Technik-Interaktion wurde nun auch die zweite Förderphase zur Umsetzung des Projektes bewilligt. Das Projekt hat insgesamt eine Laufzeit von fünf Jahren und ein Volumen von gut 6,6 Mio. Euro. Prof. Dr. Arno Ehresmann, Vizepräsident Forschung der Universität Kassel: „Der positive Bescheid für die zweite Förderphase belegt eindrücklich die Qualität der bislang geleisteten wissenschaftlichen Arbeit. Wir freuen uns sehr, dass mit dem Projekt ein innovatives Labor für öffentliche Mobilität und urbane Logistik in Kassel entsteht, mit dem zahlreiche Projektpartner überregional vernetzt werden und für das die Universität mit gut 2,4 Mio. Euro gefördert wird.“
Als Forschungs- und Entwicklungspartner sind DHL (Bonn/Kassel), INIT Innovative Informatikanwendungen in Transport-, Verkehrs- und Leitsystemen (Karlsruhe) und IVU Traffic Technologies (Aachen/Berlin) am Projekt beteiligt. Anwendungspartner sind die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft und der Nordhessische Verkehrsverbund (Kassel). Neben dem Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik als Gesamtprojektkoordinator und dem Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme ist von Seiten der Universität Kassel auch das Fachgebiet Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht (Prof. Dr. Gerrit Hornung) dabei. Als assoziierte Partner beteiligen sich der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, die Stadt Kassel, das Netzwerk der nordhessischen Mobilitätswirtschaft MoWiN.net sowie Kasseler Einzelhandelsvereine und Betreiber von Einkaufszentren und Parkhäusern.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Bericht in der Hessenschau (ab 17:48)
Uni-Kassel-Erfolg beim studentischen Ideenwettbewerb „Souverän in die digitale Zukunft“
Wie wird es sein, wenn wir 24 Stunden am Tag mit digitalen Technologien vernetzt sind? Wie kann Technik unsere Zukunft dabei positiv gestalten? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung suchte kreative Ideen rund um die Mensch-Technik-Interaktion von morgen. Aus über 40 Einreichungen mit vielen innovativen und kreativen Technikvisionen hatte die Jury fünf Teams ausgewählt.
Mit dem Beitrag „TranslAid“ war darunter auch ein interdisziplinäres Team von Studierenden des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik (Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt) und des Schwerpunkts Film und Fernsehen (Prof. Yana Drouz) der Kunsthochschule in der Universität Kassel, bestehend aus Anthony Borgan, Christian Engel, Victoria Koberstein, Philipp Krause und Niklas Seehausen. Das Team präsentierte am 21. Mai 2019 auf dem Zukunftskongress 2019 in Bonn sein Konzept einer simultan übersetzenden Datenbrille.
Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek begrüßte die fünf nominierten Teams persönlich und sagte bei der Kongresseröffnung: „Ich freue mich besonders, dass sich so viele Studierende für unseren Ideenwettbewerb „Souverän in die digitale Zukunft“ interessiert haben. Ihre spannenden Beiträge und kreativen Visionen sind es, die unsere Gesellschaft braucht. Ich drücke Ihnen die Daumen für die Preisverleihung!“. Das Voting der über 560 anwesenden Kongressgäste entschied dann über die finalen Gewinner. Nur 0,5 % der abgegebenen Stimmen lagen am Ende zwischen dem ersten und dritten Platz, mit dem das Kasseler Team erfolgreich war.
Die Aufgabe des Ideenwettbewerbs bestand darin, eine besondere Herausforderung für die Mensch-Technik-Interaktion in der Zukunft zu identifizieren und hierfür eine visionäre Lösung zu entwickeln. Diese Idee sollte aus einem spezifischen technologischen Produkt oder einer damit zusammenhängenden Dienstleistung bestehen. Eingereicht wurden sowohl kurze Ideenpapiere als auch ein Video-Clip zur Visualisierung der Kreatividee, die auch als Impulse für die zukünftige Forschungsförderung genutzt werden sollen.
Darüber hinaus bestand auf der Veranstaltung eine gute Gelegenheit, Vorträge und Diskussionen im Podium über die Zukunft in einer digitalisierten Welt anzuhören. Schwerpunktmäßig wurden Systeme beleuchtet, die auf virtueller oder erweiterter Realität (VR oder AR) basieren.
Weitere Informationen über den Ideenwettbewerb, alle Ideenpapiere und Videos
Fachgebiet beim 4. BMBF-Zukunftskongress (21. bis 22. Mai 2019)
Die zunehmende Digitalisierung und Virtualisierung stellt uns in vielen Lebensbereichen vor große Herausforderungen. Wie sich unsere Zukunft gestaltet hängt auch davon ab, wie wir mit neuen Technologien im Alltag interagieren. Was leistet die Forschung zur Mensch-Technik-Interaktion, um darauf positiv einzuwirken? Der Zukunftskongress 2019 widmet sich dem Thema „Souverän in die digitale Zukunft“. Am 21. und 22. Mai 2019 stehen in Bonn der Mensch im digitalen Wandel und sein künftiger Umgang mit der Technik im Mittelpunkt. Schwerpunktmäßig werden Systeme beleuchtet, die auf virtueller oder erweiterter Realität (VR oder AR) basieren.
Ein Team von Studierenden des Fachgebiets und der Kunsthochschule, bestehend aus Anthony Borgan, Christian Engel, Victoria Koberstein, Philipp Krause und Niklas Seehausen, wurde mit dem Beitrag "TranslAid" von der Jury aus über 40 Einreichungen des studentischen Ideenwettbewerbs für die Shortlist der besten Fünf ausgewählt. Das Team präsentiert am ersten Tag sein Video und Konzept einer simultan übersetzenden Datenbrille, bevor ein Voting der Kongressgäste über den finalen Gewinner des Wettbewerbs entscheidet.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt ist am zweiten Tag eingeladen, im Rahmen des Sessionblocks "Die Technik im Mittelpunkt der Forschung" mit einem Vortrag unter dem Titel "Assistenzsystem zum Abbau von Nutzungsbarrieren öffentlicher Verkehrsmittel" das Projekt U-hoch-3 erstmals öffentlich vorzustellen, das als eines von fünf Forschungsprojekten zu individuellen und adaptiven Technologien für eine vernetzte Mobilität zur Förderung der vierjährigen zweiten Phase ausgewählt wurde.
Vortrag beim 4. Innovationsfrühstück Nordhessen „Uni trifft Wirtschaft"
Die IHK Kassel-Marburg und die Science Park Kassel GmbH laden Sie herzlich ein zum 4. Innovationsfrühstück Nordhessen „Uni trifft Wirtschaft“ am 12. April 2019 um 08:30 Uhr im Science Park Kassel. Diskutieren Sie mit uns ein hochaktuelles Thema für die Innovationskraft Nordhessens: Gestaltung technikgestützter Assistenzsysteme für den Menschen – Industrie 4.0, Robotik, Augmented Reality.
Mensch-Roboter-Kollaboration und Augmented-Reality-Datenbrillen sind im Kontext von Industrie 4.0 diskutierte technologische Innovationen. Sie verändern die Arbeitswelt der Zukunft. Welche neuen Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich für den Einsatz und die Entlastung des Menschen in der Produktion? Wie wird das Lernen von sich kontinuierlich ändernden Arbeitsprozessen unterstützt? Welches sind die Auswirkungen dieser Möglichkeiten auf die Produktivität des Arbeitssystems und die Beanspruchung des Menschen? Im Vortrag von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, Fachgebietsleiter Mensch-Maschine-Systemtechnik an der Universität Kassel, wird der konkrete Einsatz dieser technikgestützten Assistenzsysteme in einem Laboraufbau vorgestellt. Der Aufbau wurde anhand eines realen manuellen Montagearbeitsplatzes eines Nordhessischen Unternehmens entwickelt. Ausgewählte aktuelle Forschungsergebnisse illustrieren den Nutzen dieser Ansätze zur Arbeitsgestaltung.
Die Seite der Wirtschaft Nordhessens wird von Herrn Dr. Friedrich Freiherr Waitz von Eschen, Vizepräsident der IHK Kassel-Marburg, vertreten, der das Innovationsfrühstück auch moderieren wird. Ganz besonders freuen wir uns wieder auf den anschließenden Wissenschaft-Praxis-Dialog mit Ihnen.
Interview im Science-Park-Newsletter
Bericht in Wirtschaft Nordhessen
Eröffnungsfestvortrag bei "Zukunft der Arbeit – 70 Jahre REFA Hessen"
Im November 1948 wurde der REFA Landesverband Hessen e. V. gegründet. REFA Hessen unterstützt seit nunmehr 70 Jahren die Mitarbeiter der Hessischen Wirtschaft in Fragen zur „Steigerung der Wirtschaftlichkeit und zur Humanisierung der Arbeit“ durch passgenaue Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. An diesem Tag wollen wir keinen Blick zurück richten, denn der hessischen Wirtschaft geht es auch Dank REFA gut. Wir wollen aber einen Blick in die Zukunft richten, damit es auch in Zukunft so bleibt. Am 29.03.2019 hält Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt aus diesem Anlass einen Festvortrag zum Thema "Mensch-Roboter-Zusammenarbeit und Assistenz mit erweiterter Realität".
Smartphone-Assistent für den Nahverkehr: Teilnehmer an Umfrage gesucht
Die Uni Kassel, die KVG und der NVV bitten Nahverkehrskundinnen und -kunden um Teilnahme an einer Umfrage. Die Ergebnisse helfen, ein Smartphone-gestütztes Assistenzsystem zu entwickeln, das beispielsweise das Umsteigen oder den Transport von Einkäufen erleichtern soll. Das Formular findet sich auf Limesurvey. Die Beantwortung der Fragen dauert etwa 15 Minuten. Sie betreffen beispielsweise den Umfang, in dem der Öffentliche Nahverkehr genutzt wird.
Im Projekt U-hoch-3 konzipiert die Universität Kassel (Fachgebiete Mensch-Maschine-Systemtechnik sowie Verkehrsplanung und Verkehrssysteme) gemeinsam mit der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) und dem Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) ein Smartphone-gestütztes Assistenzsystem für den Öffentlichen Nahverkehr. Es soll nicht nur die Reiseplanung erleichtern, sondern auch einen innovativen innerstädtischen Lieferdienst enthalten, der mit Gepäckabgabe, Transport und Zustellung die gesamte Lieferkette abdeckt und damit das Einkaufen ohne Auto erleichtert. Dabei evaluieren die Forscher zunächst, wie sich der Belegungszustand von Fahrzeugen erfassen und übermitteln lassen kann. Zudem entwickeln sie ein Konzept zum verlässlichen Umsteigen. Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Stadium.
Weitere Informationen
Ministerpräsident Bouffier besucht Robotiklabor
Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute (3. August) im Rahmen seiner Sommerreise „Hessen hat Zukunft“ das Robotiklabor des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel besucht.
Der Regierungschef äußerte sich beeindruckt von der Kasseler Spitzenforschung zum unterstützenden Einsatz von Robotik und Digitalisierung in der Arbeitswelt, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.
Ministerpräsident Volker Bouffier wurde vom Präsidenten der nordhessischen Universität, Prof. Dr. Reiner Finkeldey, begrüßt. Finkeldey stellte heraus, wie gut sich die Forschungsleistungen der Universität in den letzten Jahren nicht nur in der Breite der Wissenschaftsdisziplinen, sondern auch in der Spitze entwickelt haben. Ein Beispiel exzellenter Kasseler Forschung stellte anschließend Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik im Fachbereich Maschinenbau und Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung, vor. Das Fachgebiet war 1982 die erste universitäre Einrichtung in Deutschland, in der sich Wissenschaftler systematisch mit der Mensch-Maschine-Systemforschung auseinandersetzten. Der Arbeitswissenschaftler Ludger Schmidt und sein interdisziplinäres Team zeigten dem Gast aus Wiesbaden im Robotiklabor des Fachgebiets, wie die Interaktion von Menschen und Robotern in der Arbeitswelt unter den Vorzeichen zunehmender Digitalisierung aussehen könnte. Prof. Schmidt präsentierte dem Ministerpräsidenten unter anderem ein Boden-Luft-Servicerobotiksystem für Inspektionsaufgaben in industriellen Produktionshallen. Mitarbeiter demonstrierten außerdem die Mensch-Roboter-Zusammenarbeit anhand eines nachempfundenen Arbeitsplatzes, an dem der Mensch mit einem Roboter und einer Augmented-Reality-Datenbrille bei der Montage eines Getriebes unterstützt wird, um so die Effizienz und Ergonomie zu verbessern.
Ministerpräsident Bouffier war von den Forschungsarbeiten des Robotiklabors beeindruckt und dankte dem Universitätspräsidenten sowie den Wissenschaftlern für ihre Präsentation: „Wie die Arbeitsplätze der Zukunft mit den Einflüssen von Digitalisierung und Robotik aussehen, wird auch an hessischen Hochschulen eindrucksvoll erforscht. Hier zeigt sich, welch exzellente Forschung auf diesem Gebiet betrieben wird und was heute bereits technisch möglich ist, beispielsweise in der industriellen Montage. Wichtig ist, dass der Mensch und der Nutzen für die Gesellschaft insgesamt im Vordergrund stehen – das ist zukunftsträchtiger Fortschritt.“
Pressemitteilung der Universität
Pressemitteilung der Hessischen Staatskanzlei
Europaministerin informiert sich im Robotiklabor
Im Rahmen der Zukunftswoche „Bildung, Wissenschaft und Forschung“ der Hessischen Landesregierung hat Europaministerin Lucia Puttrich heute (2. Mai) das Robotiklabor des Fachgebiets besucht und sich dort darüber informiert, wie Menschen und Maschinen schon jetzt und in naher Zukunft effizient und sinnvoll zusammenarbeiten können.
Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt führte die Ministerin durch das Labor und stellte gemeinsam mit seinen Mitarbeitern verschiedene Projekte und einen Demonstrator zur Mensch-Roboter-Kollaboration vor, an dem ein Mensch zusammen mit einem Roboter ohne Schutzzaun zur gleichen Zeit und am selben Ort in der industriellen Montage arbeiten kann. Das verbessert Ergonomie und Effizienz.
"Mensch-Maschine-Systemforschung, das klingt nach Science Fiction und Hollywood-Filmen. Aber Roboter haben unser Arbeitsleben schon verändert und werden es weiter tun. Das Robotiklabor an der Universität Kassel ist ein Ort, an dem exzellente Forschung auf diesem Gebiet betrieben wird und das schon heute zeigt, was möglich ist", sagte Puttrich. "Das ist erfolgreiche Zukunftsforschung im Dienste des Menschen und im allerbesten Sinne.", so Puttrich nach dem Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt.
Pressemitteilung der Hessischen Staatskanzlei
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Mit RadAR+ technische Assistenz in den Alltag bringen
Vom 26. bis 27. April trafen sich rund 75 Forscherinnen und Forscher aus den insgesamt 12 Verbundprojekten im Rahmen des BMBF-Forschungsschwerpunkts „Adaptive, lernende Systeme – Für eine verständliche Interaktion zwischen Mensch und komplexer Technik“ in Siegburg bei Bonn, um sich abschließend über die Ergebnisse ihrer Arbeit auszutauschen. Menschen soll unabhängig von Vorwissen, Alter, Sozialisation sowie körperlichen und geistigen Fähigkeiten ein einfacher Zugang zur komplexen Technik ermöglicht werden. Innovative Technik findet aber nur dann im Alltag Platz, wenn das System vom Menschen lernt und sich dem Menschen anpasst.
Jeder kennt etwa die Orientierungslosigkeit beim ersten Besuch in einer Metropole. Eine Lösung entwickelt das Projekt RadAR+ - ein persönlicher Mobilitätsagent hält über Datenbrillen und Smartwatches aktuelle Routeninformationen für den Nutzer unterwegs bereit. Dieses lernt als adaptives Reiseassistenzsystem, ob sein Nutzer die Treppe oder den Fahrstuhl auf dem Weg zu seinem Ziel bevorzugt und verteilt ortsgebundene, zielgenaue Informationen für die Bewältigung des jeweiligen Reiseabschnitts – ob es sich nun um eine Ausstiegserinnerung im Zug oder Bus handelt oder um eine Wegeanweisung im Umsteigevorgang.
Bericht im Bonner Generalanzeiger
Unbeschwert urban unterwegs: Uni Kassel konzipiert Assistenzsystem für öffentlichen Verkehr
Zwei Forscher der Universität Kassel konzipieren ein Smartphone-gestütztes Assistenzsystem, das die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs stark vereinfachen soll. So soll das System u.a. eine separate Gepäckbeförderung ermöglichen, Informationen über die Auslastungen von Bussen oder Straßenbahnen bereitstellen und den Anschluss beim Umsteigen erleichtern. Zunächst handelt es sich um eine Anforderungsanalyse und Konzeptentwicklung, noch keinen Real-Betrieb.
Wenn öffentliche Verkehrsmittel (ÖV) attraktiver werden, verbessert das deutlich die Lebensqualität im urbanen Raum. Zwei Drittel der zurückgelegten Wege in Städten entfallen auf Freizeitaktivitäten, Einkauf und private Erledigungen. Dabei müssen oft Einkäufe oder Gepäck transportiert werden, was mit ÖV unbequem sein kann. Außerdem kann man nicht sicher sein, dass Sitzplätze verfügbar sind und die gewünschten Anschlüsse beim Umsteigen erreicht werden.
Deshalb wird im Projekt U-hoch-3 ("Unbeschwert urban unterwegs") ein Assistenzsystem konzipiert, das den Nutzer oder die Nutzerin bedarfsgerecht entlang seiner Reisekette unterstützt. Neben der intermodalen Reiseplanung bietet es einen innovativen innerstädtischen Lieferdienst, der mit Gepäckabgabe, Transport und Zustellung die gesamte Lieferkette abdeckt und damit das Einkaufen ohne Auto erleichtert. Gemeinsam mit innerstädtischen Verkehrsdienstleistern wird evaluiert, wie der Belegungszustand von ÖV erfasst und in Echtzeit bereitgestellt werden kann, damit man zukünftig in seiner Reiseplanung flexibel darauf reagieren kann. Weiterhin wird ein Konzept zur Anschlusssicherung entwickelt. Dabei soll der Kunde seinen Anschlusswunsch signalisieren können, damit Verkehrsdienstleister den Anschluss sicherstellen und verlässliche Informationen dazu bereitstellen können.
