"Holistic admission" bedeutet, dass US-amerikanische Elite-Hochschulen bei der Zulassung von Studierenden beispielsweise auch sportliche oder musische Leistungen, Interessen und Persönlichkeitsmerkmale der Bewerber*innen oder sogar deren sozialen Hintergrund in die Entscheidung einbeziehen. Der Beitrag von Stefan Beljean zeichnet die Geschichte dieses Prinzips der Hochschulzulassung nach und unterzieht es einer kritischen organisationssoziologischen Analyse. Die zentrale These des Autors lautet, dass der Ansatz der ganzheitlichen Zulassung nur vordergründig einem Verantwortungsgefühl gegenüber Bewerber*innen entspringt, sondern vielmehr handfesten Interessen von Elite-Hochschulen dient, wie zum Beispiel der Aufrechterhaltung ihrer finanziellen Stabilität oder der Wahrung ihrer Legitimität in den Augen der breiteren Öffentlichkeit.

Beljean, Stefan (2024). Amerikanische Elite-Hochschulen und ihre Zulassungskriterien. Zur Rhetorik und organisationalen Funktion „ganzheitlicher“ Bewertungen. In: Dorn, C., Kaufmann, M., Meier, F. (Hg.) Organisierte Personenbewertung. Wiesbaden: Springer VS, S. 161–181. https://doi.org/10.1007/978-3-658-45259-9_6