Kuba - Träume und Räume einer jungen Revolution
Die ersten zehn Jahre Städtebau und Architektur im revolutionären Kuba zwischen Mythos und Realität
Projektverantwortlicher: Manuel Cuadra
Kooperationen: Universidad Central de Las Villas, Santa Clara (Kuba)
Im Jahr 2009 feiert die kubanische Revolution fünfzigjähriges Bestehen. Die kubanischen Städte erreichen dieses Jubiläum in einem katastrophalen Zustand. Unabhängig von der weiteren politischen Entwicklung des Landes sind schon deswegen drastische Änderungen in der Städtebau- und Architekturpolitik zu erwarten. Zu den Bilanzen, die angesichts der Situation der Städte zu ziehen sein werden, gehören auch politische. Die Revolution war mit dem Anspruch angetreten, die Lebensbedingungen in allen Bereichen zu verbessern. Inwiefern ihr dies im Bereich von Städtebau und Architektur gelungen ist oder nicht, muss gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krise, differenziert diskutiert werden.
Eine differenzierte Betrachtung steht aber schon deswegen an, weil die letzten fünfzig Jahre in Kuba keine homogene Zeit bilden. Zu unterscheiden sind die ersten, heroischen Jahre der Revolution, die folgenden gut zwei Jahrzehnte unter sowjetischem Einfluss und der "periodo especial", der mit der Auflösung von Warschauer Pakt und RGW begann und sich bis in die Gegenwart erstreckt.
Von diesen Abschnitten soll es in dieser Arbeit speziell um den ersten gehen. Objekt der Betrachtung sind der Städtebau und die Architektur dieser Zeit und speziell solche Projekte, die mit dem Anspruch konzipiert und realisiert wurden, die Ziele der Revolution in einen anderen Städtebau und in eine andere Architektur zu übersetzen. Ziel der Diskussion ist eine Gegenüberstellung der baulichen Realisierungen mit den politischen Zielen einer Zeit, beziehungsweise, räumlich ausgedrückt: eine Gegenüberstellung der geschaffenen städtebaulichen und architektonischen Räume mit den von der Politik definierten sozialen und kulturellen Räumen.
Stand: 24. August 2008