Auch wenn es sich zunächst um die Konzipierung eines Systems handelt, soll das Projekt in der Zukunft einen Beitrag leisten, den ÖV attraktiver zu machen und so Schadstoff- und Lärmbelastung in der Stadt zu reduzieren. Nach einer positiven Begutachtung soll die Umsetzungsphase mit weiteren Projektpartnern Anfang 2019 beginnen.
Am 18. Januar 2018 wird das Projekt U-hoch-3, das vom BMBF im Rahmen des Förderschwerpunktes „Individuelle und adaptive Technologien für eine vernetzte Mobilität“ gefördert wird, in Berlin bei einer Auftaktveranstaltung vorgestellt. Das Forschungsprojekt wird gemeinsam von den Fachgebieten Mensch-Maschine-Systemtechnik (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt) und Verkehrsplanung und Verkehrssysteme (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer) der Universität Kassel bearbeitet. Die Federführung liegt beim Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
CCG-Seminar "Usability Engineering" in Kassel (26. bis 28. September 2017)
Usability Engineering ist die systematisch-ingenieurmäßige Entwicklung gebrauchstauglicher, d. h. effektiv, effizient und zufriedenstellend benutzbarer technischer Systeme. Auf Basis einschlägiger internationaler Normenwerke und etablierter Standards werden in diesem Seminar Konzepte und Methoden vorgestellt, mit denen die Qualitätseigenschaft Gebrauchstauglichkeit zielgerichtet verfolgt und überprüft werden kann. Die wissenschaftlichen Grundlagen werden dabei durch praxisorientierte Beispiele ergänzt, um die Inhalte anschaulich und einprägsam zu vermitteln.
Konferenz “Mensch und Computer 2017” in Regensburg (10. bis 13. September 2017)
Die "Mensch und Computer", eine der größten HCI-Konferenzen in Europa, die gemeinsam vom Fachbereich Mensch-Computer-Interaktion der Gesellschaft für Informatik und von der German Usability Professionals Association ausgerichtet wird, zog auch dieses Jahr wieder über 700 Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie an und stand unter dem Motto "Spielend einfach interagieren". Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik war mit den drei Langbeiträgen "Gestaltung und Evaluation einer natürlichen Flugrobotersteuerung", "Szenariobasierter Prototyp für ein Reiseassistenzsystem mit Datenbrillen" und "Vibrotaktile Wahrnehmung bei der Verwendung mit Handschuhen" im wissenschaftlichen Programm am stärksten vertreten. Insgesamt waren 21 der 60 zur Begutachtung eingereichten Langbeiträge in das Konferenzprogramm aufgenommen worden. Darüber hinaus konnten die Konferenzteilnehmer im Rahmen des Beitrags "Natürliche Benutzungsschnittstelle zur Steuerung eines Flugroboters" bei der interaktiven Demo-Session einen Flugroboter mittels Gesten und einer Durchsichtdatenbrille steuern, ohne dass sie dies vorher trainieren mussten und es zu Kollisionen kam. Außerdem wurde mit einem Kurzbeitrag und Poster eine "Augmented-Reality-Indoornavigation mit Datenbrillen" vorgestellt. Die Beiträge der Tagungs- und Workshopbände stehen in der Digital Library Human-Computer Interaction als Open-Access-Veröffentlichungen zum Download bereit.
Konferenz-Webseite
Tagungsband MuC '17
Workshopband MuC '17
Outstanding Research Award für Beitrag zur 11th International Conference on Interfaces and Human Computer Interaction 2017
Auf der Interfaces and Human Computer Interaction (IHCI) 2017 wurde der Beitrag des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik “Suitable Parameters for Tacton Design in Touch Screen Interaction” von Tobias Stein, Martin Seeger, Bernd-Burkhard Borys und Ludger Schmidt mit dem “Outstanding Research Award“ ausgezeichnet. Die Annahmequote eingereichter Forschungsarbeiten lag bei dieser Konferenz bei knapp unter 20 %. Forscher aus Europa, Asien und Amerika trafen sich vom 21. bis 23. Juli 2017 in Lissabon, um über Design, Entwicklung und Implementierung von Mensch-Maschine-Schnittstellen sowie generelle Implikationen der Schnittstellengestaltung zu diskutieren, neue Ideen auszutauschen und ihre Forschungsarbeiten vorzustellen.
Der Beitrag des Fachgebiets beschäftigt sich mit der haptischen Rückmeldung von Touchscreens. Bei der Interaktion auf der flachen Oberfläche eines Touchscreens geht das Gefühl herkömmlicher Tasten verloren – Eingaben werden langsamer, und es werden mehr Fehler gemacht. Um diesem negativen Effekt entgegen zu wirken, können Vibrationssignale als künstlich generierte Form einer haptischen Rückmeldung genutzt werden. Der prämierte Beitrag beschäftigte sich mit der haptischen Codierung von Informationen durch solche vibrotaktilen Signale (Tactons). Verschiedene Parameter eines Vibrationsmusters wurden im Hinblick auf ihre Unterscheidbarkeit und Eignung, Informationen zu codieren, untersucht. 51 Versuchspersonen nahmen an dem Experiment teil, und Erkennungsraten von 90 % mussten erreicht werden, um einen Parameter als geeignet einzustufen. Die Parameter Frequenz und Roughness zeigten die besten Ergebnisse, aber auch die Amplitude und der Rhythmus eines Vibrationssignals können zur Informationscodierung genutzt werden – die Signalform erscheint hingegen weniger geeignet. Aus den Ergebnissen des Experiments wurden allgemeine Gestaltungsempfehlungen abgeleitet und Vorschläge für das zukünftige Design von Tactons präsentiert.
RadAR+ beim 3. Zukunftskongress zur Mensch-Technik-Interaktion
Worauf kommt es an, wenn wir 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche mit digitalen Technologien vernetzt sind, technische Systeme immer intelligenter werden und Roboter immer mehr Alltagsaufgaben eigenständig übernehmen? Diese und viele weitere Fragen standen auf dem 3. Zukunftskongress „Technik zum Menschen bringen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Fokus. Expertinnen und Experten aus Politik, Forschung und Praxis haben am 26. und 27. Juni 2017 gemeinsam über neue Trends der Mensch-Technik-Interaktion im World Conference Center Bonn (WCCB) diskutiert. Das Projekt RadAR+ war in der Ausstellung auf der Themeninsel „Intelligente Mobilität“ mit einem eigenen Stand vertreten, an dem Fachbesucher und Öffentlichkeit mit einer „intelligenten“ Brille die Vorzüge eines digitalen Navigationssystems für den öffentlichen Nahverkehr kennenlernen konnten.
Webseite der BMBF-Zukunftskongresse
Interview mit dem Staatssekretär im BMBF Georg Schütte zur Mensch-Technik-Interaktion
Augmented Reality sorgt für besseren Durchblick
Anlässlich der CeBIT-Eröffnung fragte der Hessische Rundfunk am Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik nach, wie Datenbrillen zukünftig den Menschen unterstützen können. Um einen Eindruck zum aktuellen Stand der Technik zu gewinnen, wurde ein Augmented-Reality-Funktionsmuster des Fachgebiets auf einer Microsoft-HoloLens-Datenbrille vor Ort getestet. Der Erfahrungsbericht schildert, wie eine Assistenz bei der Orientierung und Navigation in Gebäuden aussehen könnte. Dynamische Informationen im Sichtfeld des Nutzers können aber auch im Arbeitsumfeld eine nützliche Unterstützung bieten, beispielsweise für Service-Techniker oder in der manuellen Montage.
Seminar "Technische Unterstützung im Alter" in Kassel (14. bis 16. März 2017)
Ein Lösungsansatz dem demografischen Wandel zu begegnen ist die Entwicklung Altersgerechter Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben (AAL). In diesem Seminar sollen Berufstätige entweder aus dem sozialen oder technischen Bereich über AAL informiert und in die Lage versetzt werden, bedürfnisgerecht mögliche Nutzer über diese zu beraten, sie anzubieten und einzusetzen, da diese Berufsbereiche zukünftig damit konfrontiert sein werden. Es wird der didaktische Ansatz des Tandemlernens aufgegriffen, bei dem die Teilnehmer sich gegenseitig im Lernprozess unterstützen.
Digitaler Spaltung des Handwerks entgegenwirken – Projekt entwickelt Lernumgebung
Das deutsche Handwerk steht in den kommenden Jahren vor tiefgreifenden Umbrüchen durch die Digitalisierung. Wissenschaftler der Universität Kassel entwickeln gemeinsam mit dem Berufsförderungswerk des Handwerks und weiteren Partnern Methoden, um Beschäftigte, Auszubildende und Wiedereinsteiger und damit die nordhessischen Unternehmen auf die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten.
Ein Team unter Leitung von Prof. Dr. Patrick Spieth, Leiter des Fachgebiets Technologie- und Innovationsmanagement an der Uni Kassel, erhebt in den kommenden Monaten in einer technologischen Vorausschau, welche digitalen Fertigkeiten in Zukunft gefragt sein werden. Parallel gleicht eine Arbeitsgruppe an der Universität Hannover den Schulungsbedarf von Handwerkerinnen und Handwerkern ab. Ein Team um Prof. Dr. Ludger Schmidt, Leiter des Kasseler Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik, entwickelt darauf aufbauend eine multimediale Lernumgebung, die in der Ausbildung des Handwerker-Nachwuchses, in der Weiterbildung von Beschäftigten, aber ganz besonders auch in der Qualifizierung von arbeitslosen Handwerkern eingesetzt werden soll. Beteiligt sind neben der Universität Kassel die Universität Hannover (Prof. Dr. Steffi Robak), die Handwerkskammer Kassel, die Agentur für Arbeit Korbach sowie die Unternehmen Gringel Bau + Plan GmbH und Hübschmann Aufzüge GmbH & Co KG.
ARD-alpha stellt Uni Kassel und Fahrsimulator des Fachgebiets vor
In der Sendung "alpha-Campus" wird die Universität Kassel von zwei Studierenden vorgestellt. Das Fernsehteam hat dazu u. a. im Simulationslabor des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik Aufnahmen des E2V-Fahrsimulators gemacht, bei denen eine Studentin den Versuchsaufbau testet. Das simulierte einachsige Elektrofahrzeug wurde im Projekt "E2V - Elektromobilitätskonzept mit teilautonomen Fahrzeugen" entwickelt und soll auch für Personen mit Mobilitätseinschränkungen in Bereichen außerhalb des normalen Straßenverkehrs Beweglichkeit und Flexibilität ermöglichen. Das Fachgebiet hat hier u. a. das Interaktionskonzept mit einem aktiven Sidestick zur Fahrzeugsteuerung experimentell untersucht. Im Rahmen studentischer Arbeiten wurde der Simulator nach Projektabschluss mit einer leistungsfähigen Bewegungsplattform ausgestattet, die nun mit sechs Freiheitsgraden eine realistische Fahrt durch den Kasseler Bergpark erlaubt.
Fernsehbeitrag vom Bayerischen Rundfunk
Best Paper Award für Beitrag zur 8. VDI-Fachtagung USEWARE 2016
Im Mittelpunkt der USEWARE 2016 stand die Mensch-Technik-Interaktion im Industrie-4.0-Zeitalter. Am 6. und 7. Oktober 2016 trafen sich Ingenieure, Informatiker, Psychologen und Designer in Dresden, um praxisnahe Lösungen auszutauschen, neue Ideen zu finden und miteinander zu diskutieren. Von der Jury wurde am Ende der Tagung der Beitrag des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik "Gebrauchstauglichkeit und kontextabhängige Akzeptanz sprachbasierter Smartphone-Steuerung in Bezug auf jüngere und ältere Nutzer" von Manuel Radziwill, Romy Kniewel und Ludger Schmidt als Best Paper prämiert.
In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die zeigen, dass es bei der Smartphone-Eingabe im Hinblick auf die Effektivität und Effizienz signifikante Unterschiede sowohl zwischen der Sprachinteraktion und einer Touchscreen-Tastatur als auch zwischen den beiden Alterskohorten auftreten. So konnte u. a. nachgewiesen werden, dass mittels Spracheingabe in beiden Versuchsgruppen weniger Fehleingaben getätigt wurden und die Sprache eine schnellere Aufgabenbearbeitung ermöglichte als die tastaturbasierte Eingabe. Der Vergleich zwischen den beiden Alterskohorten zeigte, dass jüngere Nutzer mittels tastaturbasierter Eingabe signifikant weniger Fehleingaben tätigten als Ältere und zudem alle gestellten Aufgaben des Versuchsszenarios signifikant schneller bearbeiteten. Die subjektive Bewertung der Probanden machte zudem deutlich, dass die Spracheingabe altersunabhängig sowohl nützlicher als auch einfacher zu nutzen empfunden wird als die Tastatureingabe. Allerdings zeigte sich auch, dass die Nutzungsbereitschaft stark vom Nutzungsumfeld bzw. vom Bekanntheitsgrad mitanwesender Personen abhängig ist, wobei ältere Personen der Nutzung von Spracheingaben in der Öffentlichkeit kritischer gegenüberstehen als Jüngere.
Programm der Tagung
Zukunftsforum Digitalisierung - Wissenschaft trifft Wirtschaft (29. September 2016)
Die Digitale Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft ist in vollem Gang. Doch Unsicherheit und Unwissenheit hemmen viele Akteure und der Schritt zu Veränderungen wird nicht gewagt. Aus Erfahrungen lernen, gemeinsam mit Partnern in die Zukunft gehen, Sorgen und Bedenken ausräumen, Mut machen, zum Handeln anregen – das sind die Ziele der gemeinsamen Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Kassel Marburg, der Universität Kassel, der Wirtschaftsjunioren Kassel und von UniKasselTransfer. Unterstützt wird die Veranstaltung ebenfalls von Hessen Trade & Invest. Die Veranstaltung findet am 29.09.2016 im Science Park Kassel statt.
Zum Thema Arbeitswelt tragen Fachgebietsleiter Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt und Karl Stieler, Geschäftsführer der STiMA GmbH & Co. KG in Breitenbach, mit einem Vortrag unter dem Titel „Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Mensch-Maschine-Interaktion“ und einem Exponat zur Mensch-Roboter-Kooperation bei, das im Rahmen der Ausstellung vorgestellt wird.
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit
Futurale Filmfestival zur Zukunft der Arbeit in Kassel (22. bis 28. September 2016)
Das Filmfestival Futurale ist Teil des Dialogprozesses Arbeiten 4.0 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Das Festival zeigt Trends der Arbeitswelt der Zukunft, innovative Lebensentwürfe und traditionelle Unternehmen, die sich auf neue Wege begeben. Mit sieben Dokumentarfilmen rund um das Thema Zukunft der Arbeit ist das Ende September zu Gast in Kassel. Jede Vorführung ist eingebettet in eine Diskussionsveranstaltung.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt steht als Experte für die Diskussionsrunde nach dem Film "Ik ben Alice" zur Verfügung, bei dem es rund um die Thematik Serviceroboter für Pflegebedürftige geht.
Univ.-Professor (em.) Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Gunnar Johannsen ausgezeichnet
Gunnar Johannsen erhielt am 20. September 2016 auf der Jahrestagung der Human Factors and Ergonomics Society in Washington, DC, den Hal W. Hendrick Distinguished International Colleague Award 2016. In der Laudatio hieß es: "Gunnar Johannsen has consistently been a leading figure in human-machine systems in Europe. He has made pioneering contributions to mathematical modeling of human behavior and performance in manual control tasks as well as supervisory control. Dr. Johannsen has been a tireless contributor to the international human-machine systems community. In the International Federation of Automatic Control, he led the formation of the Working Group on Man-Machine Systems. He was director of the Laboratory for Systems Engineering and Human-Machine Systems at Kassel University from 1982 until 2006, and continues to be University Professor of Systems Engineering and Human-Machine Systems. He has had many distinguished appointments at universities in the U. S. and internationally, including the Beckman Institute at the University of Illinois, Kyoto University, and the University of Technology in Vienna. According to Neville Moray, one of his nominators, he is an outstanding example of a person who successfully bridges the disciplines of engineering and ergonomics, and is probably the most highly qualified person in Europe in high-technology human factors." Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik gratuliert seinem Gründer und ehemaligen Leiter zu dieser ehrenvollen Auszeichnung!
FREE-Abschlussveranstaltung "Elektromobilität in Nordhessen – Vom Pilotprojekt zum Alltagseinsatz" in Kassel (15. September 2016)
Das Projekt „FREE – FReizeit und Eventverkehre mit intermodal buchbaren Elektrofahrzeugen“ endet im September 2016 nach vier erfolgreichen Jahren. Das Projektkonsortium lädt aus diesem Anlass zur Abschlussveranstaltung in das Schlosshotel in Kassel, Bad Wilhelmshöhe ein.
Das Projekt FREE hat seit seinem Start im Jahr 2012 maßgeblich dazu beigetragen, das Thema Elektromobilität in Nordhessen zu etablieren und verschiedene Anwendungen auf ihre Alltagstauglichkeit zu testen. Das Ziel des Projektes war die Bereitstellung eines nachhaltigen Verkehrsangebotes aus einer Hand. Die Integration von Elektrofahrzeugen und Pedelecs in das öffentliche Verkehrsangebot soll Besuchern der Region Nordhessen in Kooperation mit Gastgebern und Institutionen die Möglichkeit geben, ohne eigenen Pkw anzureisen und vor Ort jederzeit mobil zu sein.
