Aktuelles Exkursionsangebot
Exkursion: Bäume in Kassel
Die Veranstaltung thematisiert nicht nur Bäume, aber auch, denn sie sind eines der wesentlichen Ausstattungsmerkmale, die kleinklimatisch in Freiräumen relevant sind. Da die Stadt Kassel aktuell in Kooperation mit dem BUND für die Meldung von Baumstandorten wirbt, lohnt es sich, Bäume und Baumstandorte aufzusuchen, und deren klimatische Relevanz einzuschätzen, sowie Probleme und Chancen von Standorten zu identifizieren. Darüber hinaus geht Baumpflanzung nur an zumindest teilentsiegelten Orten, sodass auch über Entsiegelungen und weitere Formen der Pflanzenverwendung nachgedacht und Vorbilder sowie Probleme identifiziert werden sollen. Hier kommen nicht nur klassische Beete, sondern auch die Spontanvegetation zum Tragen sowie Kletterpflanzen bzw. Wandbegrünungen unterschiedlicher Art. Die Veranstaltung wird überwiegend draußen stattfinden und in Kleingruppen durchgeführt.
Die Veranstaltung wird als verpflichtend für die Teilnehmer*innen am Bachelor- und Masterprojekt des FG Landschaftsbau, Landschaftsmanagement und Vegetationsentwicklung angesehen. Wetterangepasste Kleidungswahl wird vorausgesetzt sowie das Mitführen von geeigneten Schreib-, Skizzen- und Fotografier-Material. Erstes Treffen ist am ersten Tag der Exkursionswoche um 8:30 Uhr im Fachgebiet Landschaftsbau (Gottschalkstr. 26, 3. Stock).
Exkursion
3 Credits, 3 SWS
Dr.-Ing. Florian Bellin-Harder,
NN
Spaziergänge zur Stadtvegetation im Winterhalbjahr
Ziel der Spaziergänge ist die anschauliche Vermittlung von angewandten stadtökologisch-vegetationskundlichen Kenntnissen mit Schwerpunkt auf Pflanzenverwendung und Freiraumstrukturen.
Immer wieder wird in der Literatur zu Stadtökologie und Stadtvegetation auf die besonders harten städtischen Lebensbedingungen hingewiesen, zugleich aber auch von großer städtischer Diversität bzw. Artenvielfalt gesprochen. Beides hat damit zu tun, dass Siedlungsgebiete in hohem Maße anthropogen geformt und damit Gegenstand und Nebenprodukt zahlloser Absichten und Interessen sind. Städtische Freiräume können sehr stark versiegelt und damit Vegetation ausschließend angelegt sein. In anderen Freiräumen soll gerade die Vegetation hervorgehoben und in besonderer Weise gestaltet werden. Nicht zuletzt können aber auch einst mit großem pflegerischem Aufwand von Vegetation und Substratbildung befreite Höfe, Gehwege und Dächer brach fallen und damit Ausgangspunkte der Ansiedlung von Spontanvegetation sein.
Die Vegetation der Stadt kann also gewollt und ungewollt auftreten. In der gewollten Form ist sie ein für die Freiraumplanung relevanter Planungs- und Entwurfsgegenstand. Daran können Ziele und Motive verschiedener Phasen der Vegetationsplanung abgelesen und deren Erfolge und Misserfolge diskutiert werden. In der gewollten wie der ungewollten Form ist an der Vegetation sehr gut zu erkennen, wie sie gepflegt oder bekämpft wird. Sie kann erwünscht, geduldet und verabscheut werden. Welche Motive auch immer handlungsleitend sind, viele davon können anhand der Pflegespuren und des räumlichen Kontextes nachvollzogen werden.
Die Handhabe von und der Umgang mit Vegetation werden bei den Spaziergängen diskutiert und damit das Verständnis zunehmend vertieft. Im Wintersemester kommen vor allem die noch sichtbaren Gehölze zur Sprache. Auch für Gehölze gilt, dass sie gewollt und ungewollt vorkommen und gepflegt werden. Insbesondere in der Diskussion um die Zukunft der Stadtbäume im klimatischen Wandel kann der Blick auch suchend auf jene Gehölze fallen, die sich von selbst ansiedeln.
Die Veranstaltung ist für Bachelor-Studierende als Einstieg und für Master-Studierende als Vertiefung geeignet und bietet sich als Ergänzung für die „Einführung in die Pflanzenverwendung für Planer*innen an.
Als Studienleistung werden Protokolle von 10 Terminen (d.h. von 10 von 13 Terminen) erwartet (ca. 3 S. pro Termin) sowie 2 Pflanzenportraits pro 10 Termine (ca. 1 S. pro Pflanze, also insges. 20 S.).