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Universität Kassel
Daniel Gneckow
FB 05 - Gesellschaftswissenschaften
Nora-Platiel-Straße 1
D-34109 Kassel

  • 2014-2017: Bachelorstudium Geschichte mit Nebenfach Soziologie an der Universität Kassel
  • 2016-2017: Tutor im Fachgebiet Soziologische Theorie, Universität Kassel
  • 2016-2020: Studentische Hilfskraft und Tutor am Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel
  • 2017: Praktium am Deutschen Historischen Institut Rom
  • 2017-2020: Masterstudium Geschichte und Öffentlichkeit an der Universität Kassel
  • 2018-2019: Auslandssemester an der Università degli Studi di Firenze
  • 2020-2024: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte, Universität Kassel
  • Seit April 2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt "Burchards Descriptio Terrae Sanctae. Edition und historische Rezeptionskontexte", Universität Kassel

Sprechstunde nach individueller Absprache per E-Mail.

Praktiken der Rezeption. Burchard von Monte Sions Descriptio terre sancte im 14. bis 15. Jahrhundert

Das Promotionsvorhaben untersucht die Descriptio terre sancte des Burchard von Monte Sion in der handschriftlichen Überlieferung, deren Großteil aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammt. Mit über 100 heute noch erhaltenen Manuskripten ist die Descriptio einer der am häufigsten rezipierten Heilig-Land-Berichte des Spätmittelalters. Gleichzeitig ist das Werk ein Meilenstein in der Entwicklung mittelalterlicher Reiseberichte, da Burchard nicht nur die heiligen Stätten in seine Narration vom Anderen einbaute, sondern seine vielseitigen Textquellen auch mit Beobachtungen vor Ort abglich. Die Descriptio, die traditionell in eine Lang- und eine Kurzfassung unterteilt wird, ist nach jüngsten Forschungen auch innerhalb dieser Fassungen in verschiedene Familien zu untergliedern, die sich zudem im Überlieferungsprozess immer wieder vermischten.       
Im Vordergrund der Untersuchung stehen individuelle Handschriften, die auf Spuren ihrer Produktions- und Bearbeitungskontexte befragt werden. Die Descriptio durchlief zwischen 1300 und 1500 nicht eine Transformation, sondern vielfältige Veränderungsprozesse, bei denen sich Inhalt, Layout und Material der Textträger sowie deren Nutzbarkeit an die Bedürfnisse neuer Rezipient:innen anpassten. Burchards Werk ist damit Zeugnis, wie verschiedene Schreiber:innen und Nutzer:innen sich den populären Text zu eigen machten und ihn in kleinen sowie in größeren Maßstäben konstant transformierten. Das Promotionsvorhaben ergründet, wie mit dem Werk gearbeitet wurde, mit welchen Absichten dies erfolgte und warum es sich so enorm wandelte.

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