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik war für die benutzerorientierte Entwicklung des Informations- und Buchungssystems verantwortlich, wobei der Fokus auf der Gestaltung einer für die Zielgruppe geeigneten Smartphone-App lag. Im Vortrag "Benutzerfreundliche Informationstechnik für die Freizeitmobilität" stellt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt Ergebnisse der Arbeiten vor.
Online-Umfrage zur Gestaltung eines Reiseassistenzsystems
Im aktuell laufenden Projekt RadAR+ wird eine Anwendung für Datenbrillen entwickelt, die Nutzer bei der Orientierung und Navigation während der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterstützen soll. Im Rahmen von RadAR+ führt das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik eine Onlinebefragung durch, um herauszufinden, welche Situationen im öffentlichen Verkehr besonders schwierig sind und welche Funktionen sich Nutzer von einem Reiseassistenzsystem wünschen.
Die Umfrage ist inzwischen abgeschlossen. Die Gewinner der Gutscheine wurden benachrichtigt.
Konferenz “Mensch und Computer 2016” in Aachen (4. bis 7. September 2016)
In einem ganztägigen Workshop werden die Projekte der BMBF-Bekanntmachung „Adaptive, lernende Systeme – Für eine verständliche Interaktion zwischen Mensch und komplexer Technik“ ihre aktuellen Arbeitsstände vorstellen. Die Bekanntmachung verfolgt das Ziel, durch den Einsatz adaptiver, lernender Systeme in konkreten Anwendungskontexten einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zu komplexen Technologien zu erleichtern. Diese Systeme können die Intentionen, Bedürfnisse und Handlungen von Nutzern in einem Benutzungs- und Umgebungskontext interpretieren. Sie können sich optimal auf die Eigenheiten der Nutzer und deren individuellen Umgang mit einem komplexen technischen System einstellen, ohne sie in ihrer Autonomie einzuschränken.
Das in diesem Zusammenhang geförderte Projekt RadAR+ wird von PD Dr. Stefan Hennemann (HOLM GmbH) als Gesamtkoordinator und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt als wissenschaftlichem Koordinator vorgestellt. Dabei soll auch ein erstes, am Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik entwickeltes Funktionsmuster live demonstriert werden.
Teilnehmer für Blickbewegungsstudie am Frankfurter Flughafen gesucht
Im Rahmen des Projektes RadAR+ werden Teilnehmer an einer Studie zur Navigation und Orientierung am Flughafen gesucht. Die Probanden werden am Flughafen vorgegebene Orte, wie z. B. einen Check-In Schalter, aufsuchen. Mit Hilfe einer Brille, die ihre Blickbewegung aufzeichnet, soll herausgefunden werden, woran sich Menschen am Flughafen orientieren. Blicke können dabei auch Aufschluss über unbewusste Prozesse geben, die bei der reinen Beobachtung oder Befragung nicht ersichtlich werden. Außerdem werden die Schritte und die Herzrate der Probanden aufgezeichnet und abschließend Interviews geführt.
Die Studie ist inzwischen abgeschlossen. Die Gewinner der Gutscheine wurden schriftlich benachrichtigt.
Mensch-Maschine-Systemtechnik auf dem Campusfest (8. Juli 2016)
Einen ganzen Tag lang steht das neue Hörsaal-Gebäude der Universität Kassel am Holländischen Platz allen interessierten Gästen offen. Vielfältige Präsentationen und Mitmach-Aktionen für Jung und Alt zeigen, was die Universität Kassel und ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu bieten haben. Hochschulangehörige, Studierende, Freunde und Förderer der Universität sowie die Bürger der Stadt Kassel sind herzlich eingeladen!
Unter dem Titel "Augmented Reality mit Datenbrillen" ist das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik von 11 bis 18 Uhr im Seminarraum 2 (Ebene 1) vertreten: Im Forschungsprojekt RadAR+ wird eine App für Datenbrillen entwickelt, die Benutzern bei der Orientierung im öffentlichen Personenverkehr helfen soll. In einem kurzen Experiment können Sie die aktuellen Datenbrillen ausprobieren.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Fachtagung "Tablet - Sensor - Assistent - Autonomie im Alltag mit hilfreicher Technik" in Wiesbaden (13. Mai 2016)
Selbständigkeit und Selbstbestimmung sind ein hohes Gut in unserer Gesellschaft – insbesondere bei zunehmendem Alter oder bei Pflegebedürftigkeit. Technische Unterstützungssysteme können hierzu Lösungen bieten. Doch bei der Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex stellen sich für Akteure aus dem Bereich der Senioren- und Behindertenarbeit, für Soziale Dienstleister, für die Wohn- und Immobilienwirtschaft, die Gesundheits- und Pflegewirtschaft sowie für das Handwerk, die Verwaltung und Politik viele Fragen: Welche Technik ist für ältere Menschen sinnvoll? Welche Beratungs- und Vermittlungsmöglichkeiten gibt es? Welchen Einfluss nimmt die Technik auf die Pflege?
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt ist im Forum "Beratung zu hilfreicher Technik: Komplex zu vermitteln, vernetzt informieren" zu einem Impulsvortrag eingeladen und gibt zum Abschluss der Veranstaltung im Plenum einen Ausblick zur "Digitalisierung des Alltags".
Die Fachtagung wird veranstaltet vom Amt für Soziale Arbeit der Stadt Wiesbaden in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, der Hessen Trade & Invest GmbH, der Hochschule RheinMain und der kommunalen "Strategiegruppe Lebensqualität und Technik". Sie findet am Freitag, 13. Mai 2016, von 9.30 bis 15.30 Uhr im Wiesbadener Rathaus am Schlossplatz statt. Die Anmeldung ist mit dem Online-Formular bis zum 4. Mai möglich.
Navi fürs Umsteigen – Kasseler Forscher entwerfen System mit Datenbrille
Grüne Fußspuren zeigen dem Reisenden, der aus der U-Bahn steigt, den schnellsten Weg zum Bahnhof. Sie starten direkt vor seinen Füßen und verlaufen quer über den Bahnsteig. Diese Vision soll bald Wirklichkeit werden. Im Projekt RadAR+ entwickelt ein Konsortium aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen mithilfe von Datenbrillen ein Navi fürs Umsteigen. Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Uni Kassel testet diese Brillen und gibt Empfehlungen, wie Informationen angezeigt werden sollten, damit Benutzer sie intuitiv verstehen.
Aus Autos sind Navis nicht mehr wegzudenken – nun sollen sie auch für Reisende, die sich am Flughafen oder Bahnhof orientieren müssen, Realität werden. Das Navi fürs Umsteigen funktioniert mithilfe von Datenbrillen. Aktuelle Informationen werden den Reisenden direkt in ihr Sichtfeld eingeblendet – ändern sie ihre Blickrichtung, so passen sich die Informationen automatisch der neuen Perspektive an. Die Hinweise reichen von Wegbeschreibungen über Verspätungsinformationen bis hin zu Tipps für nahegelegene Cafés im Fall von längeren Wartezeiten. Dabei berücksichtigt das System individuelle Bedürfnisse – berechnet etwa für ältere oder körperlich eingeschränkte Personen mehr Zeit fürs Umsteigen. Datenschutz und Datensicherheit spielen aus diesem Grund im Projekt eine wichtige Rolle.
Prof. Dr. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik der Uni Kassel, erklärt, welche Aufgaben sein Team innerhalb des Projekts übernimmt: „Wir arbeiten vor allem an der Benutzerfreundlichkeit.“ Schmidt weiter: „Das heißt, dass wir überlegen, wie und an welcher Stelle Informationen den Personen angezeigt werden sollten, damit diese sie problemlos verstehen können. Besonders wichtig ist es dabei, Nutzerinnen und Nutzer in alle Projektphasen mit einzubinden.“ Die ersten Versuche führen Schmidt und sein Team im Labor der Uni Kassel durch. In einer späteren Phase wollen sie die Datenbrillen dann zu Testzwecken am Frankfurter Fernbahnhof und am Frankfurter Flughafen einsetzen. Sein Fachgebiet übernimmt außerdem die wissenschaftliche Koordination des Projektes.
Das Projekt „Reiseassistenzsystem für dynamische Umgebungen auf Basis von Augmented Reality“ (RadAR+) läuft noch drei Jahre und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es ist Teil des Förderschwerpunkts „Adaptive, lernende Systeme – Für eine verständliche Interaktion zwischen Mensch und komplexer Technik“. Das Projektvolumen beträgt insgesamt 4,3 Millionen Euro, das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Uni Kassel wird mit rund 940.000 Euro gefördert. Zu den Projektpartnern zählen die House of Logistics & Mobility GmbH, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, die voiceINTERconnect GmbH, die HaCon Ingenieurgesellschaft mbH, die Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH, Frankfurt am Main, die Ubimax GmbH, Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH, Hofheim am Taunus und die Fraport AG.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
62. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft in Aachen (2. bis 4. März 2016)
"Arbeit in komplexen Systemen — Digital, vernetzt, human?!" lautet das Thema des Frühjahrkongresses der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft.
Die Arbeit mit digitalen Werkzeugen und Medien sowie die unternehmensinterne und -übergreifende Vernetzung haben in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung erhalten und stellen Hauptmerkmale zukünftiger Arbeitssysteme dar.
Der steigende Digitalisierungsgrad und die Vernetzung sind neben der zunehmenden Diversifizierung von Produkten und Prozessen die treibenden Faktoren für die Zunahme der Komplexität von Arbeitssystemen.
Digitalisierung und Vernetzung sind jedoch nicht nur Ursachen für die steigende Komplexität; sie ermöglichen auch eben jene in Hinsicht auf Strukturen und Prozesse beherrschbar zu machen. Wir stehen erst am Anfang, die Potentiale zu erforschen und für die arbeitenden Menschen zu nutzen.
Nach Grußworten des Rektors der RWTH Aachen und der NRW-Wissenschaftsministerin hält Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt die Eröffnungs-Keynote zum Thema „Gestaltung der haptischen Rückmeldung bei berührungsempfindlichen Oberflächen“. Darüber hinaus ist das Fachgebiet mit sechs weiteren Konferenzbeiträgen vertreten.
Mit Boden-Luft-Robotersystem Druckluft-Lecks in Produktionshallen entdecken
Universität Kassel und Volkswagen Kassel haben ein teilautonomes Robotersystem entwickelt, das Lecks in der Industrieproduktion aufspüren kann. Bestandteil ist ein fliegender Roboter. Das System namens Robot}air{ wurde nun abschließend vorgestellt.
Bei dieser Demonstration zeigte Robot}air{ in einer Produktionshalle der Volkswagen AG, Werk Kassel, wie industrielle Werkhallen auf Druckluftleckagen, Arbeitsumgebungsfaktoren und Wärmeemissionen der Produktionseinrichtungen inspiziert werden können. Das kostengünstige, prototypisch realisierte Robotersystem ist von einem Projektkonsortium unter Beteiligung der Universität Kassel entwickelt und in Labor- und Feldstudien getestet worden.
Das Serviceroboter-System besteht aus einem teleoperiert fliegenden und einem teilautonom fahrenden Roboter, die beide mit multi-modaler Sensorik ausgestattet sind, sowie einem mobilen Leitstand mit einer Datenbrille. Die robotergestützte Inspektion dient zum einen der Detektion und Ortung von Druckluftleckagen und Isolationsschäden an Prozessöfen, um Energie nachhaltiger und wirtschaftlicher zu nutzen. Zum anderen werden Arbeitsumgebungsfaktoren über gesetzliche Vorgaben hinaus erfasst, um gesunde Arbeitsbedingungen sicherzustellen und damit die Produktivität zu steigern.
Durch die regelmäßige Inspektion von Druckluftanlagen werden Lecks frühzeitig entdeckt, dadurch Verluste und der Primärenergieeinsatz verringert, was sich wiederum positiv auf den CO2-Ausstoß und das Klima auswirkt. Durch roboterbasierte Kartierung der lokalen klimatischen Situation können ungünstige Arbeitsumgebungsbedingungen erkannt und vermieden sowie Energieeinsparmöglichkeiten identifiziert werden. Da die Versorgungsleitungen in den Produktionshallen häufig schlecht erreichbar sind und die Produktion nicht unmittelbar betroffen ist, wird dies bisher oft vernachlässigt. Studien haben jedoch gezeigt, dass es sich wirtschaftlich lohnt, signifikante Lecks abzudichten.
Das Projekt war 2013 gestartet; das Bundesforschungsministerium hat es im Rahmen des Programms „IKT 2020 - Forschung für Innovationen“ mit rund 2,2 Mio. Euro gefördert. Es wurde vom Volkswagen Werk Kassel koordiniert, während die Fachgebiete Mensch-Maschine-Systemtechnik sowie Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel die wissenschaftliche Leitung übernahmen. Weitere Konsortialpartner sind das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie sowie die Firmen Aibotix, Postberg+Co. Druckluftcontrolling, S-Elektronik und Sonotec Ultraschallsensorik Halle. Die Industriepartner werden die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse weiterverfolgen. Der Abschlussbericht soll demnächst veröffentlich werden.
Weitere Informationen: Projekt Robot}air{
2. Nordhessischer Fachtag zum Thema Altersgerechte Assistenzsysteme in Kassel (15. Oktober 2015)
Wie können Menschen möglichst lange selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben? Das ist eine zentrale Frage, die sich unsere Gesellschaft angesichts des demographischen Wandels stellt. Alltagsunterstützende Assistenzsysteme können im Zusammenspiel mit einer barrierefreien Umgebung einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität und Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe vulnerabler Personen leisten.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt hält hier einen Vortrag zum Thema "Warum Technik allein nicht genügt: AAL-Forschung und Qualifizierung für die Praxis".
Der 2. Nordhessische Fachtag findet am 15. Oktober 2015 im Haus der Kirche, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel statt.
Radiobeitrag vom Hessischen Rundfunk
CCG-Seminar "Human Factors in der Luftfahrt" in Kassel (6. bis 8. Oktober 2015)
Ob im Flugzeugcockpit, bei der Luftraumüberwachung oder beim Flughafenbetrieb am Boden, der Bereich Luftfahrt stellt umfassende Anforderungen an das effektive und effiziente Zusammenwirken von Mensch und Technik in einem hoch komplexen System. Für eine sichere und komfortable Mensch-Technik-Interaktion ist es daher von zentraler Bedeutung, die Fähigkeiten und Eigenschaften des Menschen, aber auch seine Leistungsgrenzen bei der Produkt- und Prozessgestaltung grundlegend zu berücksichtigen. Dieses Seminar wendet sich an Entwickler und Anwender, die sowohl arbeitswissenschaftliche Grundlagen als auch konkrete Praxisbeispiele für eine Human-Factors-orientierte Gestaltung kennenlernen wollen.
U.a. sind die folgenden Themen geplant: Belastung und Beanspruchung • Menschliche Informationsverarbeitung und ergonomische Gestaltung • Zuverlässigkeit und Fehler • Human-Factors Engineering • Sicherheitsmanagement und Sicherheitskultur • Planung, Durchführung und Auswertung experimenteller Untersuchungen
Tag der Technik in Kassel (7. Oktober 2015)
Auch in diesem Jahr veranstalten die Universität Kassel und die beiden technisch-wissenschaftlichen Vereine VDE Kassel und VDI Nordhessen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Industrieunternehmen den Tag der Technik in Kassel. Der Tag der Technik hat das Ziel, jungen Menschen Wege in den Ingenieurberuf aufzuzeigen. Die Veranstaltung ist für Oberstufenschülerinnen und -schüler angedacht, die im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich Interesse haben.
Der Tag der Technik 2015 wird am Nachmittag im Hörsaal I nach der Eröffnung und einem Grußwort des neuen Präsidenten der Universität Kassel, Univ.-Prof. Dr. Reiner Finkeldey, mit einem einführenden Vortrag zum Ingenieurberuf und einer Vorlesung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt zum Thema "Mensch-Roboter-Interaktion" durchgeführt. Anschließend kann u.a. das Robotiklabor des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik besichtigt werden.
Neue Märkte für das Handwerk: Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben - "AAL"
Intelligente Lichtsysteme, ein Fußboden, der Stürze erkennt (und an den Notruf weitergibt), zentral zu steuernde Türen und Fenster, intelligente Herdabschaltung, Sensoren, die Lebensgewohnheiten erkennen und optimieren, automatische Schließsysteme, Smarthome sind technologische Möglichkeiten, die Menschen im fortschreitenden Alter oder mit Handicaps wichtige Unterstützung leisten können. Die Produktvielfalt nimmt beinahe täglich zu, und viele Unternehmen und Universitäten investieren große Ressourcen in diese sogenannten „AAL-Technologien“, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt hält hier einen Vortrag unter dem Titel „AAL – aktuelle Entwicklungen und Weiterbildungsmöglichkeiten“.
Die Veranstaltung findet statt am 17. September 2015, 16.00 bis 18:30 Uhr, in der Handwerkskammer Kassel, Scheidemannplatz 2, 34117 Kassel. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten!
2. BMBF-Zukunftskongress Demografie: Technik zum Menschen bringen (29. bis 30. Juni 2015)
Am 29. und 30. Juni hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit der interdisziplinären Forschungscommunity Impulse für eine zukunftsweisende Mensch-Technik-Interaktion gesetzt. Im Mittelpunkt des 2. BMBF-Zukunftskongresses Demografie im Gasometer in Berlin-Schöneberg standen Fragen zur Zukunft der Mensch-Technik-Interaktion. „Technik muss den Menschen helfen und unser Leben verbessern. Sie muss einen klaren gesellschaftlichen Nutzen haben und bei den Bürgerinnen und Bürgern auf Akzeptanz treffen“, sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, anlässlich des Kongresses. Die über 360 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses haben sich zwei Tage lang in Keynotes, lebendigen Sessions und engagierten Diskussionsrunden über intelligente Technologien vor allem aus den Bereichen Digitalisierung, Bildung, Pflege und Gesundheit sowie Mobilität informiert und ausgetauscht.
