Dipl.-Ing. Alexander Söder
Juri Franck
Alle fünf Jahre öffnet die Kunstschau documenta ihre Pforten. Sie verknüpft ihr Ausstellungsformat immer wieder mit dem Kasseler Stadtraum und lockt ausstellende Akteure und gleichermaßen internationales Publikum in die Stadt.
Zu einer kommenden documenta wird der Altstadtbereich Kassels aktiviert. In einzelnen Baulücken der nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs modern und auch gewissermaßen inhomogen aufgebauten Stadt werden für ausstellende Künstler und Architekten Türme entworfen, die zu jeder kommenden Ausstellung bespielt werden. Durch das punktuelle Einbringen der Türme in die Kasseler Innenstadt ändert sich vordergründig das Stadtbild und erinnert beispielsweise an das toskanische San Gimignano mit seinen mittelalterlichen Turmbauten. Inhaltlich wird die documenta mit dem Stadtbild verknüpft. Künstler und Architekten leben und arbeiten während der Ausstellung in den Türmen, gleichzeitig stellen sie dort auch ihre Arbeiten aus und empfangen dort die Gäste der documenta.
Gegeben ist die Grundform des Turms sowie ein Raumprogramm, das sich zwischen persönlicher Privatsphäre und der Idee des öffentlichen Präsentierens bewegt. In unterschiedlichen Aufgaben und Entwicklungsschritten sowie auf einem studentischen workshop entstanden die Entwürfe der bis zu 40 Meter hohen documenta-Türme. Präsentationsmodelle im Maßstab 1:20 wurden angefertigt.