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Interdisziplinärer Materialismus III: Elemente des Antisemitismus

Bild: Prof. Dr. P. Hogh / IfP
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Workshopreihe des Instituts für Philosophie der Universität Kassel

Dass die kapitalistische Gesellschaft ohne eine Kritik des Antisemitismus nicht begriffen und kritisiert werden kann, ist eine grundlegende Einsicht der kritischen Theorie Adornos und Horkheimers, eine Einsicht jedoch, die in der pluralisierten kritischen Theorie der letzten Jahrzehnte keine zentrale Rolle mehr spielte. Angesichts eines zunehmenden globalisierten Antisemitismus, insbesondere, aber nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, ist es dringend geboten, erneut der Frage nachzugehen, über welche theoretischen Mittel kritische Theorien heute für eine Kritik des Antisemitismus als Teil materialistischer Gesellschaftskritik verfügen. Als Teil der Reihe „Interdisziplinärer Materialismus“ am Institut für Philosophie der Universität Kassel soll der Workshop „Elemente des Antisemitismus“ Antworten auf diese Frage formulieren und dabei nicht nur auf die quasi „klassischen Texte“ Adornos und Horkheimers Bezug nehmen, sondern ebenfalls spätere Modelle kritischer Theorie bezüglich ihres Potentials für eine Kritik des Antisemitismus analysieren. Dabei müssen sowohl unterschiedliche Formen von Antisemitismus, seine psychologischen, sozialen und politischen Dimensionen sowie sein Verhältnis zu Rassismus und Sexismus berücksichtigt werden. Der Antisemitismus entpuppt sich so als Prüfstein einer interdisziplinären kritischen Theorie, die aus der kritischen Bestimmung ihrer Gegenstände die Notwendigkeit ihrer praktischen Veränderung folgert.

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