SDG+ Lab
Labor für Nachhaltigkeitsfragen
Gemeinsam widmen wir uns den großen Nachhaltigkeitsfragen unserer Zeit. Von 2023 bis 2027 bringt das SDG+ Lab Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen und entwickelt entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen Impulse und konkrete Lösungen für eine nachhaltige Region Kassel und Nordhessen.
Mit dem SDG+ Lab entwickelt UniKasselTransfer ein Labor für Nachhaltigkeitsfragen als Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft und stärkt somit den Nachhaltigkeitsschwerpunkt der Universität Kassel. Entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen sollen gemeinsam praktische Lösungen und Innovationen für die Region Nordhessen gestaltet werden.
Die Universität Kassel möchte durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und regionalen Partner:innen einen aktiven Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Region leisten und den Nachhaltigkeitsschwerpunkt der Universität Kassel im Transferbereich stärken. Im Rahmen des SDG+ Lab werden somit auch neue Wege für den Wissenschaftsdialog, das Forschen und Entwickeln mit der Gesellschaft eingeschlagen. Ziel des Projekts ist es, Transformationswissen aus der Forschung und aus der Praxis schneller in den Austausch zu bringen. Dazu wollen wir in den Programmen des SDG+ Labs Nachhaltigkeitsfragen aus der Region kreativ und kooperativ bearbeiten: Die Aktivitäten des SDG+ Labs sollen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft für ein gemeinsames „Think & Do“ und für eine gemeinsame Gestaltung der Region zusammenführen. Denn wir sind überzeugt: Komplexe gesellschaftliche Fragen im Kontext der Nachhaltigkeitsziele können nicht von einer Disziplin oder Institution allein gelöst werden!
In vier aufeinander folgenden Themenjahren werden ab Herbst 2023 Lösungsideen und Modellvorhaben für die Region, in der sogenannten „Experimentale“, erarbeitet. Jedes Themenjahr fasst verschiedene Aspekte der 17 Nachhaltigkeitsziele zusammen und bezieht sie auf die Region Nordhessen.
Transformationen in Energie und Umwelt: Rund um die Themen Energie, Mobilität, Gebäude und Konsum werden in der ersten Runde der Experimentalen zu „Energie und Umwelt“ klimafreundliche Alternativen erlebbar gemacht. Ab November 2023 werden dazu in mehreren Stadtteilen Kassels für jeweils zwei Monate „Pop-up-Stadtteilläden“ als Experimentierräume aufgebaut. Diese dienen als Stützpunkte für die Umsetzung vielfältiger Beteiligungsangebote für die Bevölkerung vor Ort, wie z. B. Workshops, Expertengespräche oder Arbeitsgruppentreffen. Anschließend werden die angestoßenen Aktivitäten für bis zu ein Jahr weiter begleitet.
Transformationen in Stadt und Land: In der Experimentalen zu „Stadt und Land“ entwickeln Wissenschaftler:innen gemeinsam mit Partner:innen aus der Stadtverwaltung sowie Bürger:innen der Stadt Kassel und dem Umland neue Nutzungskonzepte für unattraktive Flächen in Stadt und Region. Diese Orte werden dann auch baulich verändert, um neue Nutzungmöglichkeiten direkt zu erproben. Die nachhaltige Gestaltung von Räumen in der Stadt, die Aufwertung öffentlicher Orte oder auch die Versiegelung neuer Flächen werden zentrale Themen sein.
Transformationen in Arbeit und Wirtschaften: In der Experimentalen zu „Arbeit und Wirtschaften“ wird erprobt, wie eine sozial inklusive Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) aufgebaut werden kann: In einem Modellprojekt gemeinsam mit Partner:innen aus der regionalen Wirtschaft werden Produkt- und Stoffströme im Kreis geführt und direkt aus der Umsetzung übertragbare Antworten entwickelt, wie dies sozial inklusiv, ökonomisch profitabel und ökologisch nachhaltig gestaltet werden kann. In Do-it-Yourself-Werkstätten und Showrooms sind Bürger:innen eingeladen mitzumachen: Kreislaufwirtschaft wird so begreifbar und erlebbar.
Transformationen in Kultur und Zusammenleben: In der Experimentalen zu „Kultur und Zusammenleben“geht es um künstlerische Innovationen als Lösungsansatz für komplexe politische Probleme. Gemeinsam mit soziokulturellen Akteuren und weiteren Partner:innen aus Wirtschaft und Gesellschaft werden neue Formate erprobt, um über Kunst und Kultur Menschen zusammenzubringen, Ängste zu nehmen und unkonventionelle Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Mit fünf Modulen bietet das SDG+ Lab vielfältige Möglichkeiten der Begegnung, Beteiligung und Kollaboration für eine nachhaltige Zukunft.
Die Experimentale ist in Themenjahre gegliedert und erprobt lokal Lösungsansätze mit Bürger:innen und Akteur:innen, die Nachhaltigkeit konkret vor Ort gestalten wollen, z.B. direkt in ihrem Stadtteil.
Im SDG+ Dialog erörtern Wissenschaft und Gesellschaft zentrale Herausforderungen in der Region, und entwickeln Impulse, Konzepte und Projekte.
Bei der SDG+ Challenge entwickeln diverse Teams Lösungen, Modelle oder Prototypen entlang konkreter Herausforderungen.
Anschließend können Teams durch den Transfer-Akzelerator eine weiterführende Förderung erhalten und bspw. ein Start-Up gründen.
Das Observatorium lädt über Ausstellungen zur persönlichen Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsfragen ein und teilt Wissen sowie Erfahrungen aus dem SDG+ Lab mit der Öffentlichkeit.
„Das Programm wird eine ideale Ergänzung zum Kassel Institute for Sustainability sein. Wir wollen hier neue Wege gehen, um gesellschaftliche Entwicklungen mit Wissenschaft zu verschränken und aufeinander zu beziehen“, sagt Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement. „Daraus entstehen neue Formen des Dialogs über Forschung zwischen Grundlagen und Anwendung.“
„Nach dem Erfolg der Gründerhochschule und der Errichtung des Science Parks, mit denen wir die Uni Kassel als Ideen- und Startup-Universität in der Mitte Deutschlands etabliert haben, wird dieses Programm uns ermöglichen, die Idee von Wissenstransfer auf die gesamte Vielfalt von gesellschaftlicher Interaktion zu beziehen“, ergänzte Kanzler Dr. Oliver Fromm.
„Komplexe gesellschaftliche Fragen können heute nicht mehr von einer Disziplin oder Institution allein beantwortet werden. Daher möchte die Universität aktiv Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenführen, um gemeinsam praktische Lösungen und Innovationen zum Erreichen der SDG in der Region Nordhessen zu entwickeln. Dafür bietet uns das Programm „Innovative Hochschule“ die einmalige Gelegenheit, neue Programme in Kassel zu entwickeln und zu erproben, die auch den Interessen junger Menschen nahekommen, die aktiv die Welt von morgen mitgestalten wollen“, so Daniel Opper, Leiter von UniKasselTransfer. „Nordhessen wird kein „Silicon Valley“, aber hat das Potenzial für ein „Sustainable Valley“, so Daniel Opper. Das Lab soll Wege dahin aufzeigen.
Presse
- HNA 21.11.2023: Auftakt-Workshop der SDG+ Challenge: Gemeinsam Ideen entwickeln (öffnet neues Fenster)
- HNA 14.11.2023: Die Uni zieht in Ladenlokal in Kasseler Innenstadt: Gläsernes Labor für Nachhaltigkeit (öffnet neues Fenster)
- Gemeinsam eine nachhaltige Zukunft gestalten: Gründungstage des SDG+ Lab (öffnet neues Fenster)
- "Das Potenzial zur Vorzeige-Region" Daniel Opper im Interview - PDF 732,07 KB (öffnet neues Fenster)
- Vorbildlich im Transfer: Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger - erstmaliger Besuch (öffnet neues Fenster)