Differenziertes Feldfuttermanagement - Systemvergleich auf Fruchtfolgeebene (Klee-Ass) 2022 - 2025

Projektziel:

Der überjährige Anbau von feinsamigen Leguminosen (zum Beispiel Rotklee, Luzerne) ist sowohl in viehhaltenden als auch in viehlosen Betrieben des ökologischen Landbaus eine wesentliche Säule für den Stickstoffkreislauf und die Bodenfruchtbarkeit. Mit Zunahme der viehlosen wirtschaftenden ökologischen Betriebe mit Schwerpunkt ackerbauliche Kulturen und Marktfruchtanbau trat zunächst der Anbau feinsamiger Leguminosen etwas in den Hintergrund. Allerdings setzt sich nun die Erkenntnis durch, dass aufgrund der großen Vorteile des Kleegras- oder Luzernegrasanbaus für viehlos wirtschaftende ökologische Betriebe deren Anbau unverzichtbar wird. Für den konventionellen Landbau rückt der Anbau bedingt durch Klimawandel als auch mit der Forderung zur Steigerung nachhaltiger Produktion mit Integration von Leguminosen immer stärker ins Blickfeld. Viehaltende Betriebe streben sowohl hohe N-Effizienz als auch hohe Futterqualität an. Allerdings bestehen hinsichtlich der ökonomischen Nachteile, die durch ein oder zwei Jahre Verlust der ansonsten auf den Flächen angebauten Marktfrüchte entstehen könnte, Vorbehalte bei den Landwirt:innen, sich für einen Anbau zu entschließen. Daher ist das übergeordnete Ziel des Projektes die Optimierung der Anbauverfahren von feinsamigen Leguminosen hinsichtlich Etablierungszeitpunkt, Nutzungsdauer und Artenzusammensetzung. Im Vorhaben wird von der Hypothese ausgegangen, dass mit einer Optimierung des Anbaus der feinsamigen Leguminosen der innerbetriebliche Stickstoffkreislauf verbessert als auch die monetäre Leistung der Fruchtfolgen in ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben erhöht werden kann.
 

Projektstruktur und Arbeitsschwerpunkte:

Zentral ist die Anlage von mehreren Exaktversuchen unter ökologisch und konventionellen Anbaubedingungen, wo Aussaatverfahren und -zeitpunkte, die Artenwahl von Gemengepartnern und Anbaudauer getestet werden. Dabei stehen vergleichende Untersuchungen mit der tiefwurzelnden trockenstressresistenen Luzerne im Mittelpunkt, als Gemengepartner soll neben Gras, Weißklee und Spitzwegerich integriert werden. Als Untersuchungsschwerpunkte sind die Bestimmungen der N2-Fixierleistung, die Bestandesentwicklungen und Futterqualitäten der Leguminosen-Bestände, die Ertragswirkungen auf die Folgefrucht und die Auswirkungen auf die ökonomische Leistungsfähigkeit für die Betriebe vorgesehen. Das Vorhaben legt mit dem gewählten speziell auf Trockenheit optimierten Artenspektrum einen neuen Schwerpunkt. Es vereint erstmals die Untersuchung unterschiedlicher Ansaatzeitpunkte, Nutzungsdauern und Artenspektren in einem ökologischen sowie in einem konventionellen Anbausystem mit einer fundierten pflanzenbaulichen Auswertung unter Nutzung von state-of-the-art Methoden, einer ausführlichen Bewertung der Futterqualität unter Berücksichtigung der ruminalen Fermentation sowie einer spezifisch auf die betriebliche Situation des ökologisch bzw. konventionell wirtschaftenden Betriebs zugeschnittenen ökonomischen Analyse.

Laufzeit

01.11.2022 - 31.12.2025

Beteiligte am FÖL

Weitere Beteiligte:

Prof. Dr. Michael Wachendorf / Matthias Wengert / Dr. Jayan Wijesingha
Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe

 

Prof. Dr. Fenja Klevenhusen
Fachgebiet Umweltverträgliche Tierernährung

 

Prof. Dr. Detlev Möller
Fachgebiet Betriebswirtschaft

 

Praxispartner:
Domäne Beberbeck, Bernd Köhling (konventioneller Standort)
Domäne Frankenhausen (ökologischer Standort)

Förderung

BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)