Süsterfeld Helleböhn
Einleitung
Willkommen in Süsterfeld-Helleböhn, von unserer Seite. Wir, Christina und ich, möchten diesen Stadtteil heute mit euch näher kennenlernen. Näher kennenlernen, oder überhaupt kennenlernen. Ich war letzte Woche selbst das erste Mal hier und hatte vorher ehrlich gesagt auch nicht viel von Süsterfeld-Helleböhn gehört. Das könnte daran liegen, dass der Stadtteil hauptsächlich aus Wohngebieten besteht und es wenig Anziehungspunkte für Menschen von außerhalb gibt. Auch Gewerbe gibt es kaum.
Süsterfeld-Helleböhn ist ein relativ kleiner Stadtteil im Südwesten Kassels. Er liegt zwischen dem Naturschutzgebiet Dönche im Westen und der Fernverkehrs-Bahnstrecke im Osten. Im Süden ist er relativ eng verbunden mit Niederzwehren, und im Norden grenzt er an Bad Wilhelmshöhe bzw. die Marbachshöhe.
Der Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn besteht aus vier klar trennbaren Bereichen, nämlich Süsterfeld, Helleböhn, der documenta urbana und der Holzgarten-Siedlung. Was genau diese Gebiete ausmacht, erzählen wir euch später. Jetzt legen wir erstmal mit der ersten Station unserer Tour los.
Station 1 -- Rhönplatz
Gerade befindet ihr euch auf dem Rhönplatz, dem zentralen Platz von Süsterfeld-Helleböhn. Er liegt genau in der Mitte der beiden größten Bereiche, Helleböhn im Westen, und Süsterfeld im Osten auf der anderen Seite der Eugen-Richter-Straße. Wie ihr vermutlich jetzt schon erkennen könnt, unterscheiden sich die beiden Gebiete deutlich. Süsterfeld, der älteste Teil des Stadtteils, besteht hauptsächlich aus Ein- und Zweifamilienhäusern, während Helleböhn durch größere Mietshäuser und einige Hochhäuser dominiert wird.
Der Rhönplatz liegt im Bereich Helleböhn und bildet, wie schon erwähnt, das Zentrum des Stadtteils. Er ist Dienstleistungszentrum und Treffpunkt. Die Menschen kommen hierher, um im kleinen Supermarkt oder beim Bäcker einzukaufen oder zur Sparkasse, Apotheke, zum Arzt oder Friseur zu gehen. Dass es diese Auswahl an Geschäften hier gibt, ist nicht selbstverständlich. Immerhin haben sich in den letzten Jahrzehnten Geschäfte hauptsächlich am Rand des Stadtteils niedergelassen. Aldi, Rewe und Rossmann findet man zum Beispiel im Gewerbegebiet an der Leuschnerstraße. Trotzdem nutzen die Bewohner*innen den Platz und die Geschäfte, und man trifft sich, zum Beispiel im Imbiss Snack-Point.
Ein Treffpunkt, den es hier seit 2019 nicht mehr gibt, war die Rhönklause, eine Kneipe mit Kiosk. 40 Jahre lang war die Rhönklause täglich von morgens bis abends für die Gäste aus dem Stadtteil geöffnet, aber in den letzten Jahren hatte sie an Anziehungskraft verloren, und das war wohl einer der Gründe für die Schließung.
Auch zur Entwicklung des Rhönplatzes selbst gab es in den letzten Jahren einige Überlegungen und Diskussionen. Der Ortsbeirat etwa hatte verschiedene Veränderungen geplant, die teilweise auf Grund von Geldmangel am Ende nicht umgesetzt wurden. Am westlichen Ende des Rhönplatzes, an der Ecke zur Meißnerstraße, seht ihr die größte Veränderung der jüngsten Zeit: Hier hat die Wohnungsgesellschaft GWH ihren Teil des Platzes erneuert.
Für die Anbindung in andere Stadtteile spielt der Rhönplatz heute eine wichtige Rolle. Seit den 1990ern fährt hier die Straßenbahn, mit der man innerhalb weniger Minuten am Bahnhof Wilhelmshöhe ist, vorher waren Busse die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel, die in Süsterfeld-Helleböhn verkehrt haben. Auch die einzige Nextbike-Station des Stadtteils findet sich hier.
Wir haben ein Interview mit dem Ortsvorsteher von Süsterfeld-Helleböhn, Helmut Alex, geführt und ihm ein paar Fragen zur Thematik unseres Audiowalks gestellt. Während ihr euch den ersten Teil dieses Interviews anhört, könnt ihr euch noch etwas weiter auf dem Rhönplatz umschauen. Habt ihr zum Beispiel schon die drei bunten Klötze vor der Sparkassenfiliale bemerkt? Was erkennt ihr hier drauf?
[Interview mit Ortsvorsteher Helmut Alex, Teil 1]
Als Nächstes wollen wir uns Helleböhn näher anschauen. Geht dazu in der Meißnerstraße neben der Apotheke „am Helleböhn“ durch die rot gestrichene, beleuchtete Unterführung und lauft danach einfach weiter den Weg zwischen den Häusern entlang.
