Abgeschlossene Projekte

Anders: Aushandlungsprozesse sonderpädagogischen Förderbedarfs 
(gemeinsam mit Prof. Dr. Katja Adl-Amini, TU Darmstadt)
Das Anforschungsprojekt fragt danach, wie die Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf in sogenannten Förderausschüssen zwischen unterschiedlichen Professionellen und Insitutionen ausgehandelt und legitimiert wird, wie also das Spannungsfeld zwischen Kategorisierung und De-Kategorisierung an dieser bildungsbiographischen Lupenstelle bearbeitet wird. Dazu wurden zwei solcher Förderausschüsse teilnehmend beobachtet und Interviews mit den beteiligten professionellen Akteuren aus Regel- und Sonderpädagogik geführt. Darüberhinaus wurden die schulgesetzlichen regelungen zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf in den 16 Bundesländernd vergleichend analysiert und hinsichtlich Mechanismen institutioneller Diskriminierung befragt (Gasterstädt, Kistner & Adl-Amini, 2020). 

Lehrforschungsprojekt "Diskurs und Subjekt im Kontext schulischer Erziehungshilfe" 
Im Rahmen des Masterseminars fragen wir danach, wie der fachdisziplinäre Diskurs der sogenannten Verhaltensgestörtenpädagogik/schulischen Erziehungshilfe strukturiert ist. Dazu analysieren wir insbesondere die Konstruktion und den Wandel von Deutungsmustern innerhalb dieses fachlichen Diskurses und fokussieren im Sinne einer wissenssoziologischen Diskursanalyse sensu Keller, welche Subjektpositionen darin für Schüler*innen, Kinder, Jugendliche, Eltern und Professionelle strukturiert werden. Den Datenkorpus bilden dazu Handbücher und Handlungsleitfäden aus den letzten 90 Jahren. Darüberhinaus führen wir mit Schüler*innen und Eltern, die mit Formaten schulischer Erziehungshilfe in Berührung gekommen sind, narrationsorientierte Interviews, um zu verstehen, ob und wie sie sich zu den Subjektipositionen des Fachdiskurses verhalten, diese üebrnehmen oder sich widerständig positionieren.

Dissertation zum Thema „Der Komplexität begegnen – Inklusion steuern? Eine Situationsanalyse zur Umsetzung von Artikel 24 der UN-BRK in zwei Bundesländern in Deutschland“