In seinem Vortrag zum Thema „Neue Perspektiven: Smarte Technologien für die Informationsvisualisierung“ erläuterte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, welche Möglichkeiten sich mit neuen Visualisierungstechnologien eröffnen. Hier können Informationen nicht nur von einem separaten Display, sondern im direkten Kontext der realen Umgebung und mit dieser verbunden wahrgenommen werden. Prognosen für die technische Entwicklung im Bereich Augmented Reality wurden ebenso beleuchtet wie Konsequenzen für den Alltag in der digitalen, vernetzten Gesellschaft.
Vortrag "Technologien und Methoden für die nutzerfreundliche Produkt- und Arbeitsplatzgestaltung" (24. Juni 2015)
Der Vortrag von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt widmet sich der systematisch-ingenieurmäßigen Entwicklung gebrauchstauglicher, d. h. effektiv, effizient und zufriedenstellend benutzbarer Produkte, sowie der Gestaltung effizienter und ergonomischer Arbeitsplätze. Dazu werden Technologien und Methoden vorgestellt, mit denen diese Qualitätseigenschaften zielgerichtet verfolgt und überprüft werden können, und anhand von Beispielen aus verschiedenen Projekten illustriert.
Der Vortrag beginnt um 17.00 Uhr, im Anschluss haben Sie Gelegenheit sich bei einem Imbiss auszutauschen. Veranstaltungsort: Science Park Kassel, Universitätsplatz 12, 34127 Kassel (im Navigationssystem bitte die Mombachstraße 1 eingeben).
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Forschung zur Informationstechnik-Gestaltung: ITeG wird Wissenschaftliches Zentrum
Die Digitalisierung erfasst und verändert immer mehr Lebensbereiche. Wie sich Informationstechnik sozial verträglich, praktikabel und datenschutzrechtlich unbedenklich gestalten lässt, dazu forscht seit 2005 das ITeG an der Universität Kassel. Nun wurde das ITeG zu einem Wissenschaftlichen Zentrum aufgewertet. Am 19. Mai 2015 fand die Eröffnungsfeier im Rahmen eines Symposiums statt.
Mit dem Symposium, welches der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep eröffnete, wurde zugleich das zehnjährige Bestehen des ITeG gefeiert, das zunächst die Form eines interdisziplinären Forschungszentrums hatte. Zu den Gratulanten zählten der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates, Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult Paul J Kühn, der die in Deutschland einzigartige interdisziplinäre Plattform des ITeG hervorhob. Rückblickend auf die ersten Anfänge interdisziplinärer Diskurse sagte Kühn, „dass durch die digitale Wirklichkeit das interdisziplinäre Konzept heute wirklich gebraucht wird“. Das Kasseler Modell könne hierbei eine Vorreiterrolle spielen. Auch die folgenden Gäste machten in Ihren Vorträgen deutlich, wie das Thema der gesellschaftlich wünschenswerten IT-Gestaltung immer aktueller und greifbarer wird. In seinem Gastvortrag „Die Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit“ verdeutlichte Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot von der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU München - ausgehend von den exponentiellen Entwicklungen in der Digitalisierung - welche Veränderungen in den individuellen Arbeitsformen und Organisationsstrukturen gerade passieren bzw. als Herausforderungen für Management und Gesellschaft noch vor uns stehen. Ebenso unterstrich der Vizepräsident der Gesellschaft für Informatik, Prof. Dr. Andreas Oberweis, dass das ITeG-Thema auch zu einem Kernanliegen der Gesellschaft für Informatik geworden ist. „Die Sichtweisen haben sich geändert“, sagt Oberweis, Während Anfang der 80er Jahre Informationssysteme noch pur als Systeme zur Aufnahme, Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe von Information definiert wurden, wird es heute immer deutlicher, dass Informationssysteme als soziotechnische Systeme betrachtet werden müssen. Hier sei das ITeG in Kassel an den zentralen Fragestellungen dran. Prof. Dr. Matthias Jarke aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Aachen hob in seinem Vortrag „Informatik, Inklusion und Innovation“ im Spannungsfeld zwischen Chance und Risiko insbesondere auch auf die Chancen der Digitalisierung ab und stellte eine in Aachen entwickelte einzigartige Lernsoftware für bisher benachteiligte gehörlose Schüler vor. Ganz im Bild des Lernzyklusses gratulierte auch Jarke dem ITeG zum 10. Geburtstag und beschied ihm klar die Gymnasialreife.
Zum Leitbild des ITeG gehört es, die Entwicklung von Informationstechnik aus einer Gesamtsicht auf Mensch und Technik zu betrachten und sie als eine Aufgabe nachhaltiger Systemgestaltung zu ver-stehen. Die Technik soll gesellschaftlich wünschenswert gestaltet und Risiken sollen minimiert werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ITeG sind derzeit u.a. an den LOEWE-Schwerpunkten „Social Link“ und „NICER“ sowie am Darmstädter LOEWE-Zentrum CASED (Center for Advanced Security Research) beteiligt. Das ITeG ist das vierte Wissenschaftliche Zentrum der Universität Kassel, neben INCHER, CESR und CinSaT.
Das Wissenschaftliche Zentrum ITeG soll die gemeinsame Forschungsentwicklung und Sichtbarkeit folgender Fachgebiete unterstützen: Verteilte Systeme, Kommunikationstechnik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftspsychologie, Öffentliches Recht, Mensch-Maschine-Systemtechnik, Wissensverarbeitung und Angewandte Informationssicherheit. Die Zuordnung der Fachgebiete zu den jeweiligen Fachbereichen bleibt dabei unangetastet.
Mehr Informationen unter http://www.iteg.uni-kassel.de
Forschungsverbund stellt einachsiges Elektrofahrzeug vor
Ein an der Uni Kassel koordinierter Forschungsverbund hat ein einachsiges Elektro-Fahrzeug entwickelt. Es stabilisiert sich über ein kaum merkliches Hin- und Herbewegen der Radachse. Zum Einsatz könnte es in Parks oder verkehrsfreien Wohngebieten kommen.
Ein Prototyp hat seine Tauglichkeit bereits unter Beweis gestellt. Stabil bleibt das Fahrzeug über minimale, elektronisch gesteuerte Verschiebungen der kompletten Achse, die den Schwerpunkt des Fahrzeugs verlagern. Anders als bei herkömmlichen Einachsern, die im Stehen gefahren werden („Segways“) verfügt das Fahrzeug über eine Bank mit zwei Sitzen. „Das macht es auch für Senioren und bewegungseingeschränkte Menschen attraktiv“, erklärt Prof. Ludwig Brabetz, Leiter des Fachgebiets Fahrzeugsysteme und Grundlagen der Elektrotechnik und Sprecher des Forschungsverbunds „Elektromobilitätskonzept mit teilautonomen Fahrzeugen“ (E2V). „Die Ergebnisse des Vorhabens helfen dabei, eine Mobilitätslücke in der älter werdenden Gesellschaft zu schließen und erfüllen dabei gleichzeitig die Forderung nach einer umweltverträglichen, individuellen Fortbewegung, die sich durch erneuerbare Energien speisen lässt.“
Als Einsatzgebiet kommen etwa verkehrsfreie Wohngebiete, Parks und Kulturlandschaften in Frage, wo sich wegen baulicher Gegebenheiten oder bestimmter Umwelt- und Tourismusaspekte der Einsatz herkömmlicher Straßenfahrzeuge verbietet. Das E2V-Fahrzeug ist zudem mit Informationstechnik ausgestattet, es bietet aktuelle Informationen zur Umgebung und stellt eine Navigationsplattform zur Verfügung. In einem nächsten Schritt ist eine Funktion zum teilautonomen Fahren geplant, so dass das Fahrzeug die Passagiere künftig selbstständig ans Ziel bringen kann.
Konstruiert hat das sehr wendige Fahrzeug ein Konsortium mit vielfältigen Kompetenzen auf den Gebieten Leichtbau, Karosserie und Fahrwerk, elektrische Antriebe, Elektronik, Mensch-Maschine-Schnittstellen und GPS-Navigation. Dabei ist eine zweisitzige Fahrgastzelle mit einer guten Rundumsicht entstanden. Weitere Merkmale des Fahrzeugs sind ein Fahrwerk in hybrider Leichtbauweise (Aluminium-Stahl) mit verstellbarem Federkomfort, das auch für Fahrten auf schlechtem Untergrund geeignet ist; ein Spindelantrieb zur horizontalen Verstellung der Räder unter dem Fahrzeugaufbau; zwei Synchron-Radnabenmotoren mit Permanentmagneten zur Sicherstellung einer energieeffizienten Stabilisierung und Fahrfunktion; sowie eine intelligente Elektronik zur Koordination aller Balance-, Fahr- und Komfortfunktionen mit GPS-Navigation.
Gesteuert wird das E2V nicht mit einem herkömmlichen Lenkrad und Pedalen, sondern mit einem aktiven Sidestick. Durch das intuitive, vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik entwickelte und im Rahmen einer Fahrsimulatorstudie vorab untersuchte Steuerungskonzept kann das E2V auch ohne Führerschein genutzt werden. Sollte das Fahrzeug vom befahrbaren Weg abkommen, warnt der Sidestick den Fahrer durch Vibrationen. Über zwei integrierte Touchscreens und ein Sprachausgabesystem können beim Einsatz in Parklandschaften touristische Informationen abgerufen werden.
Konsortium:
Universität Kassel (Konsortialführung)
Fachgebiet Fahrzeugsysteme und Grundlagen der Elektrotechnik
Fachgebiet Anlagen und Hochspannungstechnik
Fachgebiet Elektrische Energieversorgungssysteme
Fachgebiet Leichtbau-Konstruktion
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
EAM GmbH & Co. KG, Kassel
FINE Mobile GmbH, Rosenthal
Hella KGaA Hueck & Co., Lippstadt
Ernst Hombach GmbH & Co. KG, Uehlfeld
Hymer Leichtmetallbau GmbH & Co. KG, Wangen
Krebs & Aulich GmbH, Derenburg
Fachgebiet erneut auf den Kasseler Gesundheitstagen vertreten
Wie bereits im letzten Jahr hat sich das Projekt „TAAndem – AAL-Weiterbildung im Tandem“ erneut auf den Kasseler Gesundheitstagen am 20. und 21.03.2015 präsentiert. Im Rahmen des Projektes entwickelt das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel eine berufliche Weiterbildung zum Thema Altersgerechte Assistenzsysteme (kurz AAL), die sich gleichermaßen an Personen aus technisch/handwerklichen und Personen aus pflegerisch/sozialen Berufen richtet. Gemeinsam werden in gemischten „Lerntandems“ mit den Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen Inhalte der Weiterbildung erarbeitet.
Auf den Kasseler Gesundheitstagen konnten interessierte Besucher sich in einem Vortrag über das Thema Altersgerechte Assistenzsysteme informieren und sich mit einem Alterssimulationsanzug in die Lage einer älteren und auf Unterstützung angewiesenen Person hineinversetzen. Zu bewältigen war damit ein Parcours, der typische Alltagshandlungen beinhaltete, um so die Bedürfnisse von älteren und körperlich eingeschränkten Menschen besser zu verstehen. Der Anzug wird so auch in der Weiterbildung eingesetzt. Weiterhin standen Projektmitarbeiter für nähere Informationen zur TAAndem-Weiterbildung bereit.
Technik für ein selbstbestimmtes Leben im Alter, die leider keiner kennt
Die Universität Kassel bringt Pflegende und Handwerker, Soziale Dienste und Wohnungsbaugesellschaften zusammen: Berufsbegleitend und mit Universitätszertifikat zum AAL-Berater für Ambient Assisted Living
„Ältere Menschen könnten viel länger sicher und selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung leben, wenn sie die richtigen Hilfsmittel dafür nutzten. Die richtige Technik gibt es“, sagt Professor Dr. Ludger Schmidt vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel. „Wir wollen Berufstätige aus sozialen und technischen Berufen zusammenbringen, damit ältere Menschen ein besseres Leben führen können.“ So wirbt er für ein neues Weiterbildungsangebot zu altersgerechten Assistenzsystemen, das für Interessenten aus ganz Deutschland zum ersten Mal vom 27. bis zum 29. Januar in Kassel stattfinden wird.
Die Teilnehmer qualifizieren sich durch ihre erfolgreiche Teilnahme zum AAL-Berater nach der Anwendungsregel 2757-5 des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE). Das Kürzel AAL steht für Ambient Assisted Living, also für das Leben in der häuslichen Umgebung dank technischer Assistenzsysteme. Die Teilnahme wird durch die Universität Kassel zertifiziert, und die Kurse werden künftig von der UNIKIMS organisiert, der Management School der Universität Kassel und erfolgreicher hessischer Unternehmen.
Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit bis jeweils 2 Wochen vor den Seminaren finden Sie unter www.taandem.de.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Umfrage zur Analyse des Nutzerverhaltens bei der Interaktion mit mobilen Endgeräten
Der Umgang mit Touchscreens zählt zu den Situationen mit denen sich ein Mensch im Alltag, z. B. beim Kauf einer Fahrkarte am Fahrkartenautomat oder beim Schreiben einer Nachricht mit dem Smartphones, konfrontiert sieht. Dabei kann es vorkommen, dass ein Element auf dem Bildschirm berührt wird, allerdings keine Reaktion durch das Gerät ausgeführt wird. Wie kann man dem Nutzer bei der Berührung des Bildschirms vermitteln, dass das Gerät eine Eingabe erkannt hat?
Eine Möglichkeit sind Vibrationen, wahrgenommen mit den Fingerspitzen beim Berühren des Touchscreens. Im Rahmen des Projektes InterHapt wird der Umgang mit Touchscreens untersucht. In einer Umfrage ermitteln wir das Verhalten beim Umgang mit mobilen Endgeräten, zum Beispiel, welche Finger genutzt werden.
Probanden für eine Studie zur Untersuchung der Gebrauchstauglichkeit von Icons gesucht
Für das Forschungsprojekt FREE, welches die Integration von Elektrofahrzeugen in das öffentliche Verkehrsangebot zum Ziel hat, soll eine benutzerfreundliche Smartphone-App entwickelt werden. Das Fachgebiet Mensch – Maschine - Systemtechnik evaluiert hierfür, wie gut Icons in Smartphone-Apps ihrer entsprechenden Funktionen zugeordnet werden können. Hierfür werden Teilnehmer/innen für einen ca. 60 minütigen Laborversuch gesucht.
Fingerspitzengefühl für den Touchscreen
Touchscreens sind schick und praktisch, doch wer an ihnen arbeitet, tippt langsamer und macht dabei mehr Fehler als auf einer herkömmlichen Tastatur. Das liegt an der oft kleinen Tastendarstellung, aber auch an der fehlenden Rückmeldung durch den Tastsinn.
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik entwickelt nun Gestaltungsempfehlungen, wie Tablets, Smartphones, aber auch Fahrkartenautomaten mit einer Rückmeldung an die Fingerspitzen versehen werden können.
Menschen sind, wenn sie am Rechner arbeiten, „haptisches Feedback“ gewohnt: Jeder Anschlag auf der Tastatur ist in den Fingerspitzen spürbar. Moderne Touchscreens bieten zwar viele Möglichkeiten der Befehlseingabe, Untersuchungen zeigen aber, dass die Bedienung wegen der mangelnden Rückmeldung langsamer und fehlerhafter ist. „In vielen Fällen ist es schwieriger, auf einer glatten, unbeweglichen Oberfläche zu tippen als auf mechanischen Tasten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik an der Universität Kassel. „Das hat damit zu tun, dass das Gehirn keine Rückmeldung über den Tastsinn bekommt. So tippt man automatisch langsamer, und es passieren dennoch mehr Eingabefehler.“
Um hier Abhilfe zu schaffen, bauen erste Anbieter in ihre Geräte bereits ein einfaches „haptisches Feedback“ ein: Der Benutzer spürt dann beim Bedienen des Touchscreens beispielsweise kurze Vibrationen. „Bislang gibt es aber noch keine Empfehlungen, wie diese Rückmeldungen optimiert werden können: etwa wie lang oder wie stark das Vibrieren sein sollte oder welcher Reiz überhaupt an die Finger übermittelt wird“, so Schmidt weiter. Besser erforschen und Lösungen erarbeiten soll das Projekt InterHapt an seinem Fachgebiet, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 285.000 Euro für zunächst 1,5 Jahre gefördert wird.
Die Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler statten dafür unterschiedliche stationäre und mobile Bildschirme mit verschiedenen haptischen Rückmeldungen aus. Probanden lösen an den Geräten dann Aufgaben. Gemessen werden die Zeit und die Fehlerquoten, aber auch Bewegungsabläufe der Probanden. Außerdem werden die Testpersonen mit Messgeräten ausgestattet, die ihre körperlichen Reaktionen messen: Schlägt das Herz schneller oder fangen sie an zu schwitzen, weil die Bedienung schwierig ist? So werden auch unbewusste Reaktionen erfasst, um die Frage zu beantworten, wie die Bedienung eines modernen Touchscreens so effizient werden kann wie das Tippen auf einer mechanischen Tastatur.
Aus den Ergebnissen der Experimente werden Gestaltungsempfehlungen abgeleitet, die stationäre Systeme für Experten (zum Beispiel Kassensysteme) und für Durchschnittsnutzer (beispielsweise Fahrkartenautomaten) umfassen. Aber auch für Mobilgeräte wie Smartphones geben die Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Gestaltungsempfehlungen ab. Das Projekt schließt so Wissenslücken über menschliche Eigenschaften in der haptischen Wahrnehmung und legt zugleich Grundlagen für die weitere Umsetzung in anwendungsbezogenen Forschungsprojekten. Ein frühzeitiger Dialog mit Anwendern und Umsetzungspartnern und ein abschließender Workshop stellen den Wissenstransfer sicher.
Uni Kassel eröffnet neues Robotiklabor – Menschenähnliche Roboter vorgestellt
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel hat seit diesem Semester drei menschenähnliche Roboter im Einsatz. Die etwa hüfthohen Maschinen werden in der Ausbildung der Studierenden verwendet und können unter anderem selbstständig mündliche Befehle ausführen.
