WeristJens*?

Wissenschaftler*innen jenseits von unbefristeten Professuren (Jens* von P)

Innerhalb der Erziehungswissenschaft, wie auch im wissenschaftlichen Feld insgesamt, lässt sich ein anhaltender Diskurs um die Frage der Bedingungen der Wissensproduktion, also der Bedingungen unter denen Wissenschaftler*innen in Forschung und Lehre Wissen erzeugen und transformieren, konstatieren. Eine spezifische Thematisierung innerhalb der erziehungswissenschaftlichen Wissenschaftslandschaft ließ sich jüngst beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft in Essen 2018 nachvollziehen, wo Leitlinien für die Beschäftigung von Wissenschaftler*innen jenseits unbefristeter Professuren diskutiert worden sind. Ein Teil eben jener Wissenschaftler*innen kritisierte, dass die vorgestellten Richtlinien deutlich zu kurz griffen. Im Nachgang zum DGfE-Kongress gründete sich ein Netzwerk, das unter dem Namen Jens* von P (jenseits von unbefristeten Professuren) eine erste Tagung veranstaltete, um die aufgeworfenen Fragen weiter zu diskutieren. Hier wurde etwa über die vielfältigen Wege, Erfahrungen und Deutungen dieser großen Gruppe innerhalb der Erziehungswissenschaft gesprochen und konstatiert, dass bisher abgesehen von quantitativen Daten nur wenig auf empirisches Wissen rekurriert werden kann. Das vorgestellte Projekt soll jene Lücke in den Blick nehmen und empirisches Wissen darüber liefern, wer diese Wissenschaftler*innen "Jens* von P" sind. 

Weitere Informationen zum Netzwerk "Jens* von P" finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

die Studie

Für das Forschungsprojekt „WeristJens*?“ möchten wir die Arbeits- und Lebenssituationen von Wissenschaftler*innen jenseits von unbefristeten Professuren in der Erziehungswissenschaft und mögliche Auswirkungen eines wettbewerbsorientierten Wissenschaftssystems auf die inhaltliche Ausgestaltung der Erziehungswissenschaft untersuchen. Es sollen aktuelle Perspektiven von Erziehungswissenschaftler*innen im Zentrum stehen. Aus einer (berufs-)biographischen Perspektive versuchen wir, die sich wandelnde Forschungslandschaft aus der Akteur*innenperspektive in den Blick zu nehmen, um so zu eruieren, wie sich die Situation im Wissenschaftssystem für Wissenschaftler*innen jenseits von unbefristeten Professuren in der Erziehungswissenschaft darstellt und wie diese auch die Inhalte von Forschung und Lehre bedingt. Wir möchten die Thematisierungen und Deutungen der Veränderungen und Anforderungen des Wissenschaftsbetriebs in den biographischen Konstruktionen von Erziehungswissenschaftler*innen jenseits unbefristeter Professuren rekonstruieren und fragen danach, welche Auswirkungen dies auf eine sich kritisch verstehende Erziehungswissenschaft haben kann.

Interviewpartner*innen gesucht

Um die Anonymität der Interviewpartner*innen sicherzustellen, wird unsere studentische Mitarbeiterin Anna die Interviews führen, die dann im Zuge der Transkription auch unmittelbar anonymisiert bzw. pseudonymisiert werden, um zu gewährleisten, dass keine Rückschlüsse auf Personen- und Ortsnamen oder institutionelle Zugehörigkeiten möglich sind. So können selbst diejenigen, die die rekonstruktive Auswertung des Materials vornehmen, keine Rückschlüsse darauf ziehen, wer teilgenommen hat.

Wen wir suchen:

Voraussetzung für das Interview ist, dass Du Dich innerhalb des Wissenschaftssystems jenseits von einer unbefristeten Professur befindest und Dich der Erziehungswissenschaft oder einem Teil dieser zugehörig fühlst. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einer Fachgesellschaft angehörst oder nicht und ob der Fachbereich in dem du arbeitest, promovierst oder habilitierst, sich als erziehungswissenschaftlich versteht. Sollten diese Punkte auf Dich zutreffen und solltest Du Interesse an einem Interview haben, würden wir uns über Deine Teilnahme sehr freuen. In diesem Fall kannst Du Dich gerne an Anna Czubayko wenden, um einen Termin für das Interview zu vereinbaren. Die Interviews werden über eine verschlüsseltes Video-Chat-Plattform geführt, sodass auch größere Entfernungen kein Hindernis darstellen.

Parallel wird das Projektanliegen mit der Anfrage möglicher Interviewpartner*innen nach und nach über verschiedene Verteiler geschickt und in verschiedenen Netzwerken vorgestellt und diskutiert und darf gerne und ausdrücklich auch an weitere Personen verschickt werden.

Für Terminabsprachen für ein Interview:

anna.czubayko[at]gmx[dot]de

Projektleitung:

Das Netzwerk Jens* von P

Beim kommenden DGfE Kongress in Köln im Frühjahr 2020 sind weitere Treffen des Netzwerks geplant, aus dem heraus die Idee des vorliegenden Projektes entstand. Das Netzwerk ist unabhängig von diesem Forschungsprojekt, nicht institutionalisiert und hat keine Sprecher*innen. Fragen zum Netzwerk Jens*von P können Sie per Mail an jensvonp@gmx.de richten.