Entwicklung, in-house Validierung und Praxiserprobung eines Biotests mit Gartenkresse zur Erfassung der Pflanzenreaktionen nach Behandlungen mit dem biologisch-dynamischen Hornmistpräparat (2015 - 2017)
Projektbeschreibung
Die Frage nach der Wirksamkeit von niedrigen Stoffmengen auf das Leben ist hoch aktuell. In der Medizin sind allergische Phänomene ein zunehmendes Problem und in der Umweltwissenschaft ist die Toxizität von hoch verdünnten Schadstoffen bekannt. In der Pflanzenphysiologie wurde die Sensibilität von Pflanzen gegenüber bioaktiven Stoffen wie Pflanzenhormone und Signalstoffe bis auf sehr niedrigen Konzentrationen beschrieben.
Diese Kenntnisse werfen ein neues Licht auf die Anwendung der biologisch-dynamischen Präparate in der Landwirtschaft. Ein Kennzeichen der biologisch-dynamischen Präparate ist, dass sie in sehr geringen Konzentrationen ausgebracht werden. Sie sind in der EU-VO 834 (28/06/2007) für die biologische Landwirtschaft zugelassen und werden vorwiegend auf Betrieben des Demeter-Verbands eingesetzt. Sie sind aber prinzipiell für alle landwirtschaftlichen Betriebe interessant. Dies zeigt die Anwendung der Präparate zur Qualitätssteigerung in vielen Weinbaubetrieben, die keine Mitgliedsbetriebe bei Demeter sind.
Effekte von niedrigen Stoffmengen sind nicht einfach zu untersuchen, insbesondere in natürlichen Bedingungen wie in Freilandversuchen, weil durch die vielfältigen Faktoren die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse problematisch ist. Deswegen wurden standardisierte Biotests unter Laborbedingungen entwickelt. Ihre größten Vorteile liegen in ihrer Wiederholbarkeit. In der biologisch-dynamischen Präparateforschung wurden aber solche Labor-Biotests bis jetzt kaum angewendet.
In eigenen Vorversuchen wurde das Potenzial eines Labortests zur Ermittlung der Wirksamkeit des Hornmistpräparates bei praxisüblichen Konzentrationen untersucht. Dieser Keimtest mit Gartenkresse (Lepidium sativum L.) wurde ursprünglich für die Untersuchungen von geringen Substanzmengen in der Medizin entwickelt. Die Ergebnisse dieser Voruntersuchungen zeigten über Monate statistisch signifikante Einflüsse des Hornmistpräparates im Biotest, dessen Sensibilität somit nachgewiesen wurde. Jedoch war die Wiederholbarkeit der Wirksamkeit des HMP in anderen Zeiträumen nicht gewährleistet.
Die Zielsetzung des Projektes ist die weitere Entwicklung des Testes insbesondere angesichts der Reproduzierbarkeit, seine Eignung als Labortest für das Hornmistpräparat nach den Richtlinien USP 1033 zur Validierung eines Biotests zu prüfen und letztendlich den Test in einer praxisorientierten Frage zu erproben.
Laufzeit
01. Januar 2015 - 30. Juni 2017
Beteiligte am FÖL
- Alain Morau
- Jürgen Fritz
- Jürgen Heß
Kooperationen
Software AG - Stiftung
Förderung
BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
BÖLN (Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landbewirtschaftung), FKZ: 2813OE006