Problemstellung

Die Wirtschaftsregion Kassel, als Oberzentrum Nordhessens, mit rund 445.000 Einwohnern, ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort, geprägt durch eine starke industrielle Basis und einen hohen Anteil exportorientierter Unternehmen.

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Als beschäftigungsstärkste Branche stellt die Automobil- und Zulieferindustrie den Kern der regionalen Wirtschaft dar und prägt somit das Leben und Arbeiten in der Region maßgeblich.

Die Region sieht sich jedoch erheblichen Herausforderungen durch die Mobilitäts- und Energiewende gegenüber. Der strukturelle Wandel hin zu Digitalisierung, Dekarbonisierung und der Anpassung an demografische Entwicklungen stellt Unternehmen, vor allem KMUs, vor erhebliche Anforderungen. Der absehbare Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bis 2035 und die Umstellung auf elektrische Antriebe werden tiefgreifende Auswirkungen auf Produktionsprozesse und Beschäftigungsstrukturen haben. Die IW Consult-Studie (2021 im Auftrag des BMWI/BMWK) weist die Wirtschaftsregion Kassel mit dem Landkreis Kassel unter den fünf am stärksten in Deutschland betroffenen Regionen durch Transformation in der Fahrzeugindustrie aus. Mit Platz 29 unter 40 bundesweiten Standorten in der Beurteilung der Voraussetzungen für die Erarbeitung einer erfolgreichen Transformationsstrategie, attestieren die Autor: innen der Studie der Region diesbezüglich einen hohen Handlungsbedarf.

Allein über 20.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte entfallen unmittelbar auf die Werkstandorte der OEM Hersteller. Nach Berechnungen der Universität Kassel können diese mit dem Faktor 3,5 auf eine Gesamtzahl von rund 70.000 Beschäftigte in Summe der sie umgebenden klein- und mittelständischen Zulieferbetriebe in den Bereichen Metallerzeugnisse und -bearbeitung, Komponentenfertigung und Mechatronik sowie Maschinen- und Werkzeugbau summiert werden.