Dr. Nina Felgen

Ich wurde in Warburg geboren und bin in Wolfhagen zur Schule gegangen. Nach einer Ausbildung in Braunschweig bin ich nach Kassel und an die dortige Uni gekommen.

Ich bin Geschäftsführerin des wissenschaftlichen Zentrums CINSaT (Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology), forsche aber auch noch in der Arbeitsgruppe “Technische Physik”.

Meine Doktorarbeit handelt von der Herstellung von Diamantnanostrukturen und darin eingebauten Fehlstellen, die interessante optische Eigenschaften aufzeigen.

Diamant ist nicht nur ein Schmuckstein, sondern kann auch im Labor hergestellt werden. Mit Hilfe bestimmter Technologien können Formen auf der Oberfläche erzeugt werden, indem Material teilweise entfernt wird. Diese winzigen Strukturen verhalten sich ganz besonders – wie genau, untersuche ich.

Mir hat meine Neugier mehr geholfen als jede gute Note im Zeugnis. Auch hat sich im Laufe der Zeit meine Einstellung zu einigen Themen geändert: in der Schule war ich nie gut in Mathe, aber als ich gemerkt habe, dass ich es brauche, um die für mich interessanten Dinge zu verstehen, hat es auch für mich auf einmal Sinn und sogar ein bisschen Spaß gemacht.

Die Nanostrukturwissenschaften sind so ein breit gefächertes Feld, es macht einfach Freude zu sehen, wie alles – Chemie, Physik, Biologie – zusammenhängt und wie sich Stoff- und Materialeigenschaften im Nanobereich verändern. Das bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Im Labor, aber auch in einem Beruf außerhalb der Uni.

Das Interesse an Naturwissenschaften allgemein wurde schon früh durch meinen Opa geweckt, der Chemiker war. Deswegen habe ich auch zunächst eine Ausbildung als Chemischtechnische Assistentin gemacht, bevor ich an die Uni gegangen bin.

Aktuell besteht mein Beruf teils aus Forschung und teils aus Verwaltung, also nicht so wissenschaftlichen Dingen. In der Forschung arbeite ich viel im Reinraum, einem Labor mit gefilterter Luft, regulierter Luftfeuchtigkeit und Druck. Das ist wichtig, da zum Beispiel Staub oder Pollen ähnlich groß oder sogar größer als unsere Nanostrukturen sein können und wir die Versuche immer unter möglichst gleichen Bedingungen wiederholen wollen, damit sie vergleichbar sind. Der Teil, der sich nicht im Labor abspielt, ist aber auch spannend, da ich Einblick in andere Forschungsthemen und -bereiche bekomme. Außerdem bereitet mir die Öffentlichkeitsarbeit viel Spaß.

Das Interesse an einer Sache ist mehr Wert als gute Noten. Ich habe in der Schule damals Physik abgewählt, aber als ich festgestellt habe, wie interessant und vielseitig Physik sein kann, hat dies sehr geholfen, die Zusammenhänge besser zu verstehen.