Station 2 -- Wohnstadt Helleböhn
Die Wohnstadt Helleböhn entstand in den Jahren von 1958 bis 1965 als Siedlung des sozialen Wohnungsbaus, und war dabei ein Musterbauvorhaben des Bundes. Das Vorhaben startete mit Sozialwohnungen für 6000 Bewohner. Dabei wurden 3- bis 4-geschossige Mietshäuser gebaut, aber auch 8-geschossige Hochhäuser sowie Einfamilienhäuser. Hier seht ihr einige der 3- bis 4-geschossigen Gebäude, die das Zentrum der Siedlung dominieren, aber gleich werdet ihr auch noch an den anderen Gebäudetypen Helleböhns vorbeilaufen.
Inzwischen gibt es auch noch viele Wohnhäuser, die nicht als sozialem Wohnungsbau entstanden sind. Sozialwohnungen spielen in Helleböhn aber weiterhin eine wichtige Rolle und sind etwas, wofür der Stadtteil bekannt ist.
Insgesamt ist die Zahl der Sozialwohnungen in Kassel seit Jahren zurückgegangen, obwohl der Bedarf noch immer groß ist. Auch in Helleböhn sind einige der ehemaligen Sozialwohnungen aus der Sozialbindung herausfallen. Die Wohnungsbaugesellschaft GWH, der diese Siedlung gehört, und die auch deshalb als wichtigster Akteur in Süsterfeld-Helleböhn angesehen werden kann, hat nun, bis 2019, neun neue Häuser gebaut, davon vier an der Eugen-Richter-Straße und fünf Anbauten an die bestehende Zeilenhausbebauung an der Leuschnerstraße. Hierdurch wurden 96 neue Sozialwohnungen geschaffen, darunter hauptsächlich 2- und 3-Zimmerwohnungen. Das Projekt wurde vom Land finanziell gefördert.
Andere Pläne für Erweiterungen von Zeilenhäusern wurden jedoch wieder verworfen, da der Wohnpark dadurch zu stark verdichtet werden würde. Genau in dem Bereich, wo ihr gerade lang geht, wäre an die Häuser angebaut worden, und der Gartenbereich wäre deutlich verkleinert worden. Stattdessen konnten die Grünflächen zwischen den Häusern erhalten bleiben und bilden eine Art Park, der den Bewohnern Erholung bietet. Nicht zuletzt die Spielplätze hier sind auch sehr gut besucht.
Generell ist Helleböhn an einigen Stellen mit Grün durchzogen, und das macht auch einen Teil der Lebensqualität hier aus. Die Bewohner können hier auch abseits der Straßen zu ihren Wohnungen kommen und das Wohngebiet ist durch die vielen Fußwege gut vernetzt. Es fällt aber auch auf, dass die Straßen selbst nur auf die Anfahrt mit dem Auto ausgelegt sind. Fußwege gibt es hier kaum.
Die Kultur in Helleböhn wird auch durch einen hohen Anteil an aus Russland stammenden Menschen mitgeprägt. So wird zum Beispiel ein Sport- und Spielplatz nördlich vom Rhönplatz als “roter Platz” bezeichnet. Auch der Rhönplatz an sich ist ein Treffpunkt, der von der russischsprachigen Bevölkerung genutzt wird, unter anderem wegen des russischen Supermarktes.
Die Bevölkerung in Helleböhn teilt sich zur Hälfte in alte, bzw. ältere Menschen und zur anderen in Jüngere, von denen viele ausländische Wurzeln haben. Viele Fort- oder Zuzüge gibt es im Gebiet nicht. Während die durchschnittliche Wohndauer in der aktuellen Wohnung in Kassel 10,8 Jahre beträgt, bleiben die Bewohner*innen von Süsterfeld-Helleböhn im Schnitt länger in der Siedlung leben, für 13 Jahre.
Wenn ihr an der breitesten Stelle der Grünanlage mit dem großen Spielplatz angekommen seid, biegt links ab und geht dann an der Straße nach rechts, dann kommt ihr, auf der anderen Straßenseite, zu einem Haus, an dem sich zwei der vor kurzem fertiggestellten Anbauten befinden.
Zwischenstopp Neubauten im Süden der Siedlung
Wir machen hier nur einen ganz kurzen Stopp, um euch die jüngsten Veränderungen in der Siedlung zu zeigen. Hier, wo in den letzten Jahren neu angebaut wurde, seht ihr sehr gut, wie groß der Kontrast zwischen den alten und neuen Teilen der Siedlung generell ist, und wie sich die Gebäude und Gebäudeteile auch im Bauzustand unterscheiden.
Wenn ihr euch genug umgeschaut habt, geht wieder zur Straße und geht diese entlang, bis ihr an einem flachen Neubau vorbei kommt. Währenddessen könnt ihr von Hochhaus bis Reihenhaus die verschiedenen Gebäudetypen, in denen hier in Helleböhn gewohnt wird, sehen.
Hinter dem eingeschossigen Neubau, einer Wohngemeinschaft für Demenzerkrankte, biegt ihr links ab und geht noch ein paar Schritte weiter, bis ihr am Hochhaus vorbei seid.
Zwischenstopp GWH-Werbung
Wir selbst wollen keine Werbung machen, wir wollen euch nur kurz auf die GWH-Werbung aufmerksam machen, die ihr an der Fassade des Hochhauses links von euch sehen könnt. Die Straße, auf der ihr euch befindet, ist eine der wenigen Zufahrtsstraßen zur Wohnstadt Helleböhn und damit so was wie ein Eingangstor zur Siedlung. Das erklärt, warum ihr die inzwischen stark verblasste Werbung der GWH an dieser Stelle findet. Ich finde, sie gibt nochmal ein Gefühl dafür, dass das hier alles mal ein Musterbauvorhaben war, jetzt aber schon mehr als ein halbes Jahrhundert alt ist.
Geht nun weiter geradeaus, bis ihr die Heinrich-Schütz-Allee erreicht und überquert diese. Damit befindet ihr euch vor unserer nächsten Station, der documenta urbana. Wendet euch dort zuerst nach links und lauft an den Häusern vorbei, um schon einmal erste Eindrücke zu sammeln. Wenn ihr in die Hermann-Mattern-Straße einbiegt, könnt ihr euch auch noch die Rückseite der Häuser anschauen. Startet dort die nächste Station, um zu erfahren, was es mit dieser untypischen Wohnsiedlung auf sich hat.
Station 3 -- Wohnsiedlung „documenta urbana“
Die Wohnsiedlung documenta urbana wurde in den Jahren von 1980 bis 1983 gebaut. Die Häuserzeile, an der ihr nun schon einmal vorne vorbeigegangen seid, besteht aus elf unterschiedlichen Segmenten, die von sechs Architekturbüros gemeinsam gestaltet wurden. Ein Blick auf die Karte verrät euch, warum diese Häuserzeile auch „Wohnschlange“ genannt wird.
In den 1960er-70er Jahren fand der damalige Wohnungsbau viel Kritik für die industrielle Bauweise und die immer höheren Großsiedlungen. Mehr Menschen zogen von der Stadt ins Umland. Deshalb beschäftigten sich die Planer der documenta urbana mehr mit der Frage, wie die Qualität von Lebensräumen in Städten verbessert werden könnte. Die documenta urbana ist der Versuch, das Umfeld der Wohnenden möglichst erholsam und freizeitgerecht sowie familien- und kindgerecht zu gestalten. Damit sollte Bürger*innen eine Alternative zum Umzug ins Umland gegeben werden. Eine Besonderheit der Wohnsiedlung ist vor allem die Nähe zur Dönche und damit die viele Natur, die die Siedlung trotz des städtisch verdichteten Baugeländes umgibt. Die Dönche ist eine der größten innerstädtischen Grünanlagen Deutschlands und gilt seit 1970 als Naturschutzgebiet. Für den Bau der documenta urbana wurden aber 12 Hektar aufgegeben. Sie liegt zwischen den Stadtteilen Süsterfeld-Helleböhn, Niederzwehren, Oberzwehren, Nordshausen und Brasselsberg und dient der Freizeit und Erholung. Es grenzen mehrere Wege zum Spazierengehen direkt an die documenta urbana an. Einen davon werdet ihr gleich erkunden können.
Die “Wohnschlange” entstand zu der Zeit der documenta 7, wurde letztendlich aber nicht als Teil der documenta aufgenommen und war auch immer als dauerhafte Siedlung gedacht. Der Begriff „documenta urbana“ stammt von Arnold Bode, dem Begründer der documenta. Er nutzte den Begriff, um eine Ergänzung zur eigentlichen documenta zu beschreiben. Diese Ergänzung sollte zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt Kassel führen. Außerdem hoffte er, mit einer dauerhaften, baulichen Verankerung eines Teils der documenta eine stärkere Verbindung zwischen den Bürger*innen Kassels und der Documenta zu schaffen. Arnold Bode starb allerdings noch vor Baubeginn der Wohnsiedlung, weshalb nicht klar ist, ob die “Wohnschlange” tatsächlich seinen Vorstellungen entsprochen hätte.
Bei den Häusern der documenta urbana handelt es sich überwiegend um Eigenheime und nur wenige Eigentumswohnungen. Die “Wohnschlange” wurde später durch sogenannte “Cluster” ergänzt, die Häuser, die sich südlich von der Wohnschlange befinden. Während die Wohnschlange eine drei- bis viergeschossige Häuserzeile ist, sind die “Cluster” niedriggeschossige Mehrfamilienhäuser und Eigenheime. Bei der Gestaltung war es ein Ziel, auch die Straßen, Fenster oder Fassadengestaltung mit einzubeziehen und einen Wechsel zwischen privaten und öffentlichen Räumen sowie einsehbahren und abgeschirmten Freiräumen zu schaffen. So bezog sich auch einer der mitwirkenden Architekten auf das Zitat des SoziologenHans Paul Bahrdt: „… Urbanität entsteht aus der Wechselwirkung von Öffentlichkeit und Privatheit …“ Lauft gerne etwas herum und seht euch die eigentümliche Architektur der “Wohnschlange” und der “Cluster” und z.B. die Spielwiese in der documenta urbana an.
Generell sind die Bewohner*innen der documenta urbana wohlhabender als ihre Nachbar*innen in Helleböhn. Eine Frau, die früher in Helleböhn wohnte, sagte uns über die documenta urbana: “Naja, wir haben immer gesagt, das da oben ist ein Dörfchen für sich. Da ist es schon sauberer” (im Vergleich zu Helleböhn).
Außerdem [Interview mit Frau aus Süsterfeld (ca.Sekunde 11-30)]
Für ein bisschen Abwechslung und als Pause könnt ihr nun einen kleinen Spaziergang durch die Dönche machen. Folgt dafür der Hermann-Mattern-Straße fast bis zum Ende, (wenn ihr an einem Kreisel ankommt, seid ihr einen Häuserblock zu weit gelaufen), und folgt dem Wanderweg, der rechts in den Wald führt. Auch wenn dieser Weg nur am Rande der Dönche und teilweise in Straßennähe verläuft, werdet ihr doch merken, dass ihr ganz plötzlich in der Natur seid. Obwohl ihr meistens auf beiden Seiten von Bäumen umgeben sein werdet, gibt es auch schöne Ausblicke über die Dönche und die dahinter angerenzenden Stadtteile, die dieses Gefühl verstärken. Doch seht einfach selbst. Und kleiner Tipp: Haltet euch an Weggabelungen immer rechts.
Der Weg durch die Dönche endet dann irgendwann an der Heinrich-Schütz-Allee. Wenn ihr eure Beine mal kurz ausruhen wollt, schlagen wir euch vor, euch von da aus nach rechts zu wenden, dort befinden sich Bänke, an denen ihr eine Pause machen könnt.
Sobald ihr mit eurer Pause fertig seid und weitermachen wollt, startet einfach die nächste Station.
Station 4 -- Holzgartensiedlung / Erweiterungen von Helleböhn
Ihr befindet euch gerade an der Heinrich-Schütz-Allee, einem wichtigen Verkehrsweg für den Stadtteil. Direkt nördlich von euch befindet sich an dieser Straße der Westfriedhof von Kassel. Dahinter liegt die Holzgartensiedlung. Die Holzgartensiedlung ist ein kleiner Bereich von Süsterfeld-Helleböhn. Sie ist von allen Seiten umgeben von grün und ist dadurch klar von allen anderen Bereichen abgetrennt. Dennoch ist sie ein reines Wohngebiet ohne Einzelhandel, Gastronomie oder ähnliches. In der Holzgartensiedlung gibt es Siedlungshäuser aus den 50er Jahren und Einfamilienhäuser aus den 80er Jahren. Gehobene Eigenheimbauten bestimmen das Bild.
Da der Weg bis zur Holzgartensiedlung relativ weit ist, wird es dort keine eigene Station geben. Wenn ihr wollt, könnt ihr natürlich die Heinrich-Schütz-Allee bis dorthin weitergehen, und euch die Siedlung angucken, zeitlich sollte das kein Problem sein. Wir halten es aber nicht für nötig, um mehr über Süsterfeld-Helleböhn zu erfahren.
Auf dem Weg zur nächsten Station lauft ihr durch Teile von Helleböhn, die neuer sind, als die Wohnstadt aus den 50ern und 60ern. Die kleine Schwarzwaldsiedlung, durch die ihr zuletzt lauft, bevor ihr bei der nächsten Station ankommt, ist der neueste Teil von Helleböhn und besteht aus Ein- und Zweifamilienhäusern.
Geht nun also die Hunsrückstraße lang, bis sie eine Kurve macht. In der Kurve geht auf der linken Seite ein kleiner Weg ab, dem ihr folgt. Sobald ihr wieder auf eine Straße trefft, biegt rechts ab. Dann, sobald die Straße endet, biegt ihr links ab und seid endlich an eurem nächsten Stopp, der Fridtjof-Nansen-Schule, angekommen.
Station 5 – Fridtjof-Nansen-Schule / Soziale Infrastruktur
Hier seht ihr die Fridtjof-Nansen-Schule und bestimmt ist euch auch die Kindertagesstätte Nils Holgersson ein paar Meter weiter aufgefallen. Mit der Grundschule und zwei Kindergärten bildet Süsterfeld-Helleböhn ein Umfeld, das gut für Familien geeignet ist. Das zeigt sich auch durch zahlreiche Spielplätze im Gebiet, z. B. dem großen in Helleböhn, an dem ihr am Anfang vorbeigekommen seid, oder dem gegenüber der Kita Nils Holgersson.
Die Fridtjof-Nansen-Schule ist in besonderem Maße ein Begegnungsort für den Stadtteil, da sie zentral zwischen Helleböhn und Süsterfeld gelegen ist und Familien aus dem ganzen Stadtteil hier zusammenkommen. Diese Tatsache wird dadurch noch verstärkt, dass Süsterfeld-Helleböhn ein Ort ist, an dem nicht nur viele Familien Wohnen, sondern die Menschen auch lange bleiben, oft über mehrere Generationen.
Wir wollen diese Station zum Anlass nehmen, auch kurz auf andere Aspekte sozialer Infrastruktur einzugehen, die wir bisher noch nicht erwähnt haben.
Auch in Sachen Sport gibt es Anlaufpunkte in Süsterfeld-Helleböhn: Der Fußballverein VfR Süsterfeld, der hier, südlich der Schule seine Spielstätte hatte, ging zwar von ein paar Jahren pleite, aber inzwischen ist der SV Germania Kassel aus Wehlheiden hierher nach Helleböhn gezogen. So können Jugendliche wieder Sport in der Nähe ihres Wohnortes machen. Momentan beschäftigt sich der SV Germania Kassel vor allem mit dem Thema Integration und setzt auch verstärkt auf Jugendarbeit. Jugendlichen soll so bald wie möglich eine Fußballmannschaft in jeder Altersgruppe angeboten werden können. In der Wohnsiedlung documenta urbana gibt es außerdem noch einen Turn- und Sportverein, der von Kinderturnen bis zum Seniorensport ein breites Publikum bedient.
Etwas, was in Süsterfeld-Helleböhn Mangelware ist, ist die Gastronomie. Abgesehen von zwei Imbissen und einem Restaurant gibt es wenig Möglichkeiten, etwas außer Haus zu essen oder zu trinken. Der Biergarten „Schöne Aussicht“ an der Dönche neben der documenta urbana, schloss letztes Jahr und nun zieht dort ein weiterer Kindergarten ein, der vorher etwa einen Kilometer entfernt in Bad Wilhelmshöhe war.
Um die nächste Station an der Dreifaltigkeitskirche zu erreichen, geht einfach weiter geradeaus und überquert die Eugen-Richter-Straße. Dann könnt ihr die nächste Station starten.
Station 6 -- Süsterfeld / Dreifaltigkeitskirche
Sobald ihr die Bahnschienen und die Eugen-Richter-Straße überschritten habt, befindet ihr euch in Süsterfeld. Insbesondere seid ihr hier, an der Dreifaltigkeitskirche, deren Turm ihr wahrscheinlich schon von weitem gesehen habt, und an dem Gasthaus Alt Süsterfeld an einem Ort, der sehr bezeichnend für die Siedlung ist, und aus dem man viel über die Geschichte von Süsterfeld ablesen kann.
Geht zunächst nach links und biegt dann gleich in den Eifelweg ab.
Im Eifelweg seht ihr auf der rechten Seite zuerst das Gasthaus Alt Süsterfeld, über das ich gleich noch mehr erzählen werde, und dahinter liegt der evangelische Kindergarten (Helleböhn) und das evangelische Gemeindehaus mit seinem kleinen Glockenturm.
Wenn ihr dort angekommen seid, sucht euch einen Platz, wo ihr etwas länger stehen bleiben könnt, und dann erzähle ich euch etwas mehr über die Geschichte von Süsterfeld.
Falls die Baustelle auf der Straße noch vorhanden ist und euch zu sehr stört, geht einfach wieder zurück und dann zum Parkplatz der Kirche.
Die “Stadtrandsiedlung Kassel-Süsterfeld” ist 1932 als Erwerbslosen- und Arbeitersiedlung entstanden und bot zunächst Wohnraum für 100 Familien. Sie ist ein Beispiel für die Wohnungspolitik in der späten Weimarer Republik. In dieser Zeit der Weltwirtschaftskrise herrschte gerade in den Großstädten, wie zum Beispiel Kassel, sowohl große Arbeitslosigkeit als auch großer Wohnraummangel. Und man hat dann versucht, sowohl die Arbeitslosigkeit als auch den Wohnraummangel durch den Bau solcher Stadtrandsiedlungen zu bekämpfen.
Die Siedler, die später hier wohnen sollten, mussten die Häuser selbst errichten und haben dann als Selbstversorger gelebt. Die Grundstücke der Siedlung waren mit 1000 qm relativ groß, und mit Hilfe von Darlehen wurden den Siedlern unter anderem Saatgut, Schweine und Ziegen finanziert.
Die Häuser, aus denen die Siedlung bestand, waren einfache, kleine Doppelhäuser, in Fachwerkbauweise gebaut.
Dieser Ursprung der Süsterfeldsiedlung bietet schon einen ganz guten Einblick in die Anfangsphase des Stadtteils. Einerseits haben die Siedler gemeinsam die Siedlung aufgebaut und bildeten damit von Anfang an eine starke Gemeinschaft. Andererseits war die Siedlung geprägt von ihrer Funktion als Erwerbslosen- und Arbeitersiedlung, die noch dazu während einer großen wirtschaftlichen Krise entstanden ist. Sie wurde entlang der Bahnstrecke gebaut in Verzicht auf jeden Luxus und war “nur” eine Stadtrandsiedlung. Selbst die Straßennamen machen nicht den Eindruck, als hätte man hier etwas Besonderes schaffen wollen. Im Norden beginnend haben wir zunächst den Helleböhnweg, den Marbachsweg und den Süsterfeldweg, und danach wurden die Straßen einfach nach verschiedenen Mittelgebirgen benannt: Eifelweg, Sollingweg, Spessartweg und so weiter.
Guckt euch das Gemeindehaus, vor dem ihr gerade steht, jetzt noch einmal genauer an, und dann erzähle ich euch auch endlich, warum wir euch hier hin geschickt haben.
Wenn ihr die Straße noch ein Stück weiter runter geht, könnt ihr es auch gut von der Seite sehen.
Dieses Gemeindehaus stammt auch aus dieser Anfangszeit von Süsterfeld. Es ist nämlich der Vorgängerbau der Dreifaltigkeitskirche und wurde 1935 als Kapelle für die Siedlung eingeweiht. Es passt ins Bild, dass dieser kleine, schnörkellose Bau der wichtigste Versammlungsort der Siedlung war. Als ich das Gebäude zum ersten Mal gesehen habe, hätte ich nicht gedacht, dass es mal mehr als ein Gemeindehaus war.
Eine Anwohnerin hat uns Folgendes zu Süsterfeld erzählt:
Auch wenn viele Menschen schon seit langem hier wohnen, hat sich Süsterfeld inzwischen stark verändert und ist längst nicht mehr die Erwerbslosen- und Arbeitersiedlung, die es mal war. Auch Selbstversorger sind die Süsterfelder heute nicht mehr.
Aber bleiben wir erstmal bei den Anfangsjahren, oder eher Jahrzehnten, des Stadtteils.
Geht jetzt wieder ein Stück zurück die Straße hinauf, und guckt euch das Gasthaus Alt Süsterfeld genauer an.
Auch hier sehen wir wieder ein Gebäude, das in simpler Fachwerkbauweise und ohne jeden Glanz gebaut wurde. Es wurde während dem zweiten Weltkrieg als Militärbaracke gebaut und wurde nach dem Krieg zu einer beliebten Begegnungsstätte für die Bewohner von Süsterfeld. Als “Kulturhalle” diente das Gebäude über längere Zeit als Versammlungsort und wurde behelfsmäßig auch für andere Funktionen, etwa als Schule, benutzt.
Noch heute ist die ehemalige Kulturhalle im Besitz der Siedlergemeinschaft Kassel Süsterfeld (e.V.), die von Anfang an das Gemeinschaftsleben der Siedler organisierte. Aber die Bedeutung der Siedlergemeinschaft hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen und der Verein leidet etwas unter Nachwuchsmangel.
Die ehemalige Kulturhalle ist heute das Gasthaus Alt Süsterfeld und wird nur noch selten von der Siedlergemeinschaft genutzt. Auch als Versammlungsort für den Stadtteil wird sie heute nicht mehr genutzt. Der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft sagte uns, dass diese Rolle in den letzten Jahrzehnten vom Olof-Palme-Haus, dem Bürgerhaus des Stadtteils, übernommen wurde.
Geht jetzt zurück zur Eugen-Richter-Straße und lauft direkt auf den großen, spitzen Turm auf der linken Seite zu.
Wenn ihr um den Kirchturm herum geht, könnt ihr den Turm und die dazugehörige Dreifaltigkeitskirche näher betrachten, und ihr habt ein wenig Ruhe vom Verkehrslärm der Eugen-Richter-Straße.
Die evangelische Dreifaltigkeitskirche Süsterfeld ist wohl das markanteste Gebäude in der ganzen Siedlung. Mit ihrem pyramidenförmigen Turm, und direkt an der Hauptverkehrsstraße gelegen sticht sie hervor aus den kleinen Siedlungshäusern und ist so etwas wie ein Wahrzeichen für den Stadtteil. Aber wie sehr passen diese Kirche, die immerhin Platz für 500 Personen bietet, und die Siedlung Süsterfeld zusammen?
Die Dreifaltigkeitskirche wurde 1962 - 1963 gebaut, also gleichzeitig mit der Wohnstadt Helleböhn. Wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt, war sie also nicht nur für Süsterfeld gedacht, sondern auch für Helleböhn. Noch dazu war sie die Standortkirche der auf der benachbarten Marbachshöhe, ehemals Kasernengelände, stationierten Soldaten.
Im Laufe der Zeit hat sich auch die Dreifaltigkeitskirche weiterentwickelt, zum Beispiel wurde im hinteren Teil der Kirche eine Cafeteria eingebaut. Die Kirche versucht weiter, Begegnungsort hier im Zentrum von Süsterfeld zu sein.
Um zur nächsten Station zu kommen, geht jetzt bitte weiter den Sollingweg runter und biegt dann am Ende der Straße rechts ab. Wenn ihr an einen kleinen Platz mit Bäumen in der Mitte der Straße kommt, habt ihr die nächste Station erreicht.
Während ihr jetzt durch Süsterfeld geht, schaut euch die Häuser um euch herum mal genauer an. Vielleicht erkennt ihr, oder könnt euch vorstellen, wie die kleinen Doppelhäuser der Siedlung ursprünglich mal aussahen. Ich persönlich finde es total faszinierend, wie sich diese ehemals einheitlichen Häuser heute unterscheiden. Seit 1932 ist viel passiert und die meisten Häuser wurden mittlerweile umgebaut oder neu gebaut. Außerdem gibt es zahlreiche Anbauten und Häuser die in zweiter Reihe gebaut wurden. Süsterfeld hat sich seit seinen Anfängen stark verändert und ist heute sowohl optisch als auch von der Bevölkerungsstruktur her deutlich durchmischter, als vor 80/90 Jahren.
Wie nehmt ihr die Siedlung wahr? Könnt ihr euch vorstellen, wie die man hier früher als Selbstversorger gelebt hat? Als die heute asphaltierten Straßen noch Gräben waren?
Station 7 -- Süsterfeld 2 / Blickpunkte
Ihr habt nun einen ganz guten Überblick über Süsterfeld bekommen. Die kleine, einfache Stadtrandsiedlung Süsterfeld hat sich im Lauf ihrer Geschichte stark verändert. Häuser wurden umgebaut, neu gebaut, stellenweise sind auch neue Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser entstanden. Das große Mehrfamilienhaus an der Ecke Glockenbruchstraße/Kellerwaldstraße, wo ihr gerade steht, ist ein Beispiel dafür.
Aber es fällt auch auf, dass es fast keine größeren Veränderungen oder Umbrüche gab. Das Mehrfamilienhaus, das ich gerade erwähnt habe, ist das größte Wohnhaus in ganz Süsterfeld. Das finde ich schon bemerkenswert.
Und es ist auch bezeichnend für das Gebiet: Der einzige Umbruch, den Süsterfeld bisher erlebt hat, war der Bau von Helleböhn. Er hat dazu geführt, dass die Dreifaltigkeitskirche gebaut wurde, dass mit dem Olof-Palme-Haus ein Bürgerhaus im Stadtteil angesiedelt wurde, und dass die Helleböhnlinie Süsterfeld später auch an das Netz der Kasseler Straßenbahn anschloss.
Bevor ihr weiter zur nächsten Station geht, lasst noch mal die Sichtbeziehung auf euch wirken, die sich euch bietet, wenn ihr den Kellerwaldweg entlang in Richtung Helleböhn seht. Während ihr hier in Süsterfeld hauptsächlich von Ein- und Zweifamilienhäusern umgeben seid, seht ihr im Hintergrund Helleböhn mit seinen Hochhäusern, das so ganz anders zu sein scheint.
Geht jetzt den Kellerwaldweg entlang und biegt nach links in die Eugen-Richter-Straße ein. Sobald ihr vor einer großen Lagerhalle steht, seid ihr bei eurem nächsten Stopp angekommen.
Station 8 -- Der Stadtteil im Umbruch / Schließung des Olof-Palme-Hauses
Ihr steht gerade vor dem Gelände des Holzgroßhändlers Jordan. Wenn ihr auf die andere Straßenseite guckt, seht ihr wieder Helleböhn und insbesondere vier der im letzten Jahr neu gebauten Häuser. Die GWH hat hier die Siedlung verdichtet und neue Sozialwohnungen gebaut. Besonders zu beachten bei diesen vier Gebäuden ist ihre Lage. Sie stehen nämlich nicht nur direkt an der Straßenbahntrasse, sondern auch sehr nah an den dahinter liegenden Wohngebäuden. Sie wurden so versetzt vor diese älteren Gebäude gebaut, dass sie die Siedlung gut, oder zumindest besser als vorher, von der Eugen-Richter-Straße und dem Lärm der Autos und Straßenbahnen abschotten.
Die Veränderung im Stadtteil ist aber längst nicht vorbei. Jordan zieht nämlich um ins lange Feld in Niederzwehren und macht damit Platz für Neues. Die GWH, der wohl wichtigste Akteur im Stadtteil, hat auch dieses Gelände gekauft, und will die Jordan-Hallen abreißen und hier ein neues Wohnquartier bauen. Von eurem Standpunkt bis zur Bahnstrecke sollen 200 bis 250 neue Wohnungen in mehrgeschossigen Häusern entstehen. Der Anteil an Sozialwohnungen ist, wie vieles an dem Projekt, aber noch unklar.
Klar ist, dass der Bau eines solchen Quartiers den ganzen Stadtteil beeinflussen wird. Und vielleicht trägt er auch zu einer weiteren, endgültigen Verschmelzung von Süsterfeld und Helleböhn bei.
Wenn man nur ein Bisschen über die Stadtteilgrenzen hinaus schaut, merkt man, dass noch mehr Veränderung im Gange ist. Der Magazinhof in Niederzwehren ist ein altes Getreidelager, das mehr als 20 Jahre lang leer stand. Er besteht aus mehreren großen Silos, die direkt an der Stadtteilgrenze zu Süsterfeld-Helleböhn, südlich der Leuschnerstraße liegen. Diese Silos werden gerade saniert und es entsteht ein Mischquartier mit Wohnungen, Büros und Gastronomie.
Auch dieses Projekt wird Süsterfeld-Helleböhn nicht unberührt lassen. Die beiden Quartiere, also der Magazinhof in Niederzwehren und das GWH-Quartier auf dem Jordan-Areal in Süsterfeld-Helleböhn bieten das Potential für neue Anziehungspunkte in diesem Gebiet, einerseits. Andererseits gibt es jetzt natürlich auch neue Herausforderungen, etwa im Bereich Infrastruktur, oder bei Schul- und Kita-Plätzen.
Geht jetzt etwa 100m weiter die Straße entlang, dann kommt ihr zum zweiten Teil dieser Station, dem Olof-Palme-Haus. Es sollte leicht an seinem Schriftzug zu erkennen sein.
Vielleicht geht ihr gar nicht bis vor das Olof-Palme-Haus, sondern bleibt an der Nordseite, und geht ein paar Schritte in den Glöcknerpfad rein. Dann seid ihr weniger dem Straßenlärm ausgesetzt, während ich euch etwas zum Olof-Palme-Haus erzähle.
Als Bürgerhaus für Süsterfeld-Helleböhn hatte das Olof-Palme-Haus eine wichtige Funktion innerhalb des Stadtteils -- bis zu seiner Schließung 2019.
1960 wurde das Haus als Büro- und Lagerhaus einer Spirituosenfabrik gebaut, und das erklärt wohl auch, warum ihr das Bürgerhaus hier im Gewerbegebiet findet, und nicht auf der anderen Straßenseite in der Wohnstadt Helleböhn.
Schon wenige Jahre später, 1964, hat die Stadt Kassel das Gebäude aber übernommen. Helleböhn war noch im Bau und die Stadt, die eigentlich einen Neubau geplant hatte, konnte nun hier das “Bürgerhaus Helleböhn” eröffnen, das später in “Olof-Palme-Haus” umbenannt wurde.
Dieses Bürgerhaus wurde seiner Rolle gerecht. Hier fanden nicht nur Kurse der VHS statt, sondern die Räumlichkeiten boten auch Platz für Vereine und etwa den Ortsbeirat. Nicht zuletzt war das Olof-Palme-Haus auch ein Veranstaltungsort: Es war fast jeden Abend für Feierlichkeiten ausgebucht. Außerdem:
[Kommentare von Anwohnern]
Eigentlich sollte das Olof-Palme-Haus bis Ende diesen Jahres saniert werden, um weiterhin als eins von sieben Bürgerhäusern in Kassel genutzt werden zu können. Letztes Jahr hat man aber festgestellt, dass es akut einsturzgefährdet ist und entschieden, dass eine Sanierung zu teuer ist. Das Gebäude wurde sofort gesperrt und die bisherigen Nutzer müssen seitdem Ausweichquartiere in anderen Stadtteilen nutzen. Als Ersatz für das Olof-Palme-Haus als Veranstaltungsort wurde inzwischen das Haus Forstbachweg im Forstfeld saniert, aber das liegt weit weg auf der anderen Seite der Fulda.
Für Süsterfeld-Helleböhn ist die Schließung des Olof-Palme-Hauses jedenfalls ein starker Verlust, deswegen hofft man etwa im Ortsbeirat auf einen Neubau eines Bürgerhauses. Darüber wird immerhin auch auf städtischer Ebene nachgedacht, allerdings sind die Pläne hierfür noch sehr unkonkret. Der geplante Neubau des Quartiers auf dem Jordan-Areal bietet jedenfalls auch für den Neubau eines Bürgerhauses durchaus Chancen.
Jetzt hört ihr den zweiten Teil unseres Interviews mit dem Ortsvorsteher von Süsterfeld-Helleböhn.
[Interview mit Ortsvorsteher Helmut Alex, Teil 2]
Geht jetzt gerne mal um das Olof-Palme-Haus herum und betrachtet diesen nüchternen Bau, der so eine große Rolle für den Stadtteil gespielt hat.
Ihr seid jetzt am Ende der Tour angekommen und habt einiges in Süsterfeld-Helleböhn gesehen. Und ihr habt mitbekommen, dass dieser Stadtteil, auch wenn er gar nicht so alt ist, schon einiges an Veränderung erlebt hat und sich auch heute im Wandel befindet. Süsterfeld-Helleböhn hat seine Ursprünge im sozialen Wohnungsbau und dieser spielt auch heute noch eine große Rolle für den Stadtteil, aber der Stadtteil zeichnet sich heute besonders durch seine diverse Bevölkerungsstruktur und seine immer noch sehr unterschiedlichen Teilgebiete aus.
Wir hoffen, die Tour war interessant und hat euch Spaß gemacht. Tschüss!