Sebastian Weil

Sebastian Weil

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte

Standort
Nora-Platiel-Straße 1
34127 Kassel
Raum
Nora-Platiel 1, Raum 3305

Berufliche Erfahrungen

 

2023-2024Wissenschaftlicher Mitarbeiter Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, Regesta Imperii, Regesten Ludwigs des Bayern und Friedrichs des Schönen
2021-2023Lehrbeauftragter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter JGU Mainz
2018-2021Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Man Rent or Land Rent“, JGU Mainz.
2014-2018 Studentischer/ wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften Mainz

Akademische Ausbildung

2022Promotion an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: „Gute Hirten, Schafe und Wölfe. Geistliche Landesherrschaft in den Diözesen Aberdeen und St. Andrews, c. 1380-1513.“
2011-2017Studium der Geschichte (M.A.) und Amerikanistik (B.A.) an der JGU Mainz sowie der University of Glasgow (2013-2014)

Forschungsschwerpunkte

Stadtgeschichte, Reichs- und Verfassungsgeschichte, Schottland und die Britischen Inseln im Mittelalter, Kirchengeschichte, Historische Grundwissenschaften

 

Forschungsprojekt „Kleine Städte im Mittelalter“

Kleine Städte wurden in der Vergangenheit lediglich lokalgeschichtlich beachtet. Historische Narrative und Entwicklungslinien der Stadt-, Wirtschafts- und Reichsgeschichte werden aus der Evidenz großer Freier, Reichs- und Landstädte abgeleitet, deren kleineren Nachbarn, Handels- und Bündnispartnern darin zumeist nur eine Rolle als mindermächtige Partner im Kielwasser der Großen zugestanden. Dem steht die erstaunliche Persistenz kleinerer Reichsstädte gegenüber, die sich noch bis zur Mediatisierung im frühen 19. Jahrhundert mehr oder weniger erfolgreich gegen die benachbarten Territorialherren behaupten konnten.

Im Forschungsprojekt wird anhand der Überlieferung kleinerer Städte in der Ortenau, in Franken und im Bodenseeraum gefragt: Wie wurde Größe oder fehlende Größe zeitgenössisch überhaupt wahrgenommen, sowohl in der Stadt als auch in externer Wahrnehmung? Welche Handlungsmöglichkeiten standen ihnen zur Verfügung? Waren sie periphere Gemeinschaften, die lediglich in Abhängigkeit von übergeordneten/ benachbarten Herrschaftsträger standen? Wann gewannen und verloren kleine Städte ihre Autonomie und unter welchen Umständen erfuhren sie Wachstum oder Erfolg? Entwickelten sie tatsächlich später als große Städte ausdifferenzierte Formen pragmatischer Schriftlichkeit, und wenn ja, warum? Spielte die geographische Lage eine Rolle, d.h. waren Städte in Randregionen auch zwangsläufig klein?