Tardigrada

Abb. 1. Ein laufendes Bärtierchen

Tardigraden sind mikroskopische Invertebraten, die sowohl in aquatischen als auch limno-terrestrischen Habitaten zu finden sind. Der Name Tardigrada kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "langsam schreitend" [Abb. 1]. Der Körper der Tardigraden besteht aus einem Kopf und vier beintragenden Rumpfsegmenten. Ihre geringe Größe (≤1 mm) macht sie zum Weltrekordhalter der kleinsten beintragenden Tiere.

Abb. 2. Häutung und Eiablage

Bärtierchen zählen wie die Stummelfüßer auch zu den Häutungstieren (=Ecdysozoa). Einige Arten legen ihre Eier während der Häutung direkt in die frisch abgelöste Kutikula [Abb. 2]. Tardigraden sind bekannt für ihre Fähigkeit, extremen Umweltbedingungen zu trotzen, indem sie schützende Dauerstadien bilden—die sogennanten Tönnchen (Kryptobiose). In den letzten Jahren konnte einige Tardigradenarten als Modellorganismen etabliert werden, um die zugrundeliegenden Mechanismen der Kryptobiose besser erforschen zu können.

Zudem werden andere interessante Aspekte der Biologie und Evolution dieser Organismen erforscht, wie z.B. morphologische und molekulare Effekte der Miniaturisierung [Abb. 3], Lichtempfindlichkeit und endogene Rhythmik, Evolution und Funktionsmorphologie des lokomotorischen Systems sowie die molekularen Grundlagen der Häutung.

Abb. 3. Innere Anatomie der Tardigraden.