Nur Sündüs Usta, StEx

  • 2015 – 2016 Universität Duisburg-Essen, Lehramt Germanistik & Geschichte an Gymnasien und Gesamtschulen
  • 2016 – 2019 Universität Kassel, Lehramt an Gymnasien Germanistik & Geschichte mit der Abschlussarbeit Female Power – Eine medienlinguistische Analyse zur Janusköpfigkeit des Frauenbildes in der Lifestyle-Zeitschrift Jolie, Abschluss: 1. Staatsexamen
  • 2018 – 2020 Universität Kassel, Bachelor Germanistik & Geschichte (Doppelstudium, Abschluss: Bachelor of Arts)
  • 2018 – 2019 Studentische Hilfskraft bei der Information Studium
  • 2019 Tutorin für germanistische Sprachdidaktik bei Prof. Dr. Olaf Gätje
  • Seit 2020 Doktorandin am Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel
  • Seit 2020 Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss Kasseler Internationales Graduiertenzentrum Gesellschaftswissenschaften (KIGG)
  • 10/2021 – 01/2022 Promotionsstipendiatin der Universität Kassel
  • 01/2022 – 09/2022 Forschungsstipendiatin des DAAD
  • 01/2022 – 09/2022 Forschungsaufenthalt an dem Center for Ottoman Studies und der Halil Inalcik Collection der Bilkent Universität, Ankara
  • 03/2022 – 09/2022 Vom Türkischen Bildungsministerium akkreditierter Osmanisch Kurs am Mengütas Language Center, Ankara
  • Seit 09/2022 Promotionsstipendiatin der Universität Kassel
  • Seit 09/2022 Lehrerin an der Georg-August-Zinn Schule Kassel, erste Lehrkraft für das Pilotprojekt ‚Türkisch als zweite Fremdsprache‘ des Landes Hessen

 

Narrationen, Darstellungen, Übertragungen: Transkulturalität während der Herrschaftszeit Sultan Mehmeds II.

Das Promotionsprojekt beschäftigt sich mit den transkulturellen Beziehungen zwischen Osmanen und ‚Europäern‘ sowie deren gegenseitigen Wahrnehmungen während der zweiten Herrschaftszeit des Sultans Mehmed II. (1451-1481). Nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 trat die sog. Türkengefahr immer weiter in den Vordergrund politischer Diskurse und Auseinandersetzungen. In der Folge implizierte die europäische Historiographie meist eine strikte Dichotomie zwischen Osmanen und ‚Europäern‘. Aus dieser Perspektive war der Westen durch die gemeinsame Religion, eine gewisse geographische Geschlossenheit sowie ähnliche kulturelle Merkmale, das Osmanische Reich trotz seiner heterogenen Population durch den Islam als Hauptreligion geeint. Ziel des Promotionsprojektes ist es, diesen langlebigen Antagonismus zu revidieren und zu untersuchen, wie ‚Europäer‘ und Osmanen sich während der Herrschaftszeit des Sultans gegenseitig wahrnahmen, in welchen Bereichen eine Transkulturalität zu ermitteln ist und inwiefern sich diese Aspekte auf der narrativen Ebene widerspiegeln. Die Herrschaftszeit des Sultans Mehmed II. ist aufgrund seines bekannten Interesses an der westlichen Kultur ausgewählt worden, was belegt, dass keine simple (meist implizierte) Perzeption des ‚Feindes‘ gegeben war.

Die Studie arbeitet mit unterschiedlichen Quellentypen aus dem osmanischen und europäischen Raum, die sich in drei Kategorien einteilen lassen: erstens Dokumente formellen Charakters wie Verträge und Beschlüsse, zweitens Schriften persönlicher Natur, die wie Berichte individuellere Einblicke gewähren, sowie drittens Gemälde, Medaillen und Karten. Die Quellen aus den Räumen Venedig, Rom, dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation sowie das Byzantinische Reich werden, ebenso wie Überlieferungen aus dem Osmanischen Reich (insbesondere aus dem anatolischen Gebiet, der heutigen Türkei), die höchste Priorität haben. Um diese Quellen analysieren zu können, werden verschiedene Methoden und Theorien eingesetzt: die Materielle Kulturforschung, die Vorstellungsgeschichte, die Transkulturalität und der Postkolonialismus.