Das Fachgebiet stellte die Roboter am Freitag, 18. Juli, bei seinem Tag des offenen Robotik-labors vor. „Sie eröffnen uns neue Möglichkeiten, unsere Studierenden praxisnah an die Arbeit mit Mensch-Maschine-Schnittstellen heranzuführen“, erklärte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets. Jeder der humanoiden Roboter verfügt unter anderem über zwei HD-Kameras, vier Mikrofone, zwei Ultraschallsensoren und Drucksensoren in den Füßen. Das Gerät hat zwei Greifhände, kann sich auf zwei Beinen fortbewegen und ist über WLAN mit einem Rechner verbunden. Die CPU ist ein 1,6-Ghz-Prozessor.
Die Geräte werden am Fachgebiet in der Lehre eingesetzt. Studierende lernen mit ihnen, Maschinen so zu programmieren, dass sie mit Menschen interagieren können. Einige Studierendenteams demonstrierten am Freitag die Ergebnisse einer Gruppenarbeit aus dem ablaufenden Semester: Dabei gaben sie den Robotern den mündlichen Auftrag, in einem unbekannten Spielfeld mit Hindernissen nach Bällen bestimmter Farben zu suchen und zum Auftraggeber zurückzubringen. Den Code dafür hatten die Studierenden selbst programmiert.
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik nahm am Freitag offiziell sein neues Robotiklabor in der Mönchebergstraße 7 in Betrieb. In der rund sieben Meter hohen Halle können unter anderem Versuche mit einem neuen Flugroboter durchgeführt werden. Das Gerät soll im Rahmen des Forschungsprojekts Robot}air{ in die Lage versetzt werden, in Industriehallen hochgelegene Druckluft-Leckagen aufzuspüren. Besucherinnen und Besucher konnten beim Tag der offenen Tür verschiedene fahrende, fliegende und laufende Roboter besichtigen und ausprobieren.
Video „Eröffnung des Robotiklabors“ der Abteilung Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Kassel
Video "Roboter unterstützen Kasseler Uni-Professoren" in der Hessenschau vom hr-Fernsehen
Video "Uni Kassel eröffnet neues Robotiklabor" vom hr-Fernsehen
Video "Roboter unterstützen Kasseler Uni-Professoren" in der Hessenschau kompakt
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Weitere Informationen:
Projekt RoboGasInspector
Projekt Robot}air
Teamwork im TAAndem: Weiterbildung im Pflege- und Technikbereich
Mit einer Behinderung oder Krankheit den Alltag zu bewältigen ist oft eine besondere Herausforderung. Und auch ältere Menschen stehen vor vielfältigen Problemen im Tagesverlauf, wenn der Körper ihnen Grenzen setzt.
Technische Systeme (Ambient Assisted Living, kurz AAL) können hierbei wertvolle Hilfe leisten – nur welche Systeme sind tatsächlich geeignet und welche Anforderungen müssen sie erfüllen?
Antworten hierauf möchte ein Forschungsprojekt des Fachgebietes „Mensch- Maschine-Systemtechnik“ liefern, welches PraktikerInnen aus den medizinischen, pflegerischen und sozialen Berufen mit technisch qualifizierten Personen (z.B. Handwerkern) vernetzt. Denn in der Kombination aus beiden Berufsrichtungen können technische Lösungsmöglichkeiten gefunden werden, die echte Hilfen im Alltag für älteren und pflegebedürftigen Menschen bieten. Beispielsweise kann eine Architektin und eine Physiotherapeutin die Konfiguration und Einbauplanung eines Treppenlifts für eine gehbehinderte Seniorin vornehmen oder ein Altenpfleger und ein Elektromeister die Ausrüstung von Fahrstühlen in einem Heim für Sehbehinderte planen.
Um den Wissensaustausch und ein gemeinsames Lernen für alle Interessierten optimal zu organisieren, bietet das Forscherteam im Rahmen eines Pilotprojektes eine zunächst kostenlose Weiterbildung für Berufstätige zum Thema AAL an. Die Weiterbildung gliedert sich in Präsenztage, die an der Universität Kassel stattfinden, und in eine Phase des Selbststudiums, in der die Teilnehmenden online mithilfe der TAAndem-Plattform ihr Wissen erweitern und vertiefen können. Die Termine für den Pilotdurchlauf der TAAndem Weiterbildung sind am 10. und 11. Mai sowie am 12.07.2014.
Weitere Informationen: Projekt Taandem
Elektrofahrzeuge für Gäste und Besucher – Positive Zwischenbilanz von FREE
Die Partner des Forschungsprojekts FREE, das die Integration von Elektrofahrzeugen und Pedelecs in das öffentliche Verkehrsangebot zum Ziel hat, haben am Mittwoch, 21. Juni, eine positive Zwischenbilanz gezogen. Erste Erfolge des Projekts, an dem auch zwei Fachgebiete der Uni Kassel beteiligt sind, sind in Nordhessen bereits sichtbar.
So fährt im Linienbetrieb der KVG ein Elektrobus, und ein Teil der 18 geplanten Elektro-Pkw sind im Carsharing-Einsatz. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur macht große Fortschritte, und mit der FREE-Karte kann sowohl an EAM- als auch an SUN-Ladesäulen geladen werden. Im E-Bike-Netz sind 100 Mietpedelecs von Heinrich Müller im Einsatz, und an fast 30 Akku-Ladestationen können E-Bikes kostenlos nachgeladen werden. Um dieses Angebot buchbar zu machen, werden, betreut durch das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel und die Regionalmanagement Nordhessen GmbH, eine App und ein Buchungssystem entwickelt.
Für die Nutzung vor Ort konzipiert das Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme der Universität eine integrierte Ticketlösung, wodurch Besuchern der Region Nordhessen in Kooperation mit Gastgebern und Veranstaltern die Möglichkeit geboten werden kann, ohne eigenen Pkw anzureisen und vor Ort jederzeit mobil zu sein. Es entsteht ein nachhaltiges Verkehrsangebot aus einer Hand. Das Projekt FREE (Freizeit- und Eventverkehre mit intermodal buchbaren Elektrofahrzeugen“) sei „für den Standort der Mobilitätswirtschaft und die Grimm-Heimat Nordhessen von großer Bedeutung und legt den Grundstein für Innovationen sowie weitere zukunftsfähige Projekte“, sagte Holger Schach, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH, bei der Zwischenkonferenz im Schlosshotel vor regionalen Akteuren und internationalen Fachbesuchern. Die Teilnehmer hatten in den Veranstaltungspausen die Möglichkeit, verschiedene Elektrofahrzeuge und einen ersten App-Prototyp, der Informationen zum Mobilitätsangebot über das Smartphone bereitstellt, zu testen. Um die Nutzung künftig noch mehr zu erleichtern, soll die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden.
Darüber hinaus sollen ein anbieterübergreifendes Informations- und Buchungssystem realisiert und integrierte Ticketlösungen entwickelt werden. Sowohl das Elektro-Carsharing als auch das mobile Informationssystem bauen dabei auf bereits bestehende Strukturen auf und werden um die FREE-Angebote erweitert. So werden keine Parallelstrukturen aufgebaut, sondern die Nutzung bewährter Systeme und die Einbindung bestehender Nutzergruppen sichergestellt. „Als regionaler Energiedienstleister ist es uns wichtig, das Thema Elektromobilität in der Region voranzutreiben und gleichzeitig die Verkehrsinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu verbessern“ betonte Thomas Weber, Geschäftsführer der EAM GmbH & Co. KG, die zu den Partnern des Projektes zählt.
Das Angebot von FREE richtet sich an Besucher von Freizeitzielen und Veranstaltungen, vor allem an Übernachtungsgäste in der Region. Letztendlich profitiert aber auch die einheimische Bevölkerung von den durch FREE umgesetzten Teilprojekten. So beantwortet Dr. Thorsten Ebert, Vorstand der Städtische Werke AG und der KVG AG die Frage nach einem Mehrwert der Elektromobilität für Gastgeber und Veranstaltungen Nordhessens entsprechend positiv: „Elektromobil zu sein bietet Reisenden und Besuchern neue und interessante Erfahrungen und macht unsere Region deshalb noch attraktiver. Diese Angebote sind gerade vor diesem Hintergrund geeignet, einer unserer Trümpfe in der Konkurrenz der innerdeutschen Urlaubsziele und Veranstaltungsorte zu werden. Elektromobilität ist damit auch ein Motor für die touristische Entwicklung.“
Das Projekt FREE hat eine Projektlaufzeit von drei Jahren, mit einem Projektvolumen von 4,36 Mio. Euro. Es ist Teil der Allianz Elektromobilität und wird im Rahmen des Programms Modellregion Elektromobilität Rhein-Main mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Programmkoordination verantwortet die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen 21.05.2014
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen 22.05.2014
Hessen schafft Wissen: Die Kommunikationsoffensive stellt sich vor
Die Initiative "Hessen schafft Wissen" hat sich zum Ziel gesetzt, die vielseitige Wissenschaftslandschaft Hessens, ihre Projekte und Gesichter noch bekannter zu machen. Dadurch soll der Standort Hessen im nationalen wie internationalen Wettbewerb nachhaltig gestärkt, die Anwerbung von wissenschaftlichen Fach- und Führungskräften erleichtert sowie die Einwerbung von Drittmitteln verbessert werden.
Die Kommunikationsinitiative wird getragen von den hessischen Hochschulen, Vertretern renommierter Forschungseinrichtungen sowie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst, die sich als Botschafter engagieren. Darüber hinaus kooperiert die Initiative mit bestehenden Projekten wie ProLOEWE, die sich ebenfalls für einen verbesserten Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft einsetzen. Das ermöglicht eine große Sichtbarkeit und schafft die Basis für einen optimalen Wissenstransfer – für eine erfolgreiche hessische Zukunft!
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik im Imagefilm
Befragung: Internet der Dinge
Man liest und hört diese Tage viel von denkenden Kühlschränken, intelligenten Staubsaugern, autonomen Rasenmähern und von der gegenseitigen Vernetzung aller elektrischer Geräte in den eigenen vier Wänden. Diese Dinge sollen bald Alltag sein, allgegenwärtig sein, unsere Lebenswelt durchdringen und in unsere Umgebung unsichtbar eingebettet sein. Zu diesem Thema forschen wir und dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. Dabei möchten wir den Blick nicht bloß auf Zukunftsvisionen, sondern auch auf die Gegenwart richten: Gerade in den letzten Monaten ist deutlich geworden, dass in einer vernetzten neue Probleme entstehen. Wie gehen Sie damit um? Haben Sie Ihr Verhalten verändert? Benutzen Sie ein Smartphone? Zu solchen Themen würden wir Sie gerne befragen. Gleichzeitig interessieren wir uns dafür welcher Persönlichkeits-Typ Sie sind. Sind Sie grundsätzlich eher zurückhaltend im Umgang mit Technik oder ein Technikfreak? Sind Sie eher gesellig? Lassen Sie auch mal fünfe gerade sein oder legen Sie Wert darauf, dass alles seine Richtigkeit hat? Ziel der Befragung ist es die potentiellen Nutzer besser kennenzulernen und etwas über die Akzeptanz gegenüber neuen technischen Entwicklungen und Herausforderungen zu lernen. Die neuen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um unsere Empfehlungen für eine sozialverträgliche Gestaltung neuer Technologien auf die vielfältigen und durchaus unterschiedlichen Wünsche und Bedürfnisse der Mensch besser abstimmen zu können.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Evaluation einer ubiquitären und kontextsensitiven Anwendung
Technisch-soziale Vernetzung in ubiquitären Systemen und kontextsensitive Anwendungen sind und werden zunehmend Teil der Welt, in der wir leben. Diese neue Art der Informationstechnologie kann durch uns mitgestaltet werden. Der sozialverträglichen Gestaltung dieser neuartigen Anwendungen widmet sich das Team des Fachgebietes Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes (VENUS). Im fachgebietseigenen Usability-Labor wurde mithilfe von Eye-Tracking, Emotionserkennung sowie physiologischen Messungen eine Evaluation der im Projekt entwickelten Softwareanwendungen durchgeführt.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Untersuchung der Toucheingabe mit fühlbarer Rückmeldung im Fahrzeug
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik untersucht die Fahrer-Fahrzeug-Interaktion abseits der eigentlichen Fahraufgabe. Dies beinhaltet zum Beispiel die Bedienung des Radio- und Navigationssystems oder der Heizungs- und Klimaanlage. Anstelle des üblichen Bediensystems mit einem Dreh-Drück-Steller (z.B. Audi MMI, BMW iDrive, oder Mercedes Command APS) erfolgt die Eingabe über eine Touchinteraktion mit fühlbarer Rückmeldung. Dazu fanden im Juni und Juli Fahrversuche im fachgebietseigenen Fahrsimulator statt.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Pressemitteilung der Continental AG
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
REFA-Grundausbildung für Studierende der Lehrveranstaltung Arbeitswissenschaft (WS 2013/14)
Die REFA-Grundausbildung wird in der Industrie seit Jahrzehnten als wichtige Basisqualifizierung für planende, steuernde und dispositive Aufgaben rund um die Arbeitswirtschaft geschätzt. Vermittelt werden die praxiserprobten Methoden zur Arbeitssystem- und Prozessgestaltung sowie zum Prozessdatenmanagement. Die bewährte Ausbildung wurde auf die bereits im Universitätsbetrieb behandelten Themen, stoffreduziert.
Mit dieser Grundausbildung erwerben Sie praxisnah ein umfassendes Rüstzeug,
- um Arbeitsprozesse zu analysieren und zu strukturieren,
- um Arbeitsplätze aus ergonomischer und arbeitsorganisatorischer Sicht zu bewerten, zu gestalten und zu verbessern,
- um Arbeitsdaten zu ermitteln, zu analysieren und auszuwerten,
- um sich eine betriebliche Qualifikation anzueignen, mit der Sie im Betrieb nachweislich mehr Verantwortung übernehmen können.
Die REFA-Grundausbildung besteht aus zwei Teilen. Für jeden erfolgreich abgeschlossenen Teil mit aufeinander abgestimmten Seminaren erhalten Sie ein Zeugnis. Und mit den zwei Zeugnissen haben Sie den begehrten REFA-Grundschein in der Tasche. Es empfiehlt sich, die Reihenfolge der Seminare einzuhalten.
Zulassungsvoraussetzung: Studenten der Universität Kassel, welche die Vorlesung "Arbeitswissenschaft" (Univ. -Prof. Dr. -Ing. Ludger Schmidt) besuchen und erfolgreich abschließen bzw.abgeschlossen haben.
Weitere Informationen bei REFA Hessen
Nutzerbasierte Evaluation einer innovativen kontextsensitiven Smartphone-App
Die Fachgebiete Mensch-Maschine-Systemtechnik und Verteilte Systeme laden im Rahmen des VENUS-Projektes zur Teilnahme an einer Evaluation ein, in der eine innovative, kontextsensitive Smartphone-App für den Freizeitbereich unter Einbezug potentieller Nutzer bewertet werden soll. Die Bewertungen der Teilnehmer unterstützen Entscheidungen im Rahmen des nutzerzentrierten Entwicklungsansatzes. In der Evaluation wird die App sowohl unter realen Nutzungsbedingungen als auch im Usability-Labor des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik geprüft. Mit moderner Labortechnik zur objektiven Bewertung der App werden die Mimik des Nutzers hinsichtlich seiner Emotionen analysiert und mit einem berührungslosen infrarotoptischen Verfahren die Blickbewegungen verfolgt, um Hinweise auf seine Informationsverarbeitungsprozesse zu gewinnen. Darüber hinaus stehen im Labor verschiedene physiologische Messmöglichkeiten und ein Motion-Tracking-System zur Verfügung, das mit digitalen Menschmodellen gekoppelt werden kann.
Die Evaluation wird im Zeitraum vom 22.04. bis 30.06.2013 am Campus Wilhelmshöher Allee stattfinden und je Teilnehmer ca. 1 Stunde dauern. Alle Teilnehmer nehmen an der Verlosung von 10 Amazon-Gutscheinen über je 20,00 € teil. Die Teilnehmer sollten zumindest erste Erfahrungen mit Smartphones, Smartphone-Apps und sozialen Netzwerken gesammelt haben.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Radiointerview vom Hessischen Rundfunk
Praxistaugliches Boden-Luft-Servicerobotiksystem für Inspektion von industrieller Druckluftversorgung und Verbesserung der Arbeitsumgebungsfaktoren am Beispiel der Automobilproduktion
Ziel des Forschungsprojektes Robot}air{ ist die Entwicklung und Evaluation eines prototypischen, kostengünstigen Boden-Luft-Servicerobotersystems für die Detektion und Ortung von Druckluftleckagen zwecks nachhaltiger Ressourcen- und Energienutzung sowie für die Erfassung von Arbeitsumgebungsfaktoren zur Sicherstellung gesunder Arbeitsbedingungen und Steigerung der Produktivität. Durch die regelmäßige Inspektion von Druckluftanlagen werden frühzeitig Lecks entdeckt, dadurch Verluste und der Primärenergieeinsatz verringert, was sich wiederum positiv auf den CO2-Ausstoß und das Klima auswirkt. Auch in der Gebäudetechnik sollen durch roboterbasierte multimodale Kartierung der klimatischen Lokalsituation Einsparmöglichkeiten identifiziert und realisiert werden und damit ein Beitrag zu nachhaltiger Klimapolitik geleistet werden.
Aufgrund schlechter räumlicher Erreichbarkeit, geringer Produktrelevanz und geringer Energiekosten wurde dies bisher oft vernachlässigt. In verschiedenen Studien wurden die wirtschaftliche Signifikanz und der große adressierbare Markt dokumentiert, wie auch eine Potentialabschätzung der Volkswagen AG und eine Kostenabschätzung der Forschungspartner auf Basis der EFFIROB-Systematik zeigt.
