Entwicklung von Wintererbsenprototypen (Pisum sativum L.) im Gemengeanbau unter ökologischer Bewirtschaftung (2010-2013)
Kooperationen
- Getreidezüchtungforschung Darzau
(Dr. Karl-Josef Müller, MSc Ulrich Quendt) - Institut für Ökologischen Landbau am Julius-Kühn-Institut, Trenthorst
(Dr. Herwart Böhm) - Naturland Verband
(Werner Vogt-Kaute)
Förderung
Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) {Förderkennzeichen: 2809OE078}
Laufzeit
1. September 2010 bis 31. Dezember 2013
Das Projektvorhaben hat das Ziel, die Anbauwürdigkeit von Körnererbsen in der ökologischen Landwirtschaft durch Erweiterung des Sortenspektrums in Richtung Wintererbsen zu erhöhen und deren Anbau durch Selektion unter ökologischen Anbaubedingungen nachhaltig zu sichern. Es sollen bevorzugt winterfeste, halbblattlose, weiß- und buntblühende, standfeste und determinierte Pflanzentypen entwickelt werden. Über die genannten Eigenschaften hinaus sollen die Pflanzentypen auch auf ihre Eignung im Gemengeanbau mit unterschiedlichen Getreide- und Ölfrüchten getestet werden. Das Projekt wird im Verbund mit der Getreidezüchtungsforschung Darzau (Dr. Karl-Josef Müller) durchgeführt. Auf zwei weiteren Standorten sollen ab dem dritten Versuchsjahr ausgewählte Genotypen geprüft werden, um die in Frankenhausen und Darzau gewonnenen Ergebnisse abzusichern.
Im Teilprojekt der Universität Kassel wird eine Beurteilung der Genotypen bezüglich folgender Parameter vorgenommen: Feldaufgang, Winterhärte, Wachstums- und Vegetationsverlauf (Standfestigkeit, Pflanzenlänge, Beikrautkonkurrenz, Blüh- und Reifezeitpunkt, Krankheits- und Schädlingstoleranz) sowie Ertrags- und Qualitätsparameter. Die Eignung für den Gemengeanbau wird auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen mit Raps, Rübsen und Triticale geprüft. Nach jeder Anbauperiode werden die Selektionsentscheidungen im Hinblick auf die Fortführung der Nachkommenschaften auf Vorschlag des Projektpartners Darzau nach oben genannten Kriterien abgesprochen. An ausgewählten Linien sollen schließlich der Rohprotein- und Tanningehalt sowie die Trypsininhibitoraktivität der Wintererbsen analysiert werden.
Zum Ende des Projektes sollen ausgewählte Prototypen von Wintererbsen vorgestellt werden und - wenn möglich - zur Anmeldung beim Bundessortenamt vorgeschlagen werden können. Für die zukünftige Wintererbsenzüchtung soll ein entsprechendes Sortenbild für die Eignung im Mischfruchtanbau mit unterschiedlichen Gemengepartnern beschrieben werden. Aussichtsreiche Linien aus dem jüngeren Zuchtmaterial in der F6-Generation stehen zur Entwicklung weiterer Prototypen zur Verfügung.
Beteiligte am FÖL
- Thorsten Haase
- Anke Mindermann