SchutzJu (BMBF)

Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit

Das Verbund- und Transferprojekt "SchutzJu – Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit" wird im Rahmen der dritten BMBF-Förderlinienphase "Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Transfer von Forschungsergebnissen aus dem Bereich Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt in pädagogischen Kontexten" (Laufzeit 2021 - 2024) umgesetzt. Das Projekt erforscht kooperativ und partizipativ die Ermöglichungen und Barrieren der Implementierung von Schutzkonzepten in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit. Das Transferprojekt knüpft an die Ergebnisse aus dem vorausgegangenen Verbundprojekt "SchutzNorm – Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit. Normalitätskonstruktionen zu Sexualität und Gewalt unter jungen Menschen" (Laufzeit 2018 - 2021) und der Verbundforschung "Safer Places – Wir achten (auf) uns!" (Laufzeit 2013 – 2016) an. 

Das Vorhaben SchutzJu wird an vier Verbundstandorten voran getrieben, wobei folgende Schwerpunkte gelegt werden: Jugendverbandsarbeit (Hochschule Landshut; Teilprojektleitung Prof.in Dr. Mechthild Wolff), internationale Jugendarbeit (Universität Kassel; Teilprojektleitung Prof. Dr. Elisabeth Tuider), offene Jugendarbeit (Universität Hildesheim; Teilprojektleitung Prof. Dr. Wolfang Schröer) und berufs- und ausbildungsbezogene Jugendsozialarbeit (Fachhochschule Kiel; Verbund- und Teilprojektleitung Prof.in Dr. Anja Henningsen).

Das Teilprojekt des Fachgebiets Soziologie der Diversität

Im Teilprojekt an der Universität Kassel wird mit der IJAB e.V. (Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland) kooperiert. Transferziel ist die Unterstützung bei der Implementierung von partizipativen Schutzkonzepten sowie die Diskussion von Schutz und Schutzstrukturen im Feld der Internationalen Jugendarbeit. Gerade mit internationalen Partner*innenorganisationen der Internationalen Jugendarbeit werden auch rassismuskritische und dekoloniale Perspektiven in die weitere Entwicklung von Schutzkonzepten in der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit miteinbezogen.

Die empirische Herangehensweise erfolgt mittels einer Onlinebefragung von Fachkräften sowie Gruppendiskussionen in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit. Dabei bearbeiten wir die Frage nach den Möglichkeiten und Hindernissen der Implementierung von partizipativen Schutzkonzepten. Das Transferprojekt wird kooperativ und partizipativ mit regionalen und überregionalen Praxispartner*innen realisiert. Mit Fachkräften, Ehrenamtlichen und jungen Menschen werden zudem handlungsfeldspezifische Umsetzungsmodelle für die Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit gemeinsam erarbeitet. Auf einer Online-Plattform "Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit entwickeln!" werden die Projektergebnisse sowie weitere Materialien zur Umsetzung von partizipativen Schutzkonzepten zusammengetragen und feldübergreifend für die Fachpraxis der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit zur Verfügung gestellt.


Publikationen

Fixemer, Tom/Tuider, Elisabeth/Brauner, Lisa (i.E.): Internationale Jugendarbeit und Schutzkonzepte partizipativ. Weinheim, Basel: Beltz Juventa.

Fixemer, Tom/Henningsen, Anja/Rusack, Tanja/Tuider, Elisabeth (2024): Sexualität und Gewalt: Normalitätskonstruktionen junger Menschen. Zeitschrift für Sexualforschung, 37(01), S. 17-28

Fixemer, Tom/Henningsen, Anja/Rusack, Tanja/Tuider, Elisabeth (2024): Mythen sexualisierter Gewalt - Sichtweisen junger Menschen. Mediendiskurs, 28. Jg., 3/2024, S. 56-61

Fixemer, Tom (2024): Partizipatives Forschen mit jungen Menschen zu Sexualität, Gewalt und Schutz in der (internationalen) Jugendarbeit: method(olog)ische Reflexionen [47 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 25(1), Art. 5. 


Onlineplattform: Schutzkonzepte partizipativ entwickeln

Die Online-Plattform "SchutzJu - Schutzkonzepte partizipativ entwickeln" ist das Ergebnis eines partizipativen und kooperativen Transferprozesses mit Fachkräften, Ehrenamtlichen und jungen Menschen in der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit. In den Teilprojekten der offenen Kinder- und Jugendarbeit, in der Jugendverbandsarbeit, der internationalen Jugendarbeit und der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit sind unterschiedliche Materialien und Tools zur partizipativen Schutzkonzeptentwicklung entstanden. 

Ein Fokus liegt auf der Risiko- und Ressourcenanalyse, auf der Sensibilisierung und Prävention sexualisierter Gewalt, sowie auf einzelnen Tools und Materialien zu Intervention und Aufarbeitung. Zentral ist dabei die Beteiligung von jungen Menschen an der Schutzkonzeptentwicklung.

Die Plattform richtet sich an Organisationen, Mitarbeitende, Ehrenamtliche, junge Menschen sowie Forscher:innen, die partizipative Schutzkonzeptentwicklung bearbeiten. Der Besuch von www.schutzkonzepte-partizipativ.de eröffnet die Möglichkeit, sich rechtlich, datenbasiert und handlungspraktisch mit Schutzkonzepten zu befassen. 


Online-Befragungen "SchutzNorm" und "SchutzJu" zu den Sichtweisen junger Menschen und Mitarbeitenden der Jugendarbeit auf Sexualität, Gewalt, Schutz und Partizipation

Schutzkonzepte an den Sichtweisen junger Menschen auf Gewalt, Sexualität, Schutz und Partizipation auszurichten bedeutet auch, rechtebasierte und empirische Ausgangspunkte zu berücksichtigen.

Empirische Daten der Online-Befragung „SchutzNorm“ zu den Sichtweisen und Normalitätskonstruktionen junger Menschen auf Sexualität, sexualisierte Grenzverletzungen, befinden sich im Datenhandbuch und im Factsheet „Sichtweisen von jungen Menschen auf Schutz, Sexualität und Gewalt im Kontext von Jugendarbeit“. 

Empirische Daten zu den Sichtweisen von Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendarbeit auf Schutzkonzepte aus der Online-Befragung „SchutzJu“ können im Datenhandbuch und im Factsheet „Sichtweisen von Mitarbeitenden auf Schutzkonzepte“ downgeloaded werden. 


Schutzkonzepte partizipativ in internationalen Settings von Jugendarbeit entwickeln: Anregungen aus der Praxis

In diesem Interviewvideo erzählen Ehrenamtliche und Fachkräfte aus dem Feld der internationalen Jugendarbeit, wie Schutzkonzepte partizipativ entwickelt und umgesetzt werden. Als Herausforderungen der internationalen Jugendarbeit werden thematisiert:

  • Partizipative Schutzkonzeptentwicklung mit jungen Menschen
  • Schutzkonzeptentwicklung für verschiedene internationale Formate wie Freiwilligendienste, Schüler*innenaustausche, Gruppenaustausche, Jugendfestival und Workcamps
  • Diversitäts- und Kultursensibilität bei der Schutzkonzeptentwicklung
  • Ansprech- und Beschwerdestellen vor, während und nach dem internationalen Jugendaustausch

SchutzJu BarCamp in Kassel, 09. bis 10.02.2023

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Internationaler Austausch, Workcamps, Au-Pair, IJFD und transnationale Freund*innenschaften – diese Settings der internationalen Jugendarbeit standen im Mittelpunkt des SchutzJu BarCamps, das am 9. und 10. Februar 2023 an der Universität Kassel stattfand. Engagierte Personen aus der internationalen Jugendarbeit nutzten die Gelegenheit, um sich intensiv auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und neue Impulse für ihre Arbeit zu erhalten. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Diskussionen und den Aufbau von Netzwerken unter den Teilnehmenden.

⇨ Hier gehts zur barrierereduzierten Version (mit untertitelter Moderation)

Das Interviewvideo wurde am 10.02.2023 auf dem SchutzJu-BarCamp „Schutzkonzepte & internationale Jugendarbeit“ an der Universität Kassel produziert.


Developing Protection Concepts: Working together for safety in international youth work

From 30 November to 1 December 2023, an international workshop took place at the youth hostel in Cologne-Riehl. The event brought together experts, interested volunteers, and young people from Germany, along with international partners, to focus on developing protection concepts for international youth work. The workshop provided a valuable platform for exchange, collaboration, and the creation of innovative approaches to ensure the safety and well-being of young people in international projects.

    Objectives of the Workshop

    The international workshop, held from 30 November to 1 December 2023 in Cologne-Riehl, achieved several key objectives:

    • Build on existing concepts: The workshop built on existing protection concepts, bringing together young people and international partners to enhance these concepts and improve the level of protection for young people in international youth work.  
    • Ensure young people’s participation: Young people played a central role in the workshop, not just as participants but as active contributors to the development of protection strategies.  
    • Engage in international cooperation: The workshop served as a platform for international partners to share their expertise and collaborate on developing solutions for international youth work.  
    • Develop ways forward: Participants engaged in discussions about how cross-border cooperation can contribute to designing protection concepts in a participatory and inclusive manner.  

     

    Structure of the Workshop:

    The workshop featured a diverse range of elements and formats:  

    • Keynote presentations: Experts provided valuable insights and shared their experiences on developing and implementing protection concepts.
    • Interactive sessions: Participants collaborated in interactive sessions to create practical tools and strategies for improving protection.  
    • World Café: The World Café allowed all participants to discuss protection concepts, participation methods, and proven practices in a dynamic setting.  
    • Evening activity: An informal evening session offered participants the chance to network with colleagues and delve deeper into the subject matter.  

    The workshop successfully combined structured discussions with collaborative approaches, fostering a productive exchange of ideas and strategies for international youth work.