Seminar_1 SS 09

 

Blindes Grün: Landschaft als urbane Nachnutzungsstrategie!?

Untersuchung und Diskussion von best-practice Beispielen

Der Strukturwandel hat in den letzten Jahren insbesondere den ostdeutschen Städten neue Freiräume an der Peripherie aber oft auch mitten im Stadtgebiet beschert. Die ehemaligen Wohngebiete haben inzwischen unterschiedliche Formen von Nachnutzungsprozessen und Strategiediskussionen durchlaufen (baulich-gewerblich, künstlerisch-temporär, ökologisch etc.).

Gerade „landschaftsbezogene“ Konzepte haben dabei in der Öffentlichkeit oft am meisten Aufmerksamkeit erregt. Der fesch illustrierten Tierherde vor Plattenbau ist jedoch häufig eine banale Realität gefolgt: schnöder Landschaftsrasen und fragwürdige Abpflanzungen. Große Vorhaben schrumpf-ten zu urbanen Rückzugsstrategien mit minimalem Pflegeaufwand. Entstanden sind Bereiche, die als ästhetische Kategorie nicht taugen und als städtischer Raum nicht funktionieren. Zudem münden Degradation und no-go-Effekte häufig in einen Teufelskreis, der das Quartier/Umfeld weiter destabilisiert. Äu-ßerlich betrachtet sieht es nach einer lebendigen, weil grünen Lösung aus. Faktisch aber manifestiert häufig gerade der Landschaftsaspekt den toten Fleck auf der Stadtkarte: Blindes Grün.

Welche positiven Beispiele für landschaftsarchitektonische Strategien lassen sich dagegen dieser banalen Realität entgegensetzen!? Wo hat landschaftsarchitektonische Nachnutzung mehr erreichen können? Und woran liegt das!? Mit welchen zeitgenössischen Bildern arbeiten erfolgreiche Konzepte, welche landschaftsästhetischen Grundlagen stehen hinter diesen Ansätzen!?