Projektziel
Das Ziel des Innovationsvorhabens ist die Herstellung von hochwertigen Pflanzen- und Aktivkohlen aus bislang nicht genutzten Restbiomassen und ihre Verwendung als Einstreuzusatz in der Geflügelhaltung zur Verbesserung der Tiergesundheit und damit des Tierwohls. Hierzu soll das verfügbare Restbiomassepotential in Nordhessen quantifiziert und charakterisiert werden. Holzige und ligninreiche Biomassen (z.B. Baumpflegeschnitt) können direkt pyrolysiert und ggf. aktiviert werden. Wasserreiche Restbiomassen (z.B. Laub, Grünschnitt) werden durch das von der Universität Kassel seit Jahren erprobte und erforschte IFBB-Verfahren aufbereitet.
Eine innovative Geflügeleinstreu auf Basis von nachhaltigen und regional hergestellten Pflanzen- und Aktivkohlen aus bisher ungenutzten Restbiomassen soll entwickelt und erprobt werden. Der Einsatz dieser Einstreu in der Geflügelhaltung soll aufgrund reduzierter Ammoniakemissionen zu einer Verbesserung des Stallklimas und einer trockenen Einstreu beitragen. Hierdurch sollen Fußballenerkrankungen und Durchfallerkrankungen bei Geflügel reduziert werden und das Tierwohl in der Geflügelhaltung verbessert werden. Schlussendlich trägt dies auch zu einem verminderten Medikamenteneinsatz, wie beispielsweise von Antibiotika, bei.
Durch die Verwertung von bisher ungenutzten Restbiomassen werden darüber hinaus Stoffkreisläufe geschlossen und nachhaltige regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut, sodass ggf. nicht nur das Tierwohl verbessert wird, sondern auch ein Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums (in welchem ein Großteil der Biomassen anfällt) geleistet wird.