Adrian Wetter
Adrian Wetter hat an den Universitäten Kassel und Florenz Geschichte und Deutsch studiert. Nach dem ersten Staatsexamen fasste er den Entschluss, seine Schwerpunkte beider Fächer in einer Promotion im Bereich der Filmgeschichte zu verbinden. 2023 begann er bei Prof. Dr. Jörg Requate, dies frohen Mutes in die Tat umzusetzen.
Gesellschaftliche Entwicklungshorizonte im Film: Darstellung und Rezeption in Deutschland und Frankreich seit den 1970er Jahren (Arbeitstitel)
Dieses Promotionsprojekt untersucht filmische Utopie. Es versteht Utopien als fiktional gerahmte Erzählungen, die trotzdem aber direkt auf ihre Herkunftsgesellschaften bezogen sind. Sie dienen als Kritik an gesellschaftlichen Zuständen und als Horizont für deren Entwicklung. Sie sind klassischerweise literarisch verfasst, doch seit der Etablierung des Films bringt auch dieser utopische Entwürfe hervor. Das Projekt setzt sich mit deren medienspezifischen Charakteristika auseinander und entwickelt daraus einen Begriff der filmischen Utopie.
Mit der filmischen Utopie als exemplarischem Untersuchungsgegenstand nimmt es die gesellschaftlichen Veränderungen der Epoche nach dem Boom in den Blick und analysiert deren Auswirkungen auf Wahrnehmung der Verhältnisse und Zukunftserwartung. Als wichtige Aspekte des Bewusstseinswandels in die Untersuchung einbezogen werden dabei die Hinwendung zum Neoliberalismus und das erwachende ökologische Problembewusstsein und deren Auswirkungen auf den utopischen Diskurs.
Das Projekt untersucht diese übernationalen Entwicklungen im Sinne einer histoire croisée von Deutschland und Frankreich und bezieht Forschungsliteratur beider Länder ein. Herausgearbeitet werden länderspezifische Ausprägungen und Schwerpunkte in Darstellung und Rezeption, Transfers und wechselseitige Bezugnahmen wie auch transnationale Elemente der Thematik.