Geschichte
Geschichte von Solarcampus
Das Projektstudium Solarcampus an der Universität Kassel wurde im Wintersemester 2005/06 basierend auf einer Diplomarbeit zur Untersuchung von Photovoltaikpotentialen auf den Dächern der Universität Kassel und möglichen Finanzierungsmodellen von Prof. Dr. Klaus Vajen ins Leben gerufen. In der ersten Phase, die bis zum Sommersemester 2007 ging, wurden auf drei Gebäuden der Universität Kassel Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 66 kWp geplant, realisiert und mit einer Anlagenvisualisierung und –überwachung ausgestattet. Dabei konnte die gesamte Finanzierung der 350.000 € über private Bürgerbeteiligungen sichergestellt werden. Das eingesetzte Kapital wird durch die Vergütung der Erträge über 20 Jahre mit einer Verzinsung von 4 - 6 % zurückgezahlt.
Seit dem Wintersemester 2007/08 lag der Fokus des Projektstudiums auf dem Thema Energieeffizienz an der Universität Kassel. Neben der Analyse der Verbrauchsdaten zu Strom, Wärme und Wasser sowie die Konzeption von Effizienzmaßnahmen zur Schonung von Ressourcen und der Umwelt war auch die darauf aufbauende Erstellung von Gebäudeenergieausweisen ein Fokus der studentischen Arbeitsgruppen. Die Studierenden konnten in dieser Phase des Projektstudiums somit aktiv dazu beitragen den ökologischen Fußabdruck der Universität Kassel und des Studierendenwerkes Kassel zu verringern und gleichzeitig einen Beitrag zur Kompensation steigender Energiepreise zu leisten.
Da die Studierenden mehr Optimierungspotentiale auf dem Campus aufzeigen konnten, als das Liegenschaftsmanagement der Universität in derselben Zeit umsetzen konnte, startete beginnend mit dem Wintersemester 2009/10 schließlich eine dritte Phase des Solarcampus'. In Zusammenarbeit mit regionalen Partnern außerhalb der Universität wurden in kommunalen und gemeinnützigen Einrichtungen Verbrauchsanalysen durchgeführt, Energie- und Wassersparmaßnahmen abgeleitet sowie zukunftsfähige, CO2-arme Energieversorgungskonzepte mit hohem Anteil regenerativer Energien entwickelt. Neben technischen und ökonomischen Aspekten kamen bei einigen Kooperationen auch soziale Fragestellungen hinzu, die auf das Mitwirken der Nutzer bzw. Bewohner und Insassen beim Energiesparen durch Verhaltensänderungen abzielten. Hierbei sind besonders die Kooperationen mit der Justizvollzugsanstalt Kassel 1 und mit dem Programmkino Filmladen Kassel e.V. hervorzuheben. Weitere Informationen hierzu gibt es unter Highlights.
Bereits seit der zweiten Phase des Solarcampus' wird das Projektstudium durch Kurse zu Projekt-, Zeit- und Teammanagement ergänzt, die von den Studierenden immer sehr positiv bewertet wurden. Diese Aufgabe wird seit vielen Semestern von Dieter Kreibaum, einem professionellen Trainer auf diesem Themengebiet aus der Region Göttingen, wahrgenommen.