Projekte

Einführung

Die Teilprojekte beschäftigen sich aus sprach- und literaturwissenschaftlicher, religions- und kunstwissenschaftlicher, sozial- und kulturhistorischer, politik- und technikgeschichtlicher Sicht mit den Interpretationsprozessen bei der Identifikation von und mit Kulturräumen, den Medien der Konstruktion von Kulturräumen und der Identitätsbildung über die Konstruktion von Kulturräumen. Alle Teilprojekte sind vernetzt und verfolgen über Fallstudien gemeinsame methodische Ansätze, die Synergien möglich machen und den Austausch fördern.

Die Leitfragen für die Einzeluntersuchungen werden in vier gemeinsamen interdisziplinären Arbeitsforen weiterentwickelt, in denen die Teilprojekte über zentrale Analysekategorien miteinander verbunden werden. Die entsprechenden Schlüsselbegriffe richten sich auf die Bedeutung, die Formen und die Vorstellungen von

  • Tradition und Legitimation (Arbeitsforum A),
  • Repräsentation (Arbeitsforum B),
  • In-/Akkulturation und Enkulturation (Arbeitsforum C) sowie
  • Inklusion/Exklusion (Arbeitsforum D).

In allen Teilprojekten kommen u.a. die Mittel und Medien bei der Erfahrung, Wahrnehmung und Prägung eines Raumes in den Blick. Während in den einen Teilprojekten stärker die direkte Kommunikation zu untersuchen ist und vor allem die symbolische Interaktion, Inszenierungen und Rituale im Vordergrund stehen, analysieren andere Teilprojekte eher diskursive Texte, das heißt Briefe und Rechtfertigungsschriften, Pilger- oder Reisebeschreibungen, Gesetzesvorgaben, Geschichtserzählungen, andere literarische und historiographische Textsorten sowie Karten. Schließlich konstituieren auch konkrete Handlungen die untersuchten Räume: So wird etwa das Reisen selbst zum Medium ebenso wie die Proklamation einer Verordnung, das Sammeln von Büchern und die Ausrichtung eines besonderen Festes.

Zudem wird in den einzelnen Projekten deutlich, dass jeder Raum in einer Beziehung, nicht selten in einer konfliktreichen Beziehung, zu anderen Räumen steht. Hier kommen Fragen nach den sozialen, standesspezifischen, habituellen, religiösen, wirtschaftlichen und politischen Grundlegungen der einzelnen Räume ins Spiel. Die Analyse eines oder mehrerer Räume führt demnach immer auch zu einer Analyse über die Hierarchie im Raum sowie zwischen den Räumen. Darüber hinaus ist vor allem bei den Teilprojekten, die sich mit der Vormoderne beschäftigen, das spannungsgeladene Mit- und Gegeneinander von diesseitigen und jenseitigen Räumen, von religiöser und profaner Sphäre innerhalb eines Handlungsraumes zu berücksichtigen.

Stand: 08. September 2009