Das Projektkonsortium besteht aus Forschungs-, industriellen Entwicklungs- und Anwendungspartnern, die im Verbund alle notwendigen wissenschaftlichen und industriellen Kompetenzen im Bereich mobiler Robotik, Mensch-Maschine-Interaktion, Messtechnik, Anlageninspektion und -betrieb, Druckluftsysteme sowie Arbeitswissenschaft bündeln. Gemeinsam mit den Anwendungspartnern werden die Anforderungen erhoben und ein Systemprototyp erstellt, dessen robuste Funktionsweise und Gebrauchstauglichkeit im Labor und in Feldstudien in der Automobilindustrie evaluiert wird.
Konsortium:
Universität Kassel
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel
Volkswagen AG, Volkswagen Werk Kassel, Baunatal
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie, Wachtberg
SONOTEC Ultraschallsensorik Halle GmbH, Halle (Saale)
AIBOTIX GmbH, Kassel
Postberg+Co. Druckluftcontrolling GmbH, Kassel
S-ELEKTRONIK GmbH & Co. KG, Wangen im Allgäu
Integriertes Informations- und Buchungssystem für Mobilitätsketten
Das Projekt FREE setzt sich mit der Analyse, Gestaltung, Nutzung und Evaluation verschiedener kooperierender Verkehrsmittel unter Einbezug der E-Mobilität im Bereich des Freizeit- und Veranstaltungsverkehrs auseinander und ist deutschlandweit das erste Vorhaben seiner Art. Ziel ist die Integration verschiedener nachhaltiger Mobilitätsangebote für den Besuch von Freizeitzielen und Veranstaltungen und bezieht sich auf den gesamten Mobilitätsprozess von der Information und Buchung bis zur realisierten Ortsveränderung. Neuartig ist die Integration eines zentralen, integrierten Buchungssystems, mit dem neben Hotelzimmern auch Zusatzmodule wie die Nutzung von Fahrzeugen und Veranstaltungsverkehren gebucht werden können. Die Mobilitätsangebote umfassen Tram und Bus, E-Bus, E-Pkw, Pedelec und Leihfahrräder inklusive der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge.
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik wird die benutzer- und aufgabengerechte Entwicklung des Informations- und Buchungssystems in verschiedenen Arbeitspaketen wissenschaftlich-methodisch unterstützen. Die Aufgabe des Informations- und Buchungssystem ist es, den gesamten E-Mobilitätsprozess der Zielgruppe von der Information und Buchung der Mobilitätsbausteine bis zur realisierten Ortsveränderung bestens zu ermöglichen. Dafür sollen eine Webportal-Lösung und eine Lösung für Mobilgeräte entwickelt werden, um den verschiedenen Bedürfnissen der Zielgruppe in unterschiedlichen Kontexten gerecht zu werden.
Konsortium:
Regionalmanagement Nordhessen GmbH, Kassel
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG, Kassel
EAM GmbH & Co. KG, Kassel
Heinrich Müller ebikes mieten+mehr, Kassel
Nordhessischer Verkehrs-Verbund, Kassel
Städtische Werke AG, Kassel
Stadt Kassel – Straßenverkehrs- und Tiefbauamt, Kassel
Universität Kassel
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme
Bericht im Göttinger Tageblatt
World Usability Day 2012 in Kassel
Die Veranstaltung richtet sich an Produkt- und Kommunikationsmanager, Designer, Architekten, IT- und Media-Entwickler sowie Studierende. Eingeladen sind alle User Experience-Interessierten und -Professionals aus der Region Nordhessen.
Vorträge:
Interieur Design: Digital Mock-up & Prototyping in der Automobilindustrie
Achim Reitze, Managing Director, Trondesign GmbH
User Experience: Dialog & Modellbau in der Informationsarchitektur
Oliver Gerstheimer, Geschäftsführer, chilli mind GmbH
Wie ein Film entsteht: Storyboarding bei Bewegtbild-Projekten
Benjamin Pfitzner, Creative Director, Ugly Sister
Planungs- und Modellbaustadien beim Entwurf eines Kindergartens
Prof. Philipp Krebs, Architekt, foundation 5+
Objektive Bewertung der Mensch-Maschine-Interaktion mit Simulation und Prototypen
Prof. Dr. Ludger Schmidt, Universität Kassel
Wann & Wo:
Donnerstag, 8. November 2012, ab 16.00 Uhr
CARICATURA – Galerie für Komische Kunst
Kulturbahnhof Kassel, Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel
Anmeldung:
Der Kasseler World Usability Day am 08.11.2012 ist eine kostenfreie Veranstaltung und wird durch Sponsoren unterstützt. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 80 Personen begrenzt. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung bis 01.11.2012 via Fax oder E-Mail an: info(at)chilli-mind.com
Einlass ist nur mit bestätigter Anmeldung möglich.
Veranstalter ist die Usability-Regionalgruppe Kassel der German Usability Professionals‘ Association e.V. in Kooperation mit der Universität Kassel.
Autonomer Roboter stellt sein Können in Raffinerie unter Beweis
Kassel/Schwedt, 23. Oktober 2012 – Heute hat das im Rahmen des Technologieprogramms AUTONOMIK vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie seit 2009 geförderte Projekt „RoboGasInspector“ mit mobilen, autonomen Robotern in einer realen Raffinerieumgebung demonstriert, wie Industrieanlagen und Rohrleitungen selbstständig untersucht, mögliche Gaslecks schon aus der Ferne entdeckt und diese auch genau geortet werden können.
Für Betreiber prozesstechnischer Anlagen und Versorgungsinfrastruktur ist es eine ständige Herausforderung, die Betriebssicherheit auf hohem Niveau zu gewährleisten und den gesetzlichen Vorgaben zu genügen. Hierzu werden meist Präventions- und Inspektionsprogramme etabliert, die zeitaufwändige, vom Menschen täglich durchgeführte Routineinspektionsgänge einschließen. Die Entwicklung neuartiger Überwachungsverfahren, die die Möglichkeiten modernster Mess-, Automatisierungs- und Robotiktechnik ausschöpfen, versprechen eine erhöhte Güte und Wirtschaftlichkeit der Inspektionen bei gleichzeitiger Entlastung des Menschen von monotonen, aufwändigen Tätigkeiten.
Das Projekt RoboGasInspector wird von zwei Fachgebieten im Fachbereich Maschinenbau der Universität Kassel koordiniert. Sie entwickeln und evaluieren gemeinsam mit sieben weiteren Partnern aus Forschung und Industrie ein innovatives Mensch-Maschine-System mit kooperierenden, mit lokaler Intelligenz und Gasfernmesstechnik ausgestatteten Inspektionsrobotern. Damit soll gezeigt werden, dass die Detektion und Ortung von Gaslecks weitgehend autonom von mobilen Robotern bewältigt werden kann. Die eingesetzte infrarot-optische Gasfernmesstechnik sorgt dafür, dass schwer zugängliche Orte inspiziert werden können und nicht unbedingt, wie bei konventioneller Sensorik, in die zu kontrollierenden Bereiche eingefahren werden muss.
Im Rahmen der Abschlussdemonstration des Projekts wurden heute unter realen Anlagenbedingungen auf einem Testparcours in der PCK-Raffinerie in Schwedt/Oder die Inspektion von Rohrbrücken, Rohrleitungen und Tanks demonstriert. Gezeigt wurden Aspekte des autonomen Fahrens in der Anlage wie das selbstständige Umfahren einer Sperrzone. Das autonome Inspizieren wurde mit Gasfernmesssystemen und simulierten Gaslecks demonstriert, die detektiert und geortet werden mussten. Mittels einer Thermographie- Kamera wurde der Zustand von Anlagenkomponenten überprüft. Die Planung, Überwachung und Dokumentation der Inspektionsvorgänge erfolgt aus einer Leitwarte heraus, von der aus auch die Teleoperation des Roboters und eine Telemanipulation möglich sind. Im teleoperierten Betrieb des Roboters wurde eine enge Passage durchfahren und ein Entwässerungsventil betätigt. Mit einem Mehrrobotersystem wurde außerdem kooperatives Messen und aufgabeteiliges Arbeiten bei Messung und Telemanipulation gezeigt.
Videodokumentation der Demonstration in der Raffinerie
Videodokumentation der Projektbeiträge des Fachgebiets
Weitere Informationen sind im Internet über http://www.autonomik.de/ und unter http://www.robogasinspector.de/ verfügbar.
Autonomik-Workshop "Mensch-Technik-Interaktion" in Kassel (5. Oktober 2012)
Der nächste Workshop zum Querschnittsthema „Mensch-Technik-Interaktion in autonomen und simulationsbasierten Systemen für den Mittelstand“ findet am 5. Oktober am Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel statt.
Teams aus Forschern und Entwicklern, die im Technologieprogramm AUTONOMIK des BMWi gefördert werden, entwickeln zukunftsweisende Ansätze für neue Generationen von intelligenten Werkzeugen und Systemen, die eigenständig in der Lage sind, sich via Internet zu vernetzen, Situationen zu erkennen, sich wechselnden Einsatzbedingungen anzupassen und mit Nutzern zu interagieren. Damit bewegen sich die Projekte im Kontext der aktuellen Diskussion um den zunehmenden Wandel der Produktionswelt und auch der privaten Lebensumwelt. Diese Entwicklung wird mit "Industrie 4.0" beschrieben. Die Arbeitsgegenstände werden selbst Träger und Vermittler von Informationen. Damit wird die Zentralisierung der Organisation und der Aufgabenverteilung aufgehoben. Der "smarte" Gegenstand (Werkstück, Haushaltsgerät) ist selbst in der Lage, sich zu organisieren und mit seiner Umgebung zu kommunizieren. Im Kontext der Mensch-Technik-Interaktion ergeben sich für die Wertschöpfungspartner mehrere Komplexe von Herausforderungen:
- Die Sicherheit der Mensch-Technik-Interaktion insbesondere im Sinne der physischen Unversehrtheit des Menschen wird komplexere Anforderungen an die Systemgestaltung stellen.
- Die Forderung nach lernförderlichen Arbeitssystemen bekommt eine neue Relevanz und Dringlichkeit.
- Die Herstellung und Wahrung der Kontrolle des Menschen über solche fortgeschrittenen Mensch-Technik-Systeme bekommen eine zentrale Bedeutung, sowohl hinsichtlich der Sicherheit als auch der Lernförderlichkeit dieser Systeme.
Die Diskussionen auf dem Workshop am Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel sollen dazu beitragen, autonome Systeme im Kontext der Mensch-Technik-Interaktion zukünftig so gestalten zu können, dass sie den Anforderungen verschiedener Anwendungsfelder (in Produktion, Logistik, technische Dienstleistungen etc.) bestmöglich gerecht werden. Dabei sollen sie das körperliche und geistige Leistungsvermögen der mit diesen autonomen Systemen arbeitenden Menschen berücksichtigen, nicht beeinträchtigen und möglichst sogar fördern. In diesem Kontext sind zwei Fragenkomplexe zu beantworten:
- Welche Merkmale haben autonome Systeme, die diesen Zielen entsprechen? Welche Gestaltungskriterien können aus der Sicht der Mensch-Technik-Interaktion für autonome Systeme formuliert werden?
- Wie sollten Entwicklungs- und Gestaltungsprozesse für solche Systeme aussehen? Welche methodischen Hilfsmittel gibt es, die es erlauben, Fragen der Mensch-Technik-Interaktion im Entwicklungs- und Gestaltungsprozess effektiv und effizient zu adressieren?
Beteiligen Sie sich an der Diskussion mit Experten aus Wissenschaft und Industrie und lernen Sie einige der AUTONOMIK-Projekte mit ihren Lösungsansätzen kennen.
Bundeswirtschaftsminister Rösler besucht den RoboGasInspector auf der Hannover Messe
Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler hat sich auf der Hannover Messe im Rahmen einer Live-Demonstration den RoboGasInspector der Universität Kassel in Aktion zeigen lassen und zeigte sich von der Arbeit der Wissenschaftler beeindruckt.
Auf dem Messestand des Ministeriums auf der Hannover Messe ist in diesem Jahr ein Testparcours eingerichtet worden, auf dem die Funktionen des neuartigen mobilen Roboters demonstriert werden. Der an der Universität Kassel entwickelte RoboGasInspector untersucht selbständig Rohrleitungen in Industrieanlagen und kann mögliche Gaslecks auch aus der Entfernung feststellen und orten. Das entlastet den Menschen von aufwändigen und monotonen Routineaufgaben.
Ausgestattet mit modernster Gasfernmesstechnik übernimmt der Roboter die tägliche Inspektion von Gasleitungen und Prozesseinrichtungen. Der RoboGasInspector arbeitet autonom, kann aber auch manuell gesteuert werden und macht so die zeitaufwändigen und gefährlichen Inspektionsrundgänge menschlicher Inspekteure überflüssig. Mit der beim RoboGasInspector eingesetzten Fernmesstechnik können auch schwer zugängliche Orte in großer Höhe oder Tiefe einfach inspiziert werden.
Minister Rösler zeigte sich beeindruckt von der Teamleistung der involvierten Wissenschaftler und informierte sich mit großem Interesse über die neue Technologie und deren industriellen Einsatzmöglichkeiten. Der RoboGasInspector wird gemeinsam mit sieben weiteren Partnern aus Wissenschaft und Industrie entwickelt und von den Fachgebieten Mensch-Maschine-Systemtechnik sowie Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel koordiniert. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit rund 2,4 Mio. Euro gefördert.
Videodokumentation vom Messebesuch
Mensch-Maschine-Systemtechnik auf der Hannover Messe
Das Fachgebiet ist auf der Hannover Messe 2012 gleich mehrfach vertreten:
- RoboGasInspector-Live-Demonstrationen auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (Halle 2, Stand D 30)
- MMS-Laborroboter mit Telemanipulator und Stereokamerasystem auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Hessen (Halle 2, Stand C 45)
- Prototyp einer benutzungsorientiert entwickelten Ladestation für Elektromobile auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Hessen (Halle 2, Stand C 45)
- F&T-Arena am 24.04.2012 (Halle 2, Stand C 45)
12:05-12:30 Uhr: RoboGasInspector
- Forum "Robotics, Automation and Vision" am 24.04.2012 (Halle 17, Stand C 38)
10:00-10.25 Uhr: RoboGasInspector - Überblick zum Projekt
11:00-11.25 Uhr: Autonome Mobilität und Mensch-Maschine-Aspekte
Ein Haus für nachhaltige Informationstechnologie: ITeG bezieht neues Gebäude
Das Forschungszentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) der Universität Kassel hat ein neues Zuhause. Der neue Standort in der Kasseler Pfannkuchstraße bietet künftig Arbeitsplätze für mehr als 70 Forscherinnen und Forscher.
Das nun bezogene Gebäude des Forschungszentrums hatte die Universität zusammen mit zwei weiteren Häusern Ende 2010 für insgesamt rund 1,5 Mio. Euro von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) erworben. Das 1957 errichtete und mehrfach erweiterte Bürogebäude wurde zwischen Juni 2011 und Februar 2012 im Hinblick auf die technische Infrastruktur und Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht, umfangreich renoviert und behindertengerecht gestaltet. Die Hauptnutzfläche beträgt rund 1.600 Quadratmeter. 48 Büros, zwei Laborräume, drei Besprechungsräume sowie ein zentraler Serverraum stehen nun zur Verfügung. Die Umbaukosten betrugen rund zwei Mio. Euro. Am Forschungszentrum arbeiten derzeit 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Hinzu kommt ein Promotionskolleg mit über 40 Doktorandinnen und Doktoranden.
Ob Innovationswachstum oder Datenmissbrauch: Eine zunehmend vernetzte Welt birgt Chancen und Risiken. Sie stellt moderne Gesellschaften vor Herausforderungen, die eine Vernetzung von wissenschaftlichem Know-how erfordern. Die Universität Kassel stellt sich dieser Aufgabe mit dem interdisziplinär arbeitenden Forschungszentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG).
Mit mehreren Freunden auf ein Pop-Konzert zu gehen, erforderte bisher jede Menge Organisationstalent und gute Nerven. Wer geht mit? Wie kommen wir zum Veranstaltungsort? Wo treffen wir uns? Wo bleiben nur die anderen? Hoffentlich hat niemand den Termin vergessen! Wie finden wir zu unseren Plätzen? Wer sich einen entspannten Abend wünscht, kann heute auf die Smartphone-Software „Meet-U“ vertrauen, die eine intelligente, mobile Vernetzung von Freunden ermöglicht. Sie bündelt eine Reihe von Funktionen und Informationen, für die vorher eine Vielzahl von Einzelanwendungen nötig war, zu einer Art Alleskönner-App. Bei ihrer Entwicklung wurden von Anfang an nicht nur die gewünschten technischen Funktionen, sondern auch nicht-technische Anforderungen wie Benutzbarkeit, Rechtskonformität und Vertrauen in die Technik systematisch berücksichtigt. Entwickelt wurde die Software in interdisziplinärer Zusammenarbeit am Fachgebiet Verteilte Systeme.
Diese App demonstriert exemplarisch Lösungskonzepte für die vernetzte Gesellschaft, an denen die Forscher des Zentrums arbeiten. Der Ansatz des 2005 gegründeten ITeG ist einzigartig. Es hat den Anspruch, eine wesentliche Lücke in der Forschung zu schließen – das Fehlen einer interdisziplinären Gesamtsicht auf die Wechselwirkung zwischen Mensch und Informationstechnik in modernen Gesellschaften. Unterschiedlichste wissenschaftliche Disziplinen arbeiten daher gemeinsam an der Aufgabe, eine Nachhaltigkeit der IT-System-Gestaltung zu erreichen und die bisher eher getrennt behandelten Bereiche IT und Gesellschaft methodisch zu verknüpfen. So arbeiten im ITeG Wissenschaftler aus den Bereichen Kommunikationstechnik, Mensch-Maschine-Systemtechnik, Öffentliches Recht, Verteilte Systeme, Wirtschaftsinformatik und Wissensverarbeitung Hand in Hand.
„Unser Ziel ist es, durch eine gemeinsame Forschung Risiken der modernen Technologien für die Gesellschaft zu minimieren und gleichzeitig die positiven Auswirkungen und Chancen zu verstärken“, sagt Prof. Dr. Kurt Geihs, Leiter des Fachgebiets Verteilte Systeme: „Am ITeG werden IT-Systeme daher nicht nur aus Sicht von Hard- und Software betrachtet, sondern als sozio-technische Systeme verstanden, die langfristig erforscht werden müssen.“ Hierbei werden alle Phasen im Lebenszyklus eines sozio-technischen Systems einbezogen. Dazu zählen auch die Veränderungen sozialer, rechtlicher, ökonomischer und organisatorischer Rahmenbedingungen.
Mit seinem Ansatz konnte das Forschungszentrum im Jahr 2009 bereits einen großen Erfolg für sich verbuchen. Mit dem Antrag „Gestaltung technisch-sozialer Vernetzung in situativen ubiquitären Systemen (VENUS)“ setzte sich das ITeG in der zweiten Förderstaffel des hessischen Forschungsförderungsprogramms „LOEWE Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz" durch: Es erzielte eine Förderungszusage in Höhe von 4,2 Mio. Euro, mit der das ITeG zu einem bundesweit führenden und international sichtbaren Forschungsschwerpunkt an der Universität Kassel ausgebaut werden soll.
Berichte in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
RoboGasInspector-Premiere in Kassel: Intelligenter Roboter spürt Gaslecks auf
Ein neuartiger mobiler Roboter kann Industrieanlagen oder Rohrleitungen selbstständig untersuchen, mögliche Gaslecks auch aus der Entfernung feststellen und orten: Das entlastet den Menschen von aufwändigen und monotonen Routineaufgaben.
Der am 23. November bei einer Demonstration an der Universität Kassel vorgestellte Prototyp des RoboGasInspector ist ein neuartiges Mensch-Maschine-System zum Einsatz in technischen Anlagen und Einrichtungen der Versorgungsinfrastruktur. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit rund 2,4 Mio. Euro geförderte Projekt wird von zwei Fachgebieten im Fachbereich Maschinenbau der Universität Kassel koordiniert und gemeinsam mit weiteren Forschungspartnern und Industrieunternehmen entwickelt. Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Um Schäden an Menschen, Umwelt und Investitionsgütern zu verhindern, müssen aus Anlagen und Infrastruktureinrichtungen möglicherweise austretende gesundheitsgefährdende oder explosionsfähige Gase schnell und sicher detektiert und geortet werden. Inspektionsroboter, ausgestattet mit modernster Gasfernmesstechnik, übernehmen dabei die tägliche Inspektion von Gasleitungen, um mögliche Gaslecks aufzuspüren. Die Roboter arbeiten autonom oder können auch manuell gesteuert werden. Sie ersetzen dadurch die zeitaufwändigen und gefährlichen Inspektionsrundgänge menschlicher Inspekteure. Mit der beim RoboGasInspector eingesetzten Fernmesstechnik können auch schwer zugängliche Orte in großer Höhe oder Tiefe einfach inspiziert werden.
Die bisher entwickelten Funktionen zeigte jetzt ein Roboterprototyp auf einem Testparcours in der Universität Kassel: Vorgestellt wurden ausgewählte Aspekte des autonomen Fahrens über einen Hügel und an Sperrbereichen vorbei. Der Roboter erkannte unbekannte Hindernisse und umfuhr sie, detektierte und ortete simulierte Gaslecks. Dabei erfolgte die Planung, Überwachung und Dokumentation der Inspektionsvorgänge aus einer Leitwarte heraus, von der aus auch die Fernsteuerung des Roboters und Eingriffe in seine Handlungen möglich sind.
An der Entwicklung des RoboGasInspectors wird an der Universität Kassel seit 2009 gemeinsam mit sieben weiteren Projektpartnern aus Forschung und Industrie gearbeitet. Das Projekt wird durch das BMWi im Rahmen des Programms „Autonomik“ gefördert.
„Das Ziel des Projektes ‚RoboGasInspector’, ein innovatives Mensch-Maschine-System mit kooperierenden, mit Gasfernmesstechnik und lokaler Intelligenz ausgestatteten Inspektionsrobotern zu entwickeln, wird hier in hervorragender Weise umgesetzt“, wie Dipl.-Phys. Gerd Hembach als Vertreter des Projektträgers im Auftrag des Fördergebers BMWi bei der Demonstration in Kassel betonte.
„Neben den technischen Herausforderungen bezüglich autonomer Mobilität und fernmesstechnischer Inspektion standen auch die Entlastung des Menschen von sich wiederholenden Routineaufgaben bei der Entwicklung des RoboGasInspectors im Mittelpunkt ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit“, so Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systeme, und Prof. Dr.-Ing. Andreas Kroll, Leiter des Fachgebiets Mess- und Regelungstechnik an der Universität Kassel. Sie koordinieren das Forschungsprojekt im Auftrag des BMWi.
Weitere Informationen sind im Internet über http://www.autonomik.de/ und unter http://www.robogasinspector.de/ verfügbar.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
Radiobericht des Deutschlandfunks
Video der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Video zur Hauptmeilenstein-Demonstration
Smartphone-App als intelligenter Event-Begleiter
Das Smartphone-Handy als intelligenter Begleiter bei Großveranstaltungen: an dieser Vision arbeiten die Universität Kassel, das IT-Unternehmen TROUT und Kassel Marketing im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts.
Unter dem Namen „EventWalker“ soll eine internetbasierte Applikation für Smartphones entwickelt werden, die dem Besucher einer Großveranstaltung oder anderer touristischer Events eine Vielzahl von Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten bietet. „Er ist ein intelligenter, praktischer Event-Begleiter, mit dem Veranstaltungsbesuche in Zukunft zu noch individuelleren Erlebnissen werden können“, sagt Prof. Dr. Ludger Schmidt, Leiter des Fachgebiets Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität.
Der „EventWalker“ soll in einer ersten Version für das städtische Begleitprogramm im documenta-Jahr 2012 zur Verfügung stehen. Eine verbesserte Version soll dann 2013 zu den 1100-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Kassel zur Verfügung stehen. Die App soll einheimische und auswärtige Besucher nach individuellen Interessen dabei unterstützen, mit Hilfe von GPS historische Sehenswürdigkeiten zu finden, an Führungen, Informationsveranstaltungen oder Festakten teilzunehmen. Vor Ort befindliche Strichcodes oder 2D-Barcodes sollen mit Hilfe der Handy-Kamera gelesen werden. „So erhält der Nutzer Zugang zu spezifischen Informationen über Sehenswürdigkeiten oder Dienstleistungen, die an einem Veranstaltungsort angeboten werden“, erklärt Prof. Schmidt. Daneben soll die App vor Ort aber auch Fragen beantworten wie: Gibt es dort die Möglichkeit, bekannte und interessante Persönlichkeiten zu treffen? Ist jemand aus meiner Heimat hier oder Personen mit ähnlichen Interessen, mit denen ich mich austauschen oder treffen könnte? „Insbesondere die sozial vernetzenden, kommunikativen Komponenten des `EventWalkers´ sind neuartig für diese Art von Applikation“, betont Prof. Schmidt.
Die Entwicklung des „EventWalkers“ soll nun im Rahmen einer Kooperation der Kasseler TROUT GmbH mit dem Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik und unter Beteiligung der Kassel Marketing GmbH erfolgen. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird im Rahmen der „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel bringt seine Expertise in der gebrauchstauglichen Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen in das Projekt ein und nutzt es als konkretes Fall- und Umsetzungsbeispiel eines methodisch geleiteten benutzerorientierten Gestaltungsprozesses. Dazu gehören Anforderungsanalysen, die Erstellung von Nutzungsszenarien, die ergonomische Gestaltung von Smartphone-Benutzungsschnittstellen und die prototypische Realisierung der Mensch-Maschine-Interaktion, um frühzeitig im Entwicklungsprozess ein Nutzerfeedback einholen zu können. In einer Evaluationsphase werden Usability Tests und Feldstudien durchgeführt. Der „EventWalker“ soll später kostenfrei über einen der sogenannten App-Stores erhältlich sein.
Konsortium:
Universität Kassel
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
Trout GmbH, Kassel
Kassel Marketing GmbH, Kassel
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Benutzerorientierte Entwicklung einer Ladestation für Elektromobile
Nach Plänen der Bundesregierung werden im Jahr 2020 mehr als eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Dazu ist der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur von Ladestationen eine wesentliche Voraussetzung. Denn Elektrofahrzeuge werden ihren Strom von speziellen Elektroladestationen beziehen, die sich zum Beispiel auf Parkplätzen, in Parkhäusern und an privaten Stellplätzen befinden können. Doch gerade für diese Ladestationen gibt es noch keine massentauglichen Lösungen. Die bisher im Rahmen von Modellprojekten, Messen oder im Internet vorgestellten Anlagen sind meist erste Gehversuche von Unternehmen, deren Kerngeschäft nicht der Bau derartiger Stationen ist. Sie ähneln deshalb oft Schaltschränken oder sind Designstücke, häufig mit eingeschränkter Benutzbarkeit.
Um dies zu ändern, haben sich das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel und das Institut für Industriedesign der Hochschule Darmstadt mit den Firmen Plug’n Charge KG und SEM-Schnellladung Elektromobilität GmbH & Co. KG aus Bad Emstal zusammengetan. Unterstützt werden die Partner vom Fachgebiet Leichtbau-Konstruktion der Universität Kassel. Begleitende Beratung kommt vom TÜV Hessen. Das Projekt „Entwicklung von massentauglichen AC- und DC-Ladestationen für Elektromobile“ wird im Rahmen der „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Die Ladestationen sollen in einem benutzerorientierten Gestaltungsprozess entwickelt werden, um nicht nur technische Funktionalität und die Einhaltung der Sicherheitsstandards, sondern insbesondere ein Höchstmaß an Gebrauchstauglichkeit zu gewährleisten. Dazu werden vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik zunächst benutzer- und aufgabenorientierte Anforderungsanalysen durchgeführt und Nutzungsszenarien definiert. Lösungskonzepte sollen nach anthropometrischen, wahrnehmungs- und kognitionsergonomischen Aspekten gestaltet werden und die Mensch-Maschine-Interaktion mit Assistenzfunktionen unterstützt werden. Die Lösungen werden mit den Projektpartnern abgestimmt und in Form von Prototypen realisiert, so dass die Benutzerbeteiligung anhand von Modellen ein frühzeitiges Feedback im Entwicklungsprozess erlaubt. In Feld- und Laborstudien sollen dann Nutzen, Akzeptanz und Gebrauchstauglichkeit nachgewiesen und so wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse für gebrauchstaugliche Ladestationen gewonnen werden. Erste Projektergebnisse wollen die Projektpartner auf der Hannover Messe 2012 präsentieren. Der Beginn der Serienfertigung ist bereits für 2013 geplant.
Konsortium:
Universität Kassel
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
Fachgebiet Leichtbau-Konstruktion
Plug'n Charge KG, Bad Emstal
SEM-Schnellladung ElektroMobilität GmbH & Co. KG, Bad Emstal
Institut für Industrie-Design der Hochschule Darmstadt , Darmstadt
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH, Kassel
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Der interaktive Bilderrahmen vernetzt Senioren besser mit Familienmitgliedern
Ein interaktiver Bilderrahmen kann maßgeblich zur besseren sozialen Vernetzung und Internetkommunikation von Senioren mit ihren entfernt lebenden Familienangehörigen beitragen.
Die Fachgebiete Kommunikationstechnik und Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel entwickeln ein Softwaresystem zur Unterstützung von Senioren. Schließlich führen die hohe berufsbedingte Mobilität der erwerbstätigen Bevölkerungsgruppe und der demographische Wandel auch zu veränderter Kommunikation und Kontaktpflege im Familien- und Freundeskreis. Die Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnik der letzten Jahrzehnte, wie zum Beispiel Seniorenhandys und private Internetanschlüsse, unterstützen heute auch ältere Menschen bei der Kommunikation innerhalb der Familie und über größere räumliche Distanzen hinweg, haben aber auch noch einige Einschränkungen. Problematisch an bisherigen technischen Lösungen sind z.B. nicht vorhandene oder schlecht nutzbare Videokommunikation, hohe Kosten und Störungsanfälligkeit.
In einer Vorstudie mit Nutzern im Seniorenalter wurde festgestellt, dass diese die Perspektive ein technisches System zu nutzen, das die Möglichkeit bietet mit entfernt lebenden Familienmitgliedern besser in Kontakt zu bleiben, positiv einschätzen.
Um das Bedürfnis älterer Nutzer nach intensiverem Kontakt auch mit weiter weg lebenden Verwandten zu adressieren und auf ihre Anforderungen an technische Geräte einzugehen, entwickeln die Fachgebiete Kommunikationstechnik (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus David) und Mensch-Maschine-Systemtechnik (Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt) ein technisches System, das die Kommunikation von Senioren mit ihren Angehörigen erleichtert.
Die Vorteile der von den Fachgebieten der Universität Kassel entwickelten Lösung sind die unkomplizierte Nutzung durch eine einfache Bedienoberfläche, die Integration einer Videoübertragung in einen wohnzimmertauglichen Bilderrahmen und die Möglichkeit, die Gesprächsbereitschaft und aktuelle Situation, in der sich die Verwandten befinden, mitzuverfolgen.
Damit ältere Menschen an dem Tagesablauf ihrer Verwandten oder anderer nahestehenden Personen mittels des „Bilderrahmens“ teilhaben können, werden Informationen, sogenannte Kontexte, über diese Personen mitgeteilt. Diese Kontexte geben dabei z.B. an, ob die betreffende Person gerade allein ist, an welchem Ort sich die Person gerade befindet, z.B. an der Arbeit, zu Hause oder beim Einkaufen, oder geben Auskunft darüber, ob die Person zurzeit ansprechbar ist oder nicht.
Die Kontexte werden dabei mit Hilfe sogenannter Smartphones, die von den Personen mitgeführt werden und aus unserem jetzigen Leben kaum noch wegzudenken sind, automatisch erfasst. Konkret werden dabei in heutigen Smartphones befindliche Sensoren, wie z.B. GPS (Global Positioning System) und WLAN, und Kalenderdaten etc. abgefragt und deren Werte anschließend interpretiert. Somit ist es z.B. möglich, mit Hilfe des GPS-Sensors den aktuellen Aufenthaltsort einer Person aus den Längen- und Breitengradinformationen herzuleiten. Der interaktive Bilderrahmen, der Zugriff auf diese Informationen hat, zeigt den Kontext der Person anschließend an.
Um zu bestimmen, ob eine Person ansprechbar ist, wird auf das aktive Klingeltonprofil des Smartphones der Person zugegriffen. Ist dieses z.B. auf lautlos gestellt, so wird der aktuelle Erreichbarkeitsstatus als nicht ansprechbar angegeben. Mit Hilfe eines Bluetooth-Sensors innerhalb des Smartphones und dem Kalender der Person, der ebenfalls über das Smartphone verfügbar ist, kann bestimmt werden, ob die entsprechende Person alleine oder in Gesellschaft ist. Befinden sich weitere Smartphones von anderen Personen mit Bluetooth in der Nähe oder ist zum aktuellen Zeitpunkt ein Meeting im Kalender der Person hinterlegt, so ist die betreffende Person aller Wahrscheinlichkeit nach nicht alleine und ein entsprechender Hinweis wird im Bilderrahmen angezeigt.
Als weiterer grundlegender Kontext, kann durch die Person, die das Smartphone mit sich führt, eine Nachricht für den Senioren hinterlegt werden. Dabei tippt die Person einen freien Text in ein entsprechendes Feld im Smartphone. Anschließend erscheint die Nachricht neben dem Foto der Person im Bilderrahmen. Dies bietet die einfache Möglichkeit weiterführende Statusmeldungen, wie z.B. „bin gerade im Stau und verspäte mich“ an die Senioren mitzuteilen.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Projekt E2V: Für spezifische Nutzergruppen adaptierbares teilautonomes Fahrzeug für die Erkundung von Kulturräumen
Das zweirädrige Elektrofahrzeug E2V soll eine Lösung für die Mobilität in Gebieten schaffen, die außerhalb der öffentlichen Verkehrsräume liegen, wie zum Beispiel in Parklandschaften, Flughäfen oder Fußgängerzonen. Personen, die zum erstem Mal einem solchen Fahrzeug gegenüberstehen und unter Umständen auch in ihrer körperlichen Beweglichkeit eingeschränkt sind, sollen damit ein ihnen noch unbekanntes Gebiet erkunden und dazu touristische Informationen erhalten. Für die Akzeptanz bei dieser Zielgruppe und den sicheren Einsatz des Fahrzeugs sind eine intuitive Benutzbarkeit, Fahrerassistenzfunktionen und die kontextsensitive Bereitstellung von touristischen Informationen mit einer interaktiven Mensch-Maschine-Schnittstelle notwendig.
In diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekt werden zunächst die Informations- und Interaktionsbedürfnisse der zukünftigen Nutzer und Betreiber ermittelt, dann geeignete Mensch-Maschine-Schnittstellen entworfen und in Prototypen umgesetzt. Abschließend wird die Machbarkeit und Akzeptanz dieses neuen Fahrzeugkonzeptes unter Beteiligung von Nutzern und Betreibern in einer Pilotstudie untersucht.
Das Projekt E2V ist Teil der Aktivitäten des fachbereichsübergreifenden Forschungsverbunds Fahrzeugsysteme (FAST) der Universität Kassel.
Konsortium:
Universität Kassel (Konsortialführung)
Fachgebiet Anlagen und Hochspannungstechnik
Fachgebiet Elektrische Energieversorgungssysteme
Fachgebiet Fahrzeugsysteme und Grundlagen der Elektrotechnik
Fachgebiet Leichtbau-Konstruktion
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
EAM GmbH & Co. KG, Kassel
FINE Mobile GmbH, Rosenthal
Hella KGaA Hueck & Co., Lippstadt
Ernst Hombach GmbH & Co. KG, Uehlfeld
Hymer Leichtmetallbau GmbH & Co. KG, Wangen
Krebs & Aulich GmbH, Derenburg
Altersgerechte Assistenzsysteme - von der Forschung in die Praxis
Der demografische Wandel in Deutschland stellt die Gesellschaft schon heute vor große Herausforderungen. Zu den Konsequenzen des demografischen Wandels gehören die steigende Zahl von unterstützungsbedürftigen älteren Menschen und ein Mangel an qualifizierten Fachkräften im erwerbsfähigen Alter. Als Lösungsansatz bietet sich die Entwicklung so genannter Altersgerechter Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben – kurz AAL – an. Diesem Themenfeld widmet sich das Forschungsprojekt „TAAndem - AAL-Weiterbildung im Tandem“. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel stellte das Vorhaben in dieser Woche auf dem 4. Deutschen AAL-Kongress „Demographischer Wandel – Assistenzsysteme aus der Forschung in den Markt“ in Berlin vor.
Gemeinsam im Tandem von Pflege- und Technikkompetenz lernen und entwickeln
Es geht in diesem neuen Projekt darum, die Potenziale innovativer technischer Entwicklungen für altersgerechte Assistenzsysteme zu erschließen und in die Praxis zu überführen. Dafür sollen Beschäftigte in unterschiedlichen AAL-Berufsfeldern im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen lernen, die neuen technischen Möglichkeiten so zu gestalten, anzubieten und einzusetzen, dass die tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche der zu unterstützenden Menschen volle Berücksichtigung finden. Beschäftigte mit medizinischen, pflegerischen und sozialen Berufskenntnissen (z.B. Pflegekräfte) sollen mit technisch qualifizierten Personen (z.B. Handwerkern) für die Bearbeitung praktischer Projektaufgaben zusammenkommen. Zudem sollen Verbindungen zur Universitätslehre und Hochschulbildung und damit zu den zukünftigen Entwicklern von Assistenzsystemen geknüpft werden. Dabei soll der didaktische Ansatz des Tandemlernens aufgegriffen werden, bei dem Paare aus unterschiedlich qualifizierten Teilnehmern sich gegenseitig im Lernprozess anhand von konkreten Fallbeispielen unterstützen. Beispielsweise können
- eine Architektin und ein Physiotherapeut die Konfiguration und Einbauplanung eines Treppenlifts für eine gehbehinderte Seniorin vornehmen,
- ein Altenpfleger und ein Elektromeister die Ausrüstung von Fahrstühlen in einem Heim für Sehbehinderte planen,
- ein Pflegedienstleiter und ein Mechatronik-Student ein Hausnotruf- und Einsatzleitsystem konfigurieren,
- ein Berater einer Krankenversicherung und die Geschäftsführerin eines Medizinprodukteunternehmens eine Computertastatur für Parkinsonpatienten anpassen und
- eine Krankenschwester und eine Informatikerin ein sensorgesteuertes Informationssystem für Diabetiker entwickeln.
Förderung durch das BMBF
Das Forschungsprojekt soll vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit circa 650.000 € finanziert werden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel koordiniert, das sich in Forschung und Lehre mit der benutzerorientierten Gestaltung von effektiven und effizienten Mensch-Maschine-Systemen in einem interdisziplinären Ansatz auseinandersetzt. Dabei wird das Ziel verfolgt, das Zusammenwirken des Menschen mit technischen Geräten und Anlagen in einem Systemansatz zu optimieren. Als weitere Forschungspartner sind das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik der Universität Kassel und das Institut für nachhaltige, innovative und angewandte Systemtechnik INNIAS an diesem Projekt beteiligt. Neben der Einbindung von Flobo Qualitätsmanagement für die Zertifizierung des Angebotes vervollständigt das Diakonische Aus- und Fortbildungszentrum Hofgeismar als Weiterbildungsanbieter im Pflegebereich das Konsortium, um einen regionalen Vernetzungsschwerpunkt „Altersgerechte Assistenzsysteme“ aufzubauen.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.taandem.de verfügbar
World Usability Day 2010 in Kassel
Der World Usability Day in Kassel geht in die dritte Runde. In diesem Jahr steht das Thema „Multitouch User Interfaces“ im Mittelpunkt.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende und Unternehmen – Produkt- und Kommunikationsmanager sowie IT- und Media-Entwickler. Eingeladen sind alle Usability-Interessierten und -Professionals aus der Region Kassel/Nordhessen.
Vorträge:
Trends & Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt
Axel Oppermann, Senior Advisor, Experton Group AG
Meine erste App! Multitouch in der Corporate Communication
Oliver Gerstheimer, Geschäftsführer, chilli mind GmbH
Trends im Interaction Design
Prof. Stefan Wölwer, FG Interaction Design, HAWK FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen
New Communication
Andreas Strusch, Product Manager Communication Products, SMA Solar Technology AG
Gesten und mehr – wie sich die Interaktion verändert
Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, FG Mensch-Maschine-Systemtechnik, Uni Kassel
Touch Me! Hello Consumer!
Christian Klotz, Senior Creative Technologist, Pirata London Ltd.
Wann & Wo:
Donnerstag, 11. November 2010, ab 16.00 Uhr
CARICATURA – Galerie für Komische Kunst
KulturBahnhof Kassel, Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel
Anmeldung:
Der Kasseler World Usability Day am 11.11.2010 ist eine kostenfreie Veranstaltung und wird durch Sponsoren unterstützt. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 80 Personen begrenzt. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung bis 03.11.2010 via E-Mail an: info(at)chilli-mind.com
Einlass ist nur mit bestätigter Anmeldung möglich.
Veranstalter ist die Usability-Regionalgruppe Kassel der German Usability Professionals‘ Association e.V. in Kooperation mit der Universität Kassel.
RoboGasInspector ermittelt Gaslecks in technischen Anlagen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das von den Fachgebieten Mensch-Maschine-Systemtechnik sowie Mess- und Regelungstechnik koordinierte Verbundprojekt "RoboGasInspector - Simulationsgestützter Entwurf und Evaluation eines Mensch-Maschine-Systems mit autonomen mobilen Inspektionsrobotern zur Gasleck-Ferndetektion und -ortung in technischen Anlagen".
Pressemitteilung der Universität Kassel
RoboGasInspector beim bundesweiten Autonomik-Projektwettbewerb zur Förderung nominiert
Mit dem Wettbewerb "Internet der Dinge: Autonome und simulationsbasierte Systeme für den Mittelstand" will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten fördern, die zu einer höheren Autonomie von Anwendersystemen führen. Die Projekte sollen grundsätzlich auf dem verfügbaren Stand der Roboter- und Automatisierungstechnik sowie der Informations- und Kommunikationstechnik aufbauen und vorhandene Methoden u. a. der Modellierung, Simulation oder Visualisierung nutzen.
Ziel ist die Entwicklung von prototypischen Systemen und Lösungen, die in verschiedenen Anwendungsbereichen Machbarkeit, Nutzen und ökonomische Tragfähigkeit demonstrieren. Mit der angestrebten Autonomie sind insbesondere Fähigkeiten von Systemen gemeint, Verhaltensweisen entsprechend wechselnden und neuen Situationen, Umgebungen oder Aufgabenstellungen eigenständig anzupassen.
Im Rahmen einer Jurysitzung hat eine unabhängige Jury die eingereichten Projektvorschläge entsprechend der Zielsetzung und den Kriterien der Ausschreibung bewertet und eine Empfehlung zur Auswahl getroffen. Das von den Fachgebieten Mensch-Maschine-Systemtechnik sowie Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel koordinierte Verbundprojekt RoboGasInspector wurde dabei zur Förderung nominiert.
Projekt RoboGasInspector: Simulationsgestützter Entwurf und Evaluation eines Mensch-Maschine-Systems mit autonomen mobilen Inspektionsrobotern zur Gasleck-Ferndetektion und -ortung in technischen Anlagen
Um Schäden an Menschen, Umwelt und Investitionsgütern zu verhindern, müssen aus Anlagen und Infrastruktureinrichtungen möglicherweise austretende gesundheitsgefährdende oder explosionsfähige Gemische bildende Gase schnell und sicher detektiert und geortet werden.
Ziel des Projektes RoboGasInspector ist es, ein innovatives Mensch-Maschine-System mit kooperierenden, mit Gasfernmesstechnik und lokaler Intelligenz ausgestatteten Inspektionsrobotern zu entwickeln und zu evaluieren, in dem die Detektion und Ortung von Gaslecks weitgehend autonom von mobilen Robotern bewältigt werden kann. Die Weiterentwicklung der Sensortechnik eröffnet hier mit IR-optischen Fernmessverfahren neue Potentiale.
Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch vor dem Hintergrund einer Entlastung des Menschen von repetitiven Routineaufgaben bei gleichzeitig besserer Abdeckung des meist weitläufigen Inspektionsgebietes ist die Entwicklung neuartiger Inspektionstechnologien und die Konzentration der Flexibilität und Leistungsfähigkeit menschlicher Operateure auf die leitende Kontrolle des technischen Systems erstrebenswert.
Unter Leitung der Fachgebiete Mensch-Maschine-Systemtechnik sowie Mess- und Regelungstechnik der Universität Kassel arbeiten in diesem Verbundprojekt als Forschungspartner die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie sowie als industrielle Entwicklungspartner die telerob Gesellschaft für Fernhantierungstechnik und die auf Fernmesstechnik spezialisierten Firmen Adlares GmbH und Hermann Sewerin GmbH zusammen. Als Anwendungspartner sind mit der PCK Raffinerie GmbH und Wingas GmbH Betreiber großer petrochemischer Anlagen und Versorgungsnetzwerke beteiligt.
Die vorgesehenen Demonstrations- und Evaluationsfälle wurden so ausgewählt, dass ein Transfer auf verschiedene weitere Anwendungen und somit eine erhöhte Breitenwirkung der Ergebnisverwertung möglich ist.
Konsortium:
Universität Kassel (Konsortialführung)
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie, Wachtberg
BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
telerob Gesellschaft für Fernhantierungstechnik mbH, Ostfildern
ADLARES GmbH, Teltow
Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh
WINGAS GmbH und Co. KG, Kassel
PCK Raffinerie GmbH, Schwedt / Oder
Gedanken steuern den PC - Bericht zum Projekt "Brain-Computer Interface: Von der Spielesteuerung zur Mensch-Computer-Interaktion?"
Früher saßen Videospieler Knöpfchen drückend vor dem Bildschirm, heute wird geboxt und geturnt. Ausgelöst hat diese Revolution die Spielkonsole Nintendo Wii. Deren Steuergerät überträgt Bewegungen des Nutzers auf den Bildschirm. Doch die Hersteller sind bereits einen Schritt weiter: Per Gedankenkraft sollen Spieler ihre Helden steuern. Professor Dr. Ludger Schmidt, Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik, von der Uni Kassel hat die Praxistauglichkeit eines solchen Systems für Anwendungen außerhalb des Spielebereichs untersucht. Vollständiger Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
Mehr Information zu diesem und anderen Projekten
Staatsministerin übergibt Bewilligungsbescheid für LOEWE-Schwerpunkt VENUS
„Der LOEWE-Schwerpunkt ,VENUS’ soll mit seinen Forschungsaktivitäten dazu beitragen, dass sich die Universität Kassel mittelfristig zu einem führenden Standort für sozialverträgliche Technikgestaltung entwickelt.“ Das hat Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids an Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep hervorgehoben. Das LOEWE-Projekt, in dem Juristen, Wirtschaftswissenschaftler, Arbeitswissenschaftler, Informationstechniker und Informatiker zusammenarbeiten werden, erhält aus der Landesexzellenzinitiative von 2010 bis 2012 Fördermittel von insgesamt rund 4,2 Millionen Euro. Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
Erster Kurzbericht und ausführlicher Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen
VENUS-Antrag erfolgreich bei Exzellenzinitiative des Landes Hessen
Mit ihrem Antrag unter dem Titel VENUS konnte die Universität Kassel in der zweiten Förderstaffel des hessischen Forschungsförderungsprogramms "LOEWE - Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz" eine Zusage für eine Schwerpunktförderung in Höhe von 4,2 Millionen € für die Jahre 2010 bis 2012 erzielen.
Projekt VENUS: Gestaltung technisch-sozialer Vernetzung in situativen ubiquitären Systemen
Die persönliche Lebensgestaltung ist heute von IT-Anwendungen durchdrungen. Das Internet gehört bereits zum Alltag vieler Menschen; das mobile Internet wird uns in den nächsten Jahren an praktisch jedem Ort Zugang zu Informationen und Diensten bieten. Die technische Vernetzung hat das Wesen unserer sozialen Netze bereits stark beeinflusst und wird sie weiterhin um neue Formen der Kommunikation und Interaktion bereichern. Kurz: Ubiquitäre Informationsverarbeitung (Ubiquitous Computing) verwebt die Computer immer stärker mit unserer alltäglichen Lebensumgebung.
Die Systeme der nächsten Generation werden mit Sensoren den jeweiligen Anwendungskontext erfassen und so ihre Dienste an die jeweilige Situation anpassen können. Außerdem werden sie spontan mit anderen ubiquitären Diensten in ihrer Umgebung interagieren. Es entsteht damit eine ganz neue Art der vernetzten Informationsverarbeitung, die sowohl in technischer Hinsicht wie auch in Hinsicht auf den menschlichen Benutzer und seine Vernetzung mit anderen gestaltet werden muss. Von Interesse sind hier vor allem die Gebrauchstauglichkeit der Systeme, das Vertrauen der Benutzer in die technikvermittelten Austauschbeziehungen, die erforderlichen rechtlichen Randbedingungen sowie ökonomisch nachhaltige Geschäfts-, Service- und Betreibermodelle. Die Technik muss in das Handeln des einzelnen Benutzers eingebettet sein, d.h. ihn bei der Bewältigung seiner Arbeitsaufgaben und bei der Kooperation mit anderen unterstützen, indem sie die Aufgaben, Präferenzen und Intentionen des Benutzers kennt oder aus seinem Kontext erkennt und sich in ihren Dienstleistungen an diese anpasst. Für ihre Nutzung in der Praxis benötigt die neue Technik darüber hinaus eine Einbettung in die Gesellschaft. Da sie ihre Leistungen überall, jederzeit und vernetzt erbringen soll, wird sie damit eine starke Wirkung auf die soziale Vernetzung und Vergesellschaftung ausüben. Sie muss den Zielen der Gesellschaft, die diese sich für ihr Zusammenleben selbst gesetzt hat, entsprechen. Dies beinhaltet vor allem, dass sie rechtliche Vorgaben erfüllt. Die neue Technik erfordert schließlich eine gelungene Einbettung in die Wirtschaft; sie muss in geeignete Geschäfts-, Service- und Betreibermodelle eingebettet sein. Dass diese Einbettungen gelingen, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die neue Technik.
Um diese Erfolgsfaktoren bereits bei der Entwicklung der Technik zu berücksichtigen, ist eine systematische Entwicklungsmethodik erforderlich, die den besonderen funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen des Ubiquitous Computing Rechnung trägt. In VENUS haben sich drei Informatiker, ein Ergonom, ein Wirtschaftsinformatiker und ein Jurist zum Ziel gesetzt, eine disziplinenübergreifende Methodik für die Entwicklung und Evaluierung ubiquitärer adaptiver Anwendungen zu entwickeln und in einem gemeinsamen Labor für sozialverträgliche Technikgestaltung zu erproben. Dabei wird es entscheidend darauf ankommen, die getrennte Modellierung der unterschiedlichen Entwurfsaspekte und Anforderungen der verschiedenen Disziplinen mit einer gemeinsamen Entwicklungsmethodik geeignet zu verbinden. VENUS baut hierbei auf den erwiesenen Stärken und interdisziplinären Erfahrungen der beteiligten Forschungsgruppen im Rahmen des Forschungszentrums für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG) auf.
Konsortium:
Universität Kassel
Fachgebiet Kommunikationstechnik
Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik
Fachgebiet Öffentliches Recht
Fachgebiet Verteilte Systeme
Fachgebiet Wirtschaftsinformatik
Fachgebiet Wissensverarbeitung
World Usability Day 2009 in Kassel
Der World Usability Day in Kassel geht in die zweite Runde. Dieses Jahr steht das Thema „Innovation durch Usability“ im Mittelpunkt. Einblicke und Erfahrungen aus verschiedenen Forschungs- und Industrieprojekten demonstrieren, welchen Einfluss Usability bei der Gestaltung innovativer Produkte und Services hat.
Die Veranstaltung richtet sich an Studierende und Unternehmen – Produkt- und Kommunikationsmanager sowie IT- und Media-Entwickler. Eingeladen sind alle Usability-Interessierten und -Professionals aus der Region Kassel/Nordhessen.
Vorträge:
Usability – Begriffs- und Positionsbestimmung
Henning Brau, Präsident der German UPA e.V., Stuttgart
Kundenorientierte Produktentwicklung im globalen Markt
Stefan Boller, Designer/Entwickler, EXPRESSO Deutschland GmbH, Kassel
Nachhaltige Innovation durch User Experience Design (UXD)
Oliver Gerstheimer, Geschäftsführer, chilli mind GmbH, Kassel
Corporate Usability am Beispiel des Website Relaunch
Matthias Koslowski, Senior Project Manager Internet / New Media,
Corporate Communications, B. Braun Melsungen AG, Melsungen
Wettbewerbsvorteile durch gemanagte Software
Kai Reinhard, Geschäftsführer, Micromata GmbH, Kassel
User Experience und emotionale Mensch-Maschine-Interaktion
Prof. Dr.-Ing. Ludger Schmidt, FG Mensch-Maschine-Systemtechnik, Uni Kassel
Veranstalter ist die Usability-Regionalgruppe Kassel der German Usability Professionals‘ Association e.V. in Kooperation mit der Universität Kassel.
Bericht in der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen