WiSe 2018.19: Die neue Mitte? Urbane Mittelschichten zwischen Suburbia und Innenstadt
Bachelor- und Masterprojekt
Timo Baldewein / Carsten Keller
Seitdem die Sehnsucht nach Stadt und Urbanität die Mittelschichten erfasst hat, scheint das klassische Suburbia „out” zu sein: Traditionelle Rollentrennungen zwischen Mann und Frau sind von gestern, homogene Wohnmilieus langweilig und auch junge Familien sind inzwischen bereit, für die Nähe zu innerstädtischer Infrastruktur, Kultur und Erwerbsmöglichkeiten hohe Mieten resp. Summen zu bezahlen. Allerdings ist der Zuzug in suburbane Wohngebiete keineswegs abgebrochen und geht, wie verschiedene Studien zeigen, im Schatten der Reurbanisierungswelle weiter. Wer zieht aber heute nach Suburbia? Wen reizt nach wie vor das Modell des Stadtrandwohnens im Grünen, wenn es nicht mittlerweile auch die finanziellen Gründe sind, da die Wohnungspreise in den Innenstädten derart gestiegen sind?
In dem Projekt gingen wir der Frage nach, wie sich die Lebensstile, Wohnvorstellungen und Einstellungen der Mittelschichten unterscheiden, die es heute in die Innenstadt versus den Stadtrand zieht. Gibt es systematische Unterschiede oder sogar eine Spaltung der Mittelschicht in konservative versus liberale Milieus, wie teils behauptet? Oder sind vielmehr die urbanen Mittelschichten nur die alten Suburbaniten in neuem Gewand, die sich die Innenstadt nach ihrem Muster schaffen? Nach einer Einführung in das Thema und der Sichtung bestehender Studien wurde empirisch mittels einer Umfrage in einem innerstädtischen und suburbanen Raum von Kassel diesen Fragen nachgegangen. Methodenkenntnisse (inklusive Auswertungstools mittels SPSS) wurden im Rahmen des Projekts ebenso vermittelt wie Grundlagen für eine zielgruppenspezifische Planung. Zur Teilnahme am Projekt waren neben Master-Studierenden auch fortgeschrittene BA-Studierende (ab 3. Semester) eingeladen.
Die Ergebnisse des Projektes wurden von den Studierenden für den Rundgang in Form einer Zeitung, der URBANNEWS, zusammengefasst.