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M.Sc. Christine Heume

Berufsstationen

Ich wurde in Frankfurt am Main geboren und habe bis zu meinem Abitur in Mittelhessen gelebt. Um Nanostrukturwissenschaften zu studieren, bin ich dann nach Kassel gezogen. Dort habe ich nach dem Abschluss auch meine Promotion an der Universität begonnen.

Mein Fachgebiet

Ich forsche am Institut für Nanostrukturtechnologie und Analytik (INA) in Kassel. Hier bin ich gleichzeitig Projektleiterin in der Arbeitsgruppe „Technische Elektronik“.

Worüber forsche ich?

Bei meiner Forschung beschäftige ich mich damit, dreidimensionale Mikro- und Nanopartikel bzw. -strukturen aus Polymeren und Metallen herzustellen. Diese sollen dabei zum Beispiel magnetische oder chemische Eigenschaften aufweisen, womit sie unter anderem als Transporter oder Mikrosensoren in der Medizintechnik angewendet werden können.

Meine Forschung kurz erklärt:

Nanopartikel und -strukturen werden in Bereichen wie der Medizintechnik und der Pharmazie sowie bei der Miniaturisierung in der Chipherstellung immer wichtiger. Zur Herstellung von Nanostrukturen gibt es verschiedene Verfahren. Ich nutze hierfür eine Art Stempel, welcher in ein Polymer gedrückt wird und so die gewünschten Strukturen in das Polymer überträgt. Um den Partikeln besondere Eigenschaften zu verleihen, können beispielsweise kleine magnetische Partikel in das Polymer gemischt werden. Vorstellen kann man sich die Partikel am Ende wie einen Muffin mit magnetischen Schokodrops darin. Bringt man die Partikel in ein Magnetfeld, kann man diese sogar steuern und in gewünschte Richtungen bewegen. Zusammengefasst untersuchen wir, wie sich verschiedene Eigenschaften (Form, Größe, magnetisch, leuchtend uvm.) auf das Verhalten der Nanopartikel auswirken und wie diese nützlich sein könnten. Die Partikel eignen sich zum Beispiel hervorragend als kleine Nanotransporter, welche in Zukunft Medikamente im Körper transportieren und an einem gezielten Ort freisetzen könnten.

An meiner Arbeit macht mir Spaß

Die Zeit im Labor macht mir am meisten Spaß. Da ich mich mit Nanotechnologie beschäftige, arbeite ich in einem Reinraum. Das ist ein Raum, in dem die Temperatur, der Druck und die Luftfeuchtigkeit reguliert wird. So können wir unsere Experimente immer unter den gleichen Bedingungen durchführen. Die wichtigste Funktion des Reinraums ist aber, dass die Luft gefiltert wird. Das ist besonders wichtig, da ich mit Strukturen arbeite, die viel kleiner sind als ein Staubkorn. Ein Staubkorn könnte Nanostrukturen unter sich begraben und so unsere Forschung behindern. Damit ich selbst keinen Staub mit in den Reinraum bringe, muss ich selbst vorher durch mehrere Schleusen, wo ich mich umziehe. In meinem Laboralltag trage ich einen Ganzkörperanzug, Haarnetz, Handschuhe und Spezial-Schuhe, die keinen Schmutz verursachen. Da ich an einer Universität arbeite, darf ich hin und wieder auch an der Lehre teilhaben, was mir immer sehr viel Spaß bereitet. Generell finde ich es spannend, mich wissenschaftlich mit Anderen auszutauschen und neue Forschungsthemen kennenzulernen.

Dadurch wurde mein Interesse an meinem Beruf und an der Wissenschaft geweckt

Ich war schon als Kind von der Natur begeistert und habe mich ständig gefragt, wie Dinge funktionieren. Als ich dann mein erstes eigenes Mikroskop bekam, war es vollends um mich geschehen und ich begann alles zu untersuchen, was ich finden konnte. Ich denke es ist diese kindliche Neugier, die uns Wissenschaftler*innen alle verbindet, antreibt und ein Leben lang bestehen bleibt.

Warum sollten Schülerinnen diesen Berufsweg einschlagen?

Nanotechnologie ist einfach ein unfassbar spannendes Fach, da sich auf der Nanoebene physikalische Eigenschaften ändern und sich somit neue Wege in der Forschung ergeben. Einst sagte der „Vater der Nanotechnologie“, Richard Feynman, „There’s plenty of room at the bottom.“ und sollte damit Recht behalten, denn Vieles ist in der Nanotechnologie noch unerforscht und es gibt eine Menge zu entdecken. Kurz und knapp gesagt, bietet das Forschungsgebiet der Nanotechnologie sehr vielfältige und interessante Anwendungsmöglichkeiten und ist deswegen nicht nur an den Universitäten, sondern auch vor allem in der Industrie stark im Kommen.

Diese Eigenschaft hat mir auf meinem Weg besonders geholfen

Auf meinem Weg zur Wissenschaftlerin hat mir am meisten meine Neugier gepaart mit etwas Disziplin geholfen. Obwohl Biologie, Chemie und Physik in der Schule für mich zu meinen Lieblingsfächern zählten, war Mathe eines meiner schwächsten Fächer. Ich habe mich trotzdem für einen naturwissenschaftlichen Studiengang entschieden, weil es einfach das ist, was mir am meisten Freude bereitet. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, denn durch etwas Disziplin bekam ich sogar in Mathe super Noten und es machte zugegebenermaßen Spaß. Meine Neugier tat den Rest, denn durch sie fiel es mir nicht schwer in Vorlesungen zuzuhören und es machte mir viel Freude neue Dinge zu lernen.

Was ich noch sagen möchte

Wenn man den wissenschaftlichen Weg einschlagen möchte, sollte man sich nicht von irgendwelchen Schulnoten zurückhalten lassen. An dem alten Spruch „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ ist tatsächlich etwas dran. Das ist meine Erfahrung und ich kann nur ermutigen, diesen Weg zu gehen, wenn man Interesse und Neugier hat. Denn wie schon betont, ist die Neugier an der Wissenschaft der wichtigste Grundstein auf diesem Weg.

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