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Vortrag und Seminar: "Übergangsräume des Weiter(an)kommens" - Empirische Einblicke in die Migrations- und Fluchtforschung

Am Samstag, den 09.11. von 11:00 – 15:00 Uhr kommen Deniz Özkan, Ina Kulić und Dennis Schäfer, Mitarbeiter:innen von Prof. Dr. Patrick Meurs (Sigmund-Freud-Institut) an die Uni. Sie sprechen unter dem Titel: ‚Das Projekt „Übergangsräume des Weiter(an)kommens“ – Empirische Einblicke in die Migrations- und Fluchtforschung am Sigmund-Freud-Institut‘.

Geflüchtete Kinder und Jugendliche, die nach ihrer Ankunft in Deutschland in Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) in Begleitung ihrer oftmals psychisch schwer belasteten Erziehungsberechtigten untergebracht sind, befinden sich nach oft monatelanger Flucht in einer psychosozialen Ausnahmesituation. Fluchtspezifische Erfahrungen, die häufig traumatisierend (nach)wirken, müssen mit den Herausforderungen der neuen Lebenssituation vor Ort in Einklang gebracht werden. Vor diesem Hintergrund brauchen Kinder und Jugendliche ein kontinuierliches Unterstützungsangebot während ihres Aufenthalts in der EAE. Altersgerechte pädagogische Gruppenangebote spielen hierbei eine wichtige Rolle. Darunter fallen auch niedrigschwellige Beschulungsangebote.

Im Forschungsprojekt »Übergangsräume des Weiter(an)kommens« (ÜWA), das am Sigmund-Freud-Institut angesiedelt ist, wird die Bedeutung niedrigschwelliger Beschulungsmaßnahmen in Hessischen EAE für die psychosoziale Situation und den Ankommensprozess geflüchteter Kinder und Jugendlicher mit einem breiten Methodenportfolio, das unterschiedliche Perspektiven integriert, untersucht. Beispielsweise werden mit Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren Maltestungen und mit Jugendlichen ab 13 Jahren, mit deren Erziehungsberechtigten sowie Lehrkräften leitfadengestützte Interviews mit dem Ziel durchgeführt, über die subjektive Perspektive die Bedeutung gruppenbasierter Beschulungsmaßnahmen im frühen Ankommensprozess systematisch zu untersuchen.

Im Rahmen der Veranstaltung wird vor allem ein Einblick in die empirische Forschung im ÜWA-Projekt gewährt. Anhand von Ergebnissen einer Fragebogenerhebung zur Erfassung der psychischen Belastungslage erwachsener Personen (hinsichtlich Angst, Depression, PTBS, Somatisierung), die mit einem Kind in der EAE untergebracht sind, soll einerseits gezeigt werden, dass diese Eltern oftmals hoch belastet sind, und andererseits für die elterliche Belastung als Risikofaktor für das psychische Wohlbefinden von Kindern sensibilisiert werden. Der Fokus wird jedoch vor allem auf die Maltestungen mit Kindern zwischen 6 und 12 Jahren, auf die jeweils ein Kurzinterview mit einem Erziehungsberechtigten zur Bedeutung von Bildung und Schule folgt, gelegt. Hierbei werden Erhebungsprotokolle sowie gemalte Bilder von Kindern vorgestellt, die dann gemeinsam diskutiert werden können.

Wer Interesse an der Teilnahme hat, bitte melden bei ochten@uni-kassel.de

 

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