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17.03.2025

Neue Veröffentlichung zu Strategien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Restabfallbehandlung

Wir freuen uns, die Veröffentlichung unserer neuen Studie bekannt zu geben: Reducing the Climate Impact of Residual Waste Treatment: A German Case Study on Carbon Management Strategies

Am Beispiel der Restabfallbehandlung in Kassel vergleichen wir in dieser Ökobilanzstudie zwei zentrale Strategien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aus der Hausmüllverbrennung:

  1. Die Vorabscheidung von recyclingfähigen, kohlenstoffreichen Materialien in einer Sortieranlage vor der Verbrennung
  2. Die Abscheidung und Speicherung von CO₂ aus den Rauchgasen der Müllverbrennung

 

Mittels Szenarioanalysen berücksichtigen wir, wie sich unterschiedliche Abfallzusammensetzungen, zukünftige Entwicklungen in Material- und Energiesystemen und verschiedene Substitutionsannahmen auf die Treibhausgasemissionen der Restabfallbehandlung auswirken.

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Müllverbrennung in Kassel derzeit 857 kg CO₂ pro Tonne Restabfall emittiert, davon 31 % CO2 fossilen Ursprungs. Die untersuchten Strategien können die direkten CO₂-Emissionen und die Netto-Treibhausgasemissionen der Abfallbehandlung reduzieren. Die Abscheidung und Speicherung von CO₂ aus den Rauchgasen der Müllverbrennung ist dabei besonders robust gegenüber unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Die Vorabscheidung von recyclingfähigen, kohlenstoffreichen Materialien erweist sich nur bei einer niedrigen Getrenntsammlung von Wertstoffen als vorteilhaft gegenüber der CO2-Abscheidung aus Rauchgasen.

Unsere Studie verdeutlicht, wie wichtig die Berücksichtigung lokaler Bedingungen und zukünftiger Veränderungen von Material- und Energiesystemen für umweltbezogene Entscheidungsprozesse in der Abfallwirtschaft sind.

Die Veröffentlichung ist unter folgendem Link abrufbar (Open Access): https://doi.org/10.1016/j.wasman.